12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Ressourcenmanagement des RBB

Das Ressourcenmanagement des RBB wird u.a. am Beispiel der Wertschöpfungskette in Kriterium 4 und der klimarelevanten Emissionen in Kriterium 13 deutlich. Dort werden insbesondere die ökologischen Innovationen der Anlagen und die erreichten Ziele veranschaulicht.  

Die Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 und 12 beziehen sich auf das Restmüllheiz­kraftwerk.

Im Folgenden werden das Ressourcenmanagement und die entsprechenden Zielsetzungen am Beispiel der geplanten Klärschlammverwertungs­anlage vorgestellt, um die nachhaltige Konzeption der Anlage umfassend darstellen zu können.

Ressourcenmanagement am Beispiel der Klärschlammverwertungsanlage

 

Hintergrund: die Klärschlammverordnung 

Die Klärschlammverordnung regelt insbesondere Anforderungen an die Verwertung von Klärschlamm zu Düngezwecken auf landwirtschaftlich genutzten Böden. Mit Erlass der Klärschlammverordnung 2017 wurden die bisher geltenden Anforderungen an die bo­den­bezogene Klärschlammverwertung verschärft, um durch die thermische Verwer­tung von Klärschlamm die Landwirtschaft und die Menschen zu schützen. Neben einer Reduzierung giftiger Substanzen aus dem Klärschlamm ist durch die Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung die Phosphor-Gewinnung vorgeschrieben, damit der für den Menschen überlebenswichtige Rohstoff Phosphor wieder nutzbar gemacht wird (Kreislaufwirtschaft). Die thermische Nutzung des Klärschlamms ist für beide Ziele die effizienteste Lösung.

Rückgewinnung von Phosphor

Die phosphatreiche Asche aus der thermischen Verwertung dient in einem separaten Prozess der Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm. Phosphor ist einer der für den Menschen wichtigsten Rohstoffe überhaupt. Aktuell muss Phosphor aus begrenzten Lager­stätten, die zudem hauptsächlich in Schwellenländern liegen, bergmännisch abge­baut werden. Doch auch dort werden die Ressourcen in absehbarer Zeit erschöpft sein. Aus diesem Grund ist der Schutz bzw. die Rückgewinnung dieses Rohstoffs mittels einer Klärschlammverwertungs­anlage unerlässlich. Das besagt auch die neue Klär­schlamm­verordnung: Phosphor muss bei der Klärschlammverwertung verbindlich vor­ge­­schrie­ben zurückgewonnen werden. Angestrebt wird eine 80-prozentige Phosphor-Rückge­winnung.

Der Zweckverband Klärschlammverwertung Böblingen

Der Bau der Anlage wird mit dem extra dafür gegründeten Zweckverband Klärschlamm­verwertung Böblingen (kbb) auf dem Gelände des RBB geplant. Mit dieser Anlage zur ther­mischen Verwertung von Klär­schlamm sollen ab 2026 die Umwelt geschützt, Ener­gie gewonnen und Ressourcen geschont werden.

Ziele

Analog zu der in Kriterium 1 genannten Mehrdimensionalität werden folgende Ziele be­nannt:

Umwelt   
 
Wirtschaft/Region            
 
Soziales   

Die Wertschöpfungskette der Klärschlammverwertungsanlage (kbb)

Klärschlamm ist das Abfallprodukt der Abwasserreinigung in Kläranlagen. Er besteht aus Wasser sowie organischen und mineralischen Stoffen und enthält Rückstände von Mikroplastik und Medikamenten sowie Schwermetalle. Der Schlamm kommt mechanisch entwässert oder vorgetrocknet zur Klärschlammverwertung in die Klärschlammver­wertungs­anlage nach Böblingen. Der getrocknete Schlamm wird danach entsprechend der aktuellen Planung in einem Wirbelschichtofen thermisch oxidiert. Dabei entsteht Wärme, die in einem Dampfkessel ausgekoppelt wird. Mit dem dabei entstehenden Dampf wird über Wärmetauscher regenerativ erzeugte Fernwärme produziert. Bei dem thermischen Prozess der Klärschlammverwertung wird der organische Anteil des Schlamms oxidiert. Das entstehende Rauchgas wird in einem hochmodernen Prozess gereinigt. Übrig bleibt bei diesem Klärschlamm-Recycling nur mineralische Asche, die reich an Phosphaten ist.  

Risiken  

Die Risiken beziehen sich insbesondere auf die öffentliche Wahrnehmung im Hinblick auf die Klärschlammverwertungsanlage. Es handelt sich vor allem um eine kommunikative Aufgabe, da die Nachhaltigkeitswirkungen der Klärschlammverwertungsanlage einfach und anschaulich erläutert werden müssen. Dazu soll die vorliegende DNK-Erklärung beitragen.