12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Die REWE Group ist sich ihrer Verantwortung für das Klima bewusst: Ein Großteil der weltweiten CO2 -Emissionen entsteht bei der Herstellung und dem Konsum von Produkten, bei der Bereitstellung von Dienstleistungen sowie beim Transport. Auch im Betrieb der Märkte, in der Logistik und an den Standorten entstehen Treibhausgasemissionen. Deshalb hat sich die REWE Group dieser Herausforderung schon frühzeitig angenommen: Das Unternehmen hat seine erste Klimabilanz auf Unternehmensebene bereits für das Jahr 2006 erstellt und die Umstellung auf zertifizierten Grünstrom schon 2008 gestartet. Die Bedeutung von Maßnahmen zum Klimaschutz für die REWE Group bestätigten auch die Stakeholder im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse: Das Thema wurde als besonders relevant eingestuft und landete im Ranking auf dem dritten Platz (für weitere Informationen siehe Abschnitt Wesentlichkeitsanalyse).  

Gleichzeitig ist die REWE Group selbst durch den Klimawandel in unterschiedlicher Weise betroffen: Klimatische Veränderungen, hohe Niederschlagsmengen und Stürme können die eigenen Standorte beeinträchtigen und haben Einfluss auf die Produkte und Dienstleistungen der REWE Group, die auf die langfristige und verlässliche Verfügbarkeit von Lebensmitteln angewiesen ist. Extremwetterereignisse und veränderte klimatische Bedingungen können Anbau und Ernte von Rohstoffen bedrohen und zu höheren Einkaufspreisen führen. In der Touristik können durch den Klimawandel langfristig ganze Destinationen gefährdet werden. Dazu gehören vor allem Inseln, Küstenregionen oder Skigebiete.  

(Siehe hierzu auch die in Kriterium 11 beschriebenen Risiken)


Strategischer Ansatz
Das Bestreben der REWE Group mit Blick auf den Klima- und Ressourcenschutz ist in der Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften fest verankert. Die Nachhaltigkeitssäule Energie, Klima und Umwelt befasst sich im Wesentlichen mit umweltrelevanten Aktivitäten, die in den eigenen Geschäftsprozessen liegen. Dazu zählen die Errichtung und der Betrieb der Märkte, Lager-, Verwaltungs- und Produktionsstandorte, die Logistik sowie Ressourcen und Materialien, die für die eigene Geschäftstätigkeit benötigt werden. Die REWE Group ist bestrebt, Ressourcen sparsam zu nutzen und den Einsatz von recycelten und nachhaltigeren Materialien zu erhöhen.  

Die Einsparung von Energie und die Vermeidung klimaschädigender Emissionen haben einen besonderen Stellenwert für das Unternehmen. So hat die REWE Group ein zentrales Energiemanagement zur Steuerung ihrer Effizienzmaßnahmen aufgebaut, setzt seit 2008 auf die Nutzung von Grünstrom, schöpft Optimierungspotenziale in der Logistik aus und verfolgt mit ihrem Green Building-Konzept seit 2009 einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz für ihre Standorte. Ihre Fortschritte überprüft die REWE Group in einer jährlichen Klimabilanz, die von unabhängigen Expert:innen erstellt wird.  


Handlungsfelder
In der Säule Energie, Klima und Umwelt hat die REWE Group im Rahmen eines Strategieprozesses die folgenden drei Handlungsfelder identifiziert: Energieeffizienz, Klimarelevante Emissionen und Ressourcenschonung. Die Steuerung über alle Handlungsfelder hinweg obliegt der Arbeitsgruppe Energie, Klima und Umwelt, in der alle Vertriebslinien und relevanten Holding-Bereiche vertreten sind. Die Arbeitsgruppe steht unter der Leitung von Telerik Schischmanow (Bereichsvorstand Handel Deutschland – Verwaltung und Services).  


Ziele und Key Performance Indikatoren (KPIs)
Um ihre Fortschritte in der Säule Energie, Klima und Umwelt messbar zu machen, hat die REWE Group verschiedene KPIs mit dazugehörigen Zielen definiert. Im Jahr 2013 hat die REWE Group ihr seit 2009 bestehendes Klimaziel aktualisiert und strebt seither an, die Treibhausgasemissionen pro Quadratmeter Verkaufsfläche bis 2022 gegenüber 2006 zu halbieren. Dieses Ziel wurde im Berichtsjahr 2020 vorzeitig erreicht.

KPI Ziel
Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente) für Deutschland und Österreich pro Quadratmeter Verkaufsfläche Bis 2022 gegenüber 2006 halbieren

Neue Klimaziele der REWE Group: Reduktion vor Klimaneutralität
Mit der Halbierung der Treibhausgasemissionen pro Quadratmeter Verkaufsfläche hat die REWE Group für die Länder Deutschland und Österreich im Berichtsjahr einen wichtigen Meilenstein zur Reduzierung ihrer klimarelevanten Emissionen erreicht. Daher hat sie sich im Jahr 2021 neue Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2040 soll die REWE Group klimaneutral werden. Dies gilt dann für alle Länder, in denen sie aktiv ist. Dazu will sie ihre absoluten Treibhausgasemissionen im ersten Schritt bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent gegenüber dem neuen Basisjahr 2019 reduzieren. Hierzu wird die REWE Group weiterhin konsequent Maßnahmen umsetzen, um Treibhausgasemissionen auf Unternehmensebene zu vermeiden oder zu reduzieren.

KPI Ziel
Reduzierung der absoluten Treibhausgasemissionen auf Unternehmensebene Bis 2030 gegenüber 2019 um 30 Prozent reduzieren
Klimaneutralität auf Unternehmensebene Klimaneutralität bis 2040

Zusätzlich zu den bestehenden Klimazielen hat die REWE Group zwei KPIs definiert, welche die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen nachverfolgen. Sie setzen bei den Aktivitäten an, die für wesentliche Verbräuche bzw. Treibhausgasemissionen stehen und bei denen die REWE Group durch eigene Maßnahmen eine direkte Wirkung erzielen kann:

KPI Ziel
Stromverbrauch je Quadratmeter Verkaufsfläche (in kWh/m²) in Deutschland und Österreich Senkung um 7,5 % zwischen 2012 und 2022
Kältemittelbedingte Treibhausgasemissionen je Quadratmeter Verkaufsfläche (in kg CO2-Äquivalenten/m²) in Deutschland und Österreich Reduzierung um 35 % zwischen 2012 und 2022