13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Das Klima wird durch menschliche Aktivitäten massiv beeinflusst – der Klimawandel hat starke Auswirkungen auf Ökosysteme und damit auch auf das gesellschaftliche Leben. Die REWE Group ist sich ihrer Verantwortung für das Klima bewusst: Ein Großteil der weltweiten CO2-Emissionen entsteht bei der Herstellung und dem Konsum von Produkten, bei der Bereitstellung von Dienstleistungen sowie beim Transport.

Die Einsparung von Energie und die Vermeidung klimaschädigender Emissionen haben eine hohe Bedeutung für die REWE Group, welche vor dem Hintergrund steigender Energiepreise weiter zunimmt. Herausforderungen für die Zukunft liegen für die REWE Group insbesondere in der Senkung des Energieverbrauchs bei gleichzeitig steigenden Anforderungen im Bereich Frische und Convenience, welche mehr Transporte und mehr Kühlung erfordern.

Es ist das erklärte Ziel der REWE Group, einen messbaren Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz zu leisten beziehungsweise die Belastungen für Klima und Umwelt so gering wie möglich zu halten. Dies ist auch in der Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften der REWE Group fest verankert.

Bereits im Jahr 2009 hatte die REWE Group das erste Klimaziel für sich definiert und die erste Klimabilanz erstellt. Der Bilanzrahmen umfasst dabei jenen Teil der Wertschöpfungskette, der unmittelbar gesteuert werden kann. Konkret heißt das: Die Emissionsdaten beziehen sich auf die Prozesskette von den Zentrallagern bis zu den Märkten der REWE Group sowie auf die Reisebüros und die Verwaltung. Herstellung und Transporte der Produkte sind nicht berücksichtigt, ebenso wenig die Produktnutzung und Entsorgung durch die Kund:innen.

Im Jahr 2013 hat die REWE Group ihr seit 2009 bestehendes Klimaziel aktualisiert und sich als Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen pro Quadratmeter Verkaufsfläche bis 2022 gegenüber 2006 zu halbieren. Dieses Ziel wurde im Berichtsjahr 2020 vorzeitig erreicht.

KPI Ziel
Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente) für Deutschland und Österreich pro Quadratmeter Verkaufsfläche Bis 2022 gegenüber 2006 halbieren

Die absoluten Treibhausgasemissionen für Deutschland und Österreich sanken von 2,37 Mio. Tonnen im Basisjahr 2006 auf rund 1,76 Mio. Tonnen für das Jahr 2020. Dies entspricht einem Rückgang von rund 26 Prozent. Die spezifischen Treibhausgasemissionen (Einheit: CO2-Äquivalente pro Quadratmeter Verkaufsfläche) sind in diesem Zeitraum um 53,6 Prozent gesunken.

Mit der Halbierung der Treibhausgasemissionen pro Quadratmeter Verkaufsfläche hat die REWE Group für die Länder Deutschland und Österreich im Berichtsjahr einen wichtigen Meilenstein zur Reduzierung ihrer klimarelevanten Emissionen erreicht. Daher hat sie sich im Jahr 2021 neue Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2040 soll die REWE Group klimaneutral werden. Dies gilt dann für alle Länder, in denen sie aktiv ist. Dazu will sie ihre absoluten Treibhausgasemissionen im ersten Schritt bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent gegenüber dem neuen Basisjahr 2019 reduzieren. Hierzu wird die REWE Group weiterhin konsequent Maßnahmen umsetzen, um Treibhausgasemissionen auf Unternehmensebene zu vermeiden oder zu reduzieren.

KPI Ziel
Reduzierung der absoluten Treibhausgasemissionen auf Unternehmensebene Bis 2030 gegenüber 2019 um 30 % reduzieren
Klimaneutralität auf Unternehmensebene Klimaneutralität bis 2040

Die Treibhausgasemissionen wurden in Übereinstimmung mit dem GHG Protocol berechnet. Für die Ermittlung der CO2-Äquivalent-Emissionsfaktoren wurden – wie bereits in den Vorjahren – Daten aus dem Stoffstromanalyse-Modell GEMIS, dem Transport-Emissionsmodell TREMOD und der Lebenszyklus-Analyse-Datenbank Ecoinvent verwendet.

