12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Die Unternehmen des Stadtwerke Köln Konzerns setzen jeweils eigene, branchenspezifische Schwerpunkte für ihr Ressourcenmanagement. Sie dokumentieren ihren Ressourcenverbrauch nach einem einheitlichen Raster im jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht (vgl. Kriterium 11. Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen). Diese Umweltindikatoren wurden im Jahr 2016 im konzernweiten Arbeitskreis der Umweltverantwortlichen für die Berichtserstattung erarbeitet. Die Systematik und ihre Darstellung sind Gegenstand eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.

Umweltziele sind auf Konzernebene im Rahmen der „SWK 2030“-Strategie definiert worden (vgl. Kriterium 3. Ziele), sie unterstützen die Stadt Köln bei ihren ambitionierten Klimaschutzzielen mit ihren Fachkompetenzen. Dafür wurde ein Maßnahmenprogramm entwickelt, in dem neben Klimaschutz auch Umwelt- und Ressourcenschonung eine große Rolle spielt. Konkrete Maßnahmen sind unter anderem bei der RheinEnergie, KVB, HGK sowie AVG und AWB zu finden.

Die RheinEnergie hat 2020 die Umbau- und Modernisierungsarbeiten am Heizkraftwerk in Köln-Merheim abgeschlossen, bei denen eine veraltete Anlage durch ein hochmodernes und flexibles Blockheizkraftwerk (BHKW) ersetzt wurde. Gegenüber der Altanlage werden nun jährlich rund 50.000 t CO eingespart. Perspektivisch kann das neue BHKW statt Erdgas regenerativ erzeugte Gase, wie Biogas oder grünen Wasserstoff, nutzen. Auch an seinen anderen Kraftwerksstandorten arbeitet das Unternehmen daran, in Zukunft grüne Gase einsetzen zu können. Weiterhin hat die RheinEnergie 2020 begonnen Regelungstechnik mit intelligenten Algorithmen, sogenannter künstlicher Intelligenz (KI), auszustatten, um Wärmeanlagen im Bestand noch effizienter betreiben zu können. Hinzu kommt eine Wärmebedarfsprognose auf Grundlage von KI-gestützten Simulationen, die den Bedarf des Kunden genau berechnen und Faktoren wie Sonneneinstrahlung oder Verbrauchsverhalten einbeziehen, um so auch Beiträge zur Einsparung von Energiekosten und zur Schonung des Klimas zu leisten.

Die KVB hat 2020 ihre neue umweltfreundliche Abstellanlage für Stadtbahnen in Betrieb genommen. Die Dachbegrünung der Abstellhalle puffert das dort auftreffende Regenwasser, das wiederum über unterirdische Rigolen versickert und nicht in die öffentliche Kanalisation fließt. Mit einem unterirdischen, vom Regenwasser befüllten Wasserreservoir wird die Waschanlage in der Abstellhalle betrieben, so dass diese planmäßig ohne Frischwasser auskommt. Weiterhin hat die KVB in den Randbereichen der neuen Abstellanlage durch Aufforstung von traditionellen Obstbaumsorten, Laubwald und vielfältigen Sträuchern den Naturraum aufgewertet. Die Pflanzungen ersetzen nicht allein zuvor entferntes Gebüsch und Niederwald, sondern erweitern den Grünbereich und werten das im Umfeld der neuen Abstellanlage befindliche Landschaftsschutzgebiet auf.

Im Rahmen eines weiteren Projektes „Umbau 2100er“, welches 2020 beendet wurde, hat die KVB insgesamt 28 Fahrzeuge in Eigenregie saniert. Durch diese Maßnahme können die Fahrzeuge nun weitere 25 Jahre eingesetzt werden und dabei erhebliche Kosten für die Neubeschaffung einsparen können.   Die HGK übernimmt als Logistik-Holding im Stadtwerke Köln Konzern vielfältige logistische Dienstleistungen für Köln und die Region. Eines der zentralen Themen ist die Entwicklung einer eigenen Wasserstoff-Strategie für die HGK-Gruppe. Sie wurde im Jahr 2020 entwickelt und umfasst drei Säulen: den großvolumigen Transport von Wasserstoff (unter anderem per Schiff über den Rhein zu den großen Verbraucher-Industrien, beispielsweise der chemischen Industrie), die Nutzung von Wasserstoff für eigene Mobilitätsanwendungen (LKW, Schiffe, Lokomotiven, Stapler) und auch die Bereitstellung von Wasserstoff-Tankstellen (zum Beispiel in den Häfen).

Die AWB baut unter anderem die separate Sammlung von Wertstoffen weiter aus, um anfallende Abfälle möglichst in den Produktkreislauf zurückzuführen. Dazu gehören unter anderem die sukzessive Ausweitung der Biosammlung, die 2014 etablierte stadtweite Altkleidersammlung und die ebenfalls in diesem Jahr eingeführte Wertstofftonne.

Die AVG-Unternehmensgruppe sorgt mit ihren Verwertungsanlagen dafür, im Abfall befindliche Wertstoffe wie Metall, Holz, Kunststoffe zu sichern und in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Gezielt baut sie ihr Dienstleistungsangebot für Bürgerinnen und Bürger wie auch für Unternehmen aus, wie das Recycling von Gipskartonplatten und die 2019 in Betrieb genommene Altholzaufbereitungsanlage, die zu den modernsten Anlagen in Europa zählt. 2020 übernahm die AVG Köln zudem die direkt neben der Kompostierungsanlage in Köln-Niehl liegende Vergärungsanlage in den Regelbetrieb. Mit dieser wird aus dem Bioabfall umwelt- und klimafreundliches Biomethan erzeugt. Das ermöglicht der AVG Köln die zweifache Nutzung des Bioabfalls: energetisch durch die Produktion von Biogas sowie stofflich durch die Herstellung von Kompost und Substrat bzw. Erde für den Einsatz in der Landwirtschaft und im privaten und öffentlichen Gartenbau. Die energetische und stoffliche Nutzung von Abfällen lässt sich auf folgender Abbildung gut nachvollziehen.



Im Risikomanagementsystem wurden im Berichtsjahr keine entsprechenden Risiken identifiziert.  

Vertiefende Informationen über das Ressourcenmanagement und über weitere Projekte erhalten Sie im Nachhaltigkeitsbericht (S. 35-62) unter: https://www.stadtwerkekoeln.de/fileadmin/_media/Nachhaltigkeit/Einzeln_Gesellschaften/01_SWK_Nachhaltigkeitsbericht_2020_gesamt-sept21.pdf