Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.
Da die aktuellen Umwelt- und Klimadaten der GIZ für 2021 erst im Sommer 2022 vorliegen, bezieht sich das Kriterium 11 sowie die Leistungsindikatoren 11-12 auf das Berichtsjahr 2020.
Energieverbrauch in In- und Ausland
Der Energieverbrauch der GIZ im In- und Ausland unterscheidet sich nach Menge und Zusammensetzung stark. Im Inland setzt sich der Energieverbrauch aus Strom und Heiz- sowie Kühlenergie zusammen. Im Ausland wird zusätzlich der Verbrauch von Kraftstoffen für Dienstfahrzeuge und Generatoren eingerechnet. An den GIZ-Standorten in Deutschland nutzen wir fast ausschließlich Ökostrom. Der Verbrauch von konventionellem Strom entfällt auf die gemeinsam mit anderen Mietern genutzten Flächen, wie beispielsweise Empfangsbereiche oder Fahrstühle in Mietobjekten. Wenn möglich und wirtschaftlich sinnvoll, treiben wir den Einsatz von LED-Leuchtmitteln sukzessive voran, beispielsweise in den Veranstaltungsräumen unserer Berliner Repräsentanz. Darüber hinaus versuchen wir, durch die effiziente Steuerung der Lüftungssysteme Einsparungen zu erzielen. Den entstandenen Verbrauch in unseren Partnerländern messen wir grundsätzlich an allen Standorten, an denen GIZ-Mitarbeiter*innen tätig sind. Wir stellen jedoch fest, dass insbesondere der bei einzelnen Projektpartnern (zum Beispiel Ministerien) anfallende Verbrauch häufig schwierig zu erfassen ist, da es dort keine Unterzähler für die getrennte Erfassung gibt.1 Da Strom aus erneuerbaren Energien in den meisten Ländern noch nicht ausreichend angeboten wird, kann in den Auslandsbüros kein so hoher Anteil an erneuerbaren Energien realisiert werden wie in Deutschland. Die GIZ strebt jedoch die weitere Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) für die Stromversorgung an und prüft, inwieweit sie anstelle von konventioneller Stromversorgung genutzt werden können. In einigen Partnerländern wie Ghana, Pakistan (beide seit 2018) oder Mali (seit 2012) sind bereits einzelne Landes- und Projektbüros mit PV-Anlagen ausgestattet. Im Landesbüro in Uganda wurde im Jahr 2020 auf effiziente LED-Leuchtmittel umgestellt. 1 Für Standorte, an denen wir keine vollständigen Daten haben, rechnen wir die Verbräuche anhand des Landesdurchschnitts hoch. Durch die Corona-Pandemie und damit beschränkte Zutrittsmöglichkeiten war dies im Verhältnis zu den Vorjahren vermehrt der Fall.
Trinkwasser sparen
Die GIZ hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Wasserverbrauch pro Kopf im Inland im Jahr 2020 um zwei Prozent zu senken. Gegenüber 2019 nahm der Verbrauch 2020 bereits aufgrund der Corona-Pandemie um 34 Prozent ab. Pro Kopf ging der Wert im Vergleich zu 2019 sogar um 40 Prozent zurück, 2020 lag er bei 5.574 Litern pro Mitarbeiter*in. Die Corona-Pandemie erschwert jedoch den Vergleich mit den Vorjahren und damit auch die Erfolgsmessung unserer Ansätze im Bereich Nachhaltigkeit. In vielen Partnerländern der GIZ ist Wasser ein besonders seltenes, schützenswertes Gut. Dort erheben wir nur den Verbrauch von Leitungswasser, nicht den von in Flaschen abgefülltem Trinkwasser. Abgefülltes Trinkwasser wird nur einbezogen, wenn Wasserkanister als Ersatz für Leitungswasser dienen. Die Datenerhebung beim Wasserverbrauch hat sich in den vergangenen Jahren weiter verbessert. Sie ist jedoch besonders aufwendig und immer noch unvollständig, etwa weil in GIZ-Büros Wasserzähler fehlten, defekt waren oder ungenau maßen. Außerdem werden insbesondere in afrikanischen Ländern (z. B. in Ghana und Nigeria) Brunnen zur Wasserentnahme verwendet. Auf Basis der bestehenden Daten lässt sich dennoch feststellen: Der Wasserverbrauch im Ausland hat sich 2020 gegenüber dem Jahr 2019 um 22 Prozent reduziert. Pro Kopf ging der Wert im Vergleich zum Vorjahr um knapp 25 Prozent zurück, im Jahr 2020 lag er bei 25.153 Litern pro Mitarbeiter*in. Dieser Rückgang bleibt hinter dem zurück, was wir beim Verbrauch anderer Ressourcen erreicht haben. Das liegt daran, dass aufgrund der Corona-Pandemie mehr Wasser zur Hygiene verwendet wurde als zuvor üblich.
