11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Interseroh selbst verbraucht vergleichsweise wenige Rohstoffe, da das Kerngeschäft im Dienstleistungssektor liegt. In Bezug auf den Ressourcenverbrauch sind insbesondere der Energie- und Wasserverbrauch sowie Treibhausgasemissionen zu benennen.

Die direkten Umwelteinflüsse der Interseroh entstehen vorrangig im Rahmen von Wasch- und Sortierungsprozessen, aber auch an den Verwaltungs- und Dienstleistungsstandorten. Eingesetzte Materialien beschränken sich im Wesentlichen auf Reinigungsmittel – vorwiegend in den Waschdepots – und Druckerpapier an den Verwaltungsstandorten.

Weiterführende Information zu Input und Output der natürlichen Ressourcen sind unter den Kriterien 12. Ressourcenmanagement sowie 13. Klimarelevante Emissionen aufgeführt.



12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Die Ressourcen der Erde sind begrenzt. Um die Versorgung von Wirtschaft und Gesellschaft dauerhaft aufrechtzuerhalten, ist es daher eine wichtige Aufgabe, begrenzte Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen. Als Umweltdienstleister sieht es das Unternehmen aber auch als seine Pflicht an, mit gutem Beispiel voranzugehen und die eigenen Prozesse möglichst effizient und ressourcenschonend zu gestalten.

Diese Prinzipien werden im Rahmen des integrierten Managementsystems umgesetzt. Es umfasst alle Prozesse und Abläufe für Qualität, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz und erfüllt die Vorgaben der internationalen Normen ISO 9001 (Qualitätsmanagement), ISO 14001 (Umweltmanagement), ISO 50001 (Energiemanagement), ISO 22000 (Lebensmittelsicherheit), BS OHSAS 18001 (Arbeitsschutzmanagement). Zudem entspricht es allen Anforderungen für die Zertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb (Efb). Im Jahr 2017 hat Interseroh seine Systeme auf die neue Norm im Umweltmanagement sowie 2018 auf die neue Qualitätsmanagement-Norm umgestellt. Die ISO-Normen zum Qualitäts-, Umwelt- und Gesundheitsmanagement haben 2018 das erste Überwachungsaudit erfolgreich absolviert.

Die Umweltbelange sind Gegenstand monatlicher Besprechnungen zwischen den Nachhaltigkeitsmanagern und dem Geschäftsführer Markus Müller-Drexel. Darüber hinaus finden ca. dreimal pro Jahr große Besprechungsrunden zu Nachhaltigkeits- und Umweltbelangen mit der gesamten Geschäftsführung statt.

Wasser
Wie in jedem Unternehmen entstehen auch bei Interseroh Abfälle und Abwasser. Damit bewusst umzugehen und die Mengen so gering wie möglich zu halten, ist für Interseroh als Recyclingdienstleister selbstverständlich. Ziel ist es deshalb, auch im eigenen Unternehmen Wasser zu sparen und – wo möglich – zurückzugewinnen. Im Rahmen des Umweltprogramms sind alle Standorte verpflichtet, kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Umweltleistungen zu arbeiten. Mindestens jährlich treffen sich dazu alle Standortverantwortlichen zum Austausch über Optimierungspotenziale. Ein konkretes Reduktionsziel für den Wasserverbrauch besteht zurzeit nicht.

Energie
Im Rahmen des Umweltprogramms sind alle Standorte verpflichtet, kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Umweltleistungen zu arbeiten. Alle Interseroh Standorte sind nach ISO 50001 (Energiemanagement) zertifiziert. Indem das Unternehmen Einsparpotenziale aufdeckt und geeignete Maßnahmen einleitet, soll der Energiebedarf kontinuierlich gesenkt und so der spezifische ökologische Fußabdruck von Interseroh reduziert werden. Dafür wird der jeweilige Energieverbrauch detailliert erfasst, gesteuert und jährlich mit der Geschäftsführung besprochen. Die Ressourceneffizienz für den Energieverbrauch wird im Rahmen der Klimastrategie und dem Ziel, bis 2025 die standortbezogenen THG-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) um 50% zu reduzieren, gesteuert.

