Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.
Im Folgenden werden ausgewählte Strategien, Maßnahmen und erreichte Ziele als Bestandteil des Ressourcenmanagements beim EAD integriert vorgestellt. Diese orientieren sich an den Nachhaltigkeitsaspekten (vgl. Kriterien 1 und 2) und korrespondieren mit ausgewählten Tätigkeiten des EAD (vgl. Allgemeine Informationen).
Kompostierungsanlage in Darmstadt-Kranichstein
Im Jahre 1990/1991 erfolgten die Errichtung und Inbetriebnahme der Kompostierungsanlage in Darmstadt-Kranichstein und die Einführung der Biotonne auf freiwilliger Basis im ganzen Stadtgebiet. Das Ergebnis dieses geschlossenen Recyclingkreislaufs war und ist die Produktion eines hochwertigen Kompostes. Die gute Sammelmoral der Bevölkerung, eine solide Kompostierungstechnik und das Vertrauen der Landwirtschaft in den Darmstädter Biokompost ermöglichen dieses Erfolgsmodell.
Betriebsstandort
Im Jahr 2011 wurden die ehemals drei Betriebsstätten am neuen Betriebsstandort zusammengeführt. Im Zuge des Neubaus hat der EAD auch die Chance genutzt, speziell die ökologischen Gesichtspunkte einfließen zu lassen. Im Sinne eines modernen Dienstleistungsbetriebs wurde besonderes Augenmerk auf das Umweltbewusstsein und das nachhaltige Wirtschaften gelegt. Die Dächer der Fahrzeughalle sowie des Werkstattgebäudes verfügen über eine Photovoltaikanlage. Ebenso verfügen Dächer der Kompostierungsanlage und des Krematoriums über Photovoltaikanlagen. Moderne Technik nach den neuesten Umweltstandards, Synergieeffekte, Logistikvorteile, ein Verwaltungsgebäude im Passivhausstandard, ein intelligentes Wasserkonzept mit Regenwassernutzung und effizientes Wirtschaften prägen den EAD-Betrieb am neuen Standort.
Mobilität
Im Interesse einer wirtschaftlichen, umweltgerechten und qualifizierten Dienstleistung für die Stadt und ihre Bürgerschaft verfügt der EAD über einen spezialisierten Maschinen- und Fahrzeugpark.
Um die betriebliche Mobilität zukunftsfähig zu gestalten, stellt sich der EAD den nachhaltigen Herausforderungen der Zukunft durch die Förderung von Elektromobilität im Betrieb und die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen (vgl. auch Kriterium 10).
Mit Elektro-Fahrzeugen werden bereits heute Papierkorb-Leerungen in der Innenstadt, die Auslieferung von Mittagessen an Darmstädter Schulen und Kitas sowie Dienstfahrten sichergestellt. Bei der Straßenreinigung nutzt der EAD bereits seit über 20 Jahren umweltfreundliche, mit Strom betriebene Fahrzeuge. Im Berichtsjahr verfügte der EAD über 14 Elektro-Pkw, vier Elektro-Kleinlastwagen, vier Streetscooter, zwei Elektro-Kastenwagen für die Mensenversorgung und eine Elektro-Kehrmaschine.
Im Rahmen einer Mobilitätsausstellung informierte der EAD über die zukunftsfähige Gestaltung der betrieblichen Mobilität.
Straßenunterhaltung
Für die Reparatur von Aufbrüchen werden umweltverträgliche Materialien genutzt (Kaltmischgut und reaktives Kaltmischgut). Dies sind Mischungen aus Edelsplitt mit bitumenhaltigem Bindemittel, natürlichem Rapsölzusatz sowie hochwertigen Haftmitteln, welche die Klebewirkung zusätzlich verstärken.
An zahlreichen Stellen in Darmstadt gibt es historische Mosaikpflaster, die zu den schönsten in Deutschland gehören. Die heute noch erhaltenen Pflastersteine stammen vor allem aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert. Der EAD hat kontinuierlich seine jungen Facharbeiter durch alte, kurz vor dem Ruhestand stehende Pflasterer in der Kunst des Pflastern ausbilden lassen, damit dieses handwerkliche Geschick zum Erhalt dieses historischen Kulturgutes nicht verlorengeht.
Für den Unterbau der wassergebundenen Decken wird geprüfter Recyclingschotter verwendet.
Kanalbetrieb
Kanalreinigung: Es erfolgt eine schonende Kanalreinigung mit modernster Technik zur Vorsorge von Verstopfungen im Kanal. Hier werden u.a. Fahrzeuge mit Wasserrückgewinnung eingesetzt, die mit Kunststoffschläuchen statt gummierten Schläuchen ausgestattet sind. Die Kunststoffschläuche haben einen geringeren Reibungswert, sparen Kraftstoff und schonen die Pumpen. Die Fahrer der Spül- und Saugfahrzeuge werden in regelmäßigen Abständen geschult, um den Umgang mit der Technik der Fahrzeuge und der Spültechniken zu vertiefen. In diesen Lehrgängen wird großer Wert auf das Thema wirtschaftliches Fahren und Sicherheit gelegt.
