11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Die Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen lässt sich bei der NürnbergMesse im Wesentlichen auf drei Ebenen feststellen. Der größte Anteil entfällt für uns als eine der größten Messegesellschaften weltweit auf die Bereitstellung und den Betrieb der Räumlichkeiten für unsere Veranstaltungen, für die eine Brutto-Ausstellungsfläche von 180.000 m2 zur Verfügung steht. Hinzukommt ein Freigelände von rund 50.000 m2. Darüber hinaus entsteht eine unmittelbar veranstaltungsbezogene Inanspruchnahme, die sich aus der eigentlichen Durchführung von Messen und anderen Formaten ergibt. Schließlich nehmen wir natürliche Ressourcen durch den Betrieb unserer Bürogebäude in Anspruch, was den kleinsten Teil ausmacht.

Insgesamt sind es vor allem fünf Bereiche, in denen wir bedingt durch unser Geschäftsmodell Auswirkungen auf die natürliche Umwelt haben:
  1. Strom, insbesondere für Beleuchtungszwecke
  2. Wärme- und Kälteenergie für Heiz- und Kühlzwecke
  3. Wasser für sanitäre Anlagen
  4. Inanspruchnahme natürlicher Flächen
  5. Abfall, der während der Veranstaltungen entsteht

Während die vier erstgenannten Aspekte weitestgehend in unserem direkten Einflussbereich liegen, ist das Müllaufkommen anders gelagert, da die Gestaltung der Messestände, im Hinblick auf Materialien und Wiederverwendung, in den Händen der Aussteller liegt. 

Mit welchen Managementansätzen und konkreten Maßnahmen wir versuchen, unseren ökologischen Fußabdruck im Hinblick auf den Ressourceneinsatz zu reduzieren, um zum Erhalt unserer natürlichen Umwelt beizutragen, erläutern wir unter Kriterium 12. Unsere entsprechende Nachhaltigkeitsleistung dokumentieren wir in den entsprechenden Leistungsindikatoren.


12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Der sorgfältige Umgang mit unserer natürlichen Umwelt spielt für uns als Unternehmen mit 16 weiträumigen Messehallen und einer großen Freifläche eine elementare Rolle. Wir sind uns der großen ökologischen Verantwortung bewusst, die daraus erwächst, und kommen ihr mit einem umfassenden Ressourcenmanagement nach. Wie wir bei den Kriterien 2, 10 und 11 beschrieben haben, liegen die wesentlichen Risiken, die von unserer Geschäftstätigkeit ausgehen, in einer starken Beanspruchung natürlicher Ressourcen durch den Betrieb und Unterhalt unserer Hallen sowie durch die entstehenden Abfälle aus unseren Veranstaltungen, die Klimarisiken bedingen. Hinzu kommt die Reisetätigkeit unserer Teilnehmenden, die ebenfalls erhebliche Emissionen im Scope3 mit sich bringt.   

Unser Ausgangspunkt, um diese Risiken zu adressieren, ist, die Aufmerksamkeit unserer Mitarbeitenden für das Thema zu erhöhen, sie zu informieren und im Hinblick auf umwelt- und klimafreundliches Verhalten zu sensibilisieren. Für die Jahre 2023 und 2024 ist es unser Ziel, dass jeder Mitarbeitende eine entsprechende Schulung durchläuft, denn Umwelt- und Klimaschutz ist in allen unseren Unternehmensbereichen relevant. Auch werden wir das Thema stärker in unsere interne Kommunikation aufnehmen, um mehr Bewusstsein dafür zu schaffen.

Eine tiefgehende Verankerung streben wir auch in unseren übergeordneten Prozessen an. So sind wir bereits seit 2014 nach der ISO 50001 für ein systematisches Energiemanagement zertifiziert. Für das Jahr 2023 streben wir zudem eine Umweltmanagement-Zertifizierung nach ISO 14001 an. 

