19. Politische Einflussnahme

Alle wesentlichen Eingaben bei Gesetzgebungsverfahren, alle Einträge in Lobbylisten, alle wesentlichen Zahlungen von Mitgliedsbeiträgen, alle Zuwendungen an Regierungen sowie alle Spenden an Parteien und Politiker sollen nach Ländern differenziert offengelegt werden.

Nachhaltigkeit im Bankgeschäft:
Grundsätzlich sind für die Pax-Bank alle Gesetzgebungsverfahren relevant, die das Kerngeschäft der Bank betreffen. Wesentliche Verfahren sind aktuell die Entwicklung einer EU-Taxonomie für Nachhaltige Geldanlagen und erhöhte Transparenzpflichten für die Wertpapierberatung, die den Anlegern helfen soll, sich über die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten zu informieren und auf dieser Basis eine Anlageentscheidung zu treffen.

Die Pax-Bank verfolgt aus sich heraus kein eigenes Konzept zur politischen Einflussnahme bzw. Lobbyismus. Sie beteiligt sich an für Banken relevanten Gesetzgebungs­verfahren nicht direkt, sondern unterstützt entsprechende Aktivitäten der genossenschaftlichen Finanzgruppe (BVR) sowie verschiedener Nachhaltigkeitsakteure auf dem Finanzmarkt (FNG, CRIC, VfU). In der Regel zielt die Pax-Bank darauf ab, die Besonderheiten von kirchlichen Spezialbanken bei Gesetzgebungsverfahren des BVR zu berücksichtigen. Neben Fragen, die sich aus der Rechtsform Genossenschaft ergeben, spielt der Aspekt der Proportionalität, also eine angemessene Berücksichtigung kleinerer Banken bei der Umsetzung von Gesetzen und Richtlinien, eine wesentliche Rolle.

Des Weiteren ist die Pax-Bank Teil und auch Gründungsmitglied der „Allianz für Entwicklung und Klima“. Die Initiative wurde 2018 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen und 2020 in eine Stiftung des bürgerlichen Rechts überführt. Ihr Ziel ist die gleichzeitige Förderung von globaler, nachhaltiger Entwicklung und internationalem Klimaschutz.

Spenden an Parteien, Politiker oder Zuwendungen an Regierungen tätigt die Bank nicht.

Die Pax-Bank subsumiert in einer weiter gefassten Perspektive der politischen Einflussnahme auch ihre Aktivitäten im Rahmen von Engagement-Dialogen mit Unternehmen der Real- und Finanzwirtschaft. Besonders hervorzuheben ist ein ökumenisches kooperatives Engagement verschiedener kirchlicher institutioneller Investoren, darunter die Pax-Bank, zu ESG-Risiken in der Wertschöpfungskette der Automobilindustrie. Ziel dieses Engagement-Projekts mit der Laufzeit von 2019 bis 2021 war es, die drei Hersteller Daimler, BMW und VW sowie die Zulieferer Continental und BASF auf ihre jeweilige Verantwortung zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards entlang ihrer Lieferketten anzusprechen. Angesichts des Umbruchs zu mehr Elektromobilität forderten die Investoren von den Konzernen Lieferkettentransparenz auch bei sogenannten Konfliktmineralien ein und verdeutlichten in dem Dialog die Perspektive der betroffenen Menschen in Ländern, die in den meisten Fällen als Hochrisikoländer einzustufen sind.