16. Qualifizierung

Das Unternehmen legt offen, welche Ziele es gesetzt und welche Maßnahmen es ergriffen hat, um die Beschäftigungsfähigkeit, d. h. die Fähigkeit zur Teilhabe an der Arbeits- und Berufswelt aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu fördern und im Hinblick auf die demografische Entwicklung anzupassen, und wo es Risiken sieht.

Interseroh legt großen Wert auf die individuelle Förderung seiner Mitarbeiter*innen – denn nur so kann das Unternehmen kompetente und motivierte Arbeitskräfte langfristig an sich binden.

Der Fokus der betriebsinternen Ausbildung liegt auf der Gewinnung und Bindung von qualifizierten Nachwuchskräften über Ausbildungen, Duales Studium und Traineeprogramme. Ziel ist es, eine hundertprozentige Übernahme der Nachwuchskräfte zu erreichen, derzeit liegt die Übernahmequote aufgrund von Restrukturierungen bei 30 Prozent (siehe GRI 401-1). Interseroh wird unter anderem für die Entscheidung, keine Vollzeitstellen durch Praktikant*innen, Volontär*innen, Hospitant*innen oder Daueraushilfen zu ersetzen, seit 2016 jedes Jahr als „Fair Company“ ausgezeichnet. Als Unterzeichner der „Charta karrierefördernder und fairer Traineeprogramme“ hat Interseroh die Ausbildung der Trainees auf eine langfristige Mitarbeit in einer Expert*innen- oder Managementfunktion ausgerichtet. Von Beginn an übernehmen Trainees verantwortungsvolle Aufgaben und werden dabei von erfahrenen Führungskräften unterstützt. Im Berichtsjahr wurde Interseroh für seine Bemühungen mit dem Trainee-Siegel der Absolventa GmbH ausgezeichnet.

Die innerbetriebliche Weiterbildung zielt insbesondere auf die individuelle Stärkung und Förderung von Mitarbeiter*innen und Führungskräften ab. Dies erfolgt bereits ab dem ersten Arbeitstag über einen individuellen Einarbeitungsplan sowie die Unterstützung durch eine*n Paten/Patin und regelmäßige Welcome Days. Wo möglich, besetzt Interseroh im Rahmen der Personalstrategie neu geschaffene Stellen durch eigene Mitarbeiter*innen, die durch Aus- und Weiterbildung entsprechend vorbereitet wurden. Die Förderung individueller Karrierewege auf Basis der jährlichen Mitarbeitergespräche sowie eine Nachfolgeplanung spielen deshalb eine wichtige Rolle. Um Engpässen in der Nachfolgeplanung vorzubeugen, nimmt Interseroh mithilfe eines Risikomanagement-Systems eine jährliche strategische Ressourcenplanung vor. Dabei werden Risiken im Hinblick auf sämtliche Schlüsselfunktionen und die oberen Führungspositionen analysiert und Maßnahmen aufgrund der identifizierten Risiken abgeleitet.

Im Jahr 2019 wurde der Prozess für die Stellvertretungs- und Nachfolgeregelung in die jährlichen Mitarbeitergespräche integriert und damit digitalisiert. Ab 2021 werden auch die entsprechenden individuellen Entwicklungspläne digital erfasst und vereinfachen so die Dokumentation der umgesetzten Maßnahmen.

Das Weiterbildungsangebot bei Interseroh ist stark individualisiert und mit persönlicher Beratung verbunden, um die Talente und Fähigkeiten jedes Individuums gezielt zu fördern. Das Angebot wird stetig optimiert und ausgebaut. Es umfasst unter anderem Fachschulungen, Seminare zu methodischem Wissen sowie Workshops und Coachings zur sozialen und persönlichen Kompetenz. Eines der Schwerpunktthemen war und ist die Digitalisierung, die auch Interserohs Geschäftsbereiche stark verändert. Daher werden im Qualifizierungsprogramm #digicampus vor allem Methoden und Instrumente geschult, mit denen sich die Mitarbeiter*innen und so das gesamte Unternehmen in diesem Bereich weiterentwickeln. Dabei werden verschiedenste Themenfelder behandelt: von digitalem Projektmanagement über das „Papierlose Büro“ bis hin zur Durchführung digitaler Workshops und Meetings – insbesondere Letzteres gewann im Berichtszeitraum aufgrund der COVID-19-Pandemie an zusätzlicher Bedeutung.

Ein Großteil der Weiterbildungsmaßnahmen wurde im Berichtszeitraum zentral gebucht, weitere Maßnahmen wurden individuell organisiert. Interseroh plant, Anfang 2021 seine neue Lernwelt einzuführen – eine Plattform, über die künftig alle Schulungen, Workshops und Seminare online gebucht werden können.

Die weiteren Personalentwicklungsmaßnahmen konzentrierten sich auf den Bereich Führung. Schwerpunkte waren dabei die Rolle der Führungskraft, Rechte und Pflichten sowie die Vernetzung der Führungskräfte untereinander. Hierfür wurden unter anderem Trainings angeboten. Das integrierte Gesundheitsmanagement (siehe GRI 403) bildet einen weiteren wichtigen Pfeiler. Hier wurden im Berichtszeitraum Führungskräfte und Ausbilder*innen zum Thema „Gesunde Führung“ qualifiziert. Die Schulungen zur Führungskräfteausbildung und zum Gesundheitsmanagement werden kontinuierlich weiterentwickelt.