Abfall
Das Unternehmen ergreift Maßnahmen, um möglichst wenig Abfall zu produzieren, und trennt recyclingfähige Abfälle an allen Standorten. Die Trennung weiterer Stoffe wird stetig weiterentwickelt. Um weitere Verbesserungen durch das Umweltmanagement zu erzielen, fördert Interseroh ein umweltbewusstes Verhalten aller Mitarbeiter und kommuniziert aktiv in der Unternehmensgruppe durchgeführte Projekte. Ziel ist es, dadurch Aufmerksamkeit zu schaffen, Verbräuche zu reduzieren und Effizienz zu steigern. Ein separates Reduktionsziel für das Abfallaufkommen besteht zurzeit nicht.

Die im Rahmen der Umweltbelange identifizierten Risiken beziehen sich auf den erheblichen Austritt schädlicher Substanzen sowie den Transport von gefährlichem Abfall. Weitere Informationen dazu vlg. Kriterium 12. unter der branchenspezifischen Ergänzung.




Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 bis 12

Leistungsindikator GRI SRS-301-1: Eingesetzte Materialien
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Gesamtgewicht oder -volumen der Materialien, die zur Herstellung und Verpackung der wichtigsten Produkte und Dienstleistungen der Organisation während des Berichtszeitraums verwendet wurden, nach:
i. eingesetzten nicht erneuerbaren Materialien;
ii. eingesetzten erneuerbaren Materialien.

Als Dienstleistungsunternehmen verbraucht Interseroh selbst vergleichsweise wenige Rohstoffe, nennenswerte Mengen entstehen vor allem in den Bereichen Druckerpapier und Reinigungsmittel. Die Verbrauchsmengen beider Materialgruppen werden stark durch die geschäftliche Entwicklung bestimmt.

Druckerpapier ist vor allem in den verwaltenden Standorten im Einsatz. Im Jahr 2018 belief sich der Verbrauch auf 27.222 Kilogramm (2017: 27.468 Kilogramm). Um den Verbrauch zu verringern, sensibilisiert Interseroh seine Mitarbeiter für einen sparsamen Umgang und weitet das elektronische Rechnungswesen stetig aus. Mit dem gegenläufigen Effekt durch Geschäftsausweitung führte dies im Vergleich zum Vorjahr zu einer Verringerung um 0,9 Prozent. Für das Jahr 2019 ist an allen Standorten eine Umstellung auf Recycling-Papier geplant.

Reinigungsmittel werden hingegen primär an operativen Standorten genutzt. Die mit Abstand größte Menge wird in den Waschdepots der INTERSEROH Pool-System GmbH im Waschprozess der Mehrweg-Transportverpackungen eingesetzt. Hier konnte die Menge im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr durch Anpassung der Konzentration gesenkt werden. Insgesamt wurden 2018 an allen Standorten 189.545 Liter Reinigungsmittel eingesetzt. Gegenüber 2017 mit 213.390 Litern entspricht dies einem Rückgang von über 11,2 Prozent.

Leistungsindikator GRI SRS-302-1: Energieverbrauch
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Den gesamten Kraftstoffverbrauch innerhalb der Organisation aus nicht erneuerbaren Quellen in Joule oder deren Vielfachen, einschließlich der verwendeten Kraftstoffarten.

b. Den gesamten Kraftstoffverbrauch innerhalb der Organisation aus erneuerbaren Quellen in Joule oder deren Vielfachen, einschließlich der verwendeten Kraftstoffarten.

c. In Joule, Wattstunden oder deren Vielfachen den gesamten:
i. Stromverbrauch
ii. Heizenergieverbrauch
iii. Kühlenergieverbrauch
iv. Dampfverbrauch

d. In Joule, Wattstunden oder deren Vielfachen die/den gesamte(n):
i. verkauften Strom
ii. verkaufte Heizungsenergie
iii. verkaufte Kühlenergie
iv. verkauften Dampf

e. Gesamten Energieverbrauch innerhalb der Organisation in Joule oder deren Vielfachen.

f. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendetes Rechenprogramm.

g. Quelle für die verwendeten Umrechnungsfaktoren.

Im Jahr 2018 lag der Gesamtenergieverbrauch bei 66.366 Megawattstunden (MWh) und damit 1.386 MWh über dem Vorjahr mit 64.980 MWh. Das entspricht einer Steigerung von 2,1 Prozent. Der Mehrverbrauch wurde maßgeblich durch eine Produktionssteigerung des energieintensivsten Standorts in Eisenhüttenstadt verursacht. An diesem Standort allein wurden 2.103 MWh mehr verbraucht als im Vorjahr. Die für Interseroh relevanten Energieträger teilen sich in Gas, Diesel, Heizöl, Strom und Fernwärme auf. Bisher wurde der Verbrauch fast ausschließlich mit Energie aus fossilen Energiequellen gedeckt. Seit 2016 bezieht der vergleichsweise kleine Standort Wien Grünstrom. Der Verbrauch belief sich 2018 auf 24.706 kWh. Im Rahmen der Klimastrategie wurde der Bezug des Standorts Köln und der Sortieranlage in Walldürn ab 2019 ebenfalls auf Grünstrom umgestellt.

