16. Qualifizierung

Das Unternehmen legt offen, welche Ziele es gesetzt und welche Maßnahmen es ergriffen hat, um die Beschäftigungsfähigkeit, d. h. die Fähigkeit zur Teilhabe an der Arbeits- und Berufswelt aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu fördern und im Hinblick auf die demografische Entwicklung anzupassen, und wo es Risiken sieht.

Unser Arbeitsklima zeichnet sich durch Wertschätzung und Vertrauen aus. Weiterbildung sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Angebote an die Mitarbeitenden. 

Die Geschäftsführung hat im Berichtsjahr u.a. Ziele vom Vorstand vorgegeben bekommen, die die Beschäftigungsfähigkeit und Förderung aller Mitarbeitenden zum Ziel hatte. Hierzu gehören u.a. 
Besonders im Bereich Digitalisierung haben wir uns für die nächsten zwei Jahre Ziele gesteckt. So möchten wir es allen Mitarbeitenden problemlos ermöglichen mobil und im Büro zu arbeiten, ohne technische Ausfälle und vor allem auch flexibel (Desk Sharing). Wir haben ein einheitliches IT-Konzept bis Ende des Berichtsjahres erstellt und setzen dieses in 2022 um. 

IT-Infrastruktur 
 
Für eine einheitliche IT-Infrastruktur werden bis Ende 2022 einheitliche Laptops und Docking-Stations bereitgestellt. Ziel ist es, IT Ausfälle zu reduzieren. In Schulungen soll das neue System allen Mitarbeitenden nähergebracht.
 
Weitere Kernprozesse, die digitalisiert werden sollen, sind die elektronische Lohnabrechnung oder auch das Einreichen von Dienstreisen über das bereits vorhandene Zeiterfassungstool.
 
Demografischer Wandel
 
Unser Kollegium (festangestellte Mitarbeitende, Auszubildende und Aushilfen) ist alterstechnisch aus unserer Sicht gut durchmischt. Unsere älteste Kollegin ist 67, unsere jüngste Kollegin ist 23 Jahre alt. Das Durchschnittsalter beträgt 36,2 Jahre. 
 
Um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen, haben wir in 2021 die ersten drei Auszubildenden eingestellt. Perspektivisch können wir uns auch weitere Auszubildende bei Experiment vorstellen. Möglichkeiten wie Mobiles Office und flexible Arbeitszeiten (Teilzeit), sind auch für ältere Kolleg*innen ein starker Anreiz.
 
 
Mitarbeiterrat
 
Der Mitarbeiterrat fungiert als eine Möglichkeit der Mitarbeiterbeteiligung. Neben der Team-Mediation, ist der Mitarbeiterrat auch für Fragen und Konsultation offen. Er übernimmt in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung die Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. In 2022 bietet Experiment an, dass Mitarbeitende eine kostenlose Erste Hilfe Schulung außerhalb der Arbeitszeit besuchen können. Jene Arbeitnehmende, die diese Funktion für die Geschäftsstelle übernehmen, machen diese Schulung während der Arbeitszeit. 
 
Gesundheitsmanagement

  • Seminare und Workshops zu Resilienz, Stressabbau, Stressprävention, Yoga


Sabbatical 
Wir bieten Mitarbeiter*innen die Möglichkeit eines Sabbaticals an. Das Sabbatical kann maximal 12 Monate dauern, muss mindestens 9 Monate im Voraus angekündigt werden und man kann direkt im Vorfeld maximal 12 Monate lang ein Arbeitszeitkonto dafür „ansparen“. Um die vollen 12 Monate zu bekommen, muss das Sabbatical 13 Monate vorher angekündigt werden.
 
Beitrag zum Gemeinwesen

Corporate Volunteering
Es gibt generell die Möglichkeit, für soziale Aufgaben/ehrenamtliche Tätigkeiten vom Arbeitgeber für eine gewisse Zeit freigestellt zu werden. Bisher gibt es jedoch nur individuelle Lösungen.
Wir möchten in Zukunft eine allgemeine Regelung verabschieden, nach der Mitarbeiter*innen, die sich ehrenamtlich engagieren, bis zu 8 Stunden Arbeitszeit pro Jahr für solche Aktivitäten bezahlt frei nehmen können. In Sonderfällen können bis zu 24 Stunden (drei Arbeitstage) genommen werden. Diese Regelung soll transparent kommuniziert werden und auch damit ermutigt werden, sich ehrenamtlich zu engagieren.
 
Weiterbildung

Schulungskonzept
Im Rahmen der Ausformulierung der Personalstrategie von Experiment e.V. haben wir als eine Leitlinie unseres Handelns festgelegt, dass wir eine hohe Qualifikation der Mitarbeitenden durch Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft mithilfe individueller Weiterbildungsmaßnahmen sicherstellen. 
Als ein Verein, der sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, lebenslanges Lernen zu fördern, möchten wir auch in unserer Funktion als Arbeitgeber dieses Ziel umsetzen.
Sowohl die allgemeinen Fort- und Weiterbildungen als auch die individuellen Angebote richten sich jeweils nach dem anfallenden Bedarf (Bsp.: während Corona mehr Workshops zum Thema Stress- und Zeitmanagement, Resilienz etc.). Arbeitsplatzbezogene Fortbildungen können jederzeit beantragt werden. Teamleitung und Geschäftsführung genehmigen diesen Antrag immer dann, wenn der Inhalt der Fortbildung betrieblich sinnvoll ist.
 
