11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

2020 hat der Malteser Hilfsdienst (MHD) erstmalig eine Klimabilanz entsprechend des GHG Protocol erarbeitet, um ein besseres Verständnis von den Umweltauswirkungen des eigenen Wirkens zu erhalten. Erfasst wurden sowohl Scope 1, Scope 2 wie auch Scope 3-Emissionen der Betriebsjahre 2018 und 2019 von vier Beispielstandorten: Die Malteser Zentrale in Köln, die Bezirksgeschäftsstelle in Nürnberg, die Diözesangeschäftsstelle in Münster und die Dienststelle in Kempen. Die vier Beispielstandorte unterscheiden sich in Größe, Dienstportfolio, Anzahl der Mitarbeitenden und Alter der Gebäude und wurden so ausgewählt, dass sie exemplarisch für die Struktur des Malteser Hilfsdiensts stehen.

Als Hilfsorganisation mit einem ambulanten Dienstportfolio spielen Treibstoffverbräuche durch den eigenen Fuhrpark die größte Rolle, hinzu kommen die Arbeitswege durch die Mitarbeitenden, ohne die der MHD seine Dienste nicht erfüllen könnte. Da nicht alle Standorte gleichermaßen gut an das ÖPNV-Netz angebunden sind und manche Mitarbeitende weitere Arbeitswege zurücklegen, fallen hier Treibstoffverbräuche in nicht irrelevantem Ausmaß an. Aber auch Strom- und Gasverbrauch sind aufgrund der vielen Immobilien relevant. Außerdem gibt es Materialverbräuche durch Verwaltungstätigkeiten, klassisch ist hier das Büropapier zu nennen.  

Die Klimabilanzierung der vier Beispielstandorte hat nachfolgende Rangliste der Ressourcen im Malteser Arbeitsalltag ergeben, die Sortierung entspricht der Höhe der damit verbundenen CO2-Emissionen für die vier Beispielstandorte (zusammengefasst) im Jahr 2019*:

Rang
Quelle/Ressource
CO2-Äquivalent
Ressourcen aufgeschlüsselt
1
Arbeitswege der Mitarbeitenden
896,8 t CO2
·   1.170.565 Personenkilometer unmotorisiert (zu Fuß/mit Rad)
·   2.299.248 Personenkilometer mit ÖPNV
·   2.463.577 Personenkilometer mit PKW
2
Fuhrpark
855,3 t CO2
·   318.667 l Diesel
·   6.908 l Benzin
3
Strom
302,3 t CO2
·   835.000 kWh konventioneller Strom
4
Geschäftsreisen bzw. Dienstwege, die nicht mit dem Fuhrpark zurückgelegt wurden
232,8 t CO2
·   105.968 Personenkilometer Bahn
·   125.530 Personenkilometer PKW
·   1.666.275 Personenkilometer Flugzeug**
5
Papier
117,9 t CO2
·   111 t Frischfaserpapier
6
Heizung/Erdgas
64,1 t CO2
·   317.917 kWh Erdgas
7
Abfall
1,6 t CO2
·   23,7 t Restabfall
·   1 t Verpackung
·   48,8 t Papier
·   0,8 t Bioabfall
8
Wasser
<0,0001 t CO2
·   3.848 m³ Frischwasser
·   3.859 m³ Abwasser
*= Eine vergleichbare Erhebung für das Betriebsjahr 2020 wurde nicht durchgeführt, da alle Arten von Arbeitsabläufen pandemiebedingt stark abwichen und nicht als vergleichbar betrachtet wurden. Die Klimabilanzierung wird 2021 fortgesetzt.
**= Bei der Höhe der Flugkilometer ist zu berücksichtigen, dass mit dem Beispielstandort Nürnberg auch der
sogenannte Rückholdienst erfasst wurde, also der Rücktransport von Kranken/Verletzten aus Urlaubsländern via Flugzeug.