12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Das Umweltleitprinzip der GIZ

Nachhaltige Entwicklung setzt einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen voraus. Nur so lassen sich die Entwicklungschancen zukünftiger Generationen sichern. Die GIZ hat sich deshalb ein eigenes Umweltleitprinzip gesetzt. Wir werden weiterhin:
Die GIZ verpflichtet sich darüber hinaus, ihre Umweltleistung an Standorten, die am europäischen Umweltmanagementsystem EMAS teilnehmen, kontinuierlich zu verbessern.

Nachhaltigkeitsprogramm 2021–2025

Das einstige Umweltprogramm ist im neuen Nachhaltigkeitsprogramm aufgegangen. Dieses richtet sich grundsätzlich an alle Beschäftigten der GIZ in Deutschland und in den Ländern, in denen wir arbeiten und hat zahlreiche Bezüge zum Umwelt- und Klimaschutz. Oberstes Ziel ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen an den GIZ-Standorten weltweit zu verringern. Bis zum Jahr 2025 wird die GIZ ihre Emissionen so weit reduzieren, dass sie damit aktiv zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beiträgt. Im Nachhaltigkeitsprogramm ist der Klimaschutz für uns das strategisch wichtigste Thema, bei dem wir unsere Vorreiterrolle im unternehmerischen Nachhaltigkeitsmanagement weiter ausbauen werden. In diesem Sinne beziehen sich die Umweltaspekte des Nachhaltigkeitsprogramms vor allem auf die Themenfelder Klimamanagement, Ressourceneffizienz und Mobilität. 

Eine Schlüsselrolle bei der Steuerung des Nachhaltigkeitsprogramms kommt dem Sustainability Board zu. Als höchstes Gremium für Nachhaltigkeit im Unternehmen ist es in alle Entscheidungen zu Nachhaltigkeitsthemen eingebunden sowie in die Abnahme von Zielen und Maßnahmen. Auch beim Monitoring der Nachhaltigkeitsziele laufen die Fäden beim Sustainability Board zusammen. Die GIZ erstellt jährliche Klima- und Umweltbilanzen, um die Erreichung der Ziele aus dem Nachhaltigkeitsprogramm nachzuhalten. Die Ergebnisse werden dem Sustainability Board vorgestellt, das gegebenenfalls Zielanpassungen vornimmt.

Umweltmanagementsystem in Deutschland nach EMAS
Aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und den Ländern, in denen wir arbeiten, wendet die GIZ zwei verschiedene Umweltmanagementsysteme an, eines in Deutschland und eines außerhalb. In Deutschland nutzen wir das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS), eine Erweiterung des Umweltmanagementstandards ISO 14001. EMAS ist die weltweit anspruchsvollste Zertifizierung für betriebliches Umweltmanagement und verlangt eine kontinuierliche, jährlich nachzuweisende Verbesserung der Umweltwirkung eines Unternehmens. Oberstes Ziel ist es, die durch die GIZ erzeugten Umweltbelastungen nachweislich und kontinuierlich zu verringern. Diese Reduktion belegen wir jährlich durch eine Umweltbilanz, die den Erreichungsstand unserer Umweltziele darstellt. Sie wird in einer Erklärung gegenüber der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) dargelegt und durch externe EMAS-Gutachten geprüft.  Die Vorstandssprecherin der GIZ nimmt die Position der EMAS-Umweltmanagementvertreterin ein. Unsere Beauftragte für Umweltmanagement ist im Sustainability Office der GIZ verortet. Sie startet und kontrolliert alle nötigen Schritte im Unternehmen, die für das EMAS-System relevant sind. In enger Abstimmung mit anderen Einheiten koordiniert sie zudem die Umsetzung von umweltbezogenen Maßnahmen aus dem Nachhaltigkeitsprogramm.   Die GIZ-Standorte in Bonn und Eschborn sowie die Repräsentanz in Berlin sind seit 2013 EMAS-zertifiziert. In den Folgejahren kamen weitere Gebäude in Berlin, Bonn und Feldafing dazu.

