17. Menschenrechte

Das Unternehmen legt offen, welche Maßnahmen, Strategien und Zielsetzungen für das Unternehmen und seine Lieferkette ergriffen werden, um zu erreichen, dass Menschenrechte weltweit geachtet und Zwangs- und Kinderarbeit sowie jegliche Form der Ausbeutung verhindert werden. Hierbei ist auch auf Ergebnisse der Maßnahmen und etwaige Risiken einzugehen.

Social and Environmental Code of Conduct (SCoC)
Der von uns in Zusammenarbeit mit Stakeholdern entwickelte Tchibo Social and Environmental Code of Conduct (SCoC) ist seit 2006 Grundlage aller Einkaufsverträge. Seit 2011 sind darin neben sozialen Standards auch Umweltanforderungen definiert. Der SCoC dient uns als Richtschnur für die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsanforderungen in den Produktionsstätten unserer Zulieferer. Anhand der festgeschriebenen Vorgaben des SCoC gibt der zentrale Tchibo Einkauf den Lieferanten und Produzenten klare Regeln vor und hilft ihnen zugleich, diese einzuhalten. Dazu gehören beispielsweise Obergrenzen für Arbeitszeiten, das Verbot von Kinderarbeit oder die Vermeidung negativer Umweltauswirkungen. Darüber hinaus gibt es Herausforderungen, wie die Diskriminierung von Beschäftigten oder die Verletzung von Gewerkschaftsrechten, die sich nicht allein durch Standards bewältigen lassen. Dies erfordert ein dauerhaftes Engagement bei den Herstellern vor Ort. Deshalb unterstützen wir unsere Produzenten seit 2007 mit dem langfristig angelegten Qualifizierungsprogramm WE (Worldwide Enhancement of Social Quality).

2016 haben wir den SCoC unter Berück­sich­tigung unserer erhöhten Anfor­de­rungen im Bereich Umwelt sowie verschie­dener freiwil­liger Selbst­ver­pflich­tungen überar­beitet und ergänzt.

In der Präambel unseres SCoC haben wir die Grund­sätze, an denen wir uns orien­tieren, erweitert: Neben der Rio-Erklärung von 1992 und den Leitlinien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschen­rechte erkennen wir die Grund­satz­er­klärung über multi­na­tionale Unter­nehmen und Sozial­po­litik der ILO, die Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen und die OECD-Leitlinien für multi­na­tionale Unter­nehmen ausdrücklich an. Wir teilen die Vision einer nachhal­tigen Zukunft aus der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und arbeiten daran, Sozial- und Umwelt­stan­dards in unseren Liefer­ketten zu imple­men­tieren.

Seit 2006 schreibt der SCoC das Verbot von Kinder­arbeit nach den Defini­tionen der ILO-Konven­tionen fest. 2016 haben wir die Anfor­de­rungen an unsere Zulie­ferer im Fall von unzuläs­siger Kinder­arbeit verstärkt. Sollte in einer Fabrik unzulässige Kinder­arbeit festge­stellt werden, ist der Zulie­ferer verpflichtet, Abhil­fe­maß­nahmen sowie Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen und für die Zukunft nachvoll­ziehbar zu dokumen­tieren.

Management

Kinderarbeit
In Bezug auf die Produktion unserer Gebrauchs­ar­tikel weist der SCoC in Punkt 2 ausdrücklich darauf hin, dass Tchibo keine Kinder­arbeit duldet. Zu der Einhaltung dieser Vorgabe verpflichten sich alle Liefe­ranten bei Vertrags­un­ter­zeichnung. Tchibo nutzt verschiedene Instru­mente, um das Risiko von Kinder­arbeit bei der Produktion von Gebrauchs­ar­tikeln möglichst zu reduzieren: Mit Audits kontrol­lieren wir, ob Kinder in Fabriken arbeiten. Im Rahmen des WE Programms unter­stützen die WE Trainer das Fabrik­ma­na­gement beim Aufbau zuver­läs­siger Manage­ment­systeme, welche die Anstellung von Kindern verhindert. Sollte im Ausnah­mefall unzulässige Kinder­arbeit festge­stellt werden, sind die Kinder umgehend aus der Produktion zu entfernen, bei Schul­pflicht zu beschulen und an ihrer Stelle erwerbslose Famili­en­an­ge­hörige zu beschäf­tigen oder vergleichbare Ausgleichs­maß­nahmen durch­zu­führen. Ein solcher Prozess wird durch Tchibo eng begleitet. Wenn die Maßnahmen nicht umgesetzt werden, wird als letztes Mittel über eine Beendigung der Geschäfts­be­ziehung entschieden.

