12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Nachhaltigkeit versteht die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) auch als „[...] eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen“ (Brundlandt-Definition der UN-Weltkommission für Umwelt und Entwicklung aus dem Jahr 1987).

Hier spielt besonders der Klimaschutz eine bedeutende Rolle. Klimaschutz ist nicht nur auf ökologischer Ebene nachhaltig. Auch auf sozialer und ökonomischer Ebene sorgt der Schutz vor einem sich stark verändernden Klima für Stabilität und langfristige Erfolge.

Die HMC ist Gastgeberin für globale Leitmessen mit Bezug zu Themen der Nachhaltigkeit. Hierzu zählt z. B. die WindEnergy Hamburg. Hier werden u. a. regenerative Energiequellen präsentiert. Die HMC bietet aber nicht nur Dritten einen zentralen Treffpunkt (z. B. Heldenmarkt – die Messe für nachhaltigen Konsum), sondern hat auch intern Grundsätze der betrieblichen Klimaschutzpolitik in ihren Klimaschutzleitsätzen niedergelegt.

Klimaschutz ist damit auch aus der unternehmerischen Verantwortung heraus ein zentrales Anliegen. Als öffentliches Unternehmen wirkt die HMC auch deshalb daran mit, die Klimaschutzpolitik des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) umzusetzen und fortlaufend einen Beitrag zu leisten.

Zur Erreichung dieser Ziele fördert die HMC zahlreiche fortlaufende Maßnahmen im Rahmen der Klimaschutzleitsätze. Hier ein Auszug:

Generell:
  • Nachhaltigkeitsbeauftragte/-r + Praktikant/-in für Planung, Monitoring und Reporting
  • Klima-Partner-Vereinbarung seit 2018
  • UmweltPartner der Stadt Hamburg seit 2019
  • Mitglied der Luftgütepartnerschaft ab 2020
  • Grüner Ausstellerleitfaden für umweltfreundliche Messebeteiligung
  • Leitfaden für umweltverträgliche Beschaffung
  • Pakadoo Paketservice für Einsparung von CO2-Emissionen vor Ort
  • Energie-Scouts: Fortbildung für Auszubildende ab August 2020
  Abfall:
  • Mülltrennung in Bürotrakt und auf Veranstaltungen gem. Gewerbeabfallverordnung
  • Müllverbrennung gemäß strengen Richtlinien des Bundesemissionsschutzgesetz
  • Altglas und Altbatterien werden zentral gesammelt und in den Recyclingkreislauf zurückgegeben
  • Digital Signage und Anzeigen
  • Reduzierung der Abfallmengen (bspw. IT-Recycling)
  • Einbezug der Aussteller in die Abfallverantwortung und Vermeidung (Teppich, Komplettstände) 
Büromaterialien und Verwaltungstrakt:
  • Auf dem Weg zu papierfreien Büros/100 % FSC/recycelt
  • Nur wiederverwendbares Geschirr („Glas statt Plastik“)
  • Green IT
  • Digitalisierung, Cloud-Lösungen
  Böden und Wasser:
  • Reduzierung von Verkehrs- und versiegelten Flächen (Vergrößerung des Parks: Biodiversität und Raum für Entspannung)
  • Weitgehender Verzicht auf Streusalz
  • Staudendachgarten Halle H: Reduzierung des Wasserverbrauchs, Bewässerung des anliegenden Parks und Schaffung von Grünflächen (Biodiversität)
  • CCH reduziert mit wassersparenden Armaturen die Wasserdurchlaufwerte und Spülmengen
  • CCH nutzt spezielle Wasserfilter um Leitungswasser in Karaffen anzubieten (Plastik und Transportkosten einsparen)
  • Ökologisches und ökonomisches Reinigungskonzept (Öko-Reinigungsmittel und Einsparung von Wasser, Vermeidung von Belastung: Monitoring)
  Energie und Kraftstoffe:
  • Senkung des Stromverbrauchs
  • CO2-Bilanzierung
  • Energieaudit nach EDL-G
  • 100 % Ökostrom seit 2011
  • Einhaltung der Energieeinsparverordnung von 2014 (Messehallen)
  • Effizienzklasse A
  • E-Karren inkl. Ladeinfrastruktur
  • Präferenz zur Nutzung des Tageslichts anstelle von elektrischem Licht
  • Umrüstung auf energieeffiziente Technik (bspw. LEDs, Bewegungsmelder in Gängen/ Fluren, Licht- und Medientechnik)
  • Dienstfahrräder
  Wärme / Kälte:
  • 99% Restfernwärme
  • Wärmerückgewinnung mit den Lüftungsanlagen
  • Lüftungs- und Kältetechnik aller Säle einzeln steuerbar
  • CCH: operative Temperaturen im Gebäude zonal und saisonal angepasst und einzeln steuerbar in allen Sälen
  • CCH: Klimatisierung des CCH mittels der natürlichen Kühlfunktion des Parks Planten un Blomen
  Zusätzlich im CCH:
  • Luftqualität:
    • natürliche Belüftung (am Park Planten un Blomen)
    • nach Personenanzahl regelbare Luftqualität
    • garantierte Luftfeuchte, hohe Lüftungsraten
  • Schadstoffe:
    • ausschließliche Verwendung DGNB-zertifizierter Bauprodukte
    • fachgerechte Entsorgung beim Rückbau von Altlasten
Diese Vorhaben werden sich künftig energetisch amortisieren und insbesondere einen Beitrag zur Reduktion der Ausbeutung von natürlichen Ressourcen leisten.