Neben dem Klimaschutz, über den wir unter Kriterium 13 berichten, liegt ein Schwerpunkt unseres Umwelt- und Energiemanagements auf dem sorgsamen Umgang mit Ressourcen. Durch verschiedene Maßnahmen wollen wir die kostbarste Ressource des 21. Jahrhunderts schonen und unseren Wasserverbrauch bis 2025 um 15 % reduzieren. Wir werden verstärkt Niederschlags-Grundwasser in Verbindung mit intelligenten Bewässerungskonzepten für unsere Außenanlagen verwenden, die Spülmengen der WC-Anlagen optimieren und bei Toiletten-Sanierungen den Einbau von Grauwasserleitung prüfen.

Was den Unternehmensabfall (ohne Bauschutt) betrifft, planen wir sogar eine Reduktion um 20 % bis 2025. Hier werden unsere Schwerpunkte auf der Wiederverwendung von Investitionsgütern (z.B. Büromöbel), der Reduktion von Print-Produkten und der Einführung eines Mehrweggeschirrsystems in unserem Casino liegen. Alle nicht vermeidbaren Abfälle werden von unserem Servicepartner Sortenrein getrennt und dem Stoffkreislauf wieder zugeführt.

Nicht nur in unserem operativen Tagesgeschäft, sondern auch bei der Durchführung von Veranstaltungen sehen wir großes Potenzial, einen nachhaltigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Besonders im Hinblick auf den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sehen wir viele Möglichkeiten, die wir bisher noch nicht ausgeschöpft haben. So wollen wir schrittweise gezielt auf eine großflächige Teppichverlegung (z.B. bei Gangflächen und Wegführungen) verzichten. Dies gilt auch für gedruckte veranstaltungsbezogene Beschilderungen auf unserem Gelände. Diese sollen durch die konsequente Nutzung des innovativen Navigations- und Informationssystems „myLocation“ reduziert werden.

Ausbauen in diesem Kontext wollen wir auch die Reduktion von Abwasser und Abfall, wobei den Messeständen eine besondere Bedeutung zukommt, da viele von ihnen nach einmaliger Nutzung entsorgt werden. Deshalb werden wir den Einsatz wiederverwendbarer Systemstände fördern, was eine enge Kooperation mit Messebauern und Servicepartnern erfordert. Hier sehen wir es als unsere Aufgabe, Bewusstsein zu schaffen und Aufklärungsarbeit zu leisten und nötigenfalls auch Vorgaben machen. Den Ausbau von Recycling- und Kreislaufsystemen streben wir auch für unser Catering an, indem wir verstärkt auf regionale Produkte zurückgreifen und recyclingfähiges Geschirr zum Einsatz bringen.

Um übergeordnet mehr Bewusstsein zu schaffen und Prozesse zu verbessern, planen wir die Einführung eines Zertifikats, das die nachhaltige Durchführung einer Veranstaltung nachweist und von unseren Gastveranstaltern erworben werden kann. So können wir eine nachhaltige Durchführung von Events auch über unsere Eigenveranstaltungen hinaus stärken.

Stärken wollen wir auch nachhaltige Beschaffungsprozesse im Rahmen von Veranstaltungen. Sowohl für eigene als auch für Gastveranstaltungen sollen vermehrt sozial und ökologisch verantwortliche Produkte und Dienstleistungen bezogen werden. Bis 2024 wollen wir hierfür einen Standard entwickeln, der ab 2025 dann auch bei Gastveranstaltungen zum Einsatz kommen soll. Weiterhin reduzieren wollen wir den veranstaltungsgebundenen Wasser- und Energieverbrauch. Unser Ziel ist es, den Wasserverbrauch bis 2023 um 15 % zu reduzieren.

