11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Begriffe wie regenerative Energien, Energieeffizienz, ökologisches Bauen und Energie sparen gehören längst zur Umgangssprache. Energie ist ein Zauberwort unserer Zeit. Es ist heute zur markanten „Kraftbezeichnung“ für unsere Zivilisation geworden. Kraft, die jeder von uns braucht und deren unendliche Verfügbarkeit schon seit langem nicht mehr garantiert ist. Aber es ist nun einmal unumstößliche Tatsache, dass Klima- und Umweltschutz mit eine der wichtigsten Aufgaben des Bundes, der Länder und der Kommunen ist, der mit sofortigen Maßnahmen und langfristigen Strategien auf allen Ebenen begegnet werden muss. Die Stadt Langen, eine der Rechtsvorgängerin der heutigen Stadt Geestland, hat ihre Verantwortung für dieses Thema erkannt und ist 2009 der Resolution zum Masterplan Klimaschutz im Regionalforum Bremerhaven beigetreten. Als progressive, sich ihrer Verantwortung für die Menschen, auch der zukünftigen Generationen, bewusst denkende Kommune, befasst sich die Kommune seit Jahren mit der Relevanz ihres operativen Geschäftes für die Ökologie. Bereits 2008 gab es dazu den ersten Ratsbeschluss in Bezug auf nachhaltiges Wirken, der 2012 und 2016 erweitert wurde. 2016 schloss die Stadt Geestland sich der Erklärung des Rates der Gemeinden und Regionen Europas, 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung, an. Darüber hinaus lässt die Stadt sich aktuell bei der deutschen Energieagentur (dena) als Energieeffizienz-Kommune zertifizieren und hat Ende 2016 ein Energie- und Klimaschutzprogramm (EKP) für den Zeitraum bis 2018 beschlossen. Eine Jugend-Umweltmanagerin, welche seit Januar 2017 in Teilzeit eingestellt wurde, ergänzt die Bemühungen, die Nachhaltigkeit für folgende Generationen zu gewährleisten. Neben den für Kommunen verpflichtenden Dienstleistungen wie Bauleitplanung, Infrastruktur, Brandschutz, Abwasserbeseitigung, Schulwesen, Katastrophenschutz, Kinderbetreuung und Friedhöfen, engagiert sich die Stadt Geestland freiwillig im ÖPNV, in der Wirtschaftsförderung, in der Kultur- und Sportförderung sowie in sozialen Bereichen.


12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Die Stadt Geestland verpflichtet sich durch das im Jahr 2015 beschlossene, energie- und klimapolitische Leitbild, welches zur Identifizierung sowie als mittelfristige Orientierung zur Umsetzung energie- und klimapolitischer Ziele dienen soll, zur kontinuierlichen Steigerung der Energie- und Klimaschutzeffizienz und dem nachhaltigen Umgang mit der Ressource Energie https://www.geestland.eu/pics/medien/1_1435668298/2015-03-03_1._Ergaenzung_zum_Leitbild_des_integrierten_Klimaschutzkonzeptes.pdf. Sie sieht darin einen wesentlichen Bestandteil ihres Profils, welches durch Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit gekennzeichnet ist.
Sie konzentriert sich in ihren energie- und klimapolitischen Bemühungen auf die vier Handlungsfelder Gebäude, Stromnutzung, Energiesysteme und Verkehr. Innerhalb dieser Handlungsfelder wird direkt auf die Reduktion des Energieverbrauchs Einfluss genommen.
Die Stadt Geestland ist sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und motiviert die Bevölkerung zum energiebewussten Handeln. Sie unterstützt aktiv die Beratung von Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen über die Möglichkeiten einer nachhaltigen Energieversorgung und -nutzung. Sie arbeitet dabei mit den Energieversorgern und allen weiteren Akteuren zusammen.
Ferner wurde zur Umsetzung dieser Ziele ein Energie- und Klimaschutzmanagement integriert https://www.geestland.eu/pics/medien/1_1465461428/Energie-_und_Klimaschutzmanagement_-_Lenkungsgruppe_Energie-_und_Klimaschutz.pdf und geeignete Maßnahmen werden in einem Energie- und Klimaschutzprogramm https://www.geestland.eu/pics/medien/1_1491398895/2016-12-21_Energie-_und_Klimaschutzprogramm___EKP___2016.pdf festgeschrieben .
Bei der Umsetzung des energie- und klimapolitischen Leitbilds schenkt die Stadt Geestland der in der Region vorhandenen Wertschöpfung besondere Beachtung. Dies stärkt den Standort für die regionale Wirtschaft sowie das lokale Gewerbe und schafft neue Arbeitsplätze. Außerdem hat die Stadt die Patenschaft für zwei Bienenvölker übernommen, um auf die Bedeutung der Bienen für die Umwelt hinzuweisen. Die Bienenvölker stehen dazu übrigens zeitweise auf dem Dachgarten des Rathauses. Durch ihre Bestäubungsleistung sind Bienen die drittwichtigsten Nutztiere und ein besonders gutes Beispiel für "Nachhaltigkeit".

