15. Chancengerechtigkeit

Das Unternehmen legt offen, wie es national und international Prozesse implementiert und welche Ziele es hat, um Chancengerechtigkeit und Vielfalt (Diversity), Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Mitbestimmung, Integration von Migranten und Menschen mit Behinderung, angemessene Bezahlung sowie Vereinbarung von Familie und Beruf zu fördern, und wie es diese umsetzt.

Das Nachhaltigkeitsmanagement von Veolia in Deutschland ist ausgerichtet am Nachhaltigkeitsprogramm Impact 2023 der Muttergesellschaft Veolia Environnement. Die Ziele im Bereich HR-Perfomance widmen sich den Beschäftigten des Unternehmens. 

Indikator Baseline
2019
2020 2021 Geplante Maßnahmen
Engagement-Quote der Beschäftigten (unabhängige Umfrage) 77% 80% >80% Employer bzw. Employee Branding-Strategie und -Umsetzung
Frequency rate
(Häufigkeitsrate von Arbeitsunfällen)
 
19,46 15,04* 14,65 ** *-15% von 2019
**-25% von 2019
>50% des Umsatzes durch zertif. Arbeitssicherheits-Mgmt.-system abgedeckt
Durchschnittliche Anzahl
Weiterbildungsstunden pro MA
11,5 7,5* 15
* reduziert aufgrund Covid 19
Anteil Frauen, die 2020-2023 in top 500-Manager berufen
werden
12,8% 12,8% / 7,7,% 10,3% Diversity-Trainings
Veolia-Programm “Women in Leadership”

Diese Ziele knüpfen an die Zielsetzungen der zurückliegenden Jahre an und setzen das Engagement in den jeweiligen Handlungsfeldern fort. 

Chancengerechtigkeit, Integration und Vielfalt
Veolia Deutschland bekennt sich als Unterzeichner der Charta der Vielfalt zu einer wertschätzenden und vorurteilsfreien Organisationskultur. Unsere Beschäftigten gehören vielen verschiedenen Nationalitäten an. Im Berichtszeitraum hatten knapp vier Prozent der Veolia-Beschäftigten ein Handicap. Fälle von Diskriminierung sind bei Veolia in Deutschland bisher nicht gemeldet worden. 

Den weiblichen Veolia-Führungskräften steht weltweit das Veolia Gender Balance Network für einen Austausch von Ideen und Erfahrungen zur Verfügung. 2020 waren rund 34 Prozent aller Beschäftigten bei Veolia in Deutschland Frauen. Der Anteil weiblicher Führungskräfte lag bei 19,4 Prozent. 2020 wurde Veolia Deutschland erneut als FairCompany ausgezeichnet. Das internationale Qualifizierungsprogramm für weibliche Führungskräfte “Women in Leadership” gibt interessierten Frauen die Möglichkeit, sich spezifisch weiterzubilden. 2020 analysierte eine Masterandin das Diversity Management bei Veolia in Deutschland und erarbeitete konkrete Verbesserungsvorschläge, welche ab 2021 umgesetzt werden sollen. 