Unsere Umweltziele für 2020 und 2021 haben wir erreicht, müssen allerdings ergänzen, dass die Aussagekraft dieser Zielerreichung aufgrund der starken Beeinträchtigung unserer Geschäftstätigkeit durch die pandemische Situation eingeschränkt ist.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 bis 12

Leistungsindikator GRI SRS-301-1: Eingesetzte Materialien
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Gesamtgewicht oder -volumen der Materialien, die zur Herstellung und Verpackung der wichtigsten Produkte und Dienstleistungen der Organisation während des Berichtszeitraums verwendet wurden, nach:
i. eingesetzten nicht erneuerbaren Materialien;
ii. eingesetzten erneuerbaren Materialien.

ii. eingesetzten erneuerbaren Materialien.

Als Dienstleister haben wir bei der Herstellung und Verpackung unserer wichtigsten Produkte und Dienstleistungen nur einen geringen Ressourcenverbrauch im betrieblichen Alltag, weshalb der entsprechende Materialbedarf nicht zu den von uns identifizierten wesentlichen Aspekten gehört.

Anders verhält es sich mit dem Materialeinsatz für die unmittelbare Durchführung von Veranstaltungen. Hier wollen wir unsere Performance zukünftig anhand der folgenden Leistungsindikatoren messen und verbessern:

Leistungsindikator GRI SRS-302-1: Energieverbrauch
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Den gesamten Kraftstoffverbrauch innerhalb der Organisation aus nicht erneuerbaren Quellen in Joule oder deren Vielfachen, einschließlich der verwendeten Kraftstoffarten.

b. Den gesamten Kraftstoffverbrauch innerhalb der Organisation aus erneuerbaren Quellen in Joule oder deren Vielfachen, einschließlich der verwendeten Kraftstoffarten.

c. In Joule, Wattstunden oder deren Vielfachen den gesamten:
i. Stromverbrauch
ii. Heizenergieverbrauch
iii. Kühlenergieverbrauch
iv. Dampfverbrauch

d. In Joule, Wattstunden oder deren Vielfachen die/den gesamte(n):
i. verkauften Strom
ii. verkaufte Heizungsenergie
iii. verkaufte Kühlenergie
iv. verkauften Dampf

e. Gesamten Energieverbrauch innerhalb der Organisation in Joule oder deren Vielfachen.

f. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendetes Rechenprogramm.

g. Quelle für die verwendeten Umrechnungsfaktoren.

Umweltaspekt 2018 2019 2020 2021
Stromverbrauch innerhalb der GmbH [kWh] 23.982.282 20.344.512 12.452.370 10.804.203
Wärmeverbrauch innerhalb der GmbH [kWh] 17.488.459 16.178.570 13.144.972 15.217.871

Leistungsindikator GRI SRS-302-4: Verringerung des Energieverbrauchs
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Umfang der Verringerung des Energieverbrauchs, die als direkte Folge von Initiativen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz erreicht wurde, in Joule oder deren Vielfachen.

b. Die in die Verringerung einbezogenen Energiearten: Kraftstoff, elektrischer Strom, Heizung, Kühlung, Dampf oder alle.

c. Die Grundlage für die Berechnung der Verringerung des Energieverbrauchs wie Basisjahr oder Basis/Referenz, sowie die Gründe für diese Wahl.

d. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendetes Rechenprogramm.

Wie die Tabelle zu GRI SRS-302-1 zeigt, waren die Jahre 2020 und 2021 durch einen deutlich verringerten Verbrauch von Strom und Wärme gekennzeichnet. Dies ist jedoch in einem hohen Maße auf die massiven pandemiebedingten Einschränkungen im Geschäftsbetrieb zurückzuführen. Aussagekräftiger ist deshalb der Vergleich der Jahre 2018 und 2019. Trotz einer Steigerung des Umsatzes konnten wir hier aufgrund der genannten Managementansätze und Maßnahmen eine Reduktion der Verbräuche erreichen.

