11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Als Verkehrsknotenpunkte sind Flughäfen Orte intensiver Ressourcennutzung. Dies möglichst schonend zu gestalten, ist unser Ziel. An unseren Standorten sehen wir uns in der Verantwortung, die Umwelt zu schützen. Dies erwarten wir auch von unseren Lieferanten und Dienstleistern. Deshalb sind Ressourcenschonung und Umweltschutz Teil unseres Verhaltenskodexes für Lieferanten, der seit 2013 für den Standort Frankfurt und seit 2014 konzernweit gilt.
In Frankfurt wurde eine detaillierte Erfassung der dortigen Flora und Fauna im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zum Flughafenausbau im Jahr 2005 durchgeführt. Zudem betreiben wir seit 2010 ein intensives Umweltmonitoring rund um den Flughafen. Auch nach der Erweiterung um die Landebahn Nordwest zählt der Flughafen Frankfurt mit einer Fläche von rund 22 Quadratkilometern zu den kompaktesten Großflughäfen der Welt. Von diesem Terrain ist etwa die Hälfte unbefestigt. Die größte, zusammenhängende und offene Fläche befindet sich im Bereich der Start- und Landebahnen. Dieses extensiv gepflegte Dauergrünland ist ein hochwertiger Lebensraum, in dem seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten beheimatet sind. Wo es möglich ist, erweitern wir die Grünflächen. So wird beispielsweise bei den Neubauten in der CargoCity Süd vermehrt mit ökologischer Dachbegrünung geplant.
Im nahen und weiteren Umfeld des Flughafens werden im Rahmen der für den Ausbau planfestgestellten Kompensations- und Kohärenzmaßnahmen insgesamt 2.312 Hektar Flächen naturschutzfachlich aufgewertet. Es werden hochwertige Lebensbereiche, wie Laubwälder, Streuobstwiesen, Feuchtwiesen und Magerstandorte, entwickelt. Der Ausgleich für den Bau des neuen Terminals 3 ist in diesem umfangreichen Maßnahmenpaket bereits enthalten. Außerdem unterstützen wir Projekte zum Erhalt von Ökosystemen und der Artenvielfalt im Rhein-Main-Gebiet mit Mitteln des Fraport-Umweltfonds.
Der Betrieb eines Flughafens benötigt viel Wasser und erzeugt gleichzeitig eine hohe Abwassermenge. Beim Umgang mit dem „Schutzgut Wasser“ berücksichtigt Fraport alle Aspekte moderner Wasserwirtschaft. Hierzu zählen die Steuerung des Verbrauchs und die Qualitätskontrolle des Wassers, das in das Ökosystem eintritt. Am Flughafen Frankfurt verwenden wir Wasser sparsam und setzen dafür unter anderem Spartechniken in sanitären Anlagen und Kreislaufsysteme bei Fahrzeugwaschanlagen ein. Zusätzlich ersetzen wir wo möglich das Trink- durch Brauchwasser. Dafür sammeln wir Regenwasser in der CargoCity Süd und im Terminal 2 und ergänzen es aus eigenen Grundwasserbrunnen oder mit aufbereitetem Mainwasser. Wir verwenden das Brauchwasser in Sprinkleranlagen, Toilettenspülungen und für die Beregnung von Grünanlagen. In der CargoCity Süd ist die Brauchwasserversorgung flächendeckend ausgebaut. Im Norden wird das Terminal 2 mit Brauchwasser versorgt, das Terminal 1 und die benachbarten Bürogebäude sind zu 70 % angeschlossen.
Die vollumfängliche Versorgung ist bis 2016 geplant. In den vergangenen 15 Jahren stieg der Anteil von Brauchwasser am gesamten Verbrauch am Flughafen Frankfurt auf rund 20 %. Schmutzwasser von Toilettenanlagen, Restaurants, Flugzeugtoiletten und Flugzeugwäschen aus dem nördlichen Teil des Flughafens wird in städtischen Kläranlagen gereinigt. Im südlichen Bereich betreiben wir eine eigene Kläranlage. Das Regenwasser vom Vorfeld, von Enteisungsflächen, Straßen und Dächern durchfließt verschiedene Sicherheitseinrichtungen und Filtersysteme und wird anschließend in örtliche Gewässer oder Versickerungsanlagen geleitet. Die Mittel, die zur Enteisung der Flugzeuge und der Betriebsflächen in Frankfurt benutzt werden, sind biologisch gut abbaubar und erfüllen strenge Umweltanforderungen.
Leitgedanke des Fraport-Abfallmanagements ist es, nicht vermeidbare Abfälle so weit wie möglich zu recyceln oder zu verwerten. In Frankfurt werden die nicht-gefährlichen Abfälle zum Beispiel in Sortier- bzw. Recyclinganlagen behandelt oder in Müllheizkraftwerken thermisch verwertet. Die anfallenden gefährlichen Abfälle werden getrennt gesammelt und, soweit möglich, einem Recycling- oder Verwertungsverfahren zugeführt. Wo keine Verwertungsmöglichkeit besteht, werden die Abfälle in einer hierfür geeigneten Verbrennungsanlage beseitigt oder in einer chemisch-physikalischen Behandlungsanlage entsorgt. 2015 hat Fraport am Flughafen Frankfurt rund 21.490 t Abfall entsorgt. Der Anteil gefährlicher Abfälle lag bei etwa 7,4 %. Die Verwertungsquote blieb mit rund 89 % auf einem sehr hohen Niveau.
Luftschadstoffe entstehen an Flughäfen vor allem in Verbindung mit dem Flugbetrieb, aber auch der Vorfeld- und Fahrzeugverkehr führen zur Emission von Schadstoffen in die Luft. Am Flughafen Frankfurt überwachen wir die Schadstoffimmissionen seit 2002 kontinuierlich an bis zu fünf Luftmessstellen. Die Messergebnisse belegen, dass die Luftqualität auf dem Flughafengelände seit Beginn der Überwachung unverändert auf städtischem Niveau liegt. Zur Reduktion der Emissionen auf dem Vorfeld trägt auch der Einsatz elektrisch angetriebener Vorfeldfahrzeuge bei.


