14. Arbeitnehmerrechte

Das Unternehmen berichtet, wie es national und international anerkannte Standards zu Arbeitnehmerrechten einhält sowie die Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen und am Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens fördert, welche Ziele es sich hierbei setzt, welche Ergebnisse bisher erzielt wurden und wo es Risiken sieht.

Grundlage für unsere Personalarbeit ist die vom Vorstand verabschiedete Geschäftsstrategie. Die hieraus entwickelten Handlungsfelder beinhalten Ziele, Rollen, Elemente sowie Chancen und Risiken im Personalbereich. Veränderungen am Arbeitsmarkt werden regelmäßig geprüft.  

Die Einhaltung von gesetzlichen Arbeitnehmer:innenrechten (u. a. nationale und internationale Standards, Arbeitsbedingungen, Gewerkschaften, Arbeitnehmer:innenrechte, Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit) ist für uns selbstverständlich. Eine Zielsetzung, zu wann wir Arbeitnehmer:innenrechte einhalten wollen, ist daher nicht erforderlich. Vielmehr verfolgen wir das Ziel, die vollständige Einhaltung dieser Rechte ohne zeitliche Beschränkung beizubehalten.  

Wesentliche Risiken für Arbeitnehmer:innenrechte im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit sind nicht ersichtlich. Bei der Gestaltung unseres Produkt- und Dienstleistungsangebotes achten wir – soweit ersichtlich – darauf, dass negative Auswirkungen auf Arbeitnehmer:innenrechte vermieden werden (z. B. im Bereich der Kreditvergabe, Anlageempfehlungen usw.). Wir versuchen, Risiken aus unseren Geschäftsbeziehungen durch zahlreiche Maßnahmen zu minimieren. Für Ausführungen zu der Auswahl unserer Dienstleister:innen und Lieferant:innen verweisen wir auf das Kriterium 4. Im Hinblick auf unser Eigengeschäft verweisen wir auf Kriterium 10. Anhand der in diesen Kriterien beschriebenen Maßnahmen beurteilen wir laufend, ob sich wesentliche Risiken für Arbeitnehmer:innenrechte aus unserer Geschäftstätigkeit ergeben. Bislang haben sich auch aufgrund der Immaterialität unserer Produkte keine wesentlichen Risiken realisiert. Daher nehmen wir eine darüber hinaus gehende methodische Risikoanalyse nicht vor und planen diese aus den vorgenannten Gründen auch nicht.

Insbesondere die Rekrutierung und die Bindung von Mitarbeiter:innen ist eine Herausforderung in den nächsten Jahren, ebenso wie der Erhalt der gesundheitlichen Leistungsfähigkeit. Hier haben wir verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität auf den Weg gebracht. Ein Risiko für unsere Personalplanung besteht darin, dass erforderliches Fachwissen einzelner Positionen durch die Veränderung von Mitarbeiter:innen verloren geht. Um aktiv auf Personalveränderungen reagieren zu können, wird eine regelmäßige Prüfung von Schlüsselpositionen vorgenommen. Eine langfristige Personalplanung und die Entwicklung der Mitarbeiter:innen in die digitalisierte Arbeitswelt sind wichtige Zukunftseckpunkte.  

Wir haben eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Personalrat und der Jugend- und Auszubildendenvertretung. Die Vertretung besonderer Mirarbeiter:inneninteressen erfolgt durch unsere Schwerbehindertenvertretung sowie durch unsere Gleichstellungsbeauftragte. Feedback gibt es durch Gegenseitigkeitsbeurteilungen in alle Richtungen. Zudem haben alle Mitarbeiter:innen, Auszubildenden sowie Bewerber:innen die Möglichkeit, uns auf dem Arbeitgeberportal https://www.kununu.com/ anonym zu bewerten.  

Als gemeinwohlorientiertes, öffentlich-rechtliches Kreditinstitut unterliegen wir den Tarifbestimmungen des öffentlichen Dienstes und den deutschen Arbeitsgesetzen. Wir unterliegen dem Sparkassengesetz und sind ausschließlich national in unserer Region tätig.  

In verschiedenen Projekten und Arbeitskreisen arbeiten unsere Mitarbeiter:innen an der operativen Umsetzung der geschäftspolitischen Ziele. Zusätzlich fördert die Förde Sparkasse aktiv das soziale bzw. ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter:innen Ausgewählte Mitarbeiter:innen sind in den Regionen unseres Geschäftsgebietes als Repräsentant:innen aktiv und geben der Förde Sparkasse zusätzlich ein Gesicht.  

