11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) tragen täglich durch die Angebote im öffentlichen Personennahverkehr dazu bei, die Metropole Berlin sauberer, klimafreundlicher und lebenswerter zu machen. Wer die BVG anstelle des Autos wählt, entscheidet sich damit direkt für Umwelt- und Klimaschutz. Öffentliche Verkehrsunternehmen verstehen sich als Problemlöser in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Die BVG erbringt diese Mobilitätsangebote mit dem Anspruch, daraus entstehende Auswirkungen auf die Umwelt im Dreiklang des Nachhaltigkeitsanspruches zu minimieren.    

Durch definierte Verantwortlichkeiten in der Organisation der BVG ist sichergestellt, dass die Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen erfasst, hinsichtlich etwaiger Belastungen minimiert und – wo immer möglich – vom Zuwachs aus der Erhöhung der Verkehrsleistungen in der wachsenden Metropole entkoppelt wird.

Zu den hier im Unternehmen betrachteten Ressourcen zählen beispielsweise
Insbesondere durch eine dem Vorstand der BVG direkt zugeordnete Stabsabteilung und deren Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen der Bereiche ist die unternehmensinterne Expertise zur Erfassung und Bewertung der in Anspruch genommenen Ressourcen sichergestellt. Für die BVG erlangen deren Beiträge zum Schutz der Biodiversität zunehmende Bedeutung. Folgerichtig wurde dieser Aspekt unter Mitwirkung der BVG im Netzwerk Berliner Kommunalunternehmen im Berichtszeitraum 2022 behandelt und hinsichtlich zukünftiger Biodiversitäts-Leitlinien bearbeitet. 

Um auch in nachfolgenden Berichtszeiträumen den Anspruch an eine ökologisch verantwortliche nachhaltige Unternehmensführung der BVG weiter voranzubringen, sind im Unternehmen im Berichtszeitraum 2022 weitergehende organisatorische Maßnahmen inittiert worden. Mit Blick auf zukünftige BVG-Berichterstattungsanforderungen nach CSRD wird ab dem Geschäftsjahr 2025 die BVG-Umweltleistung /-Bilanzierung unter umfassenderer Betrachtung der in der BVG-Wertschöpfungskette eingesetzten natürlichen Ressourcen erfolgen.
Bereits mit der im Jahr 2023 im Rahmen der CSRD-Vorbereitung vorgesehenen "doppelte Wesentlichkeitsanalyse" wird der Aspekt der Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen intensiver beleuchtet werden.

In den Leistungsindikatoren zum Kriterium 11 ist die bislang als wesentlich bestimmte Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen dargelegt.

Stärkung Kreislaufwirtschaft
Die Prinzipien einer schonenden Verwendung von Rohstoffen und möglichst umfangreichen Wiederverwendung oder Verwertung innerhalb der BVG zählen zum Selbstverständnis umweltverantwortlichen Handelns im Unternehmen. Die Berliner Verkehrsbetriebe erstellen jährlich eine Abfallbilanz mit Angaben über Art, Menge und Herkunft der angefallenen Abfälle sowie über deren Verwertungs- bzw. Beseitigungsstatus. Die statistische Aufarbeitung der jährlichen Abfallbilanz erfolgt für die „Gefährlichen Abfälle“, deren Abfallmengen im Unternehmen systematisch elektronisch erfasst werden sowie für andere „Abfälle“.    

Mit Blick auf die Nutzung des Abfalls als Ressource innerhalb der BVG und als CO2-neutraler Energieträger wurde die Abfallwirtschaft der BVG im Berichtszeitraum im Sinne der Ressourcenschonung weiter ausgeprägt. Vor dem Hintergrund der umweltpolitischen Ziele des Landes Berlin und verstärkt durch die Umsetzung der abfallrechtlichen Vorgaben aus der Abfall-Hierarchie des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes konnte die Verwertungsquote der BVG bei gefährlichen Abfällen deutlich erhöht werden.

Vergleich 2020 zu 2019 = 65,0 %
Vergleich 2021 zu 2020 = 68,9 %
Vergleich 2022 zu 2021 = 69,7 %


Die anfallenden Abfälle der BVG werden über moderne Recyclinganlagen und -verfahren, über Sortieranlagen, Bioabfallanlagen und durch Müllverbrennungsanlagen entsorgt. Somit werden auch die vom Abfallwirtschaftskonzept des Landes Berlin für die Verwertung, Recycling und Vermeidung von anfallenden Abfällen gesetzten Rahmenbedingungen innerhalb der BVG kontinuierlich sichergestellt.        

Optimierung Wasserverbrauch
Die Berliner Verkehrsbetriebe decken den Wasserbedarf ausschließlich durch den öffentlichen Wasserversorger. In einem Geschäftsjahr werden rund 370 Mio. Liter Wasser benötigt. Um den permanenten Wasserverbrauch weiterhin zu reduzieren werden in verschiedenen Betriebswerkstätten Wasseraufbereitungsanlagen mit verbesserter Mess- und Regeltechnik zur Fahrzeugreinigung eingesetzt.

Reduzierung Papiereinsatz
Um den BVG-bedingten Ressourcenverbrauch zu minimieren verwendet die BVG bereits seit Ende 2013 ausschließlich Druckerpapier mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“. Durch fortschreitende Digitalisierung der Unternehmenskommunikation wie auch pandemiebedingt hat sich im Berichtszeitraum 2022 der Papiereinsatz weiter reduziert. Es ist im Folgezeitraum vorgesehen, die bislang auch als Printausgabe erscheinende Magazin der Mitarbeiter*innen der BVG sowie das Kundenmagazin auf digitale Kommunikationskanäle zu reduzieren.