Schulungsplan
Folgende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen finden regelmäßig statt, um Anforderungen der täglichen Arbeit gerecht zu werden:
  1. Schulung zum Thema „Konfliktgespräche/Mediation“ plus
  2. nach weiteren 2 bis 3 Jahren eine Aufbauschulung
  3. Health and Safety Seminar“ (u.a. in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Bonn)
  4. Schulung zum Thema Nothandy
  5. alle ca. 6-8 Wochen programmübergreifende Case-Clinic (Supervision)
  6. monatlich ein LEX 
  7. Teamleitungen können je nach Bedarf alle 2 bis 3 Jahre ein Coaching absolvieren.
  8. Es finden einzelne Schulungen zur Ausbildung von Betrieblichen Ersthelfer*innen und Brandschutz- sowie Arbeitssicherheitsvertreter*innen statt.
ZUSÄTZLICH: Individuelle Schulungsangebote insbesondere für Stabsstellen, aber auch für Programm-Manager*innen und Teamleitungen werden nach Rücksprache mit der Geschäftsführung wahrgenommen. Hierzu gehören Seminare und Workshops, deren Inhalt sowohl programmatischer als auch strategischer Natur sein kann. Die Teilnahme an internationalen Workshops fällt ebenfalls unter diese individuellen Maßnahmen. Diese Angebote können individuell beantragt werden.

Für längere Fort- und Weiterbildungen kann nach Bedarf und Rücksprache Sonderurlaub/Bildungsurlaub beantragt werden.
 
Experiment Staff Exchange and Travel 
Durch die Initiative „Staff Exchange and Travel“ möchten wir unsere Mitarbeiter*innen dazu ermutigen, an unseren Programmen teilzunehmen. Für die Teilnahme gelten je nach Dauer und Art des Programms bestimmte Konditionen. Wir sehen in „Staff Exchange and Travel“ eine gute Initiative, die Identifikation, Motivation und Wissen unserer Mitarbeiter*innen erweitern kann.
Wir halten es für unerlässlich, dass unsere Mitarbeiter*innen selbst Auslandserfahrungen haben, und dass sie im Sinne von lebenslangem Lernen auch während der Zeit, in der sie bei Experiment e.V. angestellt sind, weitere Auslandserfahrung sammeln können.

3 Arten von „Staff Exchange and Travel“:
  1. Mitarbeiter*innen als Teilnehmende
  2. Mitarbeiter*innenaustausch zwischen zwei Büros
  3. Mitarbeiter*innen als Begleitpersonen bei Flügen

Aktuell liegen noch keine Daten vor. Wir werden diese im nächsten Jahr erheben.
 
Das Modul “Lernen von Experimenter*innen” (LEX) wurde erfolgreich in 2021 eingeführt und wird monatlich mit wechselnden Themen abgehalten. Durchschnittlich nehmen ca. 20 Mitarbeitende am digitalen Termin teil. Auch eine Supervisionsrunde wurde angesetzt, die im Jahr 2022 weitergeführt wird. 
 
Bereits erfolgreich durchgeführt werden Begleitflüge (Punkt 3 “Experiment Staff Exchange and Travel”) als Incentive für Mitarbeitende und als Austauschmöglichkeit mit den Partnerorganisationen. Auch waren bereits viele Mitarbeiter*innen Teilnehmende unserer Programme in der Ein- und Ausreise. Darauf sind wir stolz.

Als Verein mit ca. 40 hauptamtlichen Mitarbeitenden sehen wir das Risiko, dass wir zu jeder Zeit hauptamtliche Mitarbeitende verlieren können und so Wissenslücken enstehen. Hier beugen wir durch attraktive Mitarbeiterbindungsangebote, wie den o.g. Angeboten vor und sorgen parallel im Rahmen unserer Digitalisieurngsprozesse für ein gutes Wissensmanagement. 
 
GRI SRS-403-9 (a+b): Arbeitsbedingte Verletzungen
  • Im Betrachtungszeitraum keine
 
GRI SRS-403-10 (a+b): Arbeitsbedingte Erkrankungen
  • Im Betrachtungszeitraum keine
 
GRI SRS-405-1: Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten
  • Seit 2013 sind wir Unterzeichner und Unterstützer der Charta der Vielfalt. Wir verstehen Diversität, wie sie in der Charta der Vielfalt beschrieben ist.  Bei Bewerbungsverfahren schätzen wir alle Bewerber*innen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität, körperlichen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung, sozialer Herkunft, Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität. In unseren Gremien arbeiten ausschließlich Ehrenamtliche. Unser strategisches Ziel ist hier, die Voraussetzungen zu schaffen, hier den Anteil von nicht-männlichen Gremienmitgliedern zu erhöhen.
 
GRI SRS-406-1: Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemaßnahmen
  • Im Betrachtungszeitraum wurden keine Vorfälle angezeigt.