Energieverbrauch aus fossilen Energiequellen (in MWh)1
  2016 2017 2018
Gesamt 69.433 64.959 66.342
Diesel 13.505 13.807 14.302
Gas 8.142 7.516 6.596
Heizöl 976 591 514
Strom 44.823 41.830 44.145
Fernwärme 1.987 1.214 785

1Aufgrund von Rundung können sich bei Summenbildung geringfügige Abweichungen ergeben; Quellen: Die Angaben zum jeweiligen Energieverbrauch beruhen auf Messungen an den Standorten, Rechnungen der Lieferanten und, falls keine Abrechnung verfügbar ist, auf qualifizierten Schätzungen. Aus Gründen der Datenerfassung werden die Mengen in Megawattstunden (MWh) angegeben. Für die Angaben wurden die üblichen Umrechnungsfaktoren entsprechend öffentlich verfügbaren Quellen verwendet.

Verbrauch nach Energieträgern 2018

Diesel 21,6%
Gas 9,9%
Heizöl 0,8%
Strom 66,5%
Fernwärme 1,2%

 

Leistungsindikator GRI SRS-302-4: Verringerung des Energieverbrauchs
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Umfang der Verringerung des Energieverbrauchs, die als direkte Folge von Initiativen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz erreicht wurde, in Joule oder deren Vielfachen.

b. Die in die Verringerung einbezogenen Energiearten: Kraftstoff, elektrischer Strom, Heizung, Kühlung, Dampf oder alle.

c. Die Grundlage für die Berechnung der Verringerung des Energieverbrauchs wie Basisjahr oder Basis/Referenz, sowie die Gründe für diese Wahl.

d. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendetes Rechenprogramm.

Im langjährigen Vergleich konnte der Gesamtenergieverbrauch seit 2014 (ca. 73.603 MWh) auf 66.366 MWh im Jahr 2018 gesenkt werden. Das entspricht einer Reduktion von rund 9,8 Prozent. Eine Ausnahme stellt das Jahr 2017 dar: Aufgrund einer geplanten Produktionsverringerung um ca. 20 Prozent im energieintensiven Kunststoff-Recyclingwerk in Eisenhüttenstadt lag der Gesamtenergieverbrauch 1.386 MWh unter dem des Jahres 2018. Interseroh optimiert weiter seine Prozesse und berücksichtigt die Energieeffizienz bei Neubeschaffungen bzw. dem Austausch von Aggregaten. Verfahrensanweisungen und Checklisten für den Anlagenstillstand umfassen alle abzuschaltenden Aggregate und tragen zur Reduktion der Anlagenverbräuche bei. Weitere Maßnahmen umfassen unter anderem den Einbau hocheffizienter Druckluftaggregate mit intelligenter übergeordneter Steuerung mittels Kompressoren, den Tausch von Leuchtstoffröhren gegen LEDs und den Einsatz von Präsenzmeldern. Durch diese und weitere Maßnahmen soll der Energiebedarf weiter gesenkt werden.

Verringerung des Energieverbrauchs
  2016 2017 2018
Absoluter Energieverbrauch (in MWh) 69.444 64.980 66.366

Leistungsindikator GRI SRS-303-3: Wasserentnahme
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Gesamte Wasserentnahme aus allen Bereichen in Megalitern sowie eine Aufschlüsselung der Gesamtmenge nach den folgenden Quellen (falls zutreffend):
i. Oberflächenwasser;
ii. Grundwasser;
iii. Meerwasser;
iv. produziertes Wasser;
v. Wasser von Dritten.

b. Gesamte Wasserentnahme in Megalitern aus allen Bereichen mit Wasserstress sowie eine Aufschlüsselung der Gesamtmenge nach den folgenden Quellen (falls zutreffend):
i. Oberflächenwasser;
ii. Grundwasser;
iii. Meerwasser;
iv. produziertes Wasser;
v. Wasser von Dritten sowie eine Aufschlüsselung des Gesamtvolumens nach den in i-iv aufgeführten Entnahmequellen.

