12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Ein sparsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen gehört zu unserer obersten Priorität. Als Abfallwirtschaftsunternehmen betrachten wir in diesem Kriterium – wie im Branchenleitfaden zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex für Abfallwirtschaft und Stadtreinigungen (Link) empfohlen – nicht in erster Linie das betriebliche Ressourcenmanagement, sondern unser Kerngeschäft: das Stoffstrommanagement. Denn wir verbrauchen nicht nur Ressourcen – die wichtigsten Ressourcen sind für uns die gesammelten und behandelten Abfälle. Ein Großteil davon wird in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft von uns wieder nutzbar gemacht. Gute Beispiele sind Altpapier oder Bioabfall, die zu Recyclingpapier oder Kompost aufbereitet werden können. Auch Metalle lassen sich als Sekundärrohstoff aus Abfall gewinnen, was deutlich umweltschonender ist als ihr Abbau in Erzbergwerken.  

Unser Ziel in diesem Bereich ist es, die Voraussetzungen für eine leistungsfähige Sekundärrohstoffwirtschaft zu schaffen und die kommenden Generationen für den Umgang mit Wertstoffen und die Entsorgung von Abfällen zu sensibilisieren. Ein Erfolg im Berichtszeitraum war die Erweiterung des Kompostwerks in Swisttal-Miel (Inbetriebnahme 2018), das nun 55.000 Tonnen Bio- und Grünabfälle, 30.000 Tonnen mehr als bisher, pro Jahr zu Kompost verarbeiten kann. Der Ausbau des Kompostwerks ist ein wesentlicher Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, denn mehr als ein Drittel des von uns im Rhein-Sieg-Kreis eingesammelten Abfalls kommt aus der Biotonne (2018: 37 Prozent, 2017: 38 Prozent). Als nährstoffreicher Dünger geht der Kompost nach nur 21 Tagen in den Verkauf für die Landwirtschaft und den Weinbau. Um die Trennqualität zu verbessern, testen wir 2019 ein Detektionssystem für die Biotonne. Das System ist direkt am Sammelfahrzeug angebracht und erkennt beim Einhängen der Tonne, ob sie Störstoffe enthält. Die Technik probieren wir in verschiedenen Testgebieten aus.  

Um für den Umgang mit Wertstoffen und die optimale Entsorgung von Abfällen zu sensibilisieren, führen wir verschiedene Maßnahmen zur Abfallvermeidung durch, z. B. die Nachhaltigkeitskarte (Link), den Tausch- & Verschenkmarkt (Link) auf der Webseite, Abfallberatung, Kampagnen und Aktionen (mehr dazu siehe Kriterium 18). Darüber hinaus arbeiten wir mit Kitas, Schulen und Hochschulen zusammen und haben ein breites Angebot von Projektarbeiten, Unterrichtsbesuchen, Exkursionen sowie eines außerschulischen Lernorts für Kindergärten und Schulen. Diese Sensibilisierungsmaßnahmen möchten wir auch zukünftig durchführen, an die jeweiligen Zielgruppen anpassen und weiter ausbauen. Wir nehmen zudem jährlich an der Europäischen Woche der Abfallvermeidung teil. In der Abfallvermeidungswoche 2019 planen wir verschiedene Aktionen rund um das Thema Abfallvermeidung unter dem Jahresmotto „Wertschätzen statt wegwerfen – miteinander und voneinander lernen“. Ziel ist es, auch die nächsten Jahre mit spannenden Projekten an der Aktion teilzunehmen.  

Um unsere Zielerreichung zu messen, erheben wir jährlich die Verwertungsquote. Diese lag 2018 bei 69 Prozent. Ein weiterer Indikator ist das Abfallaufkommen pro Kopf, das 2018 ca. 430 kg, davon 118 kg Restmüll, 114 kg Bioabfall, 67 kg Altpapier und 11 kg Wertstoffe betrug (2016: ca. 400 kg). Durch unsere Sensibilisierungsmaßnahmen wollen wir erreichen, dass diese Mengen zukünftig verringert werden.  

Ziele für das betriebliche Ressourcenmanagement – die Optimierung der spezifischen Treibhausgasemissionen und die Erzeugung regenerativer Energie – und die entsprechenden Kennzahlen führen wir in Kriterium 13 aus.  

Die RSAG ermittelt, bewertet und überwacht systematisch die Umweltauswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit. Im Berichtsjahr haben wir keine wesentlichen Risiken unserer Geschäftstätigkeit identifiziert, die zu schwerwiegenden Umweltauswirkungen führen können. Wesentliche Themen, die unsere Stakeholder im Dialog 2019 in Bezug auf negative Auswirkungen auf Ressourcen oder Ökosysteme als risikobehaftet eingestuft haben, sind die Themen Abfallvermeidung und Diskussion um Plastik.