11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

1) Qualitativer Ressourceneinsatz
In der Neubautätigkeit werden im Wesentlichen die Ressourcen Fläche/Boden/natürlicher Lebensraum genutzt und je nach Bauart der Immobilie zahlreiche Baustoffe, insbesondere Beton, Stahl, Holz, Kunststoffe, Glas, Wasser und Energie. Da Karlsruhe als stark wachsende Großstadt in der TechnologieRegion einen hohen Bedarf an zusätzlichem Wohnraum hat, ist die gezielte Ausnutzung der Flächen eine wichtige Aufgabe. Im Stadtgebiet sind nur noch wenige freie Flächen vorhanden, daher ist uns ein gezielter, verantwortungsvoller Umgang mit dieser Ressource wichtig, besonders, um ökologischen und stadtklimatischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. In der Bestandsbewirtschaftung verbrauchen wir ebenfalls die genannten Baustoffe, Fahrzeuge und Kraftstoffe im Fuhrpark sowie Arbeitsgeräte von Gärtnern und Hausmeistern. Hinzu kommen notwendige Materialien in der Verwaltung wie Papier, PCs, Drucker, Möbel, Besprechungsverpflegung, Energie und Wasser. Unsere Reinigungsdienstleister verwenden darüber hinaus Reinigungs- und Pflegemittel.
Unsere Mieterinnen und Mieter nutzen Wasser sowie Energie in Form von Strom und Heizwärme und hinterlassen Abfall bzw. Abwasser.

2) Quantitativer Ressourceneinsatz  
Bekannte Kennzahlen zu Wasser, Energie, etc. siehe unten.
Die Mengen aus unseren Bau- und Sanierungsvorhaben sind uns aktuell noch nicht bekannt (s. DNK Kriterium 11 Leistungsindikatoren). 
Stand 2019:
Fläche der VOWO in der Stadt Karlsruhe: ca. 125 ha
Versiegelungsgrad: ca. 30%
Anzahl Bäume: ca. 11.000
Begrünte Dachflächen: ca. 3,5 ha
Motorisierte Firmenfahrzeuge: 39
Anzahl Dienstfahrräder: 17
Anzahl Smartphones: 266
Anzahl Notebooks: 201
Anzahl PCs: 325
Anzahl Tablets: 133
Anzahl Monitore: 606
Anzahl Drucker: 87
Anzahl Büromöbel: 1475