c. Eine Aufschlüsselung der gesamten Wasserentnahme aus jeder der in den Angaben 303-3-a und 303-3-b aufgeführten Quellen in Megalitern nach den folgenden Kategorien:
i. Süßwasser (≤1000 mg/l Filtrattrockenrückstand (Total Dissolved Solids (TDS)));
ii. anderes Wasser (>1000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)).

d. Gegebenenfalls erforderlicher Kontext dazu, wie die Daten zusammengestellt wurden, z. B. Standards, Methoden und Annahmen.

Im Jahr 2018 verbrauchte Interseroh 129.365 m3 Wasser. Der Großteil davon entfällt auf den Produktionsstandort Eisenhüttenstadt, 2018 wurden dort 51.145 m3 verbraucht. Um den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten, wird das gesamte genutzte Brauchwasser mehrfach im Kreislauf geführt. Pro Stunde werden dadurch 70 m3 Frischwasser durch rückgewonnenes Wasser ersetzt. Für das Berichtsjahr 2018 entspricht dies rechnerisch einer Menge von 403.200 m3 wiederverwendetem Wasser.

Gesamtwasserentnahme
  2016 2017 2018
Absoluter Wasserverbrauch (in m3) 106.550  99.055   129.365


Interseroh bezieht Wasser über kommunale und private Versorger. Eine Entnahme aus anderen Quellen (zum Beispiel eigene Brunnen) erfolgt nicht.

Leistungsindikator GRI SRS-306-3 (2020): Angefallener Abfall
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Gesamtgewicht des anfallenden Abfalls in metrischen Tonnen sowie eine Aufschlüsselung dieser Summe nach Zusammensetzung des Abfalls.

b. Kontextbezogene Informationen, die für das Verständnis der Daten und der Art, wie die Daten zusammengestellt wurden, erforderlich sind.

Im Jahr 2018 sind an den Standorten von Interseroh 1.108 Tonnen Abfall angefallen. Das sind 7,6 Prozent weniger als im Vorjahr mit 1.199 Tonnen. Dieser nicht vermeidbare Abfall wird getrennt gesammelt, um ihn ordnungsgemäß einer Verwertung zuzuführen. Neben der getrennten Erfassung von Papier am jeweiligen Arbeitsplatz werden an zentralen Orten Verpackungen, Bioabfall und Restabfall separat erfasst. Gefährliche Abfälle entstehen an den Interseroh Standorten nur in Kleinstmengen und werden separat entsorgt. Am Hauptsitz in Köln werden zudem Batterien, Tonerkartuschen, Mobiltelefone (mit gesicherten Akkus und gelöschten Daten) und Energiesparlampen bzw. Leuchtstoffröhren getrennt gesammelt.

Abfall nach Entsorgungsmethode
(in Tonnen) 2016 2017 2018
Bioabfälle 21 22 23
Abfall zum Recycling 630 599 563
Abfall zur Beseitigung/Verwertung 515 577 522
Gesamtaufkommen an Abfall 1.166 1.199 1.108 

Entsorgungsmethoden 2018  
Bioabfälle 2,0%
Abfall zum Recycling 50,9%
Abfall zur Beseitigung/Verwertung 47,1%


Erheblicher Austritt schädlicher Substanzen (GRI 306-3:) und Transport von gefährlichem Abfall (GRI 306-4:)
Erheblicher Austritt schädlicher Substanzen GRI 306-3: 
Gefährliche Abfälle entstehen an den Interseroh Standorten nur in Kleinstmengen und werden separat entsorgt. Am Hauptsitz in Köln werden zudem Batterien, Tonerkartuschen, Mobiltelefone (mit gesicherten Akkus und gelöschten Daten) und Energiesparlampen bzw. Leuchtstoffröhren getrennt gesammelt. Im Jahr 2018 sind an den Interseroh Standorten keinerlei schädliche Substanzen, Gefahrstoffe und Ähnliches freigesetzt worden.

