18. Gemeinwesen

Das Unternehmen legt offen, wie es zum Gemeinwesen in den Regionen beiträgt, in denen es wesentliche Geschäftstätigkeiten ausübt.

Das Kerngeschäft und Ziele der GWG Ingolstadt
Mit der Firmenzielsetzung zur Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten, sorgt die GWG Ingolstadt für einen Ausgleich am vergleichsweise hochpreisigen Mietwohnungsmarkt in Ingolstadt. Der durchschnittliche Mietpreis der Gesellschaft liegt mit derzeit rund 5,86 Euro monatlich pro Quadratmeter (zum 31.12.2019) weit unter dem allgemeinen Vergleichswert zwischen 10 und 14 Euro in der Region. Darüber hinaus hält das Unternehmen, auch nach Auslaufen der Bindungsfrist ehemals geförderter Wohnungen, an einer sozialorientierten und damit auch für einkommensschwächere Haushalte bezahlbaren Miete fest. Aufgrund der bereits durchgeführten Bautätigkeiten und Investitionen in den vergangenen Jahren liegt Ingolstadt, bezogen auf die Zahl an geförderten Wohnungen pro Einwohner, bereits jetzt auf dem ersten Platz im bayernweiten Vergleich. Gemessen am Gesamtwohnungsbestand verfügt Ingolstadt mit 8,6 Prozent im Vergleich zu den acht größten Städten Bayerns über den höchsten Anteil an gefördertem Wohnraum. Diese Ingolstädter Sozialwohnungsquote soll bis zum Jahr 2028 auf elf Prozent ausgebaut werden.

Der aktuelle Wohnungsbestand der Gesellschaft umfasst rund 7.200 Mietwohnungen. Gemessen am Gesamtbestand von rund 67.500 Wohnungen in Ingolstadt ist das ein Marktanteil von elf Prozent. Mit dem aktuellen Sonderbauprogrammen 1.0 und 2.0 wird der Bestand bis zum Jahr 2028 auf 9.600 Einheiten erhöht. Um einen Großteil dieser Neubauwohnungen ebenfalls zu einem bezahlbaren Mietpreis anbieten zu können, werden die bereitgestellten Fördermittel des Bundes und des Freistaates Bayern im Rahmen der sogenannten Wohnraumoffensive zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus genutzt.

Die Sozialbelange des Unternehmens sind Teil der Geschäftsstrategie (1. Säule: Soziale Verpflichtung, s. Leistungsindikator GRI SRS-102-16), somit ist die Geschäftsleitung bei den Zielsetzungen und bei der Maßnahmenfestlegung federführend beteiligt. Ein konkretes Managementkonzept liegt noch nicht vor, die Geschäftsleitung plant aber dieses zeitnah aufzubauen. Die Fortschritte werden im nächsten Berichtsjahr dokumentiert. Konkrete Zielsetzungen erfolgten im Rahmen des Erstberichts. Über die Zielerreichung wird daher ebenfalls im nächsten Berichtsjahr berichtet.

Hier folgt nun ein Überblick über die Maßnahmen, die bereits durchgeführt werden:


Spenden und Sponsoring
Die Zielsetzung bezüglich Spenden und Sponsoring sieht vor, verschiedenen Institutionen den Zugang zu einer Förderung zu gewähren und darüber hinaus eine größtmögliche Transparenz bezüglich der Verwendung zu erhalten. Hierbei wird sich auf die Schwerpunktförderung von speziellen Projekten konzentriert. Die Grundlage für die jeweilige Unterstützung liegt bereits in der Firmenzielsetzung. Die Projekte sollten einen Schwerpunkt in den Bereichen Soziales, Ökologie oder Baukultur aufweisen. Idealerweise ergibt sich durch das Projekt oder die Leistung ein Nutzen für die Mieterinnen und Mieter.

Kooperation AK Wohnen
Seit dem Jahr 2013 unterhält die Gesellschaft eine Kooperation mit dem Arbeitskreis Wohnen (AK-Wohnen), einem Zusammenschluss verschiedener Träger aus dem Steuerungsverbund Psychische Gesundheit Ingolstadt (PSGI). Ziel der Kooperation ist es, einen Beitrag zur Versorgung mit Wohnraum für seelisch behinderte und psychisch kranke Menschen sowie für Menschen in besonderen Lebenslagen zu leisten. Im Rahmen der laufenden Vermietung stellt die Gesellschaft geeignete Mietwohnungen für Wohnungsbewerber gemäß der Liste des AK-Wohnens in privilegierter Handhabung (Vorzugsvergabe) zur Verfügung.