12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

1) Ziele Ressourceneffizienz und ökologische Aspekte
Zu unseren Unternehmenszielen gehören der aktive Klima-, Umwelt-, und Artenschutz. Zur Erreichung dieser Ziele sind sowohl planerische Aspekte als auch Beschaffungsgrundsätze zu betrachten. Es ist unser Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden und damit eines der Ziele der Stadt Karlsruhe zu unterstützen. Unsere Treibhausgasemissionen wollen wir bis dahin um mindestens 90% reduzieren. Auch die Nutzung von umweltfreundlichen Baustoffen soll weiter ausgebaut werden. Modulares/serielles Bauen und Holzbauweise sind derzeit nur bei Dachaufstockungen in der Umsetzung, aber als mittelfristiges Ziel angestrebt, um ressourcenschonend und schnell Wohnraum zur Verfügung stellen zu können. Der Energie- und Wasserverbrauch während der Nutzungsphase hängt zu großen Teilen vom Verhalten der Mieterinnen und Mieter ab. Wir versuchen daher, sie für Einsparmaßnahmen zu sensibilisieren. Dafür nutzen wir Informationsmaterial und unsere Kundenzeitung. Zukünftig wollen wir verstärkt über digitale Kanäle informieren. Daneben soll eine Bewertung der Außenflächen erfolgen, um Maßnahmen zur Verbesserung von Biodiversität und Aufenthaltsqualität ableiten zu können. Diese Erkenntnisse fließen ebenfalls in Konzepte zu effizienten Überbauungen und Flächennutzungen ein. Das elektronische Flächenkataster (GeoInformationsSystem) bietet hier eine gute Grundlage. Ein ausformuliertes operatives Ziel kann hier noch nicht definiert werden. Wir befinden uns derzeit in der Erprobung unterschiedlicher Maßnahmen und in der Analyse von Bewertungsmodellen für Biodiversität. Hierfür orientieren wir uns an den Vorgaben des DGNB.   
Alle internen Richtlinien werden bis Ende 2020 auf ihre Konformität mit den Unternehmenszielen Klima-, Umwelt- und Artenschutz überprüft und ggf. überarbeitet. Begleitend wird das Compliance-Management in der Stabsstelle Recht etabliert. Die Geschäftsführung ist in alle Aktivitäten über das Quartalscontrolling, vierwöchig stattfindende Meetings und den Austausch mit den Stabsstellen eingebunden.
2) Strategien und konkrete Maßnahmen Für die Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 wird gegenwärtig eine Klimaschutzstrategie erstellt, die die notwendigen Maßnahmen aufzeigt und Zielkonflikte quantifiziert. Unsere Neubauprojekte werden derzeit mindestens nach den Anforderungen des KfW55-Standards errichtet. Für die Bestandssanierung werden aktuell Standards erarbeitet, die maßgeblich dazu beitragen sollen, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden. Das Sanierungsprogramm 2030 wird daraufhin überarbeitet. Der Anteil regenerativer Energien an der Wärmeversorgung liegt momentan bei annähernd 0%, bedingt durch die hohe Abdeckung an Fernwärme in Karlsruhe und in unserem Bestand. Die dort überwiegend genutzte Wärme stammt aus der Prozessabwärme der Erdölraffinerie MiRO, was zwar deutliche CO2-Einsparungen gegenüber Kohle, Erdgas und Öl bedeutet, jedoch nicht aus regenerativen Quellen stammt[2]. Für die Quartiere, die nicht über eine Fernwärmeanbindung verfügen, werden Konzepte in Kooperation mit Forschungsinstituten (Karlsruher Institut für Technologie, Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme) entwickelt. Dabei geht es um eine effiziente Kombination von Energieträgern und Anlagentechnik. Erste Ergebnisse sollen Mitte 2020 zur Verfügung stehen.   Die Dachflächen unserer Neubauten werden im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften seit 2000 extensiv begrünt. Es ist geplant, geeignete Dachflächen auch älterer Gebäude ab 2020 verstärkt für Photovoltaik-Anlagen und/oder als Retentionsflächen für die Wasserrückhaltung zu nutzen. Dafür wurde das 100-Dächer- Programm initiiert, das 2020 mit der Ausstattung von Photovoltaik-Anlagen startet und vorerst auf fünf Jahre angelegt ist.  
Uns ist bewusst, dass alle eingesetzten Materialien auch mit Umweltauswirkungen verknüpft sind, ob beim Rohstoffabbau, in den Herstellungsprozessen oder bei der Entsorgung. Um negative Auswirkungen weitestgehend zu vermeiden, fließen ökologische und gesundheitsrelevante Kriterien in unsere Kaufentscheidungen ein. Die Auswahl der Baustoffe ist von der Nutzungsart der Gebäude abhängig. Der Einsatz von Recyclingmaterial ist zwar derzeit – bedingt durch lange Transportwege – noch nicht in jedem Fall am klimaschonendsten, aber zwingend notwendig. Für alle Bau- und Sanierungsvorhaben werden aktuell Standards erarbeitet, um Nachhaltigkeitsaspekte abzudecken und effizienter zu werden durch ein standardisiertes Vorgehen.  
Im Jahr 2019 wurden in unseren Siedlungen fünf Blühstreifen mit verschiedenen Saaten getestet. Daneben sind Flächen im Bestand identifiziert worden, auf denen die Mahd reduziert wird, um naturnahe Wiesenflächen entstehen zu lassen. Insbesondere die Anpassung der Bepflanzung an klimatische Gegebenheiten ist uns wichtig, um auch weiterhin ein grünes Wohnumfeld zu ermöglichen. Unsere Baumauswahl wurde bereits in Abstimmung mit den städtischen Ämtern angepasst.   Büroeinrichtungen wie Möbel und Hardware (PCs, Laptops, Telefone und Drucker) aus unserer Verwaltung werden nach Ablauf der Nutzungsdauer an Mitarbeitenden verlost oder gespendet. Defekte Geräte werden über ein zertifiziertes Unternehmen fachgerecht entsorgt (95% Recyclingquote). Wir achten außerdem auf die strenge Einhaltung baubiologischer Kriterien und die Verwendung gesundheitsverträglicher Baustoffe. Um faktenbasierte Entscheidungen treffen zu können, werden wir 2020 für bestimmte Typen von Außenwänden eine Ökobilanz erstellen.

