12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Aufgrund der aktuellen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen rücken die Aspekte Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion erkennbar stärker in den Fokus. Das hat vor allem Auswirkungen auf die Anlageentscheidungen von Investoren, für die ethische, ökologische und soziale Kriterien zunehmend an Bedeutung gewinnen. Nachhaltigkeit und die Reduzierung der CO2-Emissonen stellen auch für die GWG-Gruppe – gemäß ESG-Strategie – eine strategische Zielsetzung dar.  

Im Rahmen der neu gestarteten CO2-Bilanzierung finden eine Unterteilung des Bestandes in Energieeffizienzklassen und Cluster je nach Baujahr und Energieverbrauch statt, um spezifische Konzepte zur Reduktion des CO2-Ausstoßes zu entwickeln. Um das gesetzte Ziel – die Dekarbonisierung des Bestands bis 2045 – zu realisieren, müssen neben der energetischen Sanierung der Gebäude und der Effizienzsteigerung auch der Einsatz von erneuerbaren Energien und nachhaltigen Heizmethoden vorangetrieben werden. Dabei soll das Energiemanagement eine Transparenz aller relevanten Daten, eine kontinuierliche Effizienzverbesserung sowie die Entwicklung bedarfsgerechter Energiekonzepte für Neubau und Bestand beinhalten, um die Klimaneutralität voranzutreiben.

Eine ausbleibende bauliche und energetische Sanierung sowie eine unachtsame Nutzung von endlichen Rohstoffen könnten ein Risiko für die Umwelt und Ressourcen darstellen.  Aus diesem Grund sind die Senkung der CO2-Emissionen, die Modernisierung des Bestands sowie die  Umweltverträglichkeit der Baustoffe und eingesetzten Materialien bei Neubauten wesentliche Ansatzpunkte.Und die Bemühungen zeigen Erfolge: Das Neubauprojekt „Am Alsterberg“ in Hamburg gilt als beispielhaft für die Umsetzung im Sinne der Gebäudeökologie und des Ressourcenschutzes und wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit der Goldmedaille prämiert.

Ein weiteres Vorzeigeprojekt steht ebenfalls in Hamburg. In einem städtebaulichen Wettbewerb entwickelten die Architekten innovative Entwürfe mit intelligenten Wohnungsschnitten, die im KfW 40 - HafenCity Gold-Standard - umgesetzt wurden. Das „Quartier der Generationen“ ist ein „ESG-Investment“ der GWG-Gruppe. Dies zeigt sich insbesondere auch an der nachhaltigen Vermietbarkeit der 373 Wohnungen, die ausschließlich gefördert bzw. im Mietpreis reduziert sind und eine Bindefrist von bis zu 30 Jahren aufweisen, sowie durch die urbane Durchmischung mit betreutem Wohnen, Servicewohnen für Senioren oder Studentenappartement. Im Sommer 2021 wurde das bisher größte Bauprojekt der GWG-Gruppe erfolgreich eröffnet.      

Um weitere Erkenntnisse im Bereich umweltbewusstes Bauen zu erlangen, setzt die GWG ein Pilot-Projekt für nachhaltiges und CO2-schonendes Wohnen um. In Sindelfingen wird bis Ende 2023 ein Gebäude in einer Holzhybrid-Bauweise entwickelt. Das energetische Konzept sieht für die Energieerzeugung die Nutzung des vorhandenen Fernwärmenetzes in Kombination mit Solarthermie vor. Für die Trinkwassererwärmung und Fußbodenheizung ist je Wohnung eine Wohnungsstation mit Wärmetauscher in Kombination mit einer Wärmepumpe angedacht. Ein Novum ist, dass auch eine Kühlung der Wohnungen über die Fußbodenheizung erreicht werden soll, um das innovative auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Konzept des Projekts abzurunden. Sommerliche Kühlung wird mit Ausblick auf den Klimawandel aus Nutzersicht deutlich an Bedeutung gewinnen. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung einer umfassenden CO2-Strategie für den Gesamtbestand der GWG. Das Pilot-Projekt soll als Holzhybrid-Bauweise ausgeführt werden und mindestens den KfW 55-Standard erreichen.


Darüber hinaus fördert die GWG-Gruppe die Ressourcenschonung im Unternehmen auf vielfältige Weise. Seit Anfang 2020 wird nur noch CO2-neutrales Papier bestellt und bei allen externen Druckerzeugnissen ein Preisaufschlag für klimaneutralen Druck geleistet. Zusätzlich achtet die Marketingabteilung darauf, wenn möglich Flyer etc. auf PEFC-/FSC-Papier zu drucken. Beim Geschäftsbericht kommen zum klimaneutralen Druck und dem FSC-Papier noch umweltfreundliche Druckfarben hinzu. Auch bei Werbemitteln wie Roll-ups und Baumwolltaschen wird auf umweltfreundliche Materialien wie Recycling-Gewebe und Zertifizierungen, wie z. B. Öko-Text Standard, geachtet.  

Aus Gründen der Nachhaltigkeit gibt es seit 2019 keine Getränke in PET-Flaschen mehr für die Mitarbeitenden. In der Geschäftszentrale in Stuttgart wird Trinkwasser aus Leitungswasser aufbereitet und den Mitarbeitenden dafür personalisierte Glasflaschen zur Verfügung gestellt. Säfte und Limonaden haben Bio-Qualität. Für die Bewirtung externer Besucher unterstützt die GWG mit „Viva con Agua“ eine Initiative, die sich als internationales Netzwerk von Menschen und Organisationen für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt.  

Im Frühjahr 2020 wurde die mobile Arbeitszeit pro Woche auf 40 % angehoben (siehe Kriterium 9). Hierdurch wird das Arbeiten für die Mitarbeitenden nicht nur flexibler, sondern aufgrund der fehlenden Wege zur Arbeit wird auch das Klima geschont. Um das Pendeln mit Bus und Bahn noch attraktiver zu gestalten, wurde der Zuschuss für das Bahnticket im April 2019 von 40 auf 50 % erhöht. Zudem finden immer mehr Meetings als virtuelle oder hybride Veranstaltungen statt. Durch die virtuellen Meetings sinkt das Reiseaufkommen, gerade bei geschäftsstellenübergreifenden Besprechungen. Viele Reisen innerhalb Deutschlands werden somit vermieden. Auch die 2021 aktualisierte Dienstreiserichtlinie weist die Mitarbeitenden darauf hin, bei der Reiseplanung dem Umweltgedanken Rechnung zu tragen.  

Die GWG leistet auch einen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt: In Kooperation mit Beefuture wurden beispielsweise Bienenstöcke adoptiert. Zudem werden in den Geschäftsstellen Hamburg, Wiesbaden, Heilbronn, Stuttgart Mitte und Stuttgart Süd Grünflächen durch Gartenpflegekräfte vorbereitet und Saatgut für Wildblumenwiesen eingesät.