Unsere Mitarbeiter:innen haben zudem in unserem Nachhaltigkeitsmanager einen zentralen Ansprechpartner zum Thema „Nachhaltigkeit“. Er stellt sicher, dass die Belegschaft in das Nachhaltigkeitsmanagement einbezogen wird (Vorschlagswesen / Ideenmanagement). Der Nachhaltigkeits-Kompass dient uns dazu, den Bereich Personal konsequent an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten.


15. Chancengerechtigkeit

Das Unternehmen legt offen, wie es national und international Prozesse implementiert und welche Ziele es hat, um Chancengerechtigkeit und Vielfalt (Diversity), Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Mitbestimmung, Integration von Migranten und Menschen mit Behinderung, angemessene Bezahlung sowie Vereinbarung von Familie und Beruf zu fördern, und wie es diese umsetzt.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz bietet einen Diskriminierungsschutz für alle Beschäftigten der Förde Sparkasse und wird umfassend erfüllt. Für alle Mitarbeiter:innen gelten flexible Voll- und Teilzeitmöglichkeiten sowie eine tarifvertragliche Vergütung.  

Als ein Entwicklungsfeld sehen wir die Förderung von Frauen in Führungspositionen. 60,46% (2022: 60,68%) unserer Beschäftigten sind Frauen, ihr Anteil in den Führungsebenen liegt bei 30,43% (2022: 29,57%). In diesem Bereich entwickeln wir uns durch unser Programm „Frauen in Führung“ weiter, das eine umfangreiche Potenzialanalyse und eine anschließende individuelle Förderung im Rahmen eines Mentoring-Programmes beinhaltet. Unser Ziel, den Frauenanteil in Führungspositionen bis 2024 auf 30,00% zu erhöhen, haben wir in 2023 erreicht.  

Zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bietet die Förde Sparkasse diverse Möglichkeiten an:  
Durch unsere Zusammenarbeit mit dem pme familienservice haben unsere Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, in einer schwierigen Lebenssituation sofort Unterstützung zu erhalten.  

Im Jahr 2023 arbeiteten 421 (41,93%) unserer Mitarbeiter:innen in Teilzeit. Auch unsere Führungskräfte haben die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten. In 2023 haben sich dafür 14 Führungskräfte (11,86%) entschieden.  

Im Bereich Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit unterbreiten wir unseren Mitarbeiter:innen folgende Angebote:    
Alle mit dem Thema Sicherheit beauftragten Personen tauschen sich regelmäßig mit dem Bereich Personal, dem Personalrat und der Schwerbehindertenvertretung aus und planen entsprechende Maßnahmen.  

Unsere Angebote zur Gesundheitsförderung und -prävention richten sich seit vielen Jahren an alle Zielgruppen unserer Belegschaft. Besonders wichtig ist uns das umfassende Betriebliche Eingliederungsmanagement mit dem Ziel, die Arbeitsfähigkeit von gesundheitlich eingeschränkten Mitarbeiter:innen wiederherzustellen bzw. zu erhalten.

Weitere Angebote sind:   In Bezug auf Chancengerechtigkeit haben wir aus unserer Sicht bereits einen sehr guten Umsetzungsstand erreicht. Allen Mitarbeitenden bieten wir die gleichen Chancen zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung – unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, Herkunft, sexueller Orientierung oder körperlicher Handicaps. Diesen hohen Anspruch wollen wir weiter verfolgen. Hierfür sensibilisieren wir insbesondere unsere Führungskräfte, u.a. mit entsprechenden Schulungen und Coachings.


16. Qualifizierung

Das Unternehmen legt offen, welche Ziele es gesetzt und welche Maßnahmen es ergriffen hat, um die Beschäftigungsfähigkeit, d. h. die Fähigkeit zur Teilhabe an der Arbeits- und Berufswelt aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu fördern und im Hinblick auf die demografische Entwicklung anzupassen, und wo es Risiken sieht.

Mit 1.142 Mitarbeiter:innen, davon 96 Auszubildende, zählen wir zu den größten Arbeitgebern und Ausbildern in unserer Region. Unser Bestreben ist es, unseren Nachwuchs selbst auszubilden und nach der Ausbildung im Hause zu entwickeln und zu qualifizieren. Die Personalpolitik ist darauf ausgerichtet, Mitarbeiter:innen in ausreichender Anzahl rechtzeitig und umfassend zu qualifizieren, um den Veränderungen in der Alterspyramide frühzeitig zu begegnen.  