3) Derzeitige Zielerreichung Das Ziel der Entsiegelung von Außenflächen wurde mit dem Abschluss der Modernisierung eines Stadtteils vor zwei Jahren weitgehend erreicht. Es existieren nur noch vereinzelt und kleinteilig Außenflächen mit Entsiegelungspotential, die in den nächsten drei Jahren überarbeitet werden sollen. Da die strategischen Ziele erst 2019 erarbeitet wurden, kann eine Verbesserung erst perspektivisch nachverfolgt werden. Nachhaltige Maßnahmen gab es jedoch bereits: So setzen wir zahlreiche Maßnahmen zur Einsparung von Ressourcen und Energie um: Im Juli 2019 haben wir auf zertifizierten Strom aus regenerativen Quellen umgestellt: Für unsere Wohn- und Gewerbeeinheiten beziehen wir nun annähernd 100% unseres Allgemeinstroms[1] aus Ökostrom, wodurch wir jährlich ca. 960 t CO2-Äquivalente einsparen. In unserem Verwaltungsgebäude haben wir 2018 1,6 Mio. Blatt Papier eingesetzt (ca. 6350 Blatt/MA), durch die Umstellung auf beidseitigen Druck konnte im Jahresverlauf 2019 bereits eine Reduktion um 23% auf 4500 Blatt/MA, bewirkt werden. Das von uns genutzte Papier ist Recyclingpapier (Blauer Engel), sodass wir nach der erfolgten Umstellung von Geschäftsbericht, Kundenmagazin, Toilettenpapier und Papierhandtüchern nun zu 100% Recyclingpapier verwenden. Weiteres Potential zur Reduktion des Papierverbrauchs ergibt sich durch unsere derzeit laufenden Digitalisierungsprojekte.  
In unserem Bestand ist die Mülltrennung nach wie vor verbesserungsbedürftig. 2019 haben wir ab einem von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg initiierten Biomüllprojekt teilgenommen (Quartier Rintheimer Feld), um Maßnahmen zur Verbesserung der Trennqualität zu identifizieren. Die getesteten Maßnahmen zeigten leider nur wenig Veränderungen. Wir wollen hier verstärkt mit städtischen Akteuren wie dem Amt für Abfallwirtschaft oder dem KIT (Karlsruher Institut für Technologie) zusammenarbeiten.  

4) Identifizierte wesentliche Risiken Bezüglich der von uns in Anspruch genommenen Ressourcen haben wir einige Risiken im Rahmen des unter „6. Regeln und Prozesse“ beschriebenen Risikomanagementprozesses identifiziert.


[1] Verbrauchsstrom des Gebäudes für Treppenhaus, Aufzug etc., der über die Betriebskostenabrechnung auf die Mieterschaft umgelegt wird.

[2] Ersatzmaßnahme nach §7 und Anlage VIII EEWärmeG, aber kein regenerativer/erneuerbarer Energieträger


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 bis 12

Leistungsindikator GRI SRS-301-1: Eingesetzte Materialien
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Gesamtgewicht oder -volumen der Materialien, die zur Herstellung und Verpackung der wichtigsten Produkte und Dienstleistungen der Organisation während des Berichtszeitraums verwendet wurden, nach:
i. eingesetzten nicht erneuerbaren Materialien;
ii. eingesetzten erneuerbaren Materialien.

