Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.
Angesichts des sich weiter beschleunigenden Klimawandels haben wir das ambitionierte Ziel, bis 2028 klimaneutral in der gesamten Energieversorgung zu werden. Dafür nehmen wir zahlreiche Maßnahmen vor, wie eine konsequente Umstellung auf LED-Beleuchtung, das Nachrüsten von Wärmerückgewinnung in sechs unserer Hallen oder auch die weitere Optimierung der Hydraulik im Heizungs- und Kältenetz.
Einen ganz wesentlichen Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf mehreren Gebäuden unseres Messezentrums dar. Diese werden voraussichtlich von Anfang 2023 bis Mitte 2024 errichtet und sukzessive an das Stromnetz angebunden.
Innovativ sind wir aber auch in der Gebäudetechnik. Als Messegesellschaft mit eigenem Messezentrum und Bürogebäuden ist nachhaltiges Bauen für die NürnbergMesse übergeordnet ein zentrales Thema im Rahmen des Klimamanagements. Unsere neuesten Hallen 3A und 3C wurden bereits mit dem „Platin“-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet. Das ist zugleich Ansporn, die nachhaltige Gestaltung des Geländes weiter zu forcieren. So strebt die NürnbergMesse für alle Neubauten eine solche Zertifizierung an und prüft für alle Sanierungs- oder Umbaumaßnahmen verbindlich, ob diese nach DGNB umgesetzt werden können.
Zudem werden wir die Elektromobilität an unserem Standort stärken. Bereits im Herbst 2021 ist der Spatenstich für ein Zukunftsprojekt von Audi erfolgt. Im „Audi charging hub“ ist eine moderne Schnellladestation mit Lounge-Bereich auf unserem Messegelände entstanden. Doch profitieren nicht nur wir und unsere Besucher davon, sondern auch die Stadt Nürnberg. Für sie bedeutet die Ladestation ein zusätzliches Angebot an Elektromobilität, das die Ladeinfrastruktur an einer der wichtigen Verkehrsachsen der Stadt verbessert.
Potenzial zur Reduktion von Emissionen sehen wir auch in einer Stärkung der regionalen Beschaffung. Dadurch fördern wir nicht nur die Wirtschaft in der Region, sondern können durch kürzere Transportwege auch die Klimabelastung reduzieren. Bis zum Jahr 2025 wollen das regionale Einkaufsvolumen abhängig von Marktgegebenheiten von 72% im Jahr 2021 auf 75% erhöhen.
Eine zentrale Aufgabe der Zukunft liegt für uns in der Bestimmung der Scope3-Emissionen. Hier sind wir bei der Berechnung mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Zum einen variiert die nationale und internationale Zusammensetzung unserer Besucher und Aussteller erheblich und mit ihr die im Rahmen der An- und Abreise eingesetzten Verkehrsmittel. Diese werden wiederum von den einzelnen Besuchern und Ausstellern teils sehr unterschiedlich kombiniert. Hinzu kommt, dass viele Aussteller und Besucher den Messebesuch mit weiteren Kundenbesuchen, Treffen und Konferenzen kombinieren, was die Zurechenbarkeit erschwert. Die Berücksichtigung des Transportes von Messeständen, Exponaten und weiterem Messebedarf schafft weitere Komplexität. Hier arbeiten wir gegenwärtig an Konzepten zur Erfassung und anschließenden Berechnung. Denn auch im Bereich der Scope3-Emissionen wollen wir im Verbund mit unseren Stakeholdern die großen hier liegenden Potenziale nutzen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Rückschauend haben wir in den Jahren 2020 und 2021 unsere Emissionsziele deutlich erreicht. Hier können wir allerdings nur bedingt beurteilen, inwieweit dies auf unsere schon erfolgten Maßnahmen zurückzuführen ist, da sich durch die pandemische Situation und die Einschränkung unseres Betriebs erhebliche Sondereffekte ergeben haben.
Um solche Effekte zukünftig besser berücksichtigen zu können, evaluieren wir gegenwärtig unterschiedliche Möglichkeiten im Hinblick auf passende Bezugsgrößen. Denkbar wären diesbezüglich die Zahl der Veranstaltungen oder die Zahl der Aussteller bzw. Besucher, aber auch Finanzkennzahlen. Auch dazu werden wir die Diskussion mit dem Verband der deutschen Messewirtschaft suchen, um branchenweit einheitliche Kennzahlen zu definieren, die wiederum aussagekräftige Vergleiche ermöglichen.