Wir haben ein Konzept zur Gewinnung neuer Zielgruppen, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Neben der Gewinnung von Studienabbrecher:innen für die Ausbildung werden seit 2019 Quereinsteiger:innen innerhalb eines Jahres zu Sparkassenkaufleuten ausgebildet.  

Unser umfassendes Aus- und Fortbildungsprogramm vereint sowohl die fachliche Qualifikation, als auch die Persönlichkeitsentwicklung und Anpassungsfortbildungen. Als Personalbindungsmaßnahme haben alle Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, an unterschiedlichen und individuellen Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen. Vor dem Hintergrund fortschreitender Digitalisierung legen wir besonderen Wert auf die digitale Qualifizierung und die Stärkung des agilen Methodeneinsatzes.  

Unseren Berater:innen und Auszubildenden werden regelmäßig für die nachhaltige Kundenberatung geschult und sind so in diesem wichtigen Bereich mit Spezialkenntnissen ausgestattet.  

Auch in der Zertifizierung unserer Berater:innen sehen wir einen wesentlichen Baustein zur Qualifizierung unserer Mitarbeiter:innen. Per 31.12.2023 haben 92,39% der Individualkundenberater:innen die Zertifizierung erfolgreich absolviert. Das für 2023 gesteckte Ziel, eine Quote von mindestens 80%, wurde damit erneut übertroffen. Zukünftig wollen wir die Quote von mindestens 80,00% halten.  

Neben der klassischen Ausbildung zum IHK-Bankkaufmann/-frau bietet die Förde Sparkasse einen dualen Studiengang zum Bachelor of Arts an. Nach einer erfolgreichen Ausbildung stehen verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Knapp die Hälfte unserer Mitarbeiter:innen hat ein Bankfachwirt- oder Bankbetriebswirtstudium absolviert. Auch nach der Ausbildung unterstützt die Förde Sparkasse unsere Mitarbeiter:innen dabei, den Bachelor- oder Master-Abschluss zu erlangen. Insgesamt haben wir eine Weiterbildungsquote von 56,50%. Unser Ziel ist, dass diese Quote über 50,00% bleibt.  

Die fachlichen Qualifikationen sind ein Teil unseres Personalentwicklungskonzeptes. Wichtig ist uns aber auch die persönliche Weiterentwicklung. Allen Mitarbeiter:innen stehen verschiedene Karrierewege in unterschiedlichen Bereichen zur Verfügung. Die individuelle Planung eines Karriereweges erfolgt zwischen den Mitarbeiter:innen, der Führungskraft und dem Bereich Personal.  

In verschiedenen Assessmentcenter-Verfahren können sich alle Mitarbeiter:innen zeigen und ein Feedback zu ihrer persönlichen Erfüllung und zu ihren Potenzialen erhalten. Insbesondere unser Assessmentcenter „Frauen in Führung“ und das dahinterstehende Förderungs- und Mentoring-Programm erfreut sich großer Beliebtheit. Unsere Fortbildungsreihe „Fit für Führung“ bereitet insbesondere zukünftige Führungskräfte auf ihre neue Tätigkeit vor.  

Wesentliche Risiken aus unserer Geschäftstätigkeit, die negative Auswirkungen auf die Qualifizierung haben, sind nicht ersichtlich. Durch einen jährlichen Überprüfungsprozess werden die Aktualität und Notwendigkeit der Qualifizierungen angepasst. So stellen wir sicher, dass wesentliche Risiken hierfür nicht entstehen.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 14 bis 16

Leistungsindikator EFFAS S03-01
Altersstruktur und -verteilung (Anzahl VZÄ nach Altersgruppen). Link

Alter der Mitarbeiter:innen* in Jahren Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter:innen*
unter 30 160
30-40 167
40-50 176
50-60 367
über 60 134

Zur Ermittlung der Zahlen wurden die Daten des Betriebsvergleiches herangezogen, der Standard in der Sparkassenorganisation ist.

* Insgesamt verfügt die Förde Sparkasse über 1.142 aktive Mitarbeiter:innen. Die folgenden Angaben beziehen sich auf die davon 1.004 bankspezifischen Mitarbeiter:innen.