Leistungsindikator GRI SRS-303-3: Wasserentnahme
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Gesamte Wasserentnahme aus allen Bereichen in Megalitern sowie eine Aufschlüsselung der Gesamtmenge nach den folgenden Quellen (falls zutreffend):
i. Oberflächenwasser;
ii. Grundwasser;
iii. Meerwasser;
iv. produziertes Wasser;
v. Wasser von Dritten.

b. Gesamte Wasserentnahme in Megalitern aus allen Bereichen mit Wasserstress sowie eine Aufschlüsselung der Gesamtmenge nach den folgenden Quellen (falls zutreffend):
i. Oberflächenwasser;
ii. Grundwasser;
iii. Meerwasser;
iv. produziertes Wasser;
v. Wasser von Dritten sowie eine Aufschlüsselung des Gesamtvolumens nach den in i-iv aufgeführten Entnahmequellen.

c. Eine Aufschlüsselung der gesamten Wasserentnahme aus jeder der in den Angaben 303-3-a und 303-3-b aufgeführten Quellen in Megalitern nach den folgenden Kategorien:
i. Süßwasser (≤1000 mg/l Filtrattrockenrückstand (Total Dissolved Solids (TDS)));
ii. anderes Wasser (>1000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)).

d. Gegebenenfalls erforderlicher Kontext dazu, wie die Daten zusammengestellt wurden, z. B. Standards, Methoden und Annahmen.

Umweltaspekt 2018 2019 2020 2021
Wasserentnahme [m3] 68.870 74.570 44.010 29.280
 
Auch hier weisen wir darauf hin, dass die starken Rückgänge in den Jahren 2020 und 2021 zu einem erheblichen Teil auf die pandemisch bedingten Einschränkungen im Veranstaltungsbetrieb zurückzuführen sind.

Leistungsindikator GRI SRS-306-3 (2020): Angefallener Abfall
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Gesamtgewicht des anfallenden Abfalls in metrischen Tonnen sowie eine Aufschlüsselung dieser Summe nach Zusammensetzung des Abfalls.

b. Kontextbezogene Informationen, die für das Verständnis der Daten und der Art, wie die Daten zusammengestellt wurden, erforderlich sind.

Umweltaspekt 2018 2019 2020 2021
Gesamtabfallmenge (t)         6.320         5.672         1.039            485  

Auch hier weisen wir darauf hin, dass die starken Rückgänge in den Jahren 2020 und 2021 zu einem erheblichen Teil auf die pandemisch bedingten Einschränkungen im Veranstaltungsbetrieb zurückzuführen sind.


13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Angesichts des sich weiter beschleunigenden Klimawandels haben wir das ambitionierte Ziel, bis 2028 klimaneutral in der gesamten Energieversorgung zu werden. Dafür nehmen wir zahlreiche Maßnahmen vor, wie eine konsequente Umstellung auf LED-Beleuchtung, das Nachrüsten von Wärmerückgewinnung in sechs unserer Hallen oder auch die weitere Optimierung der Hydraulik im Heizungs- und Kältenetz.

Einen ganz wesentlichen Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf mehreren Gebäuden unseres Messezentrums dar. Diese werden voraussichtlich von Anfang 2023 bis Mitte 2024 errichtet und sukzessive an das Stromnetz angebunden.

Innovativ sind wir aber auch in der Gebäudetechnik. Als Messegesellschaft mit eigenem Messezentrum und Bürogebäuden ist nachhaltiges Bauen für die NürnbergMesse übergeordnet ein zentrales Thema im Rahmen des Klimamanagements. Unsere neuesten Hallen 3A und 3C wurden bereits mit dem „Platin“-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet. Das ist zugleich Ansporn, die nachhaltige Gestaltung des Geländes weiter zu forcieren. So strebt die NürnbergMesse für alle Neubauten eine solche Zertifizierung an und prüft für alle Sanierungs- oder Umbaumaßnahmen verbindlich, ob diese nach DGNB umgesetzt werden können.