12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Aus unserem Programm (s.a. http://www.fraport.de/de/verantwortung.html --> Publikationen "2015 Kompakt", S. 30 f.)

Ziel: Wir wollen unsere Dienstleistungen im Konzern unter konsequenter Berücksichtigung von Umweltbelangen erbringen und unsere Umweltleistung kontinuierlich verbessern.

Leistungskennzahl: Anteil von vollkonsolidierten, umweltrelevanten Konzern-Unternehmen mit zertifizierten Umweltmanagementsystemen (EMAS oder ISO 14001), umsatzgewichtet

Zielwert: 100 %

Laufzeit: 2020

Geltungsbereich: Konzern

Maßnahmen:
-- Bewertung der Konzern-Unternehmen hinsichtlich ihrer Umweltrelevanz
-- Aufbau von Umweltmanagementsystemen in den Konzern-Unternehmen, die aufgrund ihres Portfolios Umweltrelevanz aufweisen

Status Ende 2015: 96%


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 bis 12

Leistungsindikator G4-EN1
Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen.

Fraport ist ein Dienstleistungsunternehmen, kein Produktionsunternehmen. Daher ist der Indikator für uns nicht wesentlich.

Leistungsindikator G4-EN3
Energieverbrauch innerhalb der Organisation.

Siehe GRI-Bericht 2015 S. 8
Link zum PDF: http://www.fraport.de/de/verantwortung.html--> Publikationen

Leistungsindikator G4-EN6
Verringerung des Energieverbrauchs.

Siehe www.fraport.de/verantwortung -> Publikationen -> GRI-Bericht 2015, S. 45 f.

Leistungsindikator G4-EN8
Gesamtwasserentnahme nach Quellen.

Siehe GRI-Bericht 2015 S. 10
Link zum PDF: http://www.fraport.de/de/verantwortung.html --> Publikationen

Leistungsindikator G4-EN23
Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode.

Siehe GRI-Bericht 2015 S. 13
Link zum PDF: http://www.fraport.de/de/verantwortung.html--> Publikationen


