Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.
Grundwasser ist die wichtigste Ressource für unser Trinkwasser. Der Schutz des Grundwassers hat deshalb für Hessenwasser höchste Priorität. Hierbei geht um die nachhaltige Sicherung des Grundwassers im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Übereinstimmendes Ziel der Wasserversorgung ist es, das Grundwasser so zu schützen, dass daraus Trinkwasser mit naturnahen, einfachen Verfahren gewonnen werden kann.
Der vorbeugende Gewässerschutz betrifft die Vermeidung des Eintrags von chemischen Substanzen in unsere Fließgewässer, denn von dort gelangen die Stoffe auch ins Grundwasser. In einem urban verdichteten Ballungsraum wie dem Rhein-Main-Gebiet ist der Schutz der Ressource Wasser schon seit jeher eine besondere Herausforderung. Viele Nutzungszwecke unseres Lebensraums konkurrieren mit den Ansprüchen an eine sichere und nachhaltige Wasserversorgung. Denn alle Substanzen, mit denen der Mensch umgeht, gelangen, auch in geringen Spuren, ins Wasser.
Neben dem von Hessenwasser selbst gewonnenem Grundwasser (22,6 Millionen Kubikmeter ohne Infiltration / 39,2 Millionen Kubikmeter infiltrationsgestützt), Quellwasser (4,3 Millionen Kubikmeter), Stollenwasser (3,6 Millionen Kubikmeter) und der Flusswasserentnahme aus dem Main (4,2 Millionen Kubikmeter) beziehen wir zusätzlich Trinkwasser von Dritten (44,3 Millionen Kubikmeter). Von Seiten des Wasserverbandes Hessisches Ried wird für die Eigengewinnung der Hessenwasser und für Bezugsmengen von Dritten Flusswasser aus dem Rhein (26,9 Millionen Kubikmeter) entnommen.Eine weitere für unsere Geschäftstätigkeit wichtige Ressource ist Strom. Für unsere Anlagen zur Wassergewinnung und den Betrieb der Transportleitungen benötigen wir pro Jahr, abhängig vom Umfang der Eigengewinnung, durchschnittlich 60 Gigawattstunden Strom. Der Einsatz von Energie in der Wasserversorgung wird überwiegend für die Pumpen benötigt. Dabei handelt es sich beispielsweise um Brunnenpumpen, Netzpumpen zum Transport oder Pumpen in den Druckerhöhungsanlagen zur Überwindung geodätischer Höhenunterschiede. Im Berichtsjahr hat Hessenwasser bei einer Netzeinspeisung von knapp 70 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus den eigenen Gewinnungsanlagen 65 Gigawattstunden Strom genutzt.
Für das von uns bereitgestellte Wasser verringern wir stetig den Energieverbrauch. Hierbei haben wir im deutschen Vergleich einen unterdurchschnittlich niedrigen Wert an erzeugten CO
2 pro Liter Trinkwasser von 0,136 g CO
2 (Wert 2019: 0,183 g CO
2*).
Das liegt an der hohen Energieeffizienz und unserem klimafreundlichen Strommix. Ab 2022 wird Hessenwasser 100 Prozent Ökostrom beziehen.
* CO2-Emissionen beziehen sich auf den Stromeinsatz für die Trinkwasserabgabe