15. Chancengerechtigkeit

Das Unternehmen legt offen, wie es national und international Prozesse implementiert und welche Ziele es hat, um Chancengerechtigkeit und Vielfalt (Diversity), Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Mitbestimmung, Integration von Migranten und Menschen mit Behinderung, angemessene Bezahlung sowie Vereinbarung von Familie und Beruf zu fördern, und wie es diese umsetzt.

Das Nachhaltigkeitsmanagement von Veolia in Deutschland ist ausgerichtet am Nachhaltigkeitsprogramm Impact 2023 des Gesamtkonzerns. Die Ziele im Bereich HR-Performance widmen sich den Beschäftigten des Unternehmens. 

Indikator Baseline 2019 Ziel 2021 Ergebnis 2021 Ziel 2022
Engagement-Quote der Beschäftigten (unabhängige Umfrage) 77% >80% 80% >80%
Frequency rate(Häufigkeitsrate von Arbeitsunfällen)  19,46 14,65  11,47 12,7
Durchschnittliche AnzahlWeiterbildungsstunden pro MA 11,5 15 8,7 15
Anteil Frauen, die 2020-2023 in top 500-Manager berufenwerden 12,8% 10,3% 10,81 >10%

Diese Ziele knüpfen an die Zielsetzungen der zurückliegenden Jahre an und setzen das Engagement in den jeweiligen Handlungsfeldern fort. 

Chancengerechtigkeit, Integration und Vielfalt
Veolia Deutschland bekennt sich als Unterzeichner der Charta der Vielfalt zu einer wertschätzenden und vorurteilsfreien Organisationskultur. Fälle von Diskriminierung sind bei Veolia in Deutschland bisher nicht gemeldet worden. Unsere Beschäftigten gehören vielen verschiedenen Nationalitäten an. Im Berichtszeitraum hatten knapp vier Prozent der Veolia-Beschäftigten ein Handicap. Zahlreiche Standorte bieten Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung an, so z.B. im Elektro-Altgeräte-Recycling oder im Textilrecycling. Den weiblichen Veolia-Führungskräften steht weltweit das Veolia Gender Balance Network für einen Austausch von Ideen und Erfahrungen zur Verfügung. 2021 waren rund 34 Prozent aller Beschäftigten bei Veolia in Deutschland Frauen. Der Anteil weiblicher Führungskräfte lag bei 20,1% und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Das internationale Veolia Qualifizierungsprogramm für weibliche Führungskräfte “Women in Leadership”, das  interessierten Frauen die Möglichkeit gibt, sich spezifisch weiterzubilden, musste 2021 aufgrund der Corona-Pandemie leider pausieren. Hingegen konnten einige im Rahmen einer 2020 bei Veolia verfassten Masterarbeit im Bereich Diversity Management gemachten Verbesserungsvorschläge umgesetzt werden: Im Dezember 2021 wurde für Veolia in Deutschland eine Beauftragte für Vielfalt und Teilhabe eingestellt, die die im Unternehmenszweck verankerte Zielsetzung der beruflichen Gleichberechtigung von Männern und Frauen, sowie eine vorurteilsfreie Organisationskultur bei Veolia vorantreibt. Für das global agierende Diversity Netzwerk WeDo von Veolia, das sich seit 2016 für Gender Balance engagiert, ist der Start einer Lokalgruppe (WeDo Deutschland) für das Frühjahr 2022 in Planung. Weitere Handlungsempfehlungen werden aktuell bei der Entwicklung einer Diversity-Strategie Deutschland berücksichtigt. 

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Die Senkung der Anzahl von Arbeitsunfällen und die Reduzierung des Schweregrads von Unfällen haben höchste Priorität. Sämtliche Veolia Standorte sind durch dezentrale Strukturen in die Risikoanalyse- und Präventions- und Abhilfeprozesse eingebunden. Allen Beschäftigten wird eine persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt sowie eine Gesundheitsuntersuchung ermöglicht. 2021 fand erneut die Veolia Arbeitssicherheitswoche mit zahlreichen lokalen Veranstaltungen und Angeboten statt. An mehreren Veranstaltungen nahmen der Direktor der Nordeuropa-Zone von Veolia und der Vorsitzende der Geschäftsführung von Veolia in Deutschland teil. Die Aktion mobilisiert die Verantwortlichen und ihre Teams für das Thema und bekräftigt das bedingungslose Engagement zur Vermeidung beruflicher Risiken. Im Rahmen der Internationalen Arbeitssicherheitswoche hatte Veolia in Paris einen Wettbewerb ausgerufen, bei dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgefordert waren, nach Gefahren und Risiken bei ihrer täglichen Arbeit zu suchen und Verbesserungsvorschläge auszuarbeiten. Mehr als 5.000 Teams aus allen fünf Kontinenten nahmen daran teil und jede Zone nominierte anschließend einen Finalisten für den "Always Safe Award 2020". Im Jahr 2021 konnte ein Team der Veolia Wasser Deutschland GmbH, Standort Döbeln den weltweit an allen Veolia Standorten ausgelobten SafetyAward 2021 für einen eigens konstruierten kollektiven Fallschutz für Schächte gewinnen.