Die genauen Mengen der Materialien zum Bau neuer Gebäude oder bei Modernisierungen werden derzeit nicht quantifiziert erhoben. Um Ressourcenschonung steuern zu können, ist künftig eine Ermittlung geplant. Die Planung für ein Holzbau- und ein Recycling-Beton-Projekt stellt eine konkrete Maßnahme für 2020 dar, aus der weitere Erkenntnisse abgeleitet werden sollen.  
Im Verwaltungsgebäude werden keine Produkte erzeugt. Der Papierverbrauch findet sich unter DNK Kriterium 12.

Leistungsindikator GRI SRS-302-1: Energieverbrauch
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Den gesamten Kraftstoffverbrauch innerhalb der Organisation aus nicht erneuerbaren Quellen in Joule oder deren Vielfachen, einschließlich der verwendeten Kraftstoffarten.

b. Den gesamten Kraftstoffverbrauch innerhalb der Organisation aus erneuerbaren Quellen in Joule oder deren Vielfachen, einschließlich der verwendeten Kraftstoffarten.

c. In Joule, Wattstunden oder deren Vielfachen den gesamten:
i. Stromverbrauch
ii. Heizenergieverbrauch
iii. Kühlenergieverbrauch
iv. Dampfverbrauch

d. In Joule, Wattstunden oder deren Vielfachen die/den gesamte(n):
i. verkauften Strom
ii. verkaufte Heizungsenergie
iii. verkaufte Kühlenergie
iv. verkauften Dampf

e. Gesamten Energieverbrauch innerhalb der Organisation in Joule oder deren Vielfachen.

f. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendetes Rechenprogramm.

g. Quelle für die verwendeten Umrechnungsfaktoren.

a. Kraftstoffverbrauch (aus dem Fuhrpark)  
Kraftstoff 2019 2018
Benzin 18.105,94 l 21.543,58 l
Diesel 15.637,31 l 15.434,02 l
Erdgas 363,31 kg  
b. nicht vorhanden  
c.
Da uns Messdaten zum Energieverbrauch erst mit einer etwa einjährigen Verzögerung vorliegen, werden hier die Daten von 2017/2018 zur Verfügung gestellt. 
Energieverbrauch 2018 2017
Strom 243.162 kWh 263.048 kWh
Heizenergie* 728.824 kWh 817.300 kWh
*nicht klimabereinigt 

d. Eingespeister Strom aus BHKWs 2018: 28.916 kWh; 2019: 38.073 kWh  
e. 2017 lag der gesamte Energieverbrauch aus Heizung, Warmwasser und Strom bei 1.228,5 MWh, 2018 bei 1.149,5 MWh.  
f. Der Energieverbrauch der VOLKSWOHNUNG ist auf Basis gemessener Werte ermittelt worden, der Kraftstoffverbrauch ergibt sich aus Tankbelegen.  
g. Es wurden keine Umrechnungsfaktoren verwendet.

Leistungsindikator GRI SRS-302-4: Verringerung des Energieverbrauchs
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Umfang der Verringerung des Energieverbrauchs, die als direkte Folge von Initiativen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz erreicht wurde, in Joule oder deren Vielfachen.

b. Die in die Verringerung einbezogenen Energiearten: Kraftstoff, elektrischer Strom, Heizung, Kühlung, Dampf oder alle.

c. Die Grundlage für die Berechnung der Verringerung des Energieverbrauchs wie Basisjahr oder Basis/Referenz, sowie die Gründe für diese Wahl.

d. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendetes Rechenprogramm.

Derzeit ist keine Ermittlung möglich. Zukünftig werden die Einsparpotentiale projektscharf festgehalten.

Leistungsindikator GRI SRS-303-3: Wasserentnahme
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Gesamte Wasserentnahme aus allen Bereichen in Megalitern sowie eine Aufschlüsselung der Gesamtmenge nach den folgenden Quellen (falls zutreffend):
i. Oberflächenwasser;
ii. Grundwasser;
iii. Meerwasser;
iv. produziertes Wasser;
v. Wasser von Dritten.

b. Gesamte Wasserentnahme in Megalitern aus allen Bereichen mit Wasserstress sowie eine Aufschlüsselung der Gesamtmenge nach den folgenden Quellen (falls zutreffend):
i. Oberflächenwasser;
ii. Grundwasser;
iii. Meerwasser;
iv. produziertes Wasser;
v. Wasser von Dritten sowie eine Aufschlüsselung des Gesamtvolumens nach den in i-iv aufgeführten Entnahmequellen.