Leistungsindikator EFFAS S10-01
Anteil weiblicher Mitarbeitenden an der Gesamtzahl der Mitarbeitenden. Link

1.004 Mitarbeiter:innen* insgesamt, davon 607 weibliche Mitarbeiter = 60,46%. Zur Ermittlung der Zahlen wurden die Daten des Betriebsvergleiches herangezogen, der Standard in der Sparkassenorganisation ist.  
* Insgesamt verfügt die Förde Sparkasse über 1.142 aktive Mitarbeiter:innen. Die folgenden Angaben beziehen sich auf die davon 1.004 bankspezifischen Mitarbeiter:innen.

Leistungsindikator EFFAS S10-02
Anteil weiblicher VZÄ in Führungspositionen im Verhältnis zu gesamten VZÄ in Führungspositionen. Link

115 Führungskräfte* (ohne die 3 Vorstandsmitglieder) insgesamt, davon 35 weibliche Führungskräfte = 30,43%.

Zur Ermittlung der Zahlen wurden die Daten des Betriebsvergleiches herangezogen, der Standard in der Sparkassenorganisation ist.

* Insgesamt verfügt die Förde Sparkasse über 1.142 aktive Mitarbeiter:innen. Die folgenden Angaben beziehen sich auf die davon 1.004 bankspezifischen Mitarbeiter:innen.

Leistungsindikator EFFAS S02-02
Durchschnittliche Ausgaben für Weiterbildung pro VZÄ pro Jahr. Link

Die Förde Sparkasse hat im Jahr 2023 im Schnitt je Mitarbeiter:in* (VZÄ) 1.320,00 EUR in die Aus- und Fortbildung investiert.

Zur Ermittlung der Zahlen wurden die Daten des Betriebsvergleiches herangezogen, der Standard in der Sparkassenorganisation ist.

* Insgesamt verfügt die Förde Sparkasse über 1.142 aktive Mitarbeiter:innen. Die folgenden Angaben beziehen sich auf die davon 1.004 bankspezifischen Mitarbeiter:innen.


17. Menschenrechte

Das Unternehmen legt offen, welche Maßnahmen, Strategien und Zielsetzungen für das Unternehmen und seine Lieferkette ergriffen werden, um zu erreichen, dass Menschenrechte weltweit geachtet und Zwangs- und Kinderarbeit sowie jegliche Form der Ausbeutung verhindert werden. Hierbei ist auch auf Ergebnisse der Maßnahmen und etwaige Risiken einzugehen.

Die Einhaltung deutscher Gesetze und somit auch der Menschenrechte ist integraler Bestandteil unserer Geschäftstätigkeit. Die Verantwortung hierfür trägt der Vorstand. Die Maßnahmen, die wir ergreifen, um rechtskonformes Verhalten in unserem Unternehmen zu gewährleisten, ergeben sich aus dem Kriterium 20.     Als Dienstleister und Zulieferer werden grundsätzlich regionale mittelständische Unternehmen beauftragt, die in vollem Umfang der deutschen Rechtsprechung und der behördlichen Kontrolle in Bezug auf die Beachtung der Menschenrechte, die Vermeidung von Zwangs- und Kinderarbeit sowie die Einhaltung der geltenden Vorschriften des Mindestlohngesetzes unterliegen.     Wesentliche Risiken, dass unsere Dienstleister:innen und Zuliefer:innen Menschenrechte missachten, Zwangs- und Kinderarbeit fördern oder Ausbeutung begünstigen, sehen wir aufgrund der engen, meist regionalen Partnerschaft nicht. Im Umfeld der Förde Sparkasse ist es noch nie zu Auffälligkeiten in diesem Bereich gekommen. Wesentliche Risiken sind bei einer konsequenten Anwendung dieser Strategie daher nicht erkennbar.     Unabhängig davon haben wir in den Jahren 2018 und 2019 mit wesentlichen Dienstleister:innen und Liefernat:innen Workshops zum Thema ‚Nachhaltigkeit‘ durchgeführt und darin unter anderem auch die vorgenannten Fragestellungen zu Menschenrechten thematisiert. Auf dieser Basis haben wir mit relevanten Dienstleister:innen und Lieferant:innen eine gemeinsame schriftliche Vereinbarung zur Nachhaltigkeit abgeschlossen, in der sich die Vertragspartner:innen  u.a. zur Achtung von Menschenrechten verpflichten. Der Abschluss von Nachhaltigkeitsvereinbarungen ist ein laufender Prozess, insbesondere auch bei der Begründung neuer Geschäftsbeziehungen und eine wesentliche Voraussetzung für deren Eingehung.  Im Jahr 2022 wurden 64 weitere Nachhaltigkeitsvereinbarungen getroffen. Dieser laufende Prozess wird nachgehalten, so dass bisher nicht erfasste Dienstleister:innen und Lieferant:innen erneut angesprochen werden. Auch in 2023 wurde der Prozess nachgehalten, so dass selbstverständlich auch mit neuen Dienstleistern:innen und Lieferanten:innen ab einem Jahresumsatz von > 5.000,00 Euro laufend die entsprechenden Nachhaltigkeitsvereinbarungen getroffen wurden. Für alle wichtigen Geschäftspartner liegen diese Vereinbarungen auf Gegenseitigkeit – derzeit 130 - mittlerweile vor. Derzeit wird der Bestand der Nachhaltigkeitsvereinbarungen erneut überprüft. Selbstverständliches Ziel ist es, ausschließlich Geschäftsverbindungen mit Zuliefer:innen und Dienstleister:innen zu unterhalten, die die Menschenrechte und die einschlägigen Arbeits- und Arbeitsschutzrechte uneingeschränkt beachten und einhalten. Formale Überprüfungen können wir mangels Handhabe nicht vornehmen, verpflichten aber Zuliefer:innen und Dienstleister:innen mit dem Abschluss einer schriftlichen, gegenseitigen Nachhaltigkeitsvereinbarung zur lückenlosen Einhaltung der Menschenrechte und der einschlägigen Arbeits- und Arbeitsschutzrechte. Bei Unternehmen aus Branchen, die gemeinhin im Verdacht stehen in Einzelfällen auch prekäre Arbeitsverhältnisse zu unterhalten, wird diesbezüglich auch deutlich nachgefragt  bzw. werden in Einzelfällen auch gemeinsame Workshops zum Thema Nachhaltigkeit durchgeführt, in denen sich gegenseitig ein Bild von der Arbeitsorganisation und der Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Normen vermittelt wird. Werden Verstöße bekannt bzw. von uns festgestellt, wird die Geschäftsverbindung beendet.