Umweltmanagement in den Partnerländern: der CSH 

Um unsere Fortschritte bei der Nachhaltigkeit in den Ländern, in denen wir arbeiten, zu erfassen, nutzen wir den Corporate Sustainability Handprint® (CSH). Er bietet den Beschäftigten der GIZ einen einheitlichen Rahmen zur unternehmerischen Nachhaltigkeit und damit auch zum Umweltmanagement. Seit dem Berichtsjahr 2018 erheben wir jährlich die Klima- und Umweltdaten in allen unseren Landesbüros . Die Datenqualität ist noch nicht mit der in Deutschland vergleichbar, verbessert sich jedoch stetig. Das gilt auch für die Verfügbarkeit der Daten. Unserem Ziel, eine solide und belastbare Datenbasis für das Nachhaltigkeitsprogramm 2021–2025 und für zukünftige Kompensationsleistungen zu schaffen, nähern wir uns kontinuierlich an. Bei der Erfassung der Umweltdaten wird zwischen einem „ökologischen Fußabdruck“ und einem „ökologischen Handabdruck“ unterschieden. Während der „Fußabdruck“ Verbrauchszahlen etwa zu Wasser oder CO2-Emissionen erfasst, bildet der „Handabdruck“ aktive Beiträge zur Nachhaltigkeit ab, etwa die Nutzung von Solaranlagen statt Generatoren, die Organisation von Fahrgemeinschaften für Pendler*innen, aber auch zu Themen wie Gesundheitsaufklärung, Informationen zu integrem Verhalten in potenziellen Konfliktsituationen sowie nachhaltige Beschaffung. Die GIZ ermutigt ihre Teams vor Ort, ihre Nachhaltigkeitsbilanz zu optimieren.

Risikomanagement
Umweltrelevante Chancen und Risiken werden im EMAS-Umweltmanagement mindestens jährlich analysiert und aktiv in den Fokus genommen. Wo immer möglich, werden Ziele und Maßnahmen festgelegt, um Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.   

Bestimmung von Risiken und Chancen im EMAS-Umweltmanagement
Risiken und Chancen werden einmal jährlich in den Umweltteamsitzungen identifiziert und bewertet. Gegebenenfalls werden in diesen Sitzungen aus diesen Erkenntnissen Präventivmaßnahmen abgeleitet. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird u. a. im Rahmen der Bewertung der Rechtskonformität und des Notfallmanagements sowie jährlich im Rahmen des Managementreviews bewertet.  

Allgemeingültige Chancen für die GIZ liegen in der Erfüllung der Vorbildfunktion nach innen und außen, wodurch unsere license to operate, sowie die Zufriedenheit unserer Auftraggeber, Partner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesteigert wird. Bei der Beschaffung geht es darüber hinaus darum, Einfluss auf den Markt zu nehmen, indem hochwertige Nachhaltigkeitskriterien und Anforderung von Lieferanten und Dienstleistern gefordert werden. Hierbei besteht wiederum die Chance, gemeinsam mit diesen Lösungen und Verbesserungen zu entwickeln. Entsprechend ist das Lieferantenmanagement ein zentraler Aspekt, den wir weiterentwickeln werden. Als Chance betrachten wir es auch, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Nur so können wir unsere Umweltleistung kontinuierlich verbessern.  

Wesentliche Risiken sehen wir beim Reputationsverlust, der bei Skandalen und Rechtsbruch unserer Lieferanten und Dienstleister auf uns abfärben kann. Bei der Beschaffung sehen wir auch immer die Gefahr, dass zu hohe Nachhaltigkeitsanforderungen bei Ausschreibungen dazu führen können, dass keine oder nur wenige Angebote bei uns eingereicht werden und dass ein immer höher werdender Aufwand bei der Erstellung der Leistungskriterien entsteht.


Projektebene
Auf Projekt-Ebene greift das Safeguards+Gender Managementsystem (weitere Informationen unter Kriterium 6 „Regeln und Prozesse“). Der Safeguard Klima betrachtet dabei die Wirkung des Vorhabens auf den Klimawandel durch Emissionen von Treibhausgasen und die Notwendigkeit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Zu den Schutzgütern im Safeguard Umwelt zählen Menschen, die biologische Vielfalt (Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen, etc.), Ökosysteme und deren Dienstleistungen, Boden, Wasser und Luft, Kulturgüter und andere Sachgüter sowie Wechselwirkungen zwischen diesen Schutzgütern.

Weitere Ausführungen zu identifizierten Risiken im Rahmen des Safeguards+Gender Managementsystems finden sich ebenfalls unter Kriterium 6 „Regeln und Prozesse“.  Zentrale Chancen und Risiken der GIZ finden sich unter Kriterium 2 „Wesentlichkeit“.