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Die Senkung der Anzahl von Arbeitsunfällen und die Reduzierung des Schweregrads von Unfällen haben höchste Priorität. 2020 fand erneut die Veolia-Arbeitssicherheitswoche mit zahlreichen lokalen Veranstaltungen und Angeboten statt. An mehreren Veranstaltungen nahmen der Direktor der Nordeuropa-Zone von Veolia und der Vorsitzende der Geschäftsführung von Veolia in Deutschland teil. Die Aktion mobilisiert die Verantwortlichen und ihre Teams für das Thema und bekräftigt das bedingungslose Engagement zur Vermeidung beruflicher Risiken. Im Rahmen der Internationalen Arbeitssicherheitswoche hatte Veolia in Paris einen Wettbewerb ausgerufen, bei dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgefordert waren, nach Gefahren und Risiken bei ihrer täglichen Arbeit zu suchen und Verbesserungsvorschläge auszuarbeiten. Mehr als 5.000 Teams aus allen fünf Kontinenten nahmen daran teil und jede Zone nominierte anschließend einen Finalisten für den "Always Safe Award 2020". Für die Zone Nordeuropa, zu der auch Veolia Deutschland gehört, gingdie Zentralwerkstatt der Region Süd in Pegnitz ins Rennen und hat unter allen Einreichungen dendritten Platz gewonnen. Das Team konnte mit einer speziell für Arbeiten auf Fahrzeugen undAufbauten angefertigten Hebebühne überzeugen.
Die gemeinsame Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik stellt das Engagement für Arbeitssicherheit in den Geschäftsbereichen von Veolia in Deutschland auf eine gemeinsame Grundlage. Das interne Netzwerk qualifizierter Arbeitssicherheitsbeauftragter sorgt kontinuierlich dafür, alle Mitarbeiter durch regelmäßige Schulungen zu sensibilisieren sowie bei Arbeitsstättenbegehungen und Audits mögliche Risiken zu erkennen und zu beheben. Die Unternehmen und Standorte entwickeln zusätzlich spezifische Verbesserungsinstrumente, die auf ihre konkreten Herausforderungen abgestimmt sind. Seit 2020 sind alle Beschäftigten bei Veolia in Deutschland aufgefordert, „Beinaheunfälle“ (gefährliche Situationen) zu melden. Denn jeder erkannte und ausgewertete Beinaheunfall hilft, einen potentiellen Arbeitsunfall zu vermeiden. Die ergriffenen Maßnahmen werden allen anderen deutschen Standorten zugänglich gemacht, sodass perspektivisch eine Lernplattform mit best practice Beispielen entsteht. Die Führungskräfte im operativen Bereich aller drei Geschäftsbereiche stimmen in ihren persönlichen Zielvereinbarungen einer Vorgabe zur Arbeitssicherheit zu.

Die Häufigkeitsrate von Arbeitsunfällen (Unfälle je eine Million Arbeitsstunden) lag 2020 bei 15. Der Schweregrad der Arbeitsunfälle, (Ausfalltage je eintausend Arbeitsstunden) betrug 0,58. Die krankheitsbedingte Abwesenheitsquote (ohne Langzeitkranke) erreichte 8,4 Prozent. Da Veolia ein Null-Unfall-Ziel verfolgt, wird jeder Unfall analysiert und das Management der arbeitsbezogenen Risiken kontinuierlich unter Berücksichtigung von internen und externen Referenzen verbessert. 

Angemessene Bezahlung und Mitbestimmung
Die Bezahlung der Beschäftigten lag 2020 bei durchschnittlich 43.151 Euro pro Beschäftigten (FTE). Die Unternehmen der Gruppe definieren die Rahmenbedingungen für ihre Beschäftigten entsprechend den Veolia-weiten Vorgaben und der jeweiligen Branche. So gilt für den Geschäftsbereich Entsorgung ein Manteltarifvertrag mit ver.di. Für die Unternehmen des Geschäftsbereichs Wasser gelten Firmentarifverträge mit der IG BCE, für den Geschäftsbereich Energie Flächentarifverträge mit ver.di. Die Mitbestimmung der Beschäftigten ist durch die Wahl von Betriebsräten in allen Gesellschaften der Gruppe gewährleistet. Der Betriebsrat nimmt alle ihm durch das Betriebsverfassungsgesetz und andere Gesetze eingeräumten Rechte und Pflichten wahr.

Familienfreundlichkeit
Im Interesse der Familienfreundlichkeit unterbreiten die Tochtergesellschaften von Veolia in Deutschland ihren Beschäftigten vielfältige Angebote, die auf die jeweiligen betrieblichen und regionalen Bedingungen zugeschnitten sind. Diese reichen von der Beratung über Betreuungspartnerschaften, Ferienangebote, flexible Arbeitszeitmodelle, Familien-Parkplätze und Eltern-Kind-Büros bis zu Weihnachtsgeschenken für Mitarbeiterkinder. Einige Unternehmen sind durch die Initiative berufundfamilie zertifiziert. Die Angebote werden kontinuierlich und bedarfsgerecht weiterentwickelt. So wurden 2020 im Geschäftsbereich Entsorgung Lebensarbeitszeitkonten sowie eine Regelung zum mobilen Arbeiten eingeführt.