Papierverbrauch reduzieren
Papier ist für den Büroalltag eine wesentliche Ressource und nicht immer verzichtbar. Trotzdem hat die GIZ ihren Verbrauch weltweit seit 2017 signifikant gesenkt und arbeitet beständig daran, ihn weiter zu reduzieren. Bis 2025 soll der Druckpapierverbrauch um 30 Prozent im Inland und um 40 Prozent im Ausland gemindert werden.2020 verwendete die GIZ in Deutschland zu 100 Prozent Recyclingpapier mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“. Es werden zudem energiesparende Drucker benutzt. Die leeren Farbkartuschen nutzt unser Dienstleister im Recyclingverfahren für die Herstellung neuer Kartuschen. In den Partnerländern ist es nur teilweise möglich, Recyclingpapier wie in Deutschland einzusetzen, weil es vor Ort häufig nur schwer oder gar nicht zu beschaffen ist. Nichtsdestoweniger sind bereits zehn Länder in Afrika, Asien und Europa auf die ausnahmslose Nutzung von Recyclingpapier umgestiegen. Die Nutzung von Recycling- und Umweltpapier war 2020 im Verhältnis zum Vorjahr um insgesamt 30 Prozent höher. Um den Papierverbrauch in Zukunft weiter zu senken, will die GIZ unter anderem auf die verstärkte Nutzung von Software-Applikationen umstellen. Die Corona-Pandemie hat diesen Wandel zusätzlich beschleunigt.
Abfall vermeiden: Recycling und Mehrweg statt Entsorgung
Wir haben den Anspruch, möglichst wenige Abfälle zu verursachen, und streben eine hohe Wiederverwendungsquote an. Seit 2013 bereitet ein gemeinnütziges IT-Unternehmen als Dienstleister unsere ausrangierten IT-Geräte wieder auf und vermarktet sie als Gebrauchtwaren. Defekte Geräte entsorgt das Unternehmen umweltfreundlich und fachgerecht. Bei der Beschaffung achtet die GIZ darauf, dass die Verpackung der Produkte möglichst wenig Abfall erzeugt, daher bevorzugen wir Mehrwegverpackungen. Alle Verpackungen müssen den ökologischen Anforderungen der GIZ entsprechen oder von den Lieferanten wieder zurückgenommen werden. Großer Wert wird auf die Reparierbarkeit beschaffter Sachgüter gelegt. Ausgediente Textmarker und Filzstifte sammeln wir an allen Standorten in Deutschland, vor allem in unseren Bildungszentren, um sie zu recyceln. Im Jahr 2020 hat die GIZ ein neues Abfallkonzept für die deutschen Standorte entwickelt, das die saubere Trennung von Abfall weiter vereinfacht und zentralisiert. Es setzt auf die leichtere Trennung von Wert- und Reststoffen, die Einsparung von Plastik und eine effizientere Reinigung. Die Gesamtmenge von uns produzierter, nicht gefährlicher Abfälle lag in Deutschland im Jahr 2020 bei 115 kg pro Mitarbeiter*in. Somit reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr das Aufkommen nicht gefährlicher Abfälle um rund 35 Prozent. Gefährliche Abfälle fallen mit einer Gesamtmenge von rund 15 Tonnen in geringem Maße an. Dies sind etwa defekte Elektrogeräte, Batterien oder Leuchtstoffröhren. Im Rahmen des Corporate Sustainability Handprint® (CSH) wird Abfall nicht erfasst, es liegen daher keine Daten aus dem Ausland vor. Nichtsdestoweniger führen wir auch in diesem Bereich Nachhaltigkeitsmaßnahmen durch: Im GIZ-Büro in Kairo in Ägypten etwa wird der Abfall nicht nur getrennt, sondern an eine Nichtregierungsorganisation (NGO) zum Upcycling weitergegeben. Sie stellt daraus Produkte her, durch deren Verkauf die Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinschaft verbessert werden.