Das Unternehmen legt offen, welche Ziele es gesetzt und welche Maßnahmen es ergriffen hat, um die Beschäftigungsfähigkeit, d. h. die Fähigkeit zur Teilhabe an der Arbeits- und Berufswelt aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu fördern und im Hinblick auf die demografische Entwicklung anzupassen, und wo es Risiken sieht.
Neugier fördern und Kompetenzen ausbauen: Die Flughafengesellschaft lässt ihre Beschäftigten regelmäßig weiterbilden. Im Berichtsjahr 2018 profitierten diese von insgesamt 45.422 Fortbildungsstunden – durchschnittlich 44,7 Stunden pro Person (2017: 53,5 Stunden pro Mitarbeiter). Den größten Anteil hatten fachspezifische oder sicherheitsrelevante Schulungen. Weitere Workshops behandelten Selbst-, Projekt- und Zeitmanagement oder Präsentationstechniken; es gab Rhetorik-, Stressresilienz- und Englischseminare. Im Jahr 2018 hat die FSG die Bildungsinhalte durch neue E-Learning-Programme ergänzt. Einzelpersonen oder Teams können zudem Coaches, Mediatoren oder Moderatoren buchen. In den Jahresgesprächen definieren die einzelnen Beschäftigten gemeinsam mit ihren Vorgesetzten individuelle Ziele und leiten daraus die nächsten Entwicklungsschritte ab.
Der Fachkräftemangel als gesamtwirtschaftliches Risiko betrifft auch die FSG. Die Rekrutierung gut ausgebildeter Mitarbeiter ist für sie ein wesentlicher Erfolgsfaktor. In den nächsten Jahren muss die FSG eine große Anzahl von Mitarbeitern altersbedingt ersetzen und darüber hinaus zusätzlich neues Personal gewinnen, um das angestrebte Wachstum umsetzen zu können. Der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes mit seinen monetären Beschränkungen sowie die Wettbewerbssituation in der Region mit renommierten und gut zahlenden Arbeitgebern macht das zu einer anspruchsvollen Aufgabe für die FSG.
Das Förderprogramm „Alternative Karrierepfade“ soll dem FSG-Personal neue berufliche Chancen eröffnen. Ziel ist es, dass sowohl die etablierten als auch die angehenden Fach- und Führungskräfte ihre persönlichen Stärken herausarbeiten und dass so Entwicklungspotenziale erkannt werden. Für die Experten-, Projekt- und Führungslaufbahn gibt es zugeschnittene Trainings und Seminare. Schwerpunkte sind zum Beispiel Kommunikation, Führungskompetenz, Betriebswirtschaft und Arbeitsrecht. Den aktiven Austausch untereinander unterstützen die Veranstaltungsformate „Best Practice Sharing“ und „Lessons Learned“. Die FSG arbeitet fortlaufend an ihren Förderprogrammen für ihre Mitarbeiter. Ziel für 2019 ist es, die eingeführten Fach- und Projektlaufbahnen weiterzuentwickeln.
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) der Flughafengesellschaft soll die Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter steigern und Fehlzeiten verringern. Verantwortlich sind der
Arbeitskreis Gesundheit, der Gesundheitszirkel, die Gesundheitsbeauftragte und der Arbeitsschutzausschuss. Das BGM umfasst acht Handlungsfelder: Zusammenarbeit mit der technischen und medizinischen Arbeitssicherheit, Gesundheitsförderung, Personalentwicklung,
Präventionsmanagement, Betriebliches Eingliederungsmanagement, Suchtprävention, Mitarbeiterbeteiligung, Notfall- und Krisenmanagement.
Als Ausgleich zu körperlicher Arbeit oder Schreibtischtätigkeiten setzt das BGM auf ein breites Sport-, Präventions- und Reha-Angebot:
- Externe Trainer stellen ein individuelles Gymnastikprogramm zusammen – inklusive Gesundheitsberatung und Massagen.
- Arbeitsplatz Aktiv – wöchentliches Kurztraining für Werkstätten, Fluggastdienste und Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle zur Stärkung der Körperhaltung
- Massage-Angebot für alle Beschäftigten der Flughafengesellschaft inklusive physiotherapeutischer Behandlungen auf Rezept
- Yoga-Kurse
Pflege und Beruf vereinbaren
In ihrem fairport-Programm hat die FSG Ziele und Maßnahmen formuliert, damit sich Beruf und Familie für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst gut vereinbaren lassen. Die alternde Gesellschaft wirkt sich auch auf das Leben der Flughafenmitarbeiter aus. Als Arbeitgeberin hat die FSG den Anspruch, ein familienorientiertes Unternehmen für alle Lebensphasen zu sein. Sie unterstützt Flughafenangehörige, die Pflegeverantwortung wahrnehmen, durch Arbeitszeitverkürzung oder Teilzeitmodelle – und bei Bedarf auch spontan. Darüber hinaus gibt es jetzt als erste Anlaufstelle sogenannte betriebliche Pflegelotsen.
Betriebliche Pflegelotsen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens, die eine entsprechende Schulung absolviert haben. Die Lotsentätigkeit üben sie ehrenamtlich aus; Kurs und Beratungsstunden für Kolleginnen und Kollegen zählen aber als Arbeitszeit. Die FSG ließ im Jahr 2018 erstmals sieben Pflegelotsen ausbilden: sechs Frauen und einen Mann. Sie erhielten eine Schulung bei family-NET – einer Initiative der baden-württembergischen Wirtschaft zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Seit Januar 2019 stehen die Pflegelotsen für die rund 1.000 FSG-Beschäftigten als Ansprechpartner zur Verfügung. Bei Bedarf können sie unbürokratisch und spontan während ihrer Arbeitszeit kontaktiert werden. Ziel für 2019 ist es, das neue Angebot für pflegende Mitarbeiter weiter zu etablieren.
Sie leisten jedoch keine professionelle Beratung, sondern „lotsen“ – wie ihr Name sagt – durch den Themenkomplex Pflege. Nicht zuletzt sind sie dadurch ein wichtiges Element einer familienfreundlichen Unternehmenskultur.