11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Seinen Strom bezieht das Forschungszentrum Jülich derzeit hauptsächlich vom Lieferanten RWE und in geringen Maßen von den Stadtwerken Jülich. Mehrere Hochspannungsanschlüsse versorgen über teilweise eigene Umspannwerke mit Transformatoren das eigene Mittelspannungsnetz auf dem Campus. Zwei weitere Anschlüsse dienen der Stromversorgung für die Großexperimente COSY (Ringbeschleuniger) und das Fusionsexperiment TEXTOR. Im Kapitel „Ökologische Verantwortung“ im Nachhaltigkeitsbericht 2014/2015 ab Seite 66, finden sich Informationen und Daten für die Jahre 2014 und 2015 zu folgenden Themen:

• Abfallentsorgung und Recycling
• CO2-Emissionen
• Energieeffiziente Neubauten in den Jahren 2014 und 2015
• Implementierung eines Energiecontrollings
• Konzept zur zukünftigen Energieversorgung
• Maßnahmen zur Gebäudesanierung in den Jahren 2014 und 2015
• Projektbeispiele für energieeffiziente Maßnahmen in den Jahren 2013 bis 2015
• Ressourcenschonung durch einen umweltbewussten Materialeinsatz
• Wassernutzung


12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Ziel des Forschungszentrums Jülich ist es, seine Energie aus nachhaltigen Quellen zu beziehen, energieeffizient und ressourcenschonend zu arbeiten sowie die Emissionen zu senken und langfristig CO2-Neutralität zu erreichen. Dazu ist es notwendig, das Bewusstsein aller Beschäftigten für eine ressourcenschonende Arbeitsweise auf dem Campus zu schärfen und ihr Nutzerverhalten genau zu analysieren und zu beeinflussen.

Ein erster Schritt in Richtung Energiecontrolling und später in ein geplantes Energiemanagement bilden dezentrale, fernauslesbare Medienzähler, die zur automatischen Erfassung der Medien- und Energieverbräuche sowie der Erfassung von Lastprofilen dienen. Statt einer zentralen Erfassung des Stromverbrauchs an einer Lieferstelle am Campus-Rand sind bis 2014 durch den Fachbereich für Elektro- und Nachrichtentechnik rund 950 solcher fernauslesbarer Medienzähler auf dem Campus verbaut und in Betrieb genommen worden. Die ausgelesenen Daten werden in einer eigenständigen Energiemanagementsoftware erfasst und in einer Datenbank mit Zeit- und Datumsstempel archiviert. Ziel ist es durch die vollständige Integration der Medienzähler in die Energiemanagementsoftware, die Gebäudeverbräuche den Gebäudenutzern zur Sensibilisierung und Optimierung des Verbrauchsverhaltens zur Verfügung zu stellen und so mit dem zukünftig bedarfsgerechten Angebot der Energie in einem aufzubauenden Energiemanagement, Ressourcen effizienter einzusetzen.

Der zentrale Einkauf des Forschungszentrums ist grundsätzlich darauf bedacht, die verschiedenen Anforderungen  der wissenschaftlichen Institute an die zu beschaffenden Materialien zu erfüllen. Aber auch Umweltaspekte spielen beim zentralen Einkauf eine Rolle. So wird etwa darauf geachtet, energieeffiziente Geräte des täglichen Gebrauchs zu beziehen und weitgehend umweltgerechtes Papier einzusetzen. Sichtbar wird dies zum Beispiel bei der Beschaffung von IT-Systemen und Druckern/Multifunktionsgeräten.

Die Digitalisierung spielt aufgrund ihrer Einsparung an Ressourcen auch am Forschungszentrum Jülich eine bedeutende Rolle. So stehen zum Beispiel Fachzeitschriften seit 2005 den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nur noch in elektronischer Version zur Verfügung. Außerdem ist eine steigende Anzahl von bereitgestellten Büchern in der Zentralbibliothek (ZB) ausschließlich elektronisch vorhanden.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 bis 12

Leistungsindikator G4-EN1
Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen.

Der umweltbewusste Materialeinsatz ist auf den Seiten 77-79 des Nachhaltigkeitsberichts 2014/2015 beschrieben.

Leistungsindikator G4-EN3
Energieverbrauch innerhalb der Organisation.

Stromverbrauch

2014: 107,1 GWh
2015. 97,9 GWh

Heizenergieverbrauch

2014: 77,1 GWh
2015: 79,6 GWh

Stromverbrauch zur gesamten Kaltwassererzeugung und –verteilung (inkl. Strom zur Kühlwassererzeugung)

2014: 77,1 GWh
2015: 65,1 GWh

Erdgasverbrauch

2014: 3,5 GWh
2015: 2,2 GWh

Eine Übersicht des Energieverbrauchs des Forschungszentrums findet sich außerdem auf den Seiten 71-73 des Nachhaltigkeitsberichts 2014/2015.

Leistungsindikator G4-EN6
Verringerung des Energieverbrauchs.

Energieeffizienz ist ein zentraler Punkt für die nachhaltige Campus-Entwicklung. Durch energieeffiziente Maßnahmen wie u.a. dem Einbau zweier Kompressionskältemaschinen mit einer deutlich höheren Energieeffizienz im Teillastbereich, der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte sowie der Absenkung der Heizkurve hin zu niedrigeren Vorlauftemperaturen, konnte der spezifische Stromverbrauch in den Jahren 2011 bis 2015 um 13 Prozent, der spezifische Kälteverbrauch sogar um fast 30 Prozent gesenkt werden. Der spezifische Wärmeverbrauch der Nutzer beziehungsweise Endverbraucher (Durchschnittswert der Jahre 2014 bis 2015) sank um 9 Prozent gegenüber dem Durchschnittswert der Jahre 2011 bis 2013.