Die gemeinsame Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik stellt das Engagement für Arbeitssicherheit in den Geschäftsbereichen von Veolia in Deutschland auf eine gemeinsame Grundlage. Das interne Netzwerk qualifizierter Arbeitssicherheitsbeauftragter sorgt kontinuierlich dafür, alle Mitarbeitenden durch regelmäßige Schulungen zu sensibilisieren sowie bei Arbeitsstättenbegehungen und Audits mögliche Risiken zu erkennen und zu beheben. Die Unternehmen und Standorte entwickeln zusätzlich spezifische Verbesserungsinstrumente, die auf ihre konkreten Herausforderungen abgestimmt sind. Seit 2020 sind alle Beschäftigten bei Veolia in Deutschland aufgefordert, „Beinaheunfälle“ (gefährliche Situationen) zu melden. Denn jeder erkannte und ausgewertete Beinaheunfall hilft, einen potentiellen Arbeitsunfall zu vermeiden. Die ergriffenen Maßnahmen werden allen anderen deutschen Standorten zugänglich gemacht, sodass perspektivisch eine Lernplattform mit Best Practice Beispielen entsteht. Die Führungskräfte im operativen Bereich aller drei Geschäftsbereiche stimmen in ihren persönlichen Zielvereinbarungen einer Vorgabe zur Arbeitssicherheit zu. Die Häufigkeitsrate von Arbeitsunfällen konnte hierdurch erneut gesenkt werden: Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Jahr 2021 23,7% weniger Unfälle mit Ausfalltagen und knapp 70% der Veolia Standorte hatten im Jahr 2021 überhaupt keine Unfälle mit Ausfalltagen zu verzeichnen, das sind 16,6% mehr als im Vorjahr. Mit 27.455 gemeldeten Beinaheunfällen im Jahr 2021 wurde das gesetzte Ziel zudem erneut übertroffen. Der Vergleich mit 16.814 Meldungen im Jahr 2020 zeigt, dass der Nutzen des Meldeverfahrens von den Mitarbeitenden erkannt und das System gut angenommen wird. Da Veolia ein Null-Unfall-Ziel verfolgt, wird jeder Unfall analysiert und das Management der arbeitsbezogenen Risiken kontinuierlich unter Berücksichtigung von internen und externen Referenzen verbessert. Veolia hat sich zudem weltweit High Risk Managementstandards gesetzt. Einer davon betrifft beispielsweise das innerbetriebliche Verkehrsmanagement, weil die Lenkung von Verkehrsströmen an den Standorten selbst eine typische Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit an den Standorten ist.

Angemessene Bezahlung und Mitbestimmung
Die Bezahlung der Beschäftigten lag 2021 bei durchschnittlich 42.756 Euro pro Beschäftigten (FTE). Die Unternehmen des Veolia Gesamtkonzerns definieren die Rahmenbedingungen für ihre Beschäftigten entsprechend den Veolia-weiten Vorgaben und der jeweiligen Branche. So gilt für den Geschäftsbereich Entsorgung ein Manteltarifvertrag mit ver.di. Für die Unternehmen des Geschäftsbereichs Wasser gelten Firmentarifverträge mit der IG BCE, für den Geschäftsbereich Energie Flächentarifverträge mit ver.di. Die Mitbestimmung der Beschäftigten ist durch die Wahl von Betriebsräten in allen Gesellschaften der Gruppe gewährleistet. Der Betriebsrat nimmt alle ihm durch das Betriebsverfassungsgesetz und andere Gesetze eingeräumten Rechte und Pflichten wahr.

Familienfreundlichkeit
Im Interesse der Familienfreundlichkeit unterbreiten die Tochtergesellschaften von Veolia in Deutschland ihren Beschäftigten vielfältige Angebote, die auf die jeweiligen betrieblichen und regionalen Bedingungen zugeschnitten sind. Diese reichen von der Beratung über Betreuungspartnerschaften, Ferienangebote, Kennenlernabende für Azubi-Eltern, flexible Arbeitszeitmodelle, Familien-Parkplätze und Eltern-Kind-Büros bis zu Weihnachtsgeschenken für Kinder von Mitarbeitenden. Einige Unternehmen sind durch die Initiative berufundfamilie zertifiziert. Die Angebote werden kontinuierlich und bedarfsgerecht weiterentwickelt. Darüber hinaus sind Regelungen zur Kompensation von atypischen oder zusätzlichen Arbeitszeiten, Zusatzurlaub sowie Arbeitszeitmodellen in die tarifvertraglichen Regelungen integriert.