Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.
Zielsetzung & Maßnahmen
Es ist unser Ziel weiterhin den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser, insbesondere dem Wasserhaushalt im Hessischen Ried und im Stadtwald Frankfurt zu gewährleisten.
Um einen nachhaltigen Umgang mit Wasser sicherzustellen, bauen wir die Grundwasseranreicherung mit aufbereitetem Oberflächenwasser aus Rhein und Main aus und stellen auch gereinigtes Oberflächenwasser als Bewässerungswasser zur Verfügung. Die Grundwasseranreicherung in Eschollbrücken soll erweitert werden, wobei wir an den Grundwassermessstellen die ständige Überwachung der Grundwasserstände gewährleisten. Im Jahr 2020 waren 48 % unserer gesamten Wasserbeschaffung infiltrationsgestützt. Durch unser integriertes Wasserressourcen-Management können wir so eine klimaunabhängige Wasserversorgung gewährleisten.
Um unseren Energieverbrauch zu optimieren, betreiben wir unser eigenes Energiemanagementsystem (EnMS) nach der DIN EN ISO 50001 und verpflichten uns zur Verwirklichung energiepolitischer Ziele sowie zur Aufrechterhaltung und zur systematischen Verbesserung des EnMS und der energiebezogenen Leistung. Unser Energiemanagementsystem wird jährlich geprüft und im dreijährigen Turnus rezertifiziert. Ein weiteres Ziel von Hessenwasser ist den jährlichen spezifischen Energieeinsatzes pro m3 Trinkwasser (EnPI-Wert) zu reduzieren sowie den Gesamtenergieverbrauch und die CO2-Emissionen zu verringern. Aktuell verbrauchen wir 0,746 kWh Strom pro m3 Trinkwasser und konnten den Verbrauch zum Vorjahr um 0,5 Prozent reduzieren. Für die stetige Reduzierung erfassen und optimieren wir unseren Energieverbrauch in allen energierelevanten Vorgängen. Hessenwasser setzt bereits auf einen klimafreundlichen Strommix mit einem Anteil von 72,9 Prozent an erneuerbaren Energien und plant Anfang 2022 auf 100 Prozent Ökostrom umzustellen.
Im Jahr 2020 erzeugten wir insgesamt 521,5 MWh Strom durch unsere zwei Photovoltaikanlagen sowie durch eine Wasserkraftanlage. Wir planen den systematischen Ausbau unserer Eigenstromgewinnung durch Wasserkraft und PV-Anlagen. An unserem Standort in Dornheim stellen wir insgesamt acht Ladesäulen für Elektroautos und E-Bikes bereit.
Status der Zielerreichung
Die Hessenwasser gibt für das Jahr 2020 ihre erste Erklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex ab. Für 2021 werden wir erneut über unsere Nachhaltigkeitsziele und entsprechend den Status der in dieser DNK-Erklärung berichteten Ziele darlegen und neben einer DNK-Erklärung zusätzlich einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen.
Risiken
Die wesentlichen Risiken, welche sich im Rahmen der Geschäftstätigkeit der Hessenwasser ergeben stehen im direkten Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels. Durch zunehmende Trockenperioden könnten der Grundwasserbestand abnehmen was zu einer Minderung des nutzbaren Dargebots an Wasser in den Trinkwassereinzugsgebieten führen würde. Auch Hochwasser oder Starkregenereignisse stellen eine Gefahr für Entnahmebrunnen und Anlagen dar. Die Wasserqualität könnte zudem durch Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen oder deren Eintrag (z. B. durch Pestizide in der Landwirtschaft) in Grundwasser und Fließgewässer beeinträchtigt werden.
Um diesen Risiken zu begegnen und uns aktiv für den Gewässerschutz einzusetzen, haben wir eine Initiative zur Förderung des Ökolandbaus auf den Weg gebracht und beteiligen uns an der Ökomodellregion Südhessen.
Auch beim Bau von neuen Anlagen und Transportleitungen können Risiken für die Pflanzen- und Tierwelt entstehen. Deren Schutz wird daher schon in der Planung berücksichtigt. Beim Bau neuer Anlagen und Transportleitungen wird darauf geachtet Schutzgebiete zu umgehen und negative Auswirkungen auf Natur, Wasser und Bevölkerung zu vermeiden. Schon viele Jahre vor Baubeginn bewerten Sachverständige die möglichen Folgen der Baumaßnahme für Naturräume, Artenvorkommen, Böden und Gewässer. Es werden zudem mögliche Verfahren geprüft, um die negativen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Für den in Anspruch genommenen Raum stellen wir Ausgleichsflächen als Lebensraum für Tiere und Pflanzen bereit.