Das Unternehmen legt offen, welche Ziele es gesetzt und welche Maßnahmen es ergriffen hat, um die Beschäftigungsfähigkeit, d. h. die Fähigkeit zur Teilhabe an der Arbeits- und Berufswelt aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu fördern und im Hinblick auf die demografische Entwicklung anzupassen, und wo es Risiken sieht.
Die Basis für ein stabiles, nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen ist die Ausbildung junger Nachwuchskräfte. Als öffentliches Unternehmen und Teil der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) ermöglicht die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) seit Jahren jungen Menschen durch eine qualifizierte Ausbildung den Einstieg ins Berufsleben. Kontinuierlich sind ca. 18 Ausbildungsplätze in fünf verschiedenen technischen wie auch kaufmännischen Berufen besetzt. Im Schnitt werden pro Jahr sechs Auszubildende übernommen. Außerdem bietet das Unternehmen Studienplätze im dualen System sowie studentische Praktika an. Letzteres auch optional mit fachlicher Begleitung der Abschlussarbeit.
Auch deshalb wurde die HMC im Wettbewerb „Hamburgs beste Ausbildungsbetriebe“ bereits mehrfach mit dem „5-Sterne-Siegel“ ausgezeichnet. Seit 2020 können die Auszubildenden des Weiteren an dem Projekt „Energie-Scouts“ der Handelskammer Hamburg teilnehmen. Den Auszubildenden wird dadurch die Weiterbildung im Bereich Energie- und Ressourceneffizienz/-schonung ermöglicht, mit dem Ziel, das Verständnis für ökologische/technische Belange zu schärfen. Mit dem Projekt „Ist der Energieverbrauch im Keller“ zum Thema LED-Umrüstung der Messehallen haben die Auszubildenden mit ihrer Expertise den 2. Platz belegt. Die Förderung junger Talente ist besonders im Hinblick auf die stetig älter werdende Gesellschaft von besonderer Bedeutung.
Die Azubis mit ihrer Ausbilderin und der Geschäftsführung der HMC © Hamburg Messe und Congress Grundsätzlich legt die HMC großen Wert darauf, die persönlichen Kompetenzen aller Beschäftigten zu stärken und ihre individuelle Entwicklung kontinuierlich zu fördern. Dazu wurde die HMC-Akademie gegründet, die neben der Gesundheitsförderung mittlerweile das zentrale Instrument zur Personalentwicklung darstellt. Jährlich wird ein breit gefächerter, den jeweils neuen Bedürfnissen angepasster Fortbildungskatalog geboten. Beraten durch erfahrene Personalentwickler schafft die HMC so ein freiwilliges Angebot für technische Soft-Skills, über Führungskräfteworkshops, Organisationsmethodik bis hin zu Stressbewältigung und Verhandlungskunst u. v. m. (siehe Leistungskriterium GRI SRS-404-1 für die Stundenzahl der Aus- und Weiterbildungen)
Da die Themen „Digitalisierung“ und „Social Media“ oft besonders für die älteren Beschäftigten eine Herausforderung darstellen, werden diese Aspekte vermehrt thematisiert. Einige neue Fortbildungen widmen sich explizit diesen beiden Themen, um alle Beschäftigten angemessen für die Trends im (Arbeits-)Alltag zu qualifizieren, z. B.:
- Fit for Digital: Den digitalen Wandel erfolgreich meistern
- Erfolgreiches Social Media – Workshop für Einsteiger/Fortgeschrittene
- Digital führen – Leadership 4.0 (Wie begegnen wir den Errungenschaften und Herausforderungen des digitalen Zeitalters in der Führungsrolle?)
Um diese Weiterbildungsmaßnahmen besser evaluieren zu können, ist in Zukunft die Implementierung eines geeigneten Auswertungstools vorgesehen. Ziel war es, 2020 im Rahmen der HMC Akademie 21 freiwillige Weiterbildungen anzubieten. Pandemiebedingt konnten davon sieben digital durchgeführt werden.
Neben den freiwilligen Weiterbildungen setzt die HMC eine regelmäßige Auseinandersetzung mit relevanten Sachverhalten wie Datenschutz, Brandschutz, Arbeitssicherheit, Allgemeine Gleichbehandlung etc. voraus. Über das betriebliche Schulungstool sam® werden diese und weitere Themen regelmäßig geschult. Alle (100 %) Beschäftigen sind verpflichtet, die betrieblichen Schulungen regelmäßig zu durchlaufen. Dies fördert die bestmögliche Sicherheit und Beschäftigungsfähigkeit der Beschäftigten. Die Durchführung wird durch die Vorgesetzten kontrolliert. 2020 lag die Durchführungsqupte bei 62,5 %. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um der relativ geringen Prozentzahl entgegen zu wirken z. B. durch die Einrichtung einer automatischen Erinnerungsfunktion und die Inkenntnissetzung der Führungskraft bei mangelndem Fortschritt, um Verständnis zu schaffen. Ab 2021 soll es im Schulungstool sam® sowie in der HMC-Akademie Schulungen/Seminare zu den Grundlagen der betrieblichen Nachhaltigkeit geben.
Wenn die HMC ihre Auszubildenden als qualifizierte, begeisterte Arbeitnehmende übernehmen kann, wird dem Risiko des demographischen Wandels entgegengewirkt und durch optimale Förderung der jungen Talente ein hohes Maß an Qualifikation gesichert. Mit dem „Energie-Scouts“-Programm werden junge Beschäftigte ermutigt, den Erfahreneren bei einer besonders akuten Thematik Unterstützung zu leisten, sodass intergenerational zusammengearbeitet wird.
Im Hinblick auf das Gesundheitsmanagement werden andere Risiken überwunden, da die HMC die regelmäßig zu unterlaufenden Schulungen akribisch nachverfolgt und aktualisiert. Zum richtigen Verhalten auf dem Betriebsgelände werden neben den Schulungen deshalb Informationsblätter im Intranet zur Verfügung gestellt, wodurch ebenfalls Unfälle verhindert werden können. Die Sicherheit der Beschäftigten, Service- und Geschäftspartner hat höchste Priorität. Diese bleibt durch kontinuierliche Qualifizierung gewahrt.
Ein weiteres Risiko, nämlich das der Unzufriedenheit der Beschäftigten, würde sich in einer hohen Fluktuation widerspiegeln. Im Jahr 2019 betrug die von der Bundesagentur für Arbeit ausgewiesene Fluktuation mehr als 33 % – berechnet als Durchschnitt aller begonnenen und beendeten Arbeitsverhältnisse und bezogen auf den Bestand der gesamten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in diesem Jahr. Die Fluktuationsrate bei der HMC lag 2019 lediglich bei 3,8 % (ohne Auszubildende/ohne Langzeitkranke). Daraus kann eine hohe Arbeitnehmerzufriedenheit abgeleitet werden, die zuletzt 2019 durch eine Befragung der Beschäftigten bestätigt wurde. Die nächste Befragung wird voraussichtlich 2023 durchgeführt.
Siehe auch: „
Unser Beitrag zu den 17 UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung“