c. Eine Aufschlüsselung der gesamten Wasserentnahme aus jeder der in den Angaben 303-3-a und 303-3-b aufgeführten Quellen in Megalitern nach den folgenden Kategorien:
i. Süßwasser (≤1000 mg/l Filtrattrockenrückstand (Total Dissolved Solids (TDS)));
ii. anderes Wasser (>1000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)).

d. Gegebenenfalls erforderlicher Kontext dazu, wie die Daten zusammengestellt wurden, z. B. Standards, Methoden und Annahmen.

a./d. Der Wasserverbrauch des Unternehmens betrug 2018 3,535 Ml, in 2019 waren es 3,475 Ml.   Der Gebäudebestand verbrauchte 2018 1.027.358 Ml, in 2019 1.041.198 Ml. Wegen Änderungen der Gesamtwohnfläche ist die Intensität pro m2 besser geeignet. Die Wasserintensität betrug 2018 1.054 l/m2 Wohnfläche, in 2019 1.048 l/m2. Diese Daten wurden uns von den Stadtwerken Karlsruhe zur Verfügung gestellt.  

b./c. nicht relevant

Leistungsindikator GRI SRS-306-3 (2020): Angefallener Abfall
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Gesamtgewicht des anfallenden Abfalls in metrischen Tonnen sowie eine Aufschlüsselung dieser Summe nach Zusammensetzung des Abfalls.

b. Kontextbezogene Informationen, die für das Verständnis der Daten und der Art, wie die Daten zusammengestellt wurden, erforderlich sind.

Unsere Abfälle (Verwaltungsgebäude, Neubau, Vermietung, ...) werden von kommunalen Versorgungsunternehmen und zertifizierten Entsorgungsfirmen fachgerecht entsorgt.
Zu den Siedlungsabfällen liegen uns keine Mengen vor.


13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

1) Wichtigste Emissionsquellen
Mit Blick auf den Lebenszyklus unserer Gebäude stellt der Verbrauch von Energie für Strom, Warmwasser und Heizung die größte Emissionsquelle dar. Auch die so genannte „graue Energie“, d.h. bei der Herstellung verwendeter Produkte und Bauteile entstehende Emissionen, ist relevant. Da der Anteil der jährlichen Neubauten am Gesamtbestand relativ gering ist, die Emissionen im gesamten Produktlebenszyklus von über 50 Jahren anteilig klein und die Datenbeschaffung sehr aufwändig sind, liegt unser Fokus auf der Reduktion des Energieverbrauchs im Bestand. Dort stellen Energieeffizienz und die Art der Energieversorgung der Gebäude die größten Hebel für Einsparungen dar. Ziel ist es, gegen die Alterung der Gebäude mit einer konstanten Sanierungsquote gegenzusteuern, sie auf ein klimaverträgliches Maß zu steigern und für Mieterinnen und Mieter zeitgemäße Ausstattung anzubieten. Eine Herausforderung ist der hohe Anteil an denkmalgeschützten Gebäuden (ca. 10%) in unserem Bestand, da hier besondere Vorgaben gelten.  
Bei der Energieversorgung unserer Immobilien hat Fernwärme derzeit den größten Anteil für Heizung und Warmwasser. Selbst wenn Fernwärme vergleichsweise klimaschonend ist, entstehen auch dabei THG-Emissionen. Die Herausforderung für den Gesamtbestand ist es, passende Konzepte zu finden, die die unterschiedlichen Emittenten (Heizung, Strom, Verkehr, …) und Akteure berücksichtigen und in ein nachhaltiges Konzept integrieren. In zusammenhängenden Neubauvorhaben setzen wir bereits ganzheitliche Energie- und Mobilitätskonzepte um. In der Bestandsentwicklung ist diese Aufgabe jedoch eine Herausforderung. Das größte Spannungsfeld ergibt sich aus der Notwendigkeit, die Mieten auch weiterhin auf bezahlbarem Niveau zu halten.  
Baustoffe, insbesondere Beton und Zement, beinhalten ebenfalls noch Emissionseinsparpotential. Allerdings fehlt uns hier noch Transparenz bezüglich der Mengen. 

