12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Wasser

Auf die Steigerung der Ressourceneffizienz legt die RETA größten Wert. Der Anlagenbetrieb erfolgt abwasserfrei. Das auf dem Betriebsgelände anfallende Regenwasser wird in einem Regenrückhaltebecken gesammelt und als Betriebs- und ggf. als Löschwasser zur Verfügung gestellt. Die Betriebs- und Kühlwässer werden im Kreislauf geführt. Ausschließlich prozessbedingte Wasserverluste müssen in Form von vollentsalztem Wasser (Deionat) nachgespeist werden.

Energetische Verwertung des Abfalls


Im Kalenderjahr 2017 wurden am Standort 321.822 Mg Abfall energetisch verwertet. Aus der im Abfall gebundenen chemischen Energie konnten 325.488 MWh thermische Arbeit in Form von Prozessdampf an das benachbarte Sodawerk abgegeben werden. Zudem konnten 72.085 MWh elektrische Energie in das öffentliche Leitungsnetz eingespeist werden.

Reststoffe

Beim Anlagenbetrieb der RETA entstehen während des Verbrennungsprozesses und der anschließenden Abgasbehandlung verschiedene Reststoffe. Dabei handelt es sich um Schlacke und Staub aus der Verbrennung sowie um die Rückstände aus der Abgasbehandlung. Der Kesselstaub wird gemeinsam mit den Stäuben aus der Abgasreinigung entsorgt.

Die Menge des Feuerungsrückstandes in Form von Schlacke betrug im Betriebsjahr 2017 94.744 Mg. Hierbei handelt es sich um einen Recyclingrohstoff, welcher als mineralischer Baustoff u.a. zur Deponieabdeckung genutzt wird. Im Rahmen der Aufbereitung dieses Recyclingproduktes erfolgt die Abscheidung von Eisen- und Nichteisenmetallen. Die Primärgewinnung von Erzen ist mit einem hohen Wasser- und Energieaufwand verbunden. Zur Schonung der natürlichen Ressourcen werden die Metalle wieder in den Stoffkreislauf der Wirtschaft zurückgeführt.

Bei einem durchschnittlichen Metallgehalt von 6 % (Mittelwert 2008 – 2017) wurden aus der Rostasche 5.700 Mg Metalle im "Rostaschemix" zurückgewonnen, was einer Klimagutschrift von 3.650 Mg CO2 entspricht.

Erneuerbare Energien

RETA führt seit dem 18.01.2013 ein Konto als Anlagenbetreiber im Herkunftsnachweisregister.
Die entsprechend der Durchführungsverordnung (HKNDV ) geführte Mengenstatistik ergab für 2017 einen biogenen Anteil von 51,16 % (2016 = 51,36 %) für den verarbeiteten Abfall. RETA erzeugte im Berichtsjahr 36.887 MWh aus erneuerbaren Energieträgern.
Die Herkunftsnachweise für den bei RETA aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom wurden an die Stadtwerke Wernigerode übertragen.

Abgasbehandlung

Zum bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlage gehört die Abgasreinigungsanlage, die sicherstellt, dass die Verbrennungsgase zuverlässig von Schadstoffen befreit werden.

Ab dem 01.01.2019 gilt gemäß der 17. BImSchV ein reduzierter Tagesmittelwert für Stickoxid-Verbindungen in Höhe von 150 mg/m³i.N.tr. Im Hinblick auf die ebenfalls gemäß 17. BImSchV einzuhaltende Ammoniakkonzentration im Reingas erfolgt seit Ende 2017 im Rahmen von Versuchsreihen die Erprobung der sicheren Einhaltung (vgl. auch die Ausführungen in Kriterium 3 - proaktives Handeln). Dabei handelt es sich um ein wesentliches ökologisches Ziel der RETA im Berichtszeitraum, dessen Erreichung im Rahmen der genannten Versuchsreihen überprüft wird.

Weitere ökologische Ziele sind ebenfalls in Kriterium 3 im Bereich Verbrennung/Kraftwerk genannt.