Transport von gefährlichem Abfall GRI 306-4: 
Interseroh übernimmt für Teile seiner Kunden den Transport gefährlicher Abfälle. Dabei setzt das Unternehmen speziell geschultes Personal ein und beachtet alle Sicherheitsvorgaben zu den relevanten Materialien. Für SIMPLi RETURN beispielsweise organisiert Interseroh den Transport von Lithium-Ionen-Batterien zu Recyclinganlagen. Die Kleinmengenlogistik KML kümmert sich um den Transport von Kleinbatterien (GRS) und Elektroschrott. In den Produktionsverfahren bei Interseroh entstehen darüber hinaus keine gefährlichen Abfälle und somit keine Transporte.
 

13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Die Schonung der natürlichen Ressourcen und die Bekämpfung des Klimawandels gehören zu den größten globalen Herausforderungen. Interseroh möchte seinen Beitrag zur Begrenzung der Klimaerwärmung leisten. Zum einen geschieht das über die Produkte und Dienstleistungen für Kunden, zum anderen indem das Unternehmen kontinuierlich seinen eigenen ökologischen Fußabdruck reduziert. Dieses Commitment wurde im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt und mit Zielen hinterlegt.

Auf Basis des CCF hat das Unternehmen 2017 eine Klimastrategie formuliert und Ziele definiert:
Für das Jahr 2017 berechnete Interseroh erneut seinen Corporate Carbon Footprint (CCF). Insgesamt fielen rund 115.751 Tonnen CO2-e im Jahr 2017 durch die Tätigkeiten von Interseroh an. Der größte Teil der Emissionen entsteht geschäftsmodellbedingt durch die Beauftragung von Logistikdienstleistern. Rund 69 Prozent der in Scope 3 anfallenden Emissionen und damit 60.386 Tonnen CO2-e sind auf Transportdienstleistungen zurückzuführen. Gegenüber dem Jahr 2015 sind die Emissionen damit um 11.743 Tonnen CO2-e gestiegen. Dies ist zum einen auf eine Ausweitung des Geschäfts (vor allem Duales System Interseroh), zum anderen aber auch auf eine Ausweitung der erhobenen Datenbasis insbesondere im Bereich Facility und an den ausländischen Standorten zurückzuführen. Um die Datenqualität weiter zu verbessern, führte Interseroh einen standardisierten Prozess im Unternehmen ein und konnte insbesondere in Scope 3 bisher getroffene Annahmen durch Daten ersetzen und damit eine präzisere Berechnungsbasis erreichen. Auf Grundlage der Ergebnisse ergreift Interseroh entsprechende Maßnahmen: So wird bei der Vergabe von Logistikaufträgen, beispielsweise durch Anreize zur optimalen Tourenplanung, auf geringere Emissionen hingearbeitet. Die gewonnenen Daten und Einblicke werden zudem zur Steuerung der Unternehmenseinheiten verwendet.

Corporate Carbon Footprint (CCF) 2015 2017
  Absolut
(in t CO2-e)
Prozent Absolut
(in t CO2-e)
Prozent
Scope 1 – direkte THG-Emissionen 5.853 6 % 5.347 5%
Diesel 3.811 65%  3.666 69%
Gas 1.735 30%  1.522 28%
Heizöl 307 5%  159 3%
Scope 2 – indirekte THG-Emissionen 25.347 24% 22.794 20%
Strom 24.719 98% 22.415  98%
Fernwärme 628 2% 378 2%
Scope 3 – weitere indirekte THG-Emissionen 72.808 70% 87.611 76%
Gekaufte Waren und Dienstleistungen // //  19.757 23%
Sammlung, Transport und Pooling  63.372 87%  60.386 69%
Herstellung verwendeter Energieträger 5.656 8%  3.451 4%
Abfallaufkommen im Betrieb // //  714 1%
Sonstiges2 2.144 3% // //
Dienstreisen und Pendeln 1.636 2% 3.022 3%
Gebrauch und Entsorgung verkaufter Produkte  // // 280 0,3%
Summe Treibhausgasemissionen 104.008   115.751  

1 Gerundete Werte, dadurch sind leichte Abweichungen in der Summenbildung möglich.
2 Aufgrund verbesserter Datenbasis können die Daten 2017 weiteren Kategorien zugewiesen werden, die Kategorie „Sonstiges“ entfällt damit.

