11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Das GKS nimmt dem Kerngeschäft entsprechend natürliche Ressourcen in Anspruch, trägt aber gleichzeitig durch den Unternehmenszweck zum Schutz eben dieser natürlichen Ressourcen bei.

Im Rahmen des Umweltmanagementsystems (vgl. auch Kriterium 12) werden die Emissionen und technischen Anlagen sowie die Immissionen und Schutzgüter beleuchtet:
Für die technischen Anlagen werden jeweils die Brennstoffe und Betriebsstunden, die Emissionen und die Reststoffe ermittelt.
Untersuchungsgegenstand im Bereich Immissionen und Schutzgüter sind: Boden, Wasser/Abwasser, Klima, Lärm, Verkehr, Strahlung und Ressourceneffizienz. Der Untersuchungsgegenstand "Klima" wird im Kriterium 13 beschrieben. 
Bei zwei Untersuchungsreihen im Zyklus von zwei Jahren bzw. von fünf Jahren wird der Boden in entsprechendem Umkreis des GKS auf eventuelle Umweltauswirkungen überprüft. Die letzte Bodenprobenahme fand bei der 2-jährlichen Untersuchung im Jahr 2016 statt, bei der 5-jährlichen Untersuchung Ende 2014. Die Ergebnisse wurden jeweils kurze Zeit später bekannt gegeben. Die gemessenen Schwermetallgehalte sind mit leichten Schwankungen kleiner oder gleich den Hintergrundwerten, ebenso gilt dies für die gemessenen organischen Schadstoffe.
Die herangezogenen Prüfwerte der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung werden an allen beprobten Messstationen unterschritten.
Das Gelände des GKS befindet sich nicht in einem Wasserschutzgebiet.
Regelmäßige Brauch- und Abwasseruntersuchungen im firmeneigenen Labor sowie externe Überprüfungen durch das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen und die Stadtentwässerung Schweinfurt stellen sicher, dass die Einleitebedingungen für das Abwasser stets eingehalten werden.
Umweltauswirkungen durch Lärm sind bestimmt durch die Lage in einem Gewerbegebiet. Im Jahr 2017 lag keine amtliche Beschwerde über Lärmauswirkungen auf die Umwelt vor.

Eine Quantifizierung der Inanspruchnahme wird in den entsprechenden Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 und 12 vorgenommen.

Im Kriterium 12 wird das Ressourcenmanagement des GKS vorgestellt.


12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Umweltmanagementsystem des GKS

Im Jahr 2015 wurde das Umweltmanagementsystem nach Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (EMAS) mit dem Ziel eingeführt, die Umweltleistung des GKS kontinuierlich zu verbessern. Die Umwelterklärung ist Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzeptes des GKS und dient der transparenten Berichterstattung zu umweltrelevanten Gesichtspunkten.

Umweltprüfung

Die relevanten Umweltaspekte und Umweltauswirkungen wurden in einer Umweltprüfung ermittelt:

- Direkte Umweltaspekte sichert das GKS durch die Einhaltung von Vorsorgewerten
zum Schutz von Mensch und Umwelt, die sich im Wesentlichen aus Grenzwerten
ableiten.

- Indirekte Umweltaspekte beeinflusst das GKS z.B. bei der Auswahl von Lieferanten
und Dienstleistern durch zertifiziertes Labeling sowie durch Motivation der MitarbeiteR
auch im privaten Bereich.

Umweltziele

Es werden strategische und operative Ziele verfolgt. Der Erfüllungsgrad der Ziele wird ermittelt und transparent gemacht. In Kriterium 3 sind operative ökologische Ziele unter „Steigerung der Energieeffizienz“ und „Emissionsminderung“ im Einzelnen benannt und – sofern möglich – quantifiziert.

Verantwortung

Wie im Kriterium 5 dargelegt zeichnen ein Ressourcenschutz-/Energiemanagementbeauftragter sowie ein Umweltmanagementbeauftragter - in enger Absprache mit der Geschäftsführung -  für die Erfassung, Koordinierung und Steuerung dieser Prozesse verantwortlich.

Nachhaltigkeitsbezüge des Umweltmanagementsystems

Das GKS ist bestrebt, die Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales immer stärker zu verzahnen (vgl. Kriterium 1). Ökologische Innovationen haben in den letzten Jahrzehnten zunehmend ökonomisch und sozial ausgezahlt. Verkaufserlöse im Bereich Fernwärme und Strom konnten zur Gebührenstabilität beitragen. Des Weiteren tragen bspw. die moderne Rauchgasreinigung und das erhebliche Unterschreiten von Grenzwerten zu einer lebenswerten Umwelt bei. Zu einer modernen Kreislaufwirtschaft gehört zudem, dass anfallende Schadstoffe dem Kreislauf entzogen werden. Hier fungiert die Thermische Abfallbehandlungsanlage als Schadstoffsenke.       