Neben dem übergeordneten Klimaziel hat die REWE Group weitere KPIs definiert. Diese setzen bei den Aktivitäten im Bereich Energie, Klima und Umwelt an, die für wesentliche Verbräuche stehen und bei denen die REWE Group durch eigene Maßnahmen eine direkte Wirkung erzielen kann: Energieeffizienz (Kühlung und Beleuchtung, siehe auch Abschnitt Energie) und kältemittelbedingte Treibhausgasemissionen. Diese Ziele hat die REWE Group in Deutschland und Österreich wie bereits in den Vorjahren auch für das Jahr 2020 erreicht. Für den KPI zum Stromverbrauch je Quadratmeter Verkaufsfläche leisteten der Einsatz von LED bei der Beleuchtung, die Maßnahmen für energieeffizientere Kühlung sowie Bau- und Umbaumaßnahmen einen entscheidenden Beitrag. Im Rahmen des Energiemanagementsystems arbeitet die REWE Group aktuell an der Definition eines neuen Ziels.

KPI Ziel
Stromverbrauch je Quadratmeter Verkaufsfläche (in kWh/m²) in Deutschland und Österreich Senkung um 7,5 % zwischen 2012 und 2022
Kältemittelbedingte Treibhausgasemissionen je Quadratmeter Verkaufsfläche (in kg CO2-Äquivalenten/m²) in Deutschland und Österreich Reduzierung um 35 % zwischen 2012 und 2022


Klimabilanz als Monitoringinstrument
Um die Fortschritte zur Erreichung des Klimaziels zu dokumentieren und ein Monitoring der ergriffenen Reduktionsmaßnahmen zu ermöglichen, lässt die REWE Group seit 2009 jährlich eine Klimabilanz von unabhängigen Expert:innen erstellen. Im Berichtszeitraum wurde diese für Deutschland von der INFRAS AG und für Österreich von der denkstatt GmbH durchgeführt. Die Ergebnisse der Klimabilanz zeigen neben den erzielten Einsparungen auch die grundsätzlichen Hebel, über die das Unternehmen verfügt. Größte Verursacher sind demnach der Verbrauch von Strom und Wärme sowie die in den Kühlanlagen eingesetzten Kältemittel (für Informationen zu den energiebezogenen Maßnahmen siehe auch Abschnitt Energie).

Nutzung alternativer Energien fördern
Bereits Anfang 2008 erfolgte die Umstellung des Stromeinkaufs für Märkte, Lager und Reisebüros in Deutschland und Österreich auf zertifizierten Grünstrom. Dieser wird über die Hamburger Energie-Handels-Gesellschaft (EHA), eine 100-prozentige Unternehmenstochter der REWE Group, bezogen. Der Grünstrom der REWE Group Deutschland erfüllt die Anforderung des TÜV SÜD gemäß Label EE01. Entsprechend der Konvention des deutschen Umweltbundesamts zur Anrechnung von Grünstrom, mit der der Ausbau regenerativ erzeugten Stroms gefördert werden soll, rechnet sich die REWE Group bei der Bilanzierung ihrer Treibhausgasemissionen in Deutschland nur den Anteil an jungen Anlagen gemäß dem Label EE01 emissionsmindernd an (circa 25 Prozent). 2020 stammte der über die EHA bezogene Grünstrom zu 89,7 Prozent aus Wasserkraft, zu 4 Prozent aus Windkraft und zu 6,3 Prozent aus Photovoltaik.  

Darüber hinaus setzt die REWE Group Photovoltaik und andere regenerative Erzeugungsarten zur Energieerzeugung ein. Photovoltaikanlagen kommen bei Verwaltungsstandorten, Lagern und bei geeigneten Standorten auch auf Märkten (insbesondere Green Building-Märkten) zum Einsatz. Ende 2020 betrieb die REWE Group an insgesamt 53 Standorten Photovoltaikanlagen in Deutschland mit einer potenziellen Anlagenleistung von 16.699 kWp.