Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.
Die Schonung der natürlichen Ressourcen und die Bekämpfung des Klimawandels gehören zu den größten globalen Herausforderungen. Interseroh möchte seinen Beitrag zur Begrenzung der Klimaerwärmung leisten. Zum einen geschieht das über die Produkte und Dienstleistungen für Kunden, zum anderen indem das Unternehmen kontinuierlich seinen eigenen ökologischen Fußabdruck reduziert. Dieses Commitment wurde im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt und mit Zielen hinterlegt.
Auf Basis des CCF hat das Unternehmen 2017 eine Klimastrategie formuliert und Ziele definiert:
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Bis 2025 reduziert Interseroh seine Standortemissionen (Scope 1 und 2) um 50 Prozent.
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Mit Blick auf die Logistik sucht Interseroh kontinuierlich nach Optimierungspotenzialen und arbeitet an einem Ziel zur Reduktion der dadurch bedingten Emissionen.
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Jährliche Einsparung von mindestens 5,5 Millionen Tonnen Ressourcen und 800.000 Tonnen CO2-Äquivalenten durch eigene Dienstleistungen
Für das Jahr 2017 berechnete Interseroh erneut seinen Corporate Carbon Footprint (CCF). Insgesamt fielen rund 115.751 Tonnen CO2-e im Jahr 2017 durch die Tätigkeiten von Interseroh an. Der größte Teil der Emissionen entsteht geschäftsmodellbedingt durch die Beauftragung von Logistikdienstleistern. Rund 69 Prozent der in Scope 3 anfallenden Emissionen und damit 60.386 Tonnen CO2-e sind auf Transportdienstleistungen zurückzuführen. Gegenüber dem Jahr 2015 sind die Emissionen damit um 11.743 Tonnen CO2-e gestiegen. Dies ist zum einen auf eine Ausweitung des Geschäfts (vor allem Duales System Interseroh), zum anderen aber auch auf eine Ausweitung der erhobenen Datenbasis insbesondere im Bereich Facility und an den ausländischen Standorten zurückzuführen. Um die Datenqualität weiter zu verbessern, führte Interseroh einen standardisierten Prozess im Unternehmen ein und konnte insbesondere in Scope 3 bisher getroffene Annahmen durch Daten ersetzen und damit eine präzisere Berechnungsbasis erreichen. Auf Grundlage der Ergebnisse ergreift Interseroh entsprechende Maßnahmen: So wird bei der Vergabe von Logistikaufträgen, beispielsweise durch Anreize zur optimalen Tourenplanung, auf geringere Emissionen hingearbeitet. Die gewonnenen Daten und Einblicke werden zudem zur Steuerung der Unternehmenseinheiten verwendet.
Corporate Carbon Footprint (CCF) |
2015 |
2017 |
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Absolut (in t CO2-e) |
Prozent |
Absolut (in t CO2-e) |
Prozent |
Scope 1 – direkte THG-Emissionen |
5.853 |
6 % |
5.347 |
5% |
Diesel |
3.811 |
65% |
3.666 |
69% |
Gas |
1.735 |
30% |
1.522 |
28% |
Heizöl |
307 |
5% |
159 |
3% |
Scope 2 – indirekte THG-Emissionen |
25.347 |
24% |
22.794 |
20% |
Strom |
24.719 |
98% |
22.415 |
98% |
Fernwärme |
628 |
2% |
378 |
2% |
Scope 3 – weitere indirekte THG-Emissionen |
72.808 |
70% |
87.611 |
76% |
Gekaufte Waren und Dienstleistungen |
// |
// |
19.757 |
23% |
Sammlung, Transport und Pooling |
63.372 |
87% |
60.386 |
69% |
Herstellung verwendeter Energieträger |
5.656 |
8% |
3.451 |
4% |
Abfallaufkommen im Betrieb |
// |
// |
714 |
1% |
Sonstiges2 |
2.144 |
3% |
// |
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Dienstreisen und Pendeln |
1.636 |
2% |
3.022 |
3% |
Gebrauch und Entsorgung verkaufter Produkte |
// |
// |
280 |
0,3% |
Summe Treibhausgasemissionen |
104.008 |
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115.751 |
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1 Gerundete Werte, dadurch sind leichte Abweichungen in der Summenbildung möglich.
2 Aufgrund verbesserter Datenbasis können die Daten 2017 weiteren Kategorien zugewiesen werden, die Kategorie „Sonstiges“ entfällt damit.
Im Jahr 2018 lagen Interserohs standortbezogene THG-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) inklusive der Emissionen aus Dienstreisen bei 29.449 Tonnen CO2-e und damit rund 900 Tonnen über dem Vorjahreswert. Dies entspricht einer Erhöhung um 3,0 Prozent. Der niedrige Vorjahreswert ist maßgeblich auf den Standort Eisenhüttenstadt zurückzuführen: Aufgrund von Umbaumaßnahmen und einem damit verbundenen, längeren Anlagenstillstand im Jahr 2017 wurden dort gegenüber dem Jahr 2016 rund 5,1 MWh weniger Strom verbraucht. Im darauffolgenden Jahr 2018 stieg der Verbrauch bei wieder vollem Betrieb um 2,5 MWh an. Im Vergleich zum Referenzjahr 2015 (31.460 Tonnen CO2-e) hat Interseroh seine Emissionen um 6,4 Prozent reduziert. Um die Emissionen weiter zu reduzieren, hat Interseroh zu Beginn des Jahres 2019 den Bezug von Grünstrom auf den Standort Köln und die Sortieranlage in Walldürn ausgeweitet.
Die Berechnung der CO2-e-Emissionen basiert auf den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol. Scope 1 und 2 basieren auf den Angaben aus Abrechnungen und Ablesungen unter Anwendung der Emissionsfaktoren VDA 2014. Die Logistikemissionen wurden erstmals nach der Methode des Global Logistics Emissions Council (GLEC) berechnet. Als Emissionsfaktoren für die Logistikemissionen wurden die Faktoren des DSLV-Leitfadens 2013 verwendet. Für die Berechnung weiterer Scope-3- Emissionen wurden verschiedene Ansätze genutzt. Hier sind vor allem der ausgabenbasierte Ansatz sowie die Verwendung von Emissionsfaktoren aus den Fraunhofer-Studien von Interseroh zu nennen.