Zustandserfassung Kanal: Schäden werden früher erkannt und ein Eindringen von Schmutzwasser in das Erdreich bzw. in das Grundwasser kann so frühzeitig verhindert werden. Auch falsche Anschlussleitungen können lokalisiert werden, damit kein Schmutzwasser in Regenwasserkanäle geleitet wird.
Gewässer- und Grabenunterhaltung: Der Schutz von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen steht hier im Vordergrund. In Zusammenarbeit mit dem Umweltamt wird eine schrittweise Einstellung von Einträgen gefährlicher Stoffe in die Gewässer unterbunden, um einen weiteren Beitrag zur Minderung schädlicher Auswirkungen auf die Gewässer zu erzielen. Durch eine schonende und angepasste Unterhaltung ergänzen sich ökologische und auch landwirtschaftliche Ansprüche. Da die Gräben den Lebensraum für verschiedene Tierarten darstellen, sind der Einsatz von Bagger und viel Handarbeit statt eines mechanischen Fräsens erforderlich.
Regenwasserversickerung: Das rasante Wachstum der Stadt Darmstadt führt dazu, dass immer mehr Flächen versiegelt werden. Dabei ist das Regenwasser ein wertvolles Gut, da es die Trinkwasserversorgung von morgen sichert. Damit sich dieses Regenwasser in das wertvolle Grundwasser verwandelt, muss es auf natürlichem Weg durch den Boden sickern. Das Ableiten des Oberflächenwassers durch oberirdische Versickerungseinrichtungen (z. B. Flächen-Versickerung oder Mulden-Versickerung über die belebte Bodenschicht) bewirkt eine maximale Reinigung. Diese Auffangbecken oder Flächen müssen in regelmäßigen Abständen gemäht und gemulcht werden, um die Filterwirkung und Durchlässigkeit zu gewährleisten. Das Mähgut wird anschließend in der Kompostieranlage verwertet. Hin und wieder ist ein Bodenaustausch nötig, damit die maximale Filterleistung erhalten bleibt.
Streumittel
Durch moderne Technik werden die Streumittel umweltschonend eingesetzt (nach neuesten Umweltverträglichkeitsstudien entsprechend ihrer Ökobilanzen).
Blockheizkraftwerk im Zoo Vivarium
Seit 2012 sorgt ein Blockheizkraftwerk im Zoo Vivarium neben der Heizzentrale der Aquarienhalle für eine klimaschonende und effiziente Energieerzeugung. Es garantiert einen schonenden Umgang mit Ressourcen, ist umweltfreundlich und dient somit der Förderung eines nachhaltigen Betriebes im Zoo Vivarium. Das Blockheizkraftwerk erreicht durchschnittlich 7.500 Betriebsstunden pro Jahr.
Außenbeleuchtung
Auf der Grundlage des Energieaudits 2016 wurde auf dem EAD-Gelände die Außenbeleuchtung modernisiert. Insgesamt 95 Scheinwerfer wurden im Jahr 2017 erneuert. Die alten Scheinwerfer mit einer Leistung von 150 Watt wurden durch LED-Scheinwerfer mit einer 71-Watt-Leistung ersetzt. Da die neuen Scheinwerfer weniger Energie verbrauchen, wird mit einer Energieeinsparung von mindestens 50 Prozent gerechnet.
Energetische Sanierung der Hallenbeleuchtung der Kompostierungsanlage, der Innenbeleuchtung im Krematorium und der Beleuchtung der Aquarienhalle, der Verwaltung und der Tierhäuser im Zoo Vivarium
Die Beleuchtung der Kompostierungsanlage in Darmstadt-Kranichstein bestand überwiegend aus HQL-Lampen, weiterhin aus Halogenstrahlern und Leuchtstoffröhren. Diese sind 2016 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gegen energieeffiziente LED-Beleuchtungssysteme ausgetauscht worden. Die Beleuchtung befindet sich in zwei Hallen (Halle zur Aufbereitung der Bioabfälle und Halle zur Lagerung von Kompost), in zwei Nebenhallen, in der Werkstatt, im Außenbereich sowie im Bürogebäude.
Im Krematorium wurde ebenfalls die Innenbeleuchtung auf LED-Beleuchtungssysteme umgestellt.
Im Zoo Vivarium wurden in der Aquarienhalle LED-Beleuchtungen eingebaut und die Beleuchtung in der Verwaltung und den Tierhäusern auf LED-Leuchten umgestellt.
Verwendung von Mehrwegtassen
Seit 2017 werden in der EAD-Kantine und in allen Verkaufsstellen für offene Getränke wie Tee oder Kaffee nur noch Mehrwegtassen verwendet. Für eine Mehrwegtasse ist ein Pfand in Höhe von 1,50 Euro zu entrichten.
(Agenda 2030: Nachhaltigkeitsziele 7, 11, 13, 15).
Risiken und Ziele
Mit den oben genannten Maßnahmen wurden die bereits erreichten Ziele des EAD bezüglich des Ressourcenmanagements beschrieben. Die entsprechenden Strategien und Maßnahmen tragen im Wesentlichen zur Minderung ökologischer Risiken bei (Belastung von Luft, Wasser, Boden). Weitere Ziele, insbesondere in der Abfallwirtschaft bis 2023 und in der Straßenreinigung, werden in Kriterium 3 genannt.
Die ökologische Inanspruchnahme wird im kommenden Berichtszeitraum bereichsübergreifend systematisch erfasst.