Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.
Die wichtigsten Quellen für Treibhausgasemissionen am AWI sind:
- Treibstoffe für den Betrieb von Forschungsschiffen, -stationen und -flugzeugen (80%)
- Flugreisen (9%, werden nachträglich kompensiert)
- Brennstoffe für Heizzwecke und KWK sowie Nah- und Fernwärme (9%)
Die Angabe der Anteile in % bezieht sich auf die Gesamtheit der erfassten Emissionen im Berichtsjahr 2019 – siehe dazu auch Leistungsindikatoren zu Kriterium 13. Die Berechnungen wurden anhand der Systematik des GHG Protokolls durchgeführt. Die verwendeten Emissionsfaktoren dabei stammen aus den Datenbanken GEMIS, TREMOD und PROBAS. Die Berechnung der durch Flugreisen verursachten Emissionen erfolgte im Rahmen der Kompensation nach VDR/UBA RFI 2.7 Standard.
Der Bezug von Strom wird hier nicht aufgeführt, weil das AWI den überwiegenden Teil des verwendeten Stroms als Ökostrom bezieht, welcher im Rahmen der Bilanzierung von Treibhausgasemissionen als CO2-neutral angesehen werden kann. Wäre dies nicht der Fall, würden die strombezogenen Emissionen knapp 10% der Gesamtemissionen ausmachen. Über den dauerhaften Bezug von Ökostrom hinaus soll in den nächsten Jahren auch der Anteil von selbst erzeugtem Strom erhöht werden. Im Berichtsjahr betrug dieser Anteil 11% (KWK/Solar). Die Erhöhung soll insbesondere durch einen Zubau von Photovoltaik-Anlagen realisiert werden.
Das AWI strebt an klimaneutral zu werden. Hierzu soll kurzfristig eine Strategie erstellt werden. Diese soll sowohl konkrete Maßnahmen als auch einen Zeitplan zu deren Umsetzung enthalten. Im Rahmen dessen soll auch ein konkretes Ziel-Jahr zum Erreichen der Klimaneutralität festgelegt werden. Da bisher keine konkreten Ziele definiert wurden, kann keine Aussage zur Zielerreichung getroffen werden.
Besonderen Herausforderungen bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen muss sich das AWI insbesondere im Hinblick auf den Betrieb der Forschungsschiffe und -stationen stellen. Bei in Polarregionen genutzter Infrastruktur muss dabei Versorgungs- und Betriebssicherheit an erster Stelle stehen. Auch für Situationen, in denen länger kein Hafen angefahren werden kann und auch keine andere Versorgung möglich ist. Dies führt dazu, dass nicht alle am Markt verfügbaren oder in Entwicklung befindlichen innovativen Technologien einsetzbar sind. Dennoch setzt das AWI auch hier auf Innovation. So wurde zum Beispiel der Neubau des Forschungsschiffs Uthörn mit einem Methanol-Antrieb in Auftrag gegeben (Fertigstellung für 2022 geplant). Weiterhin wird auf der Antarktisforschungsstation Neumayer III ein Teil des Stroms mittels Windkraft erzeugt.