Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.
Um unsere Geschäftstätigkeit auszuüben, beanspruchen wir insbesondere die natürlichen Ressourcen Erdgas und Wasser. Wir verfolgen daher die Leitidee „NACHHALTIGKEIT & QUALITATIVES WACHSTUM: Ressourcen nicht stärker nutzen, als sie sich regenerieren können, und Weiterentwicklung nach dem Prinzip des qualitativen Wachstums." Da wir Wasser und Erdgas weiterleiten oder in Wärme und Strom umwandeln und dann abgeben, ist der Verbrauch dieser Ressourcen jedoch stark vom Verhalten unserer Kundinnen und Kunden und den klimatischen Bedingungen abhängig. Unser größter Hebel besteht folglich in der Energieeffizienz unsere Anlagen.
Für unsere eigenen Anlagen liegen Ziele durch das Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001:2018 vor. Sie umfassen mehrere Jahre und gelten für die Stadtwerke Norderstedt und das Erlebnisbad ARRIBA. Dabei werden diverse Primärenergiequellen wie Erdgas, Benzin und Strom untersucht. Das Energiemanagement dient auch dazu, nachhaltiger mit Energie umzugehen und das Bewusstsein der Mitarbeitenden im Hinblick auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie zu fördern. Dafür muss bei der Beschaffung beispielsweise auf energieeffiziente Optionen geachtet werden.
Die strategischen Energieziele machen Vorgaben in den Bereichen Versorgungssicherheit, dezentrale Energieversorgung, CO2-effizienter Fuhrpark, Hocheffizienztechnologien, CO2-effiziente Produkte, Gebäudemanagement und Rechenzentrum. Sie beziehen sich auf die Steigerung der Energieeffizienz oder die Senkung des Energieverbrauchs. Langfristig werden Werte von fünf bis zehn Prozent in einem Jahrzehnt angestrebt.
Auch in unseren Wasserwerken streben wir die Halbierung des Gesamtgasbezugs bis 2023 sowie die Verbesserung der Energieeffizienz im Strombezug von fünf Prozent bis 2023 an. Das Ziel zur Verringerung des Strombezugs ist als Folge verschiedener Sanierungsmaßnahmen bereits erreicht worden und soll nun gehalten werden. Die Kennzahlen aller Wasserwerke sollen in den Kernbereichen der Förderung, Aufbereitung und Verteilung bis zum Jahr 2023 weiterentwickelt werden.
Im Bereich Telekommunikation wollen wir trotz Kundenzuwachses und Erhöhung der Bandbreite eine Verbesserung der Energieeffizienz um zehn Prozent bis 2023 erreichen.
Bei unseren Blockheizkraftwerken stehen die Verbesserung der Kennzahlen und Auswertungsmöglichkeiten im Vordergrund. Der Wirkungsgrad der Heizwerke soll auf durchschnittlich 84 Prozent und derjenige der Heizzentralen auf 88 Prozent bis 2023 verbessert werden. Das strategische Ziel bei unserem Rechenzentrum liegt bei der Verbesserung des PUE auf 1,3 bis 2023. Dieses Ziel wurde zwischenzeitlich erreicht und soll nun durch weitere Maßnahmen gefestigt werden. Im Gebäudemanagement möchten wir die Energieeffizienz um 10 Prozent bis 2023 verbessern und die bisherige Kennzahl optimieren.
Maßnahmen zur Erreichung der angestrebten Kennzahlen hängen vom jeweiligen Bereich ab. So sind alle Maßnahmen in unseren Erzeugungsanlagen überwiegend Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Maßnahmen im Bereich Gebäudemanagement finden während der Sanierung im Bestand statt oder stellen neue Energiekonzepte dar. Beispiele dafür sind Projekte zur Abwärmenutzung und der fortwährende Austausch verschiedener Leuchtmittel durch LED.
Ziele zu den ökologischen Aspekten unserer Unternehmenstätigkeit werden sich zukünftig anhand der Erkenntnisse des Corporate Carbon Footprint (CCF) und der städtischen Emissionen ableiten. Aktuell wird dazu an einem Energiekonzept gearbeitet, welches für die nächsten Jahre Maßnahmen und Ziele in den energiewirtschaftlichen Handlungsfeldern Strom und Wärme und den städtischen Sektoren vorsieht. Die Maßnahmen zielen auf eine Senkung der Emissionen und Steigerung der Effizienz ab. Da sich dieses Konzept derzeit noch in der Ausarbeitung befindet, wird es erst im nächsten Bericht vorgestellt.
Bei den Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt stehen die klimatischen Auswirkungen im Vordergrund. Mit dem CO2-Ausstoß unserer BHKWs haben wir Anteil am fortschreitenden Klimawandel. Durch undichte Stellen an Gas-Förderanlagen und Pipelines unserer Lieferanten kann Methan in die Atmosphäre entweichen. Wirkungen von Luftschadstoffen haben auch Folgen auf die Biodiversität. Zum jetzigen Zeitpunkt sind unsere Auswirkungen nur schwer vollumfänglich zu erfassen. Uns ist bewusst, dass auch die Geschäftstätigkeiten unserer Rohstofflieferanten bei der Gewinnung von Erdgas negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt haben. Ferner greifen wir mit dem Ausbau unserer Infrastruktur, der Glasfaser-, Wasser- und Stromnetze und unseren Gebäuden in Ökosysteme ein und versiegeln Flächen. Daher ist es uns wichtig, dass unsere Anlagen und Betriebseinrichtungen nach einschlägigen Vorschriften und Regelwerken genehmigt und zugelassen sind, und dass wir ein Risikomanagement betreiben, das bereits diverse Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit berücksichtigt Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik liefert einen Gefährdungskatalog, den wir für das technische Risikomanagement angewendet haben. Risiken aufgrund des Klimawandels, die beispielsweise durch die EU-Taxonomie berücksichtigt werden sollen, werden wir im kommenden Jahr in unser Risikomanagement aufnehmen.