Das Unternehmen legt offen, welche Maßnahmen, Strategien und Zielsetzungen für das Unternehmen und seine Lieferkette ergriffen werden, um zu erreichen, dass Menschenrechte weltweit geachtet und Zwangs- und Kinderarbeit sowie jegliche Form der Ausbeutung verhindert werden. Hierbei ist auch auf Ergebnisse der Maßnahmen und etwaige Risiken einzugehen.
Social and Environmental Code of Conduct (SCoC)Der von uns in Zusammenarbeit mit Stakeholdern entwickelte Tchibo Social and Environmental Code of Conduct (SCoC) ist seit 2006 Grundlage aller Einkaufsverträge. Seit 2011 sind darin neben sozialen Standards auch Umweltanforderungen definiert. Der SCoC dient uns als Richtschnur für die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsanforderungen in den Produktionsstätten unserer Zulieferer. Anhand der festgeschriebenen Vorgaben des SCoC gibt der zentrale Tchibo Einkauf den Lieferanten und Produzenten klare Regeln vor und hilft ihnen zugleich, diese einzuhalten. Dazu gehören beispielsweise Obergrenzen für Arbeitszeiten, das Verbot von Kinderarbeit oder die Vermeidung negativer Umweltauswirkungen. Darüber hinaus gibt es Herausforderungen, wie die Diskriminierung von Beschäftigten oder die Verletzung von Gewerkschaftsrechten, die sich nicht allein durch Standards bewältigen lassen. Dies erfordert ein dauerhaftes Engagement bei den Herstellern vor Ort. Deshalb unterstützen wir unsere Produzenten seit 2007 mit dem langfristig angelegten Qualifizierungsprogramm WE (Worldwide Enhancement of Social Quality).
2016 haben wir den SCoC unter Berücksichtigung unserer erhöhten Anforderungen im Bereich Umwelt sowie verschiedener freiwilliger Selbstverpflichtungen überarbeitet und ergänzt.
In der Präambel unseres SCoC haben wir die Grundsätze, an denen wir uns orientieren, erweitert: Neben der Rio-Erklärung von 1992 und den Leitlinien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte erkennen wir die Grundsatzerklärung über multinationale Unternehmen und Sozialpolitik der ILO, die Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen und die OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen ausdrücklich an. Wir teilen die Vision einer nachhaltigen Zukunft aus der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und arbeiten daran, Sozial- und Umweltstandards in unseren Lieferketten zu implementieren.
Seit 2006 schreibt der SCoC das Verbot von Kinderarbeit nach den Definitionen der ILO-Konventionen fest. 2016 haben wir die Anforderungen an unsere Zulieferer im Fall von unzulässiger Kinderarbeit verstärkt. Sollte in einer Fabrik unzulässige Kinderarbeit festgestellt werden, ist der Zulieferer verpflichtet, Abhilfemaßnahmen sowie Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen und für die Zukunft nachvollziehbar zu dokumentieren.
Management
KinderarbeitIn Bezug auf die Produktion unserer Gebrauchsartikel weist der SCoC in Punkt 2 ausdrücklich darauf hin, dass Tchibo keine Kinderarbeit duldet. Zu der Einhaltung dieser Vorgabe verpflichten sich alle Lieferanten bei Vertragsunterzeichnung. Tchibo nutzt verschiedene Instrumente, um das Risiko von Kinderarbeit bei der Produktion von Gebrauchsartikeln möglichst zu reduzieren: Mit Audits kontrollieren wir, ob Kinder in Fabriken arbeiten. Im Rahmen des WE Programms unterstützen die WE Trainer das Fabrikmanagement beim Aufbau zuverlässiger Managementsysteme, welche die Anstellung von Kindern verhindert. Sollte im Ausnahmefall unzulässige Kinderarbeit festgestellt werden, sind die Kinder umgehend aus der Produktion zu entfernen, bei Schulpflicht zu beschulen und an ihrer Stelle erwerbslose Familienangehörige zu beschäftigen oder vergleichbare Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. Ein solcher Prozess wird durch Tchibo eng begleitet. Wenn die Maßnahmen nicht umgesetzt werden, wird als letztes Mittel über eine Beendigung der Geschäftsbeziehung entschieden.
2016 haben wir die Anforderungen an unsere Zulieferer im Fall von unzulässiger Kinderarbeit verstärkt. Sollte in einer Fabrik unzulässige Kinderarbeit festgestellt werden, ist der Zulieferer verpflichtet, Abhilfemaßnahmen sowie Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen und für die Zukunft nachvollziehbar zu dokumentieren.
Nachhaltige und transparente Lieferketten
GRI Content Index - Child Labour
Der Kaffeeanbau findet vorwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern statt. Trotz intensiver Bemühungen ist Kinderarbeit dort nach wie vor ein Problem. Die „leichte Form der Kinderarbeit“ wird altersabhängig und mit Rücksichtnahme auf den Entwicklungsstand der betroffenen Länder von Gesetzgebern und internationalen Entwicklungs- und Standardorganisationen toleriert. Leider kommt es aber immer wieder vor, dass Kinder während der Schulzeit für schwere oder gefährliche Arbeiten herangezogen werden. Die Abschaffung aller Formen von Kinderarbeit hat nur eine Chance, wenn die Eltern ihre Kinder zur Schule schicken können und in unterrichtsfreien Zeiten ein altersgerechtes Betreuungsangebot für ihre Kinder zur Verfügung steht. Deshalb fördern wir seit 2011 Bildungsprojekte und Betreuungsmöglichkeiten für Kinder in verschiedenen Regionen Guatemalas.
Bildungsprojekte im Ursprung
Zwangs- und Pflichtarbeit
In Bezug auf die Produktion unserer Gebrauchsartikel weist der SCoC in Punkt 1 ausdrücklich darauf hin, dass Tchibo keine Zwangs- und Pflichtarbeit duldet. Zu der Einhaltung dieser Vorgabe verpflichten sich alle Lieferanten bei Vertragsunterzeichnung. Stellen wir vor der Vertragsvergabe Fälle von Zwangsarbeit fest, erhält der Zulieferer den Auftrag nicht und wird nicht in unser Produzentenportfolio aufgenommen. Sollten bei bestehenden Zulieferfabriken Vorfälle von Zwangs- oder Pflichtarbeit bekannt werden, leiten wir gemeinsam mit dem Management Korrekturmaßnahmen ein und prüfen deren Umsetzung in Folgemaßnahmen. Werden die Korrekturmaßnahmen nicht umgesetzt, beendet Tchibo die Geschäftstätigkeit. Im Berichtszeitraum wurden Tchibo in drei Fällen Hinweise auf Formen der Zwangsarbeit bei Produzenten gemeldet – in Thailand, Malaysia (Einbehalten von Pässen von Beschäftigten) und China (verpflichtende Überstunden) –, mit denen wir nach dem oben beschriebenen Prozess verfahren sind.
Strategie & Steuerung Gebrauchsartikel
Detox Commitment
Mit Bezug auf unser Detox Commitment haben wir eine zusätzliche Umweltanforderung in den SCoC aufgenommen: Alle Produktionsstätten, die Gebrauchsartikel für Tchibo herstellen, müssen ein wirksames Chemikalien-Managementsystem (CMS) implementieren. Dieses muss den gesamten Lebenszyklus von Chemikalien abbilden, einschließlich Einkauf, Lagerung, Transport, Nutzung sowie sichere Entsorgung bzw. Abgabe von Chemikalien.
Management