13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Der Schutz des Klimas ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. Denn der Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen bei Stromerzeugung, Verkehr und Industrieproduktion trägt entscheidend zur Erderwärmung bei.
Das Ziel der Bundesregierung ist, die deutschen CO2-Emissionen bis 2020 um 40 % und bis 2050 sogar um 80 bis 95 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Um dies zu erreichen, hat die Regierung mehrere Gesetze, wie beispielsweise das Erneuerbare-Energien- Gesetz und das Energieeinsparungsgesetz erlassen. Die freiwilligen Reduktionsziele der deutschen Unternehmen tragen einen wichtigen Teil dazu bei, die nationalen Vorgaben umzusetzen. Auch Fraport hat sich dazu verpflichtet. Dem zivilen Flugverkehr werden etwa 2 % der vom Menschen weltweit verursachten CO2-Emissionen von der International Energy Agency zugerechnet. Im Gegensatz zu den Fluggesellschaften hat der Flughafenbetrieb daran nur einen sehr geringen Anteil.
Seit 2006 beteiligt sich Fraport am Carbon Disclosure Project (CDP), der weltweit führenden Klimareporting-Initiative der Finanzwirtschaft, die Unternehmen und deren Strategien im Hinblick auf den Klimawandel und das CO2-Reporting analysiert. Im Climate Disclosure Scoring verbesserte sich Fraport 2015 gegenüber dem Vorjahr um drei Punkte auf 98 von 100 Punkten. Das Scoring bildet die Vollständigkeit der Berichterstattung ab und gilt somit als Indikator für die Nutzbarkeit der Daten. Es ist gleichzeitig Spiegelbild für die Transparenz eines Unternehmens in Fragen des Klimawandels.
Die Airport Carbon Accreditation, bei deren Entwicklung Fraport einen wesentlichen Beitrag leistete, hat sich in nur sechs Jahren zum weltweiten Standard für CO2-Reporting- und -Management an Flughäfen entwickelt. Bei der Pariser Konferenz wurde das Programm als beispielgebend für andere Industrien herausgestellt. Zwischen dem ACI (Airports Council International) und dem UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change; Klimaschutzsekretariat der UN) wurde für die Zukunft eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Das UNFCCC wird zukünftig mit einem Sitz im Advisory Board des Programms vertreten sein. Die Fraport AG hat sich vorgenommen, alle vollkonsolidierten Flughäfen nach der Airport Carbon Accreditation zu zertifizieren. Es soll mindestens das Level 2 – „Reduction“ erreicht werden. Dafür müssen die Flughafenbetreiber ein effektives CO2-Management und die CO2- Reduktion nachweisen. Die weiteren Schritte sind anschließend Level 3 – „Optimisation“ und Level 3 – „Neutrality“. Am Standort Frankfurt haben wir bereits 2012 das Level 3 erreicht. Der Flughafen Ljubljana konnte im Berichtsjahr durch entsprechende Maßnahmen Level 2 erreichen.
Für unseren größten Standort in Frankfurt haben wir uns detaillierte Ziele zur CO2-Reduktion gesetzt. Wir wollen die CO2-Emissionen, die die Fraport AG selbst verantwortet, bis zum Jahr 2020 am Standort Frankfurt pro Passagier bzw. pro 100 kg Fracht gegenüber dem Jahr 2005 um 30 % senken. Damit korrespondiert unser zweites Ziel: Die absoluten CO2-Emissionen sollen im Jahr 2020 238.000 t nicht übersteigen.
Neben dem Fuhrpark und der energieeffizienten Planung von Neubauten ist das Energiemanagement in bestehenden Terminals, Gebäuden und Anlagen unser größter Hebel in Bezug auf CO2-Einsparungen. Ausschlaggebend für die Zielerreichung ist die Steigerung der Energieeffizienz im Betrieb – etwa 86 % der CO2-Emissionen der Fraport AG werden in diesen Bereichen verursacht. 2015 haben wir daher beispielsweise im Terminal 1 zwei Lüftungsanlagen optimiert und damit 1.750.000 kWh Stunden Strom bzw. 537 t CO2 eingespart. Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf der Vorfahrt des Terminals 1 auf LED-Technik spart weitere 121.000 kWh oder rund 52 t CO2 im Jahr.
„E-PORT AN“ ist eine gemeinsame Initiative von Fraport, Lufthansa, dem Land Hessen und der Modellregion Elektromobilität Rhein-Main. Das Ziel der verschiedenen, unter ihrem Dach gebündelten Projekte ist die Reduktion von CO2-Emissionen bei der Flugzeugabfertigung. Es sollen verstärkt alternative Antriebstechniken getestet werden. Bei einer Flugzeugabfertigung kommen bis zu 20 verschiedene Fahrzeuge zum Einsatz. Als erste Schritte konsolidiert E-PORT AN bereits vorhandene Elektrofahrzeuge und integriert elektrisch betriebene Neuentwicklungen in den Abfertigungsprozess. CO2-Emissionen und Lärm nehmen hierdurch ab, was neben der Umweltbilanz auch die Arbeitsbedingungen auf dem Vorfeld verbessert. Zusätzlich werden die Auswirkungen des großflächigen Einsatzes von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz des Flughafens betrachtet.
2015 eröffnete Fraport mit seinen Partnern das erste „Green Gate“ am Flughafen Frankfurt. Ab sofort können sich Fluggäste am Gate A 15 über die zahlreichen Projekte zum Thema Elektromobilität informieren. Anhand von Modellen und Informationstafeln werden die Aktivitäten vorgestellt, darunter eine solarbetriebene Passagiertreppe, Elektro-Förderbandwagen, Hybrid-Flugzeugschlepper und Elektro-Palettenhubwagen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 13

Leistungsindikator G4-EN15
Direkte THG-Emissionen (Scope 1).

Siehe GRI-Bericht 2015 S. 12
Link zum PDF: http://www.fraport.de/de/verantwortung.html--> Publikationen

Leistungsindikator G4-EN16
Indirekte energiebezogene THG-Emissionen (Scope 2).

Siehe GRI-Bericht 2015 S. 12
Link zum PDF: http://www.fraport.de/de/verantwortung.html --> Publikationen

Leistungsindikator G4-EN17
Weitere indirekte THG-Emissionen (Scope 3).

Siehe GRI-Bericht 2015 S. 12
Link zum PDF: http://www.fraport.de/de/verantwortung.html --> Publikationen

Leistungsindikator G4-EN19
Reduzierung der THG-Emissionen.

Siehe GRI-Bericht 2015 S. 49
Link zum PDF: http://www.fraport.de/de/verantwortung.html --> Publikationen