Großtagespflegestellen des Vereins Mobilie Familie e.V.
Die Großtagespflege ist eine Form der Tagespflege für Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren (in Ingolstadt). Mindestens zwei qualifizierte Tagespflegepersonen mit Pflegeerlaubnis betreuen hierbei gleichzeitig mindestens sechs bis maximal zehn Kinder. Die Großtagespflege findet in geeigneten Räumen statt, die nicht als privater Wohnraum genutzt werden, in sogenannten Großtagespflegestellen. Im Rahmen der Bestandsverwaltung unterhält die Gesellschaft derzeit acht Mietverhältnisse mit dem Verein Mobilie Familie e.V. zur Unterhaltung von Großtagespflegestellen. Die Gesellschaft sieht darin einen Beitrag zur Förderung von Familien und im Besonderen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Kunst am Bau
Gemäß der Firmenzielsetzung des baukulturellen Auftrages, legt die GWG Ingolstadt großen Wert auf eine qualitativ hochwertige und individuelle Gestaltung aller eigenen Immobilien. Neben der eigentlichen Architektur und Ausstattung der Gebäude umfasst dies auch das Thema “Kunst am Bau“. Seit vielen Jahren werden gestalterische Elemente an den Wohngebäuden und im Wohnumfeld integriert. So oft es geht, werden hierbei auch die Mieter direkt in den Gestaltungsprozess mit eingebunden. Ziel ist es, die Wertigkeit der Gebäude zu unterstreichen und den Bewohnern eine persönliche Identifizierung mit „ihrem“ Haus oder Wohnquartier zu ermöglichen. Seit Mitte 2019 werden im Zuge der anstehenden Instandhaltungsmaßnahmen im Bereich der Hauseingänge insgesamt 15 Treppenhäuser von Bestandsgebäuden in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband bildender Künstler (BBK) Oberbayern und Ingolstadt e. V. künstlerisch gestaltet. Die jeweiligen Bewohner wurden vorweg im Rahmen des Projektes weitgehend in Gestaltungsfragen eingebunden.

Quartiersmanagement
Das Quartiersmanagement zielt mittels ausgewogener und nachvollziehbarer Kriterien der Mieterauswahl und der Wohnungsbelegung auf ein stabiles und nachhaltiges Wohnumfeld. Begleitend zu den regulären Vermietungsaktivitäten überlässt die Gesellschaft in vertretbarem Umfang in Einzelfällen eigens konzipierte Gemeinschaftsräume sozialen Sonderaktivitäten. Alle Projekte wurden von der Mietzahlung freigestellt, sodass die jeweiligen Träger ausschließlich die laufenden Betriebskosten tragen. 

Die Gesellschaft errichtet barrierefreien Mietwohnraum, der den besonderen Anforderungen desjenigen Personenkreises genügt, der in Folge von Alter, Behinderung oder Krankheit dauerhaft oder vorübergehend in seiner Mobilität eingeschränkt ist. Mit ihren Bauprojekten berücksichtigt die Gesellschaft die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohner- sowie ausgewogener Siedlungsstrukturen. Ferner achtet das Unternehmen auf den sparsamen Umgang mit Grund und Boden, die ökologischen Anforderungen an den Bau von Wohnraum und die Anforderungen an das kostensparende und ressourcenschonende Bauen.

Die tägliche Präsenz der eigenen Hausmeister in den Wohngebieten ermöglicht eine enge Vernetzung der Haus- und Quartierstrukturen mit der Gesellschaft. Diese Art der Mieterbetreung zeigt vor allem bei älteren und alleinstehenden Personen deutlichen Erfolg.

So organisiert die Gesellschaft zum Beispiel jährlich im Dezember eine "Adventsfeier an der Lichtsäule", bei der Mitarbeiter der Gesellschaft mit den umliegend wohnenden Mietern bei musikalischer Umrahmung in Kontakt kommen.

Mieterbeirat
Der Mieterbeirat der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH besteht ununterbrochen seit dem Jahr 1974. Das demokratisch gewählte, ehrenamtlich arbeitende Gremium aus Vertretern der Mieterschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die wohnungswirtschaftlichen Belange der Anwohnerinnen und Anwohner an die Gesellschaft heranzutragen und zu lösen. Darüber hinaus wird in einem partnerschaftlichen Verhältnis der Kontakt zwischen Mietern und Vermieter gepflegt und gefördert. In den regelmäßig abgehaltenen Sitzungen zwischen dem Mieterbeirat, als Vertreter der Bewohner und der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft als Vermieter, werden die verschiedensten Angelegenheiten vorgetragen, besprochen und an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet. Seit vielen Jahren gelingt es dem Mieterbeirat, durch den gemeinschaftlichen Dialog zwischen den Mietern und der Gesellschaft aktuelle Sachverhalte anzusprechen und eventuell auftretende Schwierigkeiten bereits im Vorfeld auszuräumen.

Ehrenämter der Mitarbeiter
Viele Mitarbeiter der GWG Ingolstadt engagieren sich in verschiedenen Ehrenämtern für die Gesellschaft und für die Umwelt.

Die Betrachtung und Bewertung aller für den Geschäftserfolg des Unternehmens maßgeblichen Risiken erfolgt im Rahmen des internen Risikomanagement-Systems. Aus der Geschäftstätigkeit der GWG Ingolstadt ergeben sich keine Risiken und damit auch keine negativen Auswirkungen auf die Sozialbelange.