2)  Zielsetzungen Wir haben uns als Ziel gesetzt, bis 2040 einen klimaneutralen Wohnungsbestand zu erreichen, d.h. eine Reduktion der THG-Emissionen um mindestens 90% zu realisieren. Wir wollen zudem dabei unterstützen, dass der Nutzungsanteil von erneuerbarer Energie in Karlsruhe steigt.   Den Anteil an erneuerbaren Energien in der Wärmeversorgung wollen wir bis 2035 auf 5% steigern. Aktuell liegt er, bedingt durch den hohen Anteil an Fernwärme, nur bei ca. 0,5%. Der Umstieg auf erneuerbare Energien in der Stromversorgung ist bis auf einzelne Verträge, die wir Geschäftsjahr 2021 ablösen, umgesetzt.
3) Strategien und konkrete Maßnahmen
Für die Reduktion des Energieverbrauchs und die Steigerung der Energieeffizienz erarbeiten wir eine Klimaschutzstrategie, mit der wir den genauen Umfang, Zwischenziele und die zeitliche Maßnahmenplanung identifizieren. Die Bezahlbarkeit dieser Maßnahmen stellt eine große Herausforderung dar, die die Zusammenarbeit innerhalb der Wohnungswirtschaft zwingend erforderlich macht. Wir pflegen daher enge Kooperationen mit Forschungsinstituten (siehe Kriterium 12) zur Identifikation von Einsparpotentialen und -lösungen.  
Um den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen, haben wir mit unserem Tochterunternehmen KES das 100-Dächer-Programm gestartet, das vorerst bis 2025 andauert. Dies betrifft ca. 15% unserer Gebäude. Der so erzeugte Strom wird für den Allgemeinstrom genutzt, aber auch unseren Mieterinnen und Mietern zur Nutzung angeboten. In den nächsten drei Jahren soll die derzeitige Leistung um ca. 4 Megawatt steigen. Der von unseren Mieterinnen und Mietern verbrauchte Strom wird von uns nicht bilanziert. Daher spielt der regenerative Strom für unsere CO2-Bilanz erst in Kombination mit einer dezentralen Wärmeversorgung eine Rolle. Nichtsdestotrotz ist uns die Versorgung der Bevölkerung mit regional erzeugter, regenerativer Energie wichtig, um die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen.  
Wir werden unsere energetisch relevante Sanierungsquote, die in den Jahren 2012-2019 bei durchschnittlich knapp unter 1% lag, auf 2% in 2020/2021 erhöhen und dann – abgeleitet aus den Erkenntnissen aus dem Projekt zur Klimaschutzstrategie - entsprechend anpassen.

4) Bisherige Zielerreichung  
Da bisher keine konkreten Ziele formuliert wurden, kann erst im nächsten Berichtszyklus eine Erreichung beurteilt werden.  
Unseren Allgemeinstrom im Gebäudebestand und die Stromversorgung im Verwaltungsgebäude haben wir bereits auf Grünstrom umgestellt. Darüber werden auch unsere Elektro-Fahrzeuge versorgt

