13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Der Schutz des Klimas ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. Denn der Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen bei Stromerzeugung, Verkehr und Industrieproduktion trägt entscheidend zur Erderwärmung bei.
Das Ziel der Bundesregierung ist, die deutschen CO2-Emissionen bis 2020 um 40 % und bis 2050 sogar um 80 bis 95 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Um dies zu erreichen, hat die Regierung mehrere Gesetze, wie beispielsweise das Erneuerbare-Energien- Gesetz und das Energieeinsparungsgesetz erlassen. Die freiwilligen Reduktionsziele der deutschen Unternehmen tragen einen wichtigen Teil dazu bei, die nationalen Vorgaben umzusetzen. Auch Fraport hat sich dazu verpflichtet. Dem zivilen Flugverkehr werden etwa 2 % der vom Menschen weltweit verursachten CO2-Emissionen von der International Energy Agency zugerechnet. Im Gegensatz zu den Fluggesellschaften hat der Flughafenbetrieb daran nur einen sehr geringen Anteil.
Seit 2006 beteiligt sich Fraport am Carbon Disclosure Project (CDP), der weltweit führenden Klimareporting-Initiative der Finanzwirtschaft, die Unternehmen und deren Strategien im Hinblick auf den Klimawandel und das CO2-Reporting analysiert. Im Climate Disclosure Scoring verbesserte sich Fraport 2015 gegenüber dem Vorjahr um drei Punkte auf 98 von 100 Punkten. Das Scoring bildet die Vollständigkeit der Berichterstattung ab und gilt somit als Indikator für die Nutzbarkeit der Daten. Es ist gleichzeitig Spiegelbild für die Transparenz eines Unternehmens in Fragen des Klimawandels.
Die Airport Carbon Accreditation, bei deren Entwicklung Fraport einen wesentlichen Beitrag leistete, hat sich in nur sechs Jahren zum weltweiten Standard für CO2-Reporting- und -Management an Flughäfen entwickelt. Bei der Pariser Konferenz wurde das Programm als beispielgebend für andere Industrien herausgestellt. Zwischen dem ACI (Airports Council International) und dem UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change; Klimaschutzsekretariat der UN) wurde für die Zukunft eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Das UNFCCC wird zukünftig mit einem Sitz im Advisory Board des Programms vertreten sein. Die Fraport AG hat sich vorgenommen, alle vollkonsolidierten Flughäfen nach der Airport Carbon Accreditation zu zertifizieren. Es soll mindestens das Level 2 – „Reduction“ erreicht werden. Dafür müssen die Flughafenbetreiber ein effektives CO2-Management und die CO2- Reduktion nachweisen. Die weiteren Schritte sind anschließend Level 3 – „Optimisation“ und Level 3 – „Neutrality“. Am Standort Frankfurt haben wir bereits 2012 das Level 3 erreicht. Der Flughafen Ljubljana konnte im Berichtsjahr durch entsprechende Maßnahmen Level 2 erreichen.
Für unseren größten Standort in Frankfurt haben wir uns detaillierte Ziele zur CO2-Reduktion gesetzt. Wir wollen die CO2-Emissionen, die die Fraport AG selbst verantwortet, bis zum Jahr 2020 am Standort Frankfurt pro Passagier bzw. pro 100 kg Fracht gegenüber dem Jahr 2005 um 30 % senken. Damit korrespondiert unser zweites Ziel: Die absoluten CO2-Emissionen sollen im Jahr 2020 238.000 t nicht übersteigen.
Neben dem Fuhrpark und der energieeffizienten Planung von Neubauten ist das Energiemanagement in bestehenden Terminals, Gebäuden und Anlagen unser größter Hebel in Bezug auf CO2-Einsparungen. Ausschlaggebend für die Zielerreichung ist die Steigerung der Energieeffizienz im Betrieb – etwa 86 % der CO2-Emissionen der Fraport AG werden in diesen Bereichen verursacht. 2015 haben wir daher beispielsweise im Terminal 1 zwei Lüftungsanlagen optimiert und damit 1.750.000 kWh Stunden Strom bzw. 537 t CO2 eingespart. Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf der Vorfahrt des Terminals 1 auf LED-Technik spart weitere 121.000 kWh oder rund 52 t CO2 im Jahr.
„E-PORT AN“ ist eine gemeinsame Initiative von Fraport, Lufthansa, dem Land Hessen und der Modellregion Elektromobilität Rhein-Main. Das Ziel der verschiedenen, unter ihrem Dach gebündelten Projekte ist die Reduktion von CO2-Emissionen bei der Flugzeugabfertigung. Es sollen verstärkt alternative Antriebstechniken getestet werden. Bei einer Flugzeugabfertigung kommen bis zu 20 verschiedene Fahrzeuge zum Einsatz. Als erste Schritte konsolidiert E-PORT AN bereits vorhandene Elektrofahrzeuge und integriert elektrisch betriebene Neuentwicklungen in den Abfertigungsprozess. CO2-Emissionen und Lärm nehmen hierdurch ab, was neben der Umweltbilanz auch die Arbeitsbedingungen auf dem Vorfeld verbessert. Zusätzlich werden die Auswirkungen des großflächigen Einsatzes von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz des Flughafens betrachtet.
2015 eröffnete Fraport mit seinen Partnern das erste „Green Gate“ am Flughafen Frankfurt. Ab sofort können sich Fluggäste am Gate A 15 über die zahlreichen Projekte zum Thema Elektromobilität informieren. Anhand von Modellen und Informationstafeln werden die Aktivitäten vorgestellt, darunter eine solarbetriebene Passagiertreppe, Elektro-Förderbandwagen, Hybrid-Flugzeugschlepper und Elektro-Palettenhubwagen.