12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Ziele Ressourceneffizienz und ökologische Aspekte
Zu den Unternehmenszielen von F&W gehört, wie im Unternehmensleitbild verankert, auch der aktive Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz. Als Tochter der Freien und Hansestadt Hamburg will F&W bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand der eigenen Liegenschaften erreichen. Zur Erreichung dieses Ziels wurde im Jahr 2017 ein Klimaschutzteilkonzept erstellt, welches sukzessive umgesetzt und angepasst wurde. In 2020 wurde zudem das Klimaschutzmanagement installiert. Als nächstes wird nun ein Klimaschutzziel quantifiziert und kommuniziert.    Weiter soll bei F&W die Nutzung regenerativer Energien und das Anschließen an Nah- und Fernwärme im eigenen Gebäudebestand sowie bei den Neubauten vorangetrieben werden. Darüber hinaus soll die Nutzung umweltfreundlicher Baustoffe weiter in den Fokus rücken.              

Angestrebt wird zudem eine kompakte Bauweise der Gebäude mit einem wirtschaftlich vertretbaren Wärmedämmstandard, um schnell und ressourcenschonend Wohnraum zur Verfügung stellen zu können.   

Die Energie- und Wasserverbräuche sind während bei Nutzungsphase stark vom Nutzungsverhalten abhängig. Aus diesem Grund bemüht sich F&W über Sensibilisierungsmaßnahmen, den Verbrauch der Bewohnerinnen und Bewohner zu senken. Dazu werden Einsparmaßnahmen vorgestellt, Informationsmaterial bereitgelegt und Schulungen durchgeführt. Aktuell ist für 2021 ein Format zur Information und zum Austausch mit allen Teamleitungen in den Einrichtungen, der Klimaschutzmanagerin und der Energiemanagerin geplant.   

Im Rahmen des 2020 bei F&W installierten Klimaschutzmanagements werden die Verbräuche aus Energie, Mobilität sowie Beschaffung (hier zunächst Papier) erfasst und gesteuert. Des Weiteren werden Abfallaufkommen und Biodiversität näher betrachtet und daraus Maßnahmen abgeleitet.    Die Geschäftsführung wird regelmäßig  über die Planung der Aktivitäten in Regelterminen sowie über die jährlichen Klima- und Energieberichte informiert.   

Strategien und konkrete Maßnahmen
Im Berichtsjahr 2020 wurde erstmalig ein spezifisches Klimaziel bei F&W entwickelt.   Derzeit wird bei Neubauprojekten von F&W mindestens nach den Anforderungen des Standards KfW-Effizienzhaus 55 angestrebt. Für die Bestandssanierung hingegen werden aktuell Standards erarbeitet, die maßgeblich dazu beitragen sollen, bis zum Jahr 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand im Eigentum zu haben. Dazu existiert ein Sanierungsfahrplan aus dem Jahr 2017, der zurzeit aufgrund starker Veränderungen beim Unterbringungsbedarf von Geflüchteten und Covid-19-Pandemie überarbeitet wird.   

Darüber hinaus hat F&W vor allem aufgrund des kurzfristig notwendigen zusätzlichen Wohnraums während des vermehrten Zuzugs von Geflüchteten einige temporäre Gebäude (insbesondere Wohncontainer) mit elektrischer Beheizung ausgestattet. Auch wenn der Strombedarf bei F&W zu 92 % über Ökostrom gedeckt wird, soll die Wärmeversorgung durch Strom in Zukunft vermieden werden (Ausnahmen bilden Wärmepumpen). Der Anteil an Nah- und Fernwärmeanbindung an den Gebäuden von F&W ist ebenfalls hoch und soll in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden. Insbesondere wird hier an Quartierslösungen mit Blockheizkraftwerken (BHKWs) auf den eigenen Geländen gedacht. Weiter soll der Anteil regenerativer Energien an der Wärmeversorgung sukzessive erhöht werden.   

Die Dachflächen der Neubauten von F&W werden im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften extensiv begrünt, wodurch ein Beitrag zu Biodiversität und Klimaschutz geleistet wird.    F&W ist sich der Auswirkungen des Baus und Betriebs von insgesamt 154 Einrichtungen auf Klima und Natur bewusst. Um diese negativen Auswirkungen weitestgehend zu vermeiden, fließen ökologische Kriterien in den Beschaffungsprozess mit ein. Dabei ist die Auswahl der Baustoffe auch von der Nutzungsart der Gebäude abhängig. Des Weiteren soll in Zukunft bei der Material- und Bauart-Entscheidung die Recyclingfähigkeit der Baustoffe zu einem Kriterium gemacht werden. Für alle Bau- und Sanierungsvorhaben werden aktuell Standards erarbeitet, um Nachhaltigkeitsaspekte abzudecken und effizienter zu werden.   

Des Weiteren ist für das Jahr 2021 die Maßnahme „Abfalltrennung“ geplant. In der Zentrale von F&W wird die konsequente Trennung von Bioabfall aus Kaffeeautomaten und Papierabfall sowie Restmüll umgesetzt. Außerdem wurden im Zuge der Auswertung der Abfallmenge im Jahr 2020 die drei Standorte mit dem höchsten Restabfall-Vorkommen ermittelt. Diese sollen im Nachgang zur ersten Klimawoche von F&W 2021 von der Klimaschutzmanagerin, der Energiemanagerin und Mitarbeitenden der Stadtreinigung Hamburg besucht und für Restabfall-Vermeidung sensibilisiert werden. Zusätzlich soll eine regelmäßige Sprechstunde zum Thema Abfall für alle Mitarbeitenden in den Einrichtungen angeboten werden. Dabei können Erfahrungen aus den Einrichtungen untereinander ausgetauscht werden, und neben der Klimaschutzmanagerin steht die Stadtreinigung für Fragen zur Verfügung.   

Zur Förderung  klimafreundlicher Fortbewegung  wird bei F&W das HVV-ProfiTicket-Abo für Mitarbeitende bezuschusst. Im Jahr 2020 nutzten 560 Mitarbeitende dieses Fahrkarten-Abonnement für den Weg zur Arbeit.   

Derzeitige Zielerreichung
Die systematische Nachverfolgung von Energie- und Klimazielen wurde im Unternehmen durch die Einführung des Klimaschutz- und Energiemanagements im IV. Quartal 2020 etabliert. Die Kennzahlen zur Zielverfolgung befinden sich aktuell im Entstehungsprozess. Bisher erreichte Ziele und Maßnahmen sind die Folgenden:   

Abbildung 4: Umsetzung eines Urban-Gardening-Projekts in der Eulenkrugstraße  

Identifizierte wesentliche Risiken
Bezüglich der von F&W in Anspruch genommenen Ressourcen konnten vom Energiemanagement folgende Risiken identifiziert werden, die bei der nächsten routinemäßigen Risikoerhebung in den offiziellen Risikomanagementprozess eingespeist werden sollen:   
Beschaffungsmanagement
Im Bereich des Beschaffungsmanagements wird die Ressourceneffizienz unter anderem durch die Beschaffung von Gütern unter Berücksichtigung des „Leitfadens Nachhaltige Beschaffung“ der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert. Des Weiteren wird sukzessive die Anzahl der Ausschreibungen mit Nachhaltigkeitskriterien erhöht.    

Darüber hinaus sind im Beschaffungsmanagement für den Bereich Bauleistungen die Vorgaben für zertifizierte Holzwerkstoffe zu beachten.   

Zudem wird, soweit jeweils mit dem Vergaberecht vereinbar und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, die Forderung nach regionalen Produkten gestellt.