5) Berechnungsgrundlagen
Wir weisen die Emissionen aus, die aus der Versorgung unserer Liegenschaften mit Heizwärme, Warmwasser und Allgemeinstrom resultieren sowie zusätzlich für unser Verwaltungsgebäude, die Mieterservice-Büros sowie Hausmeisterstandorte den Verbrauchsstrom. Im Sinne des GHG Protocols weisen wir darauf hin, dass die betrachteten Grenzen darüber hinaus gehen und den gesamten Lebenszyklus des Produktes Wohnraum einbeziehen (Scope 3). Es mangelt jedoch an vielen Stellen noch an Transparenz, sodass wir uns aktuell auf die o.g. Daten (Scope 1 und 2) konzentrieren und nur die Dienstreisen in Scope 3 ausweisen. Bei der Aufteilung der Scopes gehen wir nach dem GHG Protocol vor (www.ghgprotocol.org). Unser Basisjahr stellt aktuell noch 2017 dar. Eine Rückrechnung auf das Jahr 2015 ist angedacht, um uns mit internationalen Zielsetzungen im Klimaschutz vergleichen zu können.  
Den Energieverbrauch ermitteln wir anhand der Qualitätspriorisierung:
1) Gemessene Werte
2) Energieverbrauchswerte laut Energieausweis
3) Energiebedarfswert laut Energieausweis und
4) Näherungswerte auf Basis der Erläuterungen im DNK Leitfaden Wohnungswirtschaft.  
Zu ca. 69% unserer Gebäudeflächen haben wir Messdaten durch unsere Tochtergesellschaft VOLKSWOHNUNG Service GmbH. Weitere Daten bekommen wir durch externe Firmen (Stadtwerke Karlsruhe, Ista, …). Dadurch haben wir für nahezu alle unserer Bestände Daten aus der von uns erstellten Betriebskostenabrechnung. Unsere derzeitige IT- Lösung lässt mit vertretbarem Aufwand lediglich den Zugriff auf die eigenen Messdaten zu. Wir wollen dies bis spätestens Mitte 2021 zur Verbesserung unserer Transparenz und besseren Steuerung unserer unternehmerischen Entscheidungen ändern.  
Für die gemessenen Werte nutzen wir eine Klimabereinigung mit Hilfe der Klimafaktoren des Deutschen Wetterdienstes.  
Für die nicht abgedeckten 31% ziehen wir die Energieausweise heran. Für wenige verbleibende Gebäude (im Wesentlichen die unter Denkmalschutz stehenden) sind wir derzeit noch auf die Nutzung von Näherungswerten angewiesen (180 kWh/m2).


Leistungsindikatoren zu Kriterium 13

Leistungsindikator GRI SRS-305-1 (siehe GH-EN15): Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Bruttovolumen der direkten THG-Emissionen (Scope 1) in Tonnen CO2-Äquivalent.

b. In die Berechnung einbezogene Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

c. Biogene CO2-Emissionen in Tonnen CO2-Äquivalent.

d. Das gegebenenfalls für die Berechnung gewählte Basisjahr, einschließlich:
i. der Begründung für diese Wahl;
ii. der Emissionen im Basisjahr;
iii. des Kontextes für alle signifikanten Veränderungen bei den Emissionen, die zur Neuberechnung der Basisjahr-Emissionen geführt haben.

e. Quelle der Emissionsfaktoren und der verwendeten Werte für das globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

f. Konsolidierungsansatz für Emissionen; ob Equity-Share-Ansatz, finanzielle oder operative Kontrolle.

g. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendetes Rechenprogramm.

Da uns Messdaten zum Energieverbrauch erst mit einer etwa einjährigen Verzögerung vorliegen, werden hier die Daten von 2017/2018 zur Verfügung gestellt:  
Unsere Scope 1-Emissionen betrugen im Jahr 2017 13.155 tCO2e, im Jahr 2018 12.297 tCO2e. Zur Berechnung der Emissionen arbeiten wir mit Gemis-Emissionsfaktoren. Sie bilden die Vorkette mit ab. Für die VOLKSWOHNUNG sind mangels Kühlvorrichtungen im Wesentlichen CO2, CH4 und N2O von Bedeutung, die über die verwendeten Emissionsfaktoren eingeflossen sind. Diese Gase werden in CO2-Äquivalente umgerechnet.

Leistungsindikator GRI SRS-305-2: Indirekte energiebezogenen THG-Emissionen (Scope 2)
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Bruttovolumen der indirekten energiebedingten THG-Emissionen (Scope 2) in Tonnen CO2-Äquivalent.

b. Gegebenenfalls das Bruttovolumen der marktbasierten indirekten energiebedingten THG-Emissionen (Scope 2) in Tonnen CO2-Äquivalent.

c. Gegebenenfalls die in die Berechnung einbezogenen Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

d. Das gegebenenfalls für die Berechnung gewählte Basisjahr, einschließlich:
i. der Begründung für diese Wahl;
ii. der Emissionen im Basisjahr;
iii. des Kontextes für alle signifikanten Veränderungen bei den Emissionen, die zur Neuberechnung der Basisjahr-Emissionen geführt haben.

e. Quelle der Emissionsfaktoren und der verwendeten Werte für das globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

f. Konsolidierungsansatz für Emissionen; ob Equity-Share-Ansatz, finanzielle oder operative Kontrolle.

g. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendete Rechenprogramme.