Vor dem Hintergrund, dass wir unsere überwiegend regional tätigen Geschäftspartner:innen sehr gut kennen und zudem zur unbedingten Beachtung der Menschenrechte verpflichtende, gegenseitige Nachhaltigkeitsvereinbarungen getroffen haben, gehen wir davon aus, dass es bei unseren Geschäftspartner:innen zu keinen Menschenrechtsverletzungen kommt. Entsprechende Verstöße sind uns bislang auch nicht bekannt geworden. In diesem demokratischen und rechtstaatlichen Umfeld, in dem wir keine Risiken für die Einhaltung der Menschenrechte ausmachen können, sind die Formulierung und Quantifizierung von Zielen im Zusammenhang mit der Einhaltung der Menschenrechte b.a.W. verzichtbar und wurden von uns daher auch nicht vorgenommen.    Bei der Gestaltung unseres Produkt- und Dienstleistungsangebotes achten wir darauf, dass unsere Geschäftstätigkeit keine negativen Auswirkungen auf die Achtung von Menschenrechten hat (siehe auch Kriterium 10). Bislang liegen uns auch vor dem Hintergrund unserer überwiegend regionalen Ausrichtung keine Informationen über die Verletzung von Menschenrechten im Zusammenhang mit unseren Produkten und Dienstleistungen vor. Daher nehmen wir keine vertiefte Risikoanalyse vor. Derzeit werden die Risikoanalysen nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz durchgeführt. Dienstleister und Lieferanten – insbesondere die in Branchen mit erfahrungsgemäß gelegentlich prekären Arbeitsverhältnissen – werden zur Einhaltung der Menschenrechte über den Abschluss einschlägiger Vereinbarungen verpflichtet.    


Leistungsindikatoren zu Kriterium 17

Leistungsindikator EFFAS S07-02 II
Prozentsätze alle Einrichtungen, die nach SA 8000 zertifiziert sind. Link

Eine Zertifizierung der Social Accountability Kriterien nach SA8000 ist bisher nicht beantragt worden. Die Förde Sparkasse erfüllt die mitarbeiterbezogenen Kriterien jedoch bereits. Als regional tätige tarifgebundene Anstalt öffentlichen Rechts sehen wir derzeit kein Erfordernis für eine Zertifizierung und ein entsprechendes Managementsystem.   Die Förde Sparkasse achtet zudem bei der Auswahl ihrer Vertragspartner auf die Einhaltung der geforderten mitarbeiterbezogenen Kriterien aus der SA8000-Zertifizierung. Der Anteil unserer Vertragspartner, die über eine SA8000-Zertifizierung verfügen, wurde bisher nicht erhoben.


