11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Die Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen betrifft sowohl unseren Büroalltag als auch die gesamte Wertschöpfungskette unserer Produkte.  

Unser Firmensitz in Würselen bei Aachen ist 2019 als ÖkoProfit-Standort für nachhaltiges Standortmanagement ausgezeichnet worden. Einsparungen (s. Leistungsindikatoren 11-12. GRI SRS-302-4: Verringerung des Energieverbrauchs) und Verbrauchszahlen zu Energie, Wärme und Wasser sowie Kraftstoffen, Abfall und Emissionen werden seither zentral dokumentiert und ausgewertet. Im Arbeitsalltag achten wir beim Einkauf von Büroartikeln und Verpflegung zunehmend auf regionale, biologische, faire oder nachhaltige Produkte, die durch entsprechende Siegel gekennzeichnet sind (z.B. Papier, Kaffee, Reinigungsmittel, etc.).  

Wir entwickeln und fertigen den überwiegenden Teil unserer Produkte in Deutschland. Einblicke geben wir in unserem CEO-Blog. Die Produktion hierzulande findet strikten Umweltschutzbestimmungen statt - dasselbe gilt für die Einhaltung von Arbeitsschutzstandards, Menschenrechten und eine faire Bezahlung.  

Die Zulieferer der eingesetzten Vorprodukte stammen aus metallverarbeitenden Branchen, der Chemieindustrie sowie aus der Elektronikindustrie aus weltweit, vornehmlich Asien. Auch die kunststoffverarbeitende Industrie hat einen hohen Anteil. Die Umweltwirkungen in unserer Branche fallen im Ausland deutlich bekanntlich höher aus als an den eigenen Standorten in Deutschland (vgl. Umweltatlas Lieferketten 2017). Der Hauptanteil der THG-Emissionen entsteht in der vorgelagerten Wertschöpfungskette. Der Wasserverbrauch zur Produktion der Vorprodukte ist wesentlich höher als an den eigenen Standorten. Die Landnutzung betrifft fast ausschließlich die Rohstoffgewinnung.  

Auf Produktebene können wir aktuell noch keine dezidierten Angaben dazu machen, in welchem Umfang die für unsere Geschäftstätigkeit wesentlichen natürlichen Ressourcen genutzt werden.
In 2018 haben wir insgesamt 353.559 kg (WEEE-Meldung EAR-Bericht) Elektronikgeräte in den Verkehr gebracht. Enthalten sind typischerweise Rohstoffe wie Rohöl, Erdgas, Kohle, Eisen, Edelmetalle, Kupfer, Blei, Zinn, Zink oder Nickel. Leider haben wir selten Einfluss auf die Stoffe, die in den verwendeten Vorprodukten enthalten sind. Aufgrund der elektronischen Eigenschaften können auch Konfliktmineralien in kleinen Mengen enthalten sein, beispielsweise Tantal, Wolfram, Zinn oder Gold. Jedes dieser Metalle hat spezifische elektrische Eigenschaften, die für die Funktion unserer Produkte notwendig sind und nicht ersetzt werden können. Uns ist bekannt, dass diese Mineralien aus Regionen kommen können, die durch bewaffnete Konflikte geprägt sind und in denen die Gewinnung, Aufbereitung und der Handel mit diesen Rohstoffen als Finanzquelle der Konfliktbeteiligten dient. In unserem Konfliktmineralien-Statement bekräftigen wir, dass wir uns dieses Problems und der daraus resultierenden Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden bewusst sind und langfristig anstreben, ausschließlich Rohstoffe aus zertifizierten, konfliktfreien Quellen einzusetzen und zu beschaffen. Das gestaltet sich noch schwierig, da diese Vorprodukte im Downstream von uns lediglich weiterverarbeitet werden und wir als mittelständisches Unternehmen nicht über die Marktmacht verfügen, Lieferanten zu entsprechender Transparenz und Handlung zu verpflichten.


Langfristig verpflichten wir uns zu größtmöglicher Transparenz in der Lieferkette unter Gewährleistung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen.

Das genannte Pilotprojekt zur Produkt-Ökobilanzierung (s. Kriterium 10 - Innovations- und Produktmanagement) soll die Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen durch unsere Geschäftstätigkeit genauer klären. Die Evaluierung und Ableitung geeigneter Maßnahmen soll im Laufe von 2020 erfolgen.