Zudem werden wir die Elektromobilität an unserem Standort stärken. Bereits im Herbst 2021 ist der Spatenstich für ein Zukunftsprojekt von Audi erfolgt. Im „Audi charging hub“ ist eine moderne Schnellladestation mit Lounge-Bereich auf unserem Messegelände entstanden. Doch profitieren nicht nur wir und unsere Besucher davon, sondern auch die Stadt Nürnberg. Für sie bedeutet die Ladestation ein zusätzliches Angebot an Elektromobilität, das die Ladeinfrastruktur an einer der wichtigen Verkehrsachsen der Stadt verbessert.

Potenzial zur Reduktion von Emissionen sehen wir auch in einer Stärkung der regionalen Beschaffung. Dadurch fördern wir nicht nur die Wirtschaft in der Region, sondern können durch kürzere Transportwege auch die Klimabelastung reduzieren. Bis zum Jahr 2025 wollen das regionale Einkaufsvolumen abhängig von Marktgegebenheiten von 72% im Jahr 2021 auf 75% erhöhen.

Eine zentrale Aufgabe der Zukunft liegt für uns in der Bestimmung der Scope3-Emissionen. Hier sind wir bei der Berechnung mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Zum einen variiert die nationale und internationale Zusammensetzung unserer Besucher und Aussteller erheblich und mit ihr die im Rahmen der An- und Abreise eingesetzten Verkehrsmittel. Diese werden wiederum von den einzelnen Besuchern und Ausstellern teils sehr unterschiedlich kombiniert. Hinzu kommt, dass viele Aussteller und Besucher den Messebesuch mit weiteren Kundenbesuchen, Treffen und Konferenzen kombinieren, was die Zurechenbarkeit erschwert. Die Berücksichtigung des Transportes von Messeständen, Exponaten und weiterem Messebedarf schafft weitere Komplexität. Hier arbeiten wir gegenwärtig an Konzepten zur Erfassung und anschließenden Berechnung. Denn auch im Bereich der Scope3-Emissionen wollen wir im Verbund mit unseren Stakeholdern die großen hier liegenden Potenziale nutzen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Rückschauend haben wir in den Jahren 2020 und 2021 unsere Emissionsziele deutlich erreicht. Hier können wir allerdings nur bedingt beurteilen, inwieweit dies auf unsere schon erfolgten Maßnahmen zurückzuführen ist, da sich durch die pandemische Situation und die Einschränkung unseres Betriebs erhebliche Sondereffekte ergeben haben.  

Um solche Effekte zukünftig besser berücksichtigen zu können, evaluieren wir gegenwärtig unterschiedliche Möglichkeiten im Hinblick auf passende Bezugsgrößen. Denkbar wären diesbezüglich die Zahl der Veranstaltungen oder die Zahl der Aussteller bzw. Besucher, aber auch Finanzkennzahlen. Auch dazu werden wir die Diskussion mit dem Verband der deutschen Messewirtschaft suchen, um branchenweit einheitliche Kennzahlen zu definieren, die wiederum aussagekräftige Vergleiche ermöglichen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 13

Leistungsindikator GRI SRS-305-1 (siehe GH-EN15): Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Bruttovolumen der direkten THG-Emissionen (Scope 1) in Tonnen CO2-Äquivalent.

b. In die Berechnung einbezogene Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

c. Biogene CO2-Emissionen in Tonnen CO2-Äquivalent.

d. Das gegebenenfalls für die Berechnung gewählte Basisjahr, einschließlich:
i. der Begründung für diese Wahl;
ii. der Emissionen im Basisjahr;
iii. des Kontextes für alle signifikanten Veränderungen bei den Emissionen, die zur Neuberechnung der Basisjahr-Emissionen geführt haben.

e. Quelle der Emissionsfaktoren und der verwendeten Werte für das globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

f. Konsolidierungsansatz für Emissionen; ob Equity-Share-Ansatz, finanzielle oder operative Kontrolle.

g. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendetes Rechenprogramm.

Umweltaspekt 2018 2019 2020 2021
Gesamte THG-Emissionen (Scope 1 & 2) (Tonnen CO2-Äquivalente) 11.730 8.504 493 555
Direkte THG-Emissionen (Scope 1) 483 369 493 555
 
Auch hier weisen wir darauf hin, dass die starken Rückgänge in den Jahren 2020 und 2021 auf den ausschließlichen Bezug von Ökostrom zurückzuführen sind.