18. Gemeinwesen

Das Unternehmen legt offen, wie es zum Gemeinwesen in den Regionen beiträgt, in denen es wesentliche Geschäftstätigkeiten ausübt.

Unsere Geschäftstätigkeit und die daraus erwirtschafteten Erträge kommen der Gesellschaft in der Region zugute. Unser Konzept ist es, als Arbeitgeberin, Steuerzahlerin und Auftraggeberin die heimische Wirtschaft zu stärken. Neben einer jährlichen Ausschüttung an unsere Träger unterstützen wir mit Hilfe eines Zuwendungsmanagements das Gemeinwohl mit Spenden, Sponsoring und dem Zweckertrag Los-Sparen. Die Vergabe von Fördermitteln basiert dabei auf den strategischen Zielen des Vorstandes. Bei Zuwendungen achten wir darauf, dass die geförderten Maßnahmen einer Vielzahl von Begünstigten zugutekommen, zu einer positiven Imagebildung der Förde Sparkasse beitragen, das soziale Miteinander fördern und das Ehrenamt stärken.

Bei der Entscheidungsfindung binden wir das Votum unserer Mitarbeiter:innen aus den jeweiligen Regionen ein, um so besondere Aspekte zu berücksichtigen, die für oder gegen eine Förderung sprechen. Unser Ziel ist es, das gesellschaftliche Engagement aufrechtzuerhalten und einen Fokus auf eine nachhaltige Projektauswahl zu legen. Unser gesellschaftliches Engagement begrenzen wir nicht auf bestimmte Zeiträume. In der Beratung der Projektstarter:innen wirken wir insbesondere auf eine zunehmend nachhaltige Zielsetzung von der Maßnahmenplanung bis zur Umsetzung sowie den nachfolgenden Zeitraum hin. Der Prozess für Förderanfragen zu gemeinnützigen Projekten sieht ein Pflichtfeld vor, in dem die Anfragenden explizit Stellung zur Nachhaltigkeitswirkung des angefragten Förderprojektes nehmen müssen.

Als denkbare Risiken lassen sich Interessenskonflikte, Reputationsschäden, Verknüpfungen mit anderen Verträgen sowie undurchsichtige Vergabeprozesse nennen. Aufgrund unseres internen Kontrollsystems und unserer langjährigen Erfahrung sehen wir diese Risiken für uns jedoch nicht als wesentlich an. Im Berichtsjahr förderten wir nachhaltige Projekte aus den Bereichen Bildung, Kunst und Kultur, Soziales und Sport sowie Umwelt mit über 1.912.000 EUR aus Stiftungen, Spenden und Sponsoringmitteln.

Darüber hinaus ist die Förde Sparkasse im regionalen Stiftungswesen fest verankert. Aus den in Vorjahren der Stiftergemeinschaft der Förde Sparkasse zur Verfügung gestellten Mitteln wurden über 114.000 EUR an gemeinnützige Empfänger:innen weitergeleitet. Unter dem Stiftungsdach fördern 105 Stiftungen, Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen gemeinnützige Zwecke in unserem Geschäftsgebiet.

Die Förde Sparkasse hat, zusätzlich zu den allgemeinen Förderungen, das Stiftungskapital der Stiftergemeinschaft der Förde Sparkasse mit 1 Mio. Euro dotiert.

Der Nachhaltigkeits-Kompass bietet uns die Möglichkeit, zu controllen, wie hoch der Anteil an nachhaltigen Förderbereichen im Rahmen unseres gesellschaftlichen Engagements ist und wie wir unser Zuwendungsmanagement steuern. Anhand des beschriebenen internen Kontrollsystems prüfen wir laufend, welche wesentlichen Risiken bestehen und inwieweit wir unser Managementsystem anpassen müssen.

Im Jahr 2023 haben wir über den Sparkassen- und Giroverband angestoßen, die bisherigen Förderungen nach den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN auszuwerten, um vorhandene Förderschwerpunkte bzw. -lücken zu identifizieren und Handlungsempfehlungen für die künftige Förderpraxis ableiten zu können. Ein Ziel könnte beispielweise sein, von den anfragenden Organisationen die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen auf die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele einwerten zu lassen.