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 bis 12

Leistungsindikator G4-EN1
Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen.

Angaben 2017:

Normal-Kalkhydrat 1.456 t/a
Hochreaktiv-Kalkhydrat 55 t/a
Kalksteinmehl 2.007 t/a
Herdofenkoks (A-Koks) 144 t/a
Ammoniakwasser 646 t/a

Leistungsindikator G4-EN3
Energieverbrauch innerhalb der Organisation.

Angaben 2017:

Erdgas 7.541 MWh/a
Heizöl 1.514 MWh/a

Leistungsindikator G4-EN6
Verringerung des Energieverbrauchs.

Das Umweltmanagementsystem sieht im Rahmen der Umweltziele Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs vor (vgl. Kriterium 3 und 12).
Eine auf das Berichtsjahr bezogene Quantifizierung ist u.a. aufgrund anlagenbedingter Schwankungen (Revisionen, Stillstände) nicht aussagekräftig.

Leistungsindikator G4-EN8
Gesamtwasserentnahme nach Quellen.

Angaben 2017:

Mainwasser 405.698 m³
Stadtwasser 7.897 m³

Leistungsindikator G4-EN23
Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode.

Beim GKS wird eine konsequente Abfalltrennung praktiziert. Das Gesamtgewicht wurde im Berichtszeitraum nicht erhoben, da die Mengen im Vergleich zur verarbeiteten Abfallmenge marginal sind.

In Anlehnung an den Branchenleitfaden für Unternehmen der Abfallwirtschaft wird im Folgenden auch die verarbeitete Abfallmenge aufgeführt: 183.000 t/a


13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Über die Hälfte des Restmülls besteht aus nachwachsenden Rohstoffen, nämlich Biomasse.
Der Kohlenstoffgehalt dieser Abfälle trägt bei der thermischen Behandlung bzw. Verbrennung
nicht zu einer Erhöhung der Temperatur der Erdatmosphäre bei – er verhält sich klimaneutral.
Stünde der Restmüll dem GKS für die Energieumwandlung nicht zur Verfügung, müsste mehr als
die doppelte Menge an fossilen Brennstoffen, nämlich Kohle, verbrannt werden. Das GKS spart
somit über 100.000 t klimaschädliches Kohlendioxid pro Jahr ein.

Das GKS unterliegt aufgrund der installierten Feuerungswärmeleistung sowohl beim Grundlastwerk
– nur dem Kohleteil – als auch beim Spitzenheizwerk Nord dem Emissionshandel. Für
2017 wurden insgesamt 100.176 CO2-Berechtigungen an die Deutsche Emissionshandelsstelle
beim Umweltbundesamt (DEHSt) zurückgegeben.

Die tatsächlich für 2017 in der 3. Handelsperiode 2014 – 2020 zugeteilte Jahresmenge von
21.026 CO2-Zertifikaten lag deutlich darunter, so dass Netto 79.150 t CO2 im Abzug gebracht
werden mussten.

Über die geschilderten Wirkungen hinausgehende Reduktionsziele wurden im Berichtsjahr 2017 nicht formuliert.
Der Anteil erneuerbarer Energien aus dem biogenen Anteil des Restmülls belief sich im Berichtsjahr 2017 auf 691 kWh/t Abfall.



Leistungsindikatoren zu Kriterium 13

Leistungsindikator G4-EN15
Direkte THG-Emissionen (Scope 1).

CO2-Ausstoß in 2017: 100.176 t

Das GKS spart gleichzeitig über 100.000 t klimaschädliches CO2 pro Jahr ein. Damit ist die Klimabilanz in etwa ausgeglichen (vgl. Kriterium 13).
Bei der Berechnung der CO2-Bilanz wurde als Grundlage die Berechnungsmethodik der ITAD genutzt, die wiederum auf Angaben des Umweltbundesamtes basiert.

Leistungsindikator G4-EN16
Indirekte energiebezogene THG-Emissionen (Scope 2).

Die wesentliche Klimawirksamkeit der Geschäftstätigkeit bezieht sich in erster Linie auf die direkten THG-Emissionen. Daher wurden diese im Berichtszeitraum nicht erhoben.

Leistungsindikator G4-EN17
Weitere indirekte THG-Emissionen (Scope 3).

Das GKS erhebt keine CO2-Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette.

Leistungsindikator G4-EN19
Reduzierung der THG-Emissionen.

Die Reduzierung der THG-Emissionen ist im Kerngeschäft des GKS verankert. Konkrete Minderungsziele setzt sich das GKS nicht (vgl. auch Leistungsindikator G4-EN6).