Leistungsindikator GRI SRS-305-2: Indirekte energiebezogenen THG-Emissionen (Scope 2)
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Bruttovolumen der indirekten energiebedingten THG-Emissionen (Scope 2) in Tonnen CO2-Äquivalent.

b. Gegebenenfalls das Bruttovolumen der marktbasierten indirekten energiebedingten THG-Emissionen (Scope 2) in Tonnen CO2-Äquivalent.

c. Gegebenenfalls die in die Berechnung einbezogenen Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

d. Das gegebenenfalls für die Berechnung gewählte Basisjahr, einschließlich:
i. der Begründung für diese Wahl;
ii. der Emissionen im Basisjahr;
iii. des Kontextes für alle signifikanten Veränderungen bei den Emissionen, die zur Neuberechnung der Basisjahr-Emissionen geführt haben.

e. Quelle der Emissionsfaktoren und der verwendeten Werte für das globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

f. Konsolidierungsansatz für Emissionen; ob Equity-Share-Ansatz, finanzielle oder operative Kontrolle.

g. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendete Rechenprogramme.

Umweltaspekt 2018 2019 2020 2021
Gesamte THG-Emissionen (Scope 1 & 2) (Tonnen CO2-Äquivalente) 11.730 8.504 493 555
Indirekte energiebezogene THG-Emissionen (Scope 2) 11.248 8.135 0 0
 
Durch den Bezug von zertifizierter Energie haben wir seit 2020 die Klimaneutralität bei Scope 2-Emissionen sichergestellt.

Leistungsindikator GRI SRS-305-3: Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3)
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Bruttovolumen sonstiger indirekter THG-Emissionen (Scope 3) in Tonnen CO2-Äquivalenten.

b. Gegebenenfalls die in die Berechnung einbezogenen Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

c. Biogene CO2 -Emissionen in Tonnen CO2-Äquivalent.

d. Kategorien und Aktivitäten bezüglich sonstiger indirekter THG-Emissionen (Scope 3), die in die Berechnung einbezogen wurden.

e. Das gegebenenfalls für die Berechnung gewählte Basisjahr, einschließlich:
i. der Begründung für diese Wahl;
ii. der Emissionen im Basisjahr;
iii. des Kontextes für alle signifikanten Veränderungen bei den Emissionen, die zur Neuberechnung der Basisjahr-Emissionen geführt haben.

f. Quelle der Emissionsfaktoren und der verwendeten Werte für das globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

g. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendete Rechenprogramme.

Wie unter Kriterium 13 erläutert, erarbeiten wir gerade eine mögliche Berechnung der Scope 3-Emissionen, was aufgrund der vielfältigen, mit dem Messebesuch verbundenen Reisetätigkeit eine Herausforderung darstellt. Gleichzeitig gibt es Bemühungen auf Verbandsebene hier einheitliche Berechnungsmodelle zu schaffen.

Leistungsindikator GRI SRS-305-5: Senkung der THG-Emissionen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Umfang der Senkung der THG-Emissionen, die direkte Folge von Initiativen zur Emissionssenkung ist, in Tonnen CO2 Äquivalenten.

b. In die Berechnung einbezogene Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

c. Basisjahr oder Basis/Referenz, einschließlich der Begründung für diese Wahl.

d. Kategorien (Scopes), in denen die Senkung erfolgt ist; ob bei direkten (Scope 1), indirekten energiebedingten (Scope 2) und/oder sonstigen indirekten (Scope 3) THG-Emissionen.

e. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendete Rechenprogramme.

Die Senkung unserer THG-Emissionen ist den oben genannten Tabellen zu entnehmen, wobei die Aussagekraft der Werte für die Jahre 2020 und 2021 aufgrund der pandemischen Einschränkungen begrenzt ist.