Wir stehen in engem Austausch mit einer Vielzahl von Non-Profit-Organisationen. Im Kompetenzcenter „Institutionelle Kunden“ entwickeln spezialisierte Mitarbeiter:innen Lösungen für deren besondere Anforderungen und begleiten sie in der Umsetzung.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 18



19. Politische Einflussnahme

Alle wesentlichen Eingaben bei Gesetzgebungsverfahren, alle Einträge in Lobbylisten, alle wesentlichen Zahlungen von Mitgliedsbeiträgen, alle Zuwendungen an Regierungen sowie alle Spenden an Parteien und Politiker sollen nach Ländern differenziert offengelegt werden.

Wir beobachten die aktuellen Gesetz- und Verordnungsgebungsverfahren, die für unser Haus von besonderer Relevanz sind. Hierzu zählen unter anderem
Die Förde Sparkasse nimmt keine Eingaben bei Gesetzgebungsverfahren vor.

Die Förde Sparkasse ist Mitglied im Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH). Wie die anderen regionalen Sparkassen- und Giroverbände auch, zählt der SGVSH zu den Mitgliedern des DSGV. Dieser Dachverband nimmt die Interessen der Sparkassen-Finanzgruppe in bankpolitischen, kreditwirtschaftlichen und aufsichtsrechtlichen Fragen gegenüber den Institutionen des Bundes und der Europäischen Union wahr. Die Förde Sparkasse tätigt keine Spenden an Parteien oder Politiker:innen, ist nicht in Lobbylisten eingetragen, lässt Regierungen keine Zuwendungen zukommen und ist nicht Mitglied in politisch aktiven Organisationen.

Daher sehen wir keine wesentlichen Risiken in Bezug auf die politische Einflussnahme unseres Hauses. Für die Analyse der Compliance-Risiken wird auf Kriterium 20 verwiesen.

Die Förde Sparkasse und ihre Mitarbeiter:innen sind in 141 regionalen Vereinen unternehmensbezogene Mitglieder. Diese sind insbesondere im Bereich der Wirtschaftsförderung, Kultur, Bildung und Sport tätig. Unser Haus konnte die Vereine durch Mitgliedsbeiträge in Höhe von insgesamt rund 70 TEUR unterstützen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 19

Leistungsindikator EFFAS G01-01
Zahlungen an politische Parteien in Prozent vom Gesamtumsatz. Link

Die Förde Sparkasse tätigt keine Zahlungen an politische Parteien.


20. Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten

Das Unternehmen legt offen, welche Maßnahmen, Standards, Systeme und Prozesse zur Vermeidung von rechtswidrigem Verhalten und insbesondere von Korruption existieren, wie sie geprüft werden, welche Ergebnisse hierzu vorliegen und wo Risiken liegen. Es stellt dar, wie Korruption und andere Gesetzesverstöße im Unternehmen verhindert, aufgedeckt und sanktioniert werden.

Wir halten die rechtlichen Anforderungen, die für uns als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut gelten, streng ein. Neben den Regelungen, denen alle Kreditinstitute unterworfen sind (KWG, WpHG, GWG, etc.) gelten für uns besondere sparkassenrechtliche Bestimmungen. Das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Bundeslandes Schleswig-Holstein als Sparkassenaufsichtsbehörde regelt das Geschäftsrecht für die Sparkassen im Lande und übt die Rechtsaufsicht aus. Im Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein ist die Prüfung der Sparkassen durch die Prüfungsstelle des SGVSH festgelegt. Die Förde Sparkasse unterliegt zudem der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und der Bundesbank und beachtet auch durchgehend die höchstrichterliche Rechtsprechung im Bereich des Verbraucherrechts.
Wir erwarten von unseren Mitarbeiter:innen rechtskonformes Verhalten. Es sind sowohl gesetzliche Regelungen als auch interne Organisationsrichtlinien zu befolgen. Es existieren klare Regelungen hinsichtlich der Annahme von Geschenken und Vergünstigungen. Ein verbindlicher Verhaltenskodex zur Korruptionsprävention wurde im Jahr 2009 formuliert. Zur vertraulichen - auf Wunsch auch anonymen - Meldung von Gesetzesverstößen wurde ein Hinweisgebersystem implementiert.