2016 haben wir die Anfor­de­rungen an unsere Zulie­ferer im Fall von unzuläs­siger Kinder­arbeit verstärkt. Sollte in einer Fabrik unzulässige Kinder­arbeit festge­stellt werden, ist der Zulie­ferer verpflichtet, Abhil­fe­maß­nahmen sowie Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen und für die Zukunft nachvoll­ziehbar zu dokumen­tieren.

Nachhaltige und trans­pa­rente Liefer­ketten

GRI Content Index - Child Labour

Der Kaffee­anbau findet vorwiegend in Entwick­lungs- und Schwel­len­ländern statt. Trotz inten­siver Bemühungen ist Kinder­arbeit dort nach wie vor ein Problem. Die „leichte Form der Kinder­arbeit“ wird alters­ab­hängig und mit Rücksicht­nahme auf den Entwick­lungs­stand der betrof­fenen Länder von Gesetz­gebern und inter­na­tio­nalen Entwick­lungs- und Standard­or­ga­ni­sa­tionen toleriert. Leider kommt es aber immer wieder vor, dass Kinder während der Schulzeit für schwere oder gefähr­liche Arbeiten heran­ge­zogen werden. Die Abschaffung aller Formen von Kinder­arbeit hat nur eine Chance, wenn die Eltern ihre Kinder zur Schule schicken können und in unter­richts­freien Zeiten ein alters­ge­rechtes Betreu­ungs­an­gebot für ihre Kinder zur Verfügung steht. Deshalb fördern wir seit 2011 Bildungs­pro­jekte und Betreu­ungs­mög­lich­keiten für Kinder in verschie­denen Regionen Guate­malas.

Bildungs­pro­jekte im Ursprung

Zwangs- und Pflicht­arbeit
In Bezug auf die Produktion unserer Gebrauchs­ar­tikel weist der SCoC in Punkt 1 ausdrücklich darauf hin, dass Tchibo keine Zwangs- und Pflicht­arbeit duldet. Zu der Einhaltung dieser Vorgabe verpflichten sich alle Liefe­ranten bei Vertrags­un­ter­zeichnung. Stellen wir vor der Vertrags­vergabe Fälle von Zwangs­arbeit fest, erhält der Zulie­ferer den Auftrag nicht und wird nicht in unser Produ­zen­ten­port­folio aufge­nommen. Sollten bei beste­henden Zulie­fer­fa­briken Vorfälle von Zwangs- oder Pflicht­arbeit bekannt werden, leiten wir gemeinsam mit dem Management Korrek­tur­maß­nahmen ein und prüfen deren Umsetzung in Folge­maß­nahmen. Werden die Korrek­tur­maß­nahmen nicht umgesetzt, beendet Tchibo die Geschäftstä­tigkeit. Im Berichts­zeitraum wurden Tchibo in drei Fällen Hinweise auf Formen der Zwangs­arbeit bei Produ­zenten gemeldet – in Thailand, Malaysia (Einbe­halten von Pässen von Beschäf­tigten) und China (verpflich­tende Überstunden) –, mit denen wir nach dem oben beschrie­benen Prozess verfahren sind.

Strategie & Steuerung Gebrauchs­ar­tikel

Detox Commitment
Mit Bezug auf unser Detox Commitment haben wir eine zusätz­liche Umweltan­for­derung in den SCoC aufge­nommen: Alle Produk­ti­ons­stätten, die Gebrauchs­ar­tikel für Tchibo herstellen, müssen ein wirksames Chemi­kalien-Manage­ment­system (CMS) imple­men­tieren. Dieses muss den gesamten Lebens­zyklus von Chemi­kalien abbilden, einschließlich Einkauf, Lagerung, Transport, Nutzung sowie sichere Entsorgung bzw. Abgabe von Chemi­kalien.

Management