Da uns Messdaten zum Energieverbrauch erst mit einer etwa einjährigen Verzögerung vorliegen, werden hier die Daten von 2017/2018 zur Verfügung gestellt.      
Unsere Scope 2-Emissionen betrugen im Jahr 2017 7.620 tCO2e, im Jahr 2018 7.240 tCO2e. Zur Berechnung der Emissionen arbeiten wir mit Gemis-Emissionsfaktoren, sowie von unserem Fernwärme-Anbieter Stadtwerke Karlsruhe zur Verfügung gestellten Emissionsfaktoren. Diese bilden die Vorkette mit ab. Für die VOWO sind mangels Kühlvorrichtungen im Wesentlichen CO2, CH4 und N2O von Bedeutung, die über die verwendeten Emissionsfaktoren eingeflossen sind. Diese werden in CO2- Äquivalente umgerechnet.

Leistungsindikator GRI SRS-305-3: Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3)
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Bruttovolumen sonstiger indirekter THG-Emissionen (Scope 3) in Tonnen CO2-Äquivalenten.

b. Gegebenenfalls die in die Berechnung einbezogenen Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

c. Biogene CO2 -Emissionen in Tonnen CO2-Äquivalent.

d. Kategorien und Aktivitäten bezüglich sonstiger indirekter THG-Emissionen (Scope 3), die in die Berechnung einbezogen wurden.

e. Das gegebenenfalls für die Berechnung gewählte Basisjahr, einschließlich:
i. der Begründung für diese Wahl;
ii. der Emissionen im Basisjahr;
iii. des Kontextes für alle signifikanten Veränderungen bei den Emissionen, die zur Neuberechnung der Basisjahr-Emissionen geführt haben.

f. Quelle der Emissionsfaktoren und der verwendeten Werte für das globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) oder einen Verweis auf die GWP-Quelle.

g. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendete Rechenprogramme.

Emissionen des Scope 3 werden bei uns derzeit nicht erhoben. Eine Ausnahme sind die durch Dienstreisen bedingten Emissionen, die wir durch Aufforstungsprojekte über die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) voll kompensieren. Um umfassenden Klimaschutz zu betreiben, strebt die Volkswohnung die vollständige Betrachtung der Scope 3 Emissionen an, da beispielsweise Beton eine erhebliche Klimawirksamkeit hat.

2017 betrug die Höhe der Scope 3-Emissionen durch Dienstreisen 7,78 tCO2e, im Jahr 2018 7,64 tCO2e. Im Jahr 2019 lagen die Emissionen nur noch bei 4,69 tCO2e.
Für die Berechnung wurden Gemis-Emissionsfaktoren sowie die kommunizierten CO2e/km der Bahn verwendet

Leistungsindikator GRI SRS-305-5: Senkung der THG-Emissionen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Umfang der Senkung der THG-Emissionen, die direkte Folge von Initiativen zur Emissionssenkung ist, in Tonnen CO2 Äquivalenten.

b. In die Berechnung einbezogene Gase; entweder CO2, CH4, N2O, FKW, PFKW, SF6, NF3 oder alle.

c. Basisjahr oder Basis/Referenz, einschließlich der Begründung für diese Wahl.

d. Kategorien (Scopes), in denen die Senkung erfolgt ist; ob bei direkten (Scope 1), indirekten energiebedingten (Scope 2) und/oder sonstigen indirekten (Scope 3) THG-Emissionen.

e. Verwendete Standards, Methodiken, Annahmen und/oder verwendete Rechenprogramme.

Durch die Umstellung des Allgemeinstroms auf Ökostrom im Juli 2019 können jährlich ca. 960 Tonnen CO2e eingespart werden (Scope 2). Dies wird erst im nächsten Berichtszyklus sichtbar.