Die Sensibilisierung und Weiterbildung aller Mitarbeiter:innen zu compliance-relevanten Themen wie beispielsweise Geldwäscheverhinderung, Betrugsprävention und Datenschutz werden regelmäßig als web-basierte Pflichtschulungen durchgeführt. Gesonderte Schulungen speziell für Führungskräfte sind aufgrund der umfassenden Schulungsinhalte nicht erforderlich. Zur Überwachung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Regelungen hat der Vorstand der Förde Sparkasse ein Beauftragtenwesen implementiert. Die Beauftragten für die Bereiche
agieren unabhängig und verantwortlich innerhalb ihrer jeweiligen Aufgabenbereiche. Sie verfügen über einen uneingeschränkten Informationszugang. Darüber hinaus achtet auch die interne Revision im Rahmen risikoorientierter Prüfungen auf die Einhaltung von aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Vorschriften. Der Compliance-Beauftragte nach MaRisk

- wirkt auf die Implementierung wirksamer Verfahren zur Einhaltung wesentlicher rechtlicher Regelungen sowie entsprechender Kontrollen hin,
- führt eigene Überwachungshandlungen durch,
- erstellt einen jährlichen Tätigkeitsbericht für den Vorstand und den Verwaltungsrat und
- erstellt regelmäßig eine Risikoanalyse, welche als Grundlage zur Bewertung potenzieller Risiken dient, die aus der Nichteinhaltung gesetzlicher Normen erwachsen.

Die Risikoanalyse bildet Risiken für gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten ab, die sich aus der Geschäftstätigkeit, aus den Geschäftsbeziehungen und aus den Produkten und Dienstleistungen ergeben. Sie ist in die Bestandteile "Compliance-Risiken aus Verbraucherschutzvorgaben" (Bsp.: Telefonwerbung ohne Kundeneinwilligung und Geschäfte mit Minderjährigen ohne Einwilligung der gesetzlichen Vertreter) und "Compliance-Risiken aus spezialgesetzlichen, sonstigen aufsichtsrechtlichen und sonstigen gesetzlichen Regelungen und Vorgaben" (Bsp.: Datenschutzrecht und Emission von Pfandbriefen) untergliedert. Es wird zwischen geringem, normalem und hohem Risiko unterschieden. Für die Risikoszenarien wurden ausschließlich geringe oder normale Risiken festgestellt.  

Anhand des beschriebenen Berichts- und Beauftragtenwesen prüfen wir laufend, welche wesentlichen Risiken bestehen und inwieweit wir unser Managementsystem anpassen müssen. 

Ziel ohne Zeitbezug der Förde Sparkasse ist es, Compliance Verstöße gänzlich zu vermeiden. Weitere Ziele sind nicht formuliert. Hinsichtlich der Zielerreichung verweisen wir auf den Leistungsindikator EFFAS V01-01.

Das Ergebnis des Compliance-Konzeptes ist der jährliche Tätigkeitsbericht der Compliance-Funktion nach MaRisk, der sich immer auf den Zeitraum vom 1.7. bis zum 30.6. des Folgejahres bezieht. Für den Zeitraum vom 01.01.-30.06.23 wurde unter Einbeziehung verschiedener Erkenntnisquellen, wie z.B. die Berichte weiterer Beauftragter, des Qualitätsmanagements und interner sowie externer Prüfer die Wirksamkeit eingesetzter Verfahren beurteilt. Zur Sicherung der Funktionsfähigkeit compliance relevanter Prozesse wurden aktuell durch den Vorstand verschiedene Maßnahmen initiiert. Die Wirksamkeit der Verfahren zur Einhaltung relevanter gesetzlicher Vorgaben und Regularien ist nicht eingeschränkt.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 20

Leistungsindikator EFFAS V01-01
Ausgaben und Strafen nach Klagen und Prozessen wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens, Kartell- und Monopolverstößen. Link

Im Geschäftsjahr 2023 sind in der Förde Sparkasse keine Ausgaben und Strafen nach Klagen und Prozessen wegen wettbewerbswidrigem Verhalten, Kartell- und Monopolverstößen angefallen.

Leistungsindikator EFFAS V02-01
Prozent vom Umsatz in Regionen mit einem Transparency International Corruption Index unter 60. Link

Im Kundengeschäft (Kreditgeschäft, Vermögensanlage und Zahlungsverkehr) erzielt die Förde Sparkasse keine Umsätze in Regionen mit einem Transparency International Corruption Index (CPl) unter 60.   Im Rahmen unseres Eigengeschäftes (Depot-A) befanden sich fünf Staaten im Portfolio der Förde Sparkasse, welche für das Jahr 2023 einen CPI-Wert von unter 60 haben.  
Der Anteil der beschriebenen sieben Adressen am Gesamtportfolio des Depots A der Förde Sparkasse beträgt per 31.12.2023 = 3,63%