Im Jahr 2018 lagen Interserohs standortbezogene THG-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) inklusive der Emissionen aus Dienstreisen bei 29.449 Tonnen CO2-e und damit rund 900 Tonnen über dem Vorjahreswert. Dies entspricht einer Erhöhung um 3,0 Prozent. Der niedrige Vorjahreswert ist maßgeblich auf den Standort Eisenhüttenstadt zurückzuführen: Aufgrund von Umbaumaßnahmen und einem damit verbundenen, längeren Anlagenstillstand im Jahr 2017 wurden dort gegenüber dem Jahr 2016 rund 5,1 MWh weniger Strom verbraucht. Im darauffolgenden Jahr 2018 stieg der Verbrauch bei wieder vollem Betrieb um 2,5 MWh an. Im Vergleich zum Referenzjahr 2015 (31.460 Tonnen CO2-e) hat Interseroh seine Emissionen um 6,4 Prozent reduziert. Um die Emissionen weiter zu reduzieren, hat Interseroh zu Beginn des Jahres 2019 den Bezug von Grünstrom auf den Standort Köln und die Sortieranlage in Walldürn ausgeweitet.

Die Berechnung der CO2-e-Emissionen basiert auf den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol. Scope 1 und 2 basieren auf den Angaben aus Abrechnungen und Ablesungen unter Anwendung der Emissionsfaktoren VDA 2014. Die Logistikemissionen wurden erstmals nach der Methode des Global Logistics Emissions Council (GLEC) berechnet. Als Emissionsfaktoren für die Logistikemissionen wurden die Faktoren des DSLV-Leitfadens 2013 verwendet. Für die Berechnung weiterer Scope-3- Emissionen wurden verschiedene Ansätze genutzt. Hier sind vor allem der ausgabenbasierte Ansatz sowie die Verwendung von Emissionsfaktoren aus den Fraunhofer-Studien von Interseroh zu nennen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 13

Leistungsindikator GRI SRS-305-1 (siehe GH-EN15): Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Bruttovolumen der direkten THG-Emissionen (Scope 1) in Tonnen CO2-Äquivalent.

b. In die Berechnung einbezogene Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

c. Biogene CO2-Emissionen in Tonnen CO2-Äquivalent.

d. Das gegebenenfalls für die Berechnung gewählte Basisjahr, einschließlich:
i. der Begründung für diese Wahl;
ii. der Emissionen im Basisjahr;
iii. des Kontextes für alle signifikanten Veränderungen bei den Emissionen, die zur Neuberechnung der Basisjahr-Emissionen geführt haben.

e. Quelle der Emissionsfaktoren und der verwendeten Werte für das globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

f. Konsolidierungsansatz für Emissionen; ob Equity-Share-Ansatz, finanzielle oder operative Kontrolle.

g. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendetes Rechenprogramm.

Im Jahr 2018 lagen Interserohs standortbezogene Treibhausgas (THG)-Emissionen inklusive der Emissionen aus Dienstreisen bei 29.449 Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2-e) und damit rund 900 Tonnen über dem Vorjahreswert. Dies entspricht einem Anstieg von rund 3,0 Prozent, der in erster Linie auf die Ausweitung des Geschäfts zurückzuführen ist.

Treibhausgasemissionen (in Tonnen CO2-e)1, 2      
  2016 2017 2018
Scope 1 – direkte THG-Emissionen (GRI 305-1) 5.505 5.347 5.271
Diesel 3.598 3.666 3.798
Gas 1.641 1.522 1.335
Heizöl 266 159 138
Scope 2 – indirekte THG-Emissionen (GRI 305-2) 24.378 22.794 23.893
Strom 23.758 22.415 23.646
Fernwärme 620 378 247
Scope 3 – weitere indirekte THG-Emissionen:
Dienstreisen (GRI 305-3)3
429 440 285
Summe Treibhausgasemissionen 30.312 28.581 29.449


1 Die Berechnung der CO2-e-Emissionen basiert auf den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol. Scope 1 und 2 basieren auf den Angaben aus Abrechnungen und Ablesungen unter Anwendung der Emissionsfaktoren VDA 2014. Die Logistikemissionen wurden erstmals nach der Methode des Global Logistics Emissions Council (GLEC) berechnet. Als Emissionsfaktoren für die Logistikemissionen wurden die Faktoren des DSLV-Leitfadens 2013 verwendet. Für die Berechnung weiterer Scope-3- Emissionen wurden verschiedene Ansätze genutzt. Hier sind vor allem der ausgabenbasierte Ansatz sowie die Verwendung von Emissionsfaktoren aus den Fraunhofer-Studien von Interseroh zu nennen.
2 Gerundete Werte, dadurch sind leichte Abweichungen in der Summenbildung möglich.
3 Für eine Vergleichbarkeit über mehrere Jahre hinweg werden in dieser Tabelle in Scope 3 nur die Emissionen aus den Dienstreisen berichtet.