Die/der Nachhaltigkeitsbeauftragte prüft regelmäßig die implementierten und geplanten Maßnahmen, unterstützt durch die Projektgruppe Nachhaltigkeit. Darüber hinaus werden Visionen und Potenziale erarbeitet. In Ergebnispräsentationen wird der Stand der Maßnahmenerreichung regelmäßig an die Geschäftsführung berichtet. Des Weiteren informiert die HMC die Leitstelle Klima als Initiator der Klima-Partner-Vereinbarung über die (geplanten) Einsparungen. Bisher wurden neben den Einsparungszielen der FHH (siehe Klimaplan) keine eigenen quantitativen Zwischenziele gesetzt.

Die HMC behandelt die von ihr und ihren Servicepartnern in Anspruch genommenen Ressourcen als wesentlich und arbeitet daran, ihre Material- und Energieeffizienz stetig zu verbessern. Des Weiteren fordert die HMC von ihren Servicepartnern die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards ein.

Ein bedeutsames Risiko der Geschäftstätigkeit der HMC für die natürlichen Ressourcen besteht in der Rückführung. Die Sicherstellung einer korrekten Abfalltrennung/-Recycling ist bei einer Großzahl an Ausstellern und Veranstaltungen komplex. Die Aussteller sind dazu angehalten, besonders auf wiederverwendbare Materialien und bewusste Abfalltrennung zu achten. Ein Beispiel für eine nachhaltige Materialnutzung während einer Veranstaltung ist die Nutzung wiederverwendbarer Teppichfliesen.

Zudem besteht ein anhaltendes Risiko für einen hohen Verbrauch natürlicher Ressourcen (insb. Kraftstoffe) durch die An- und Abreise der Austeller und Besucher. Es obliegt nicht der HMC zu bestimmen, welches Verkehrsmittel genutzt wird; die HMC kann lediglich Bewusstsein und Anreize (z. B. DB Vergünstigungen) schaffen. Zuletzt wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit (Bachelorarbeit) die verstärkte Einbindung des ÖNPV in das Veranstaltungsticket untersucht. Die Implementierung eines ÖPNV-Angebots für die Besucher der HMC-Eigenveranstaltungen ist ein komplexes Vorhaben, welches hohe finanzielle Kosten und einen logistischen Aufwand mit sich bringt. Im Gegenzug ergibt sich für die HMC durch dieses Mobilitätskonzept ein Werbemittel. Die Vorteile dieses Konzepts sind Einsparungen von klima-, umwelt- und gesundheitsschädlichen Gasen. Der Erfolg dieses Konzepts ist abhängig von der Bereitschaft der Messebesucher, auf den ÖPNV umzusteigen. Eine Besucherbefragung hat ergeben, dass dies bei mehr als der Hälfte der Besucher der Fall ist. Diese Aussage gilt bei der Hälfte der Besucher jedoch nur, solange das ÖPNV-Angebot kostenlos ist.


Siehe auch: „Unser Beitrag zu den 17 UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung
  • SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
  • SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie
  • SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
  • SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
  • SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion
  • SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
  • SDG 15: Leben an Land