Detaillierte Information hierzu sind im Nachhaltigkeitsbericht 2014/2015 des Forschungszentrums auf den Seiten 73-75 und 80 zu finden.

Leistungsindikator G4-EN8
Gesamtwasserentnahme nach Quellen.

Oberflächenwasser

2014: 2.009.020 m³
2015: 2.003.681 m³

Grundwasser

2014: 742.679 m³
2015: 777.877 m³

Regenwasser wird auf dem Campus an einzelnen Gebäuden der Pflanzenwissenschaften in Sedimentationsanlagen (Zisternen) erdgedeckt eingesetzt und dient zur Bewässerung. Weitere Informationen zum Wasserverbrauch des Forschungszentrums finden sich im Nachhaltigkeitsbericht 2014/2015 auf den Seiten 76 und 77.

Leistungsindikator G4-EN23
Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode.

2014: 2.519,78 Tonnen nicht gefährlicher und 335,17 Tonnen gefährlicher Abfall
2015: 1.922,25 Tonnen nicht gefährlicher und 304,47 Tonnen gefährlicher Abfall

Eine detaillierte Auflistung findet sich im Nachhaltigkeitsbericht 2014/2015 auf Seite 126.


13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Das Forschungszentrum Jülich versucht durch seine Klimaschutzplanung den Zielen der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, die Treibhausgasemissionen um mindestens 25 Prozent bis 2020 und um 80 Prozent bis 2050 zu reduzieren sowie bis 2030 die klimaneutrale Landesverwaltung zu realisieren, gerecht zu werden.

Insgesamt verursachten die Energieverbräuche des Forschungszentrums Jülich bestehend aus Strom, Wärme, Heizöl und Erdgas einen CO2-Ausstoß von 103.773 Tonnen im Jahr 2014 und von 90.337 Tonnen im Jahr 2015.

Das Ziel ist ein weitgehend energieeffizienter und CO2-ärmerer Betrieb des Campus sowie ein sorgsamer Umgang mit den genutzten Ressourcen. Um dies zu ermöglichen, setzt das Forschungszentrum auch auf den Einsatz eigener wissenschaftlicher Ergebnisse, deren Transformation in die Praxis und die Erprobung auf dem Zentrumsgelände.

Das Forschungszentrum Jülich plant nicht nur eine Ressourceneffizienz, sondern setzt diese beispielhaft um, unter anderem bei den anfallenden Reststoffen aus dem Betrieb des Campus und in der Forschung. Es ist darüber hinaus bestrebt, Themenfelder durch Projekte zu entwickeln, wie beispielsweise die umweltfreundliche Anreise seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder den Einkauf und die Verwendung nachhaltig erzeugter Produkte

• Masterplan 2.0
• Implementierung eines Energiecontrollings
• Maßnahmen zur Gebäudesanierung
• Projekt zukünftige Energieversorgung des Zukunftscampus
• Klimaschutzplan des Forschungszentrums
• Living Lab Energy Campus (LLEC)

Detaillierte Informationen zu den CO2-Emissionen sind im Nachhaltigkeitsbericht 2014/2015 auf den Seiten 80 und 81 zu finden.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 13

Leistungsindikator G4-EN15
Direkte THG-Emissionen (Scope 1).

Die Emissionen durch direkte Energieverbräuche (Scope 1) des Forschungszentrums bestehend aus Erdgas und Heizöl betrugen 2014 insgesamt 839,4 Tonnen CO2 und 2015 insgesamt 613,9 Tonnen CO2. Zur Kategorie der direkten Energieverbräuche zählen außerdem die Emissionen der zentrumseigenen Pkw-Flotte, die sich ohne die Emissionen der Arbeitsgeräte, in 2014 auf schätzungsweise 189,9 und in 2015 auf 186 Tonnen CO2 beliefen. Die Senkung um 2 Prozent lässt sich mit der schrittweisen Elektrifizierung in 2015 begründen.

Leistungsindikator G4-EN16
Indirekte energiebezogene THG-Emissionen (Scope 2).

Die Emissionen durch indirekte Energieverbräuche (Scope 2) bestehend aus Strom und Fernwärme betrugen 2014 insgesamt 102.933,5 Tonnen CO2 und 2015 insgesamt 89.722,8 Tonnen CO2. Am meisten CO2-Emissionen entstanden mit 70.071,6 Tonnen in 2014 und 56.482,3 Tonnen in 2015 durch den Stromverbrauch.

Leistungsindikator G4-EN17
Weitere indirekte THG-Emissionen (Scope 3).

Bei Dienstreisen können die Treibhausgasemissionen bisher nicht erfasst werden. Emissionen durch Zu- und Ablieferverkehr werden ebenfalls nicht erfasst, sind aber für das Forschungszentrum auch nur in geringem Maße relevant. Damit kann an dieser Stelle nicht über weitere indirekte THG-Emissionen (Scope 3) berichtet werden.

Leistungsindikator G4-EN19
Reduzierung der THG-Emissionen.

Angaben zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Campusbetrieb sind im Nachhaltigkeitsbericht 2014/2015 auf Seite 73 zusammengefasst.