Leistungsindikator GRI SRS-305-2: Indirekte energiebezogenen THG-Emissionen (Scope 2)
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Bruttovolumen der indirekten energiebedingten THG-Emissionen (Scope 2) in Tonnen CO2-Äquivalent.

b. Gegebenenfalls das Bruttovolumen der marktbasierten indirekten energiebedingten THG-Emissionen (Scope 2) in Tonnen CO2-Äquivalent.

c. Gegebenenfalls die in die Berechnung einbezogenen Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

d. Das gegebenenfalls für die Berechnung gewählte Basisjahr, einschließlich:
i. der Begründung für diese Wahl;
ii. der Emissionen im Basisjahr;
iii. des Kontextes für alle signifikanten Veränderungen bei den Emissionen, die zur Neuberechnung der Basisjahr-Emissionen geführt haben.

e. Quelle der Emissionsfaktoren und der verwendeten Werte für das globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

f. Konsolidierungsansatz für Emissionen; ob Equity-Share-Ansatz, finanzielle oder operative Kontrolle.

g. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendete Rechenprogramme.

Siehe Gesamtbetrachtung unter GRI 305-1: Direkte THG-Emissionen (Scope 1) und vgl. Kriterium 13 Corporate Carbon Footprint (CCF).

Leistungsindikator GRI SRS-305-3: Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3)
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Bruttovolumen sonstiger indirekter THG-Emissionen (Scope 3) in Tonnen CO2-Äquivalenten.

b. Gegebenenfalls die in die Berechnung einbezogenen Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

c. Biogene CO2 -Emissionen in Tonnen CO2-Äquivalent.

d. Kategorien und Aktivitäten bezüglich sonstiger indirekter THG-Emissionen (Scope 3), die in die Berechnung einbezogen wurden.

e. Das gegebenenfalls für die Berechnung gewählte Basisjahr, einschließlich:
i. der Begründung für diese Wahl;
ii. der Emissionen im Basisjahr;
iii. des Kontextes für alle signifikanten Veränderungen bei den Emissionen, die zur Neuberechnung der Basisjahr-Emissionen geführt haben.

f. Quelle der Emissionsfaktoren und der verwendeten Werte für das globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

g. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendete Rechenprogramme.

Siehe Gesamtbetrachtung unter GRI 305-1: Direkte THG-Emissionen (Scope 1) und vgl. Kriterium 13 Corporate Carbon Footprint (CCF).

Leistungsindikator GRI SRS-305-5: Senkung der THG-Emissionen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Umfang der Senkung der THG-Emissionen, die direkte Folge von Initiativen zur Emissionssenkung ist, in Tonnen CO2 Äquivalenten.

b. In die Berechnung einbezogene Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

c. Basisjahr oder Basis/Referenz, einschließlich der Begründung für diese Wahl.

d. Kategorien (Scopes), in denen die Senkung erfolgt ist; ob bei direkten (Scope 1), indirekten energiebedingten (Scope 2) und/oder sonstigen indirekten (Scope 3) THG-Emissionen.

e. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendete Rechenprogramme.

Im Jahr 2018 lagen Interserohs standortbezogene THG-Emissionen inklusive der Emissionen aus Dienstreisen bei 29.449 Tonnen CO2-e und damit rund 900 Tonnen über dem Vorjahreswert. Dies entspricht einer Erhöhung um 3,0 Prozent. Der niedrige Vorjahreswert ist maßgeblich auf den Standort Eisenhüttenstadt zurückzuführen: Aufgrund von Umbaumaßnahmen und einem damit verbundenen, längeren Anlagenstillstand im Jahr 2017 wurden dort gegenüber dem Jahr 2016 rund 5,1 MWh weniger Strom verbraucht. Im darauffolgenden Jahr 2018 stieg der Verbrauch bei wieder vollem Betrieb um 2,5 MWh an. Im Vergleich zum Referenzjahr 2015 (31.460 Tonnen CO2-e) hat Interseroh seine Emissionen um 6,4 Prozent reduziert. Um die Emissionen weiter zu reduzieren, hat Interseroh zu Beginn des Jahres 2019 den Bezug von Grünstrom (OK-Powerlabel) auf den Standort Köln und die Sortieranlage in Walldürn ausgeweitet.