Weitere Zielsetzungen

Die Zielerreichung wird besonders gut am Beispiel der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED dargestellt: Bereits im Jahre 2009 hat sich die Stadt Langen entschlossen, die Straßenbeleuchtung vollständig auf LED-Technik umzustellen. Im Zuge der Fusion zur Stadt Geestland hat auch die Samtgemeinde Bederkesa ihre Straßenbeleuchtung umgestellt. Insgesamt wurden rund 4.800!! Lichtpunkte erneuert. Seinerzeit ist man mit dem Ziel 2/3 des Stromverbrauches einzusparen gestartet. Inzwischen liegen die Verbrauchswerte vor und es konnte nachgewiesen werden, dass über 70 % des Stromverbrauches eingespart wurde. Das angestrebte Ziel wurde somit deutlich übertroffen! Es werden rund 500 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Im Weiteren erfolgt derzeit die Einführung der automatisierten Steuerung der Straßenbeleuchtung (Umsetzung bis 2019). Dadurch werden pro Jahr zusätzlich rund 90 Tonnen CO2 gespart. Ansonsten hat sich die Stadt im Rahmen des Energie- und Klimamanagements das Ziel gesetzt, die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um 50 % zu reduzieren.
Die Stadt Geestland besitzt aufgrund ihrer Planungshoheit große Einflussmöglichkeiten auf die Stadtentwicklung in Bezug auf Gestaltung von Infrastruktur und Liegenschaften. Dies wird unter anderem in der zurückhaltenden, flächensparenden Ausweisung von Baugebieten deutlich, bei der primär auf die Innenentwicklung vorhandener Flächen sowie auf optimierte Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur geachtet wird. Ein wichtiger Baustein der Einflussnahme ist Transparenz und Information der Bevölkerung, zum Beispiel durch energetische Quartiersanierungen, bei denen Kentnisse zu energieeffizienten Gebäuden (Dämmung, Beleuchtung, Heizung, usw.), regenerativen Energiequellen sowie Nachhaltigkeit durch regionale, recycelte Baustoffe vermittelt werden sollen. Hierzu ist unter anderem eine "gläserne Baustelle" geplant, auf der die Bürger direkten Zugriff auf diesbezügliche Informationen erhalten.

Zur Erbringung der Dienstleistungen des operativen Geschäftes ist die Stadt Geestland bestrebt und durch das bereits beschriebene Leitbild verpflichtet, mit den vorhandenen natürlichen Ressourcen sorgsam umzugehen. Nutzen wird dabei vornehmlich aus Wasser und Energie (Wärme und Strom) gezogen.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 bis 12

Leistungsindikator G4-EN1
Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen.

Bei der Stadt Geestland gibt es keine eingesetzten Materialien nach Gewicht oder Volumen, weil wir kein Produktionsbetrieb sind.

Leistungsindikator G4-EN3
Energieverbrauch innerhalb der Organisation.

In Zahlen lassen sich der Wärmeverbrauch der Stadt pro Jahr auf 9.500 MWh (Scope 2: 2470 t CO2), der Stromverbauch pro Jahr auf 4.000 MWh (Scope 2: 0,00 t CO2, da zu 100 % regenerativ) beziffern.

Leistungsindikator G4-EN6
Verringerung des Energieverbrauchs.



Weitere geplante Maßnahmen:

Leistungsindikator G4-EN8
Gesamtwasserentnahme nach Quellen.

Der Wasserverbrauch pro Jahr beträgt 57.000 m³.

Leistungsindikator G4-EN23
Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode.

Durch die von der Stadt zu erbringenden Dienstleistungen entstehen jährlich etwa 140 t Abfall (davon 101 t Restmüll, 31 t Altpapier und 8 t Wertstoffe). Die Stadt setzt sich selbstverständlich für die Nutzung von Wertstoffen ein und stellt u. a. großzügig Sammelplätze für Wertstoffe zur Verfügung.


13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Zur Analyse ihrer Liegenschaften hat die Stadt Geestland "Energieberichte" über die Jahre 2012 bis 2014 erstellen lassen https://www.geestland.eu/pics/medien/1_1491399046/Energiebericht_Stadt_Geestland___Oktober_2016__.pdf. Dadurch konnten sowohl Erfolge der laufenden Enegiesparmaßnahmen nachgewiesen als auch Handlungsbedarfe aufgezeigt werden. Der Gesamtwärmebedarf der Stadt Geestland beträgt aktuell rund 9.500 MWh. Davon entfallen rund 3.800 MWh auf die Moor-Therme Aqua Vitalis sowie 5.700 MWh auf die weiteren stadteigenen Liegenschaften.

Weitere Zielsetzungen

Im Rahmen der Zertifizierung als Energieeffizienz-Kommune der Deutschen Energieagentur hat sich die Stadt Geestland verpflichtet, dem Ziel der Bundesrepublik Deutschland in Bezug auf die Soll-Reduktion des Primärengergiebedarfs zu folgen. Zur Erreichung dieser Ziele wurde das Energie- und Klimaschutzprogramm erarbeitet und verbindlich festgelegt, welches alle drei Jahre überprüft und fortgeschrieben wird. Hierin sind insbesondere Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und Klimaeffizienz festgeschrieben. Beispielhaft für solche Maßnahmen ist der Einbau einer Spülwasseraufbereitungsanlage im öffentlichen Schwimmbad Moor-Therme, welcher zur Einsparung von Wasser und Abwasser sowie elektrischer Energie in erheblichem Maße führen wird. Die Stadt ist sich auch der globalen Klimaentwicklung bewusst und ist eine Klimapartnerschaft im Rahmen des Projektes "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015", unterstützt und finanziert von Engagement Global / Servicestelle Kommunen in der Einen Welt / Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit dem Distrikt Leribe in Lesotho im Süden Afrikas eingegangen. In diesem Kontext wurden vor Ort Pflanz- und Abwasserprojekte initiert und durchgeführt. Für das Handeln ergibt sich daraus, dass die Achtsamkeit auf und Nutzung von regenerativen Energiequellen obligatorisch sind. Auch Müllvermeidung, Recycling von Wertstoffen und Nutzung mehrfach verwendbarer Materialien sind Ziele der Stadt, welche zum Beispiel durch Aktionen wie ein "Plastiktütenfreier Tag" oder im Rahmen einer Energiemesse in Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft zu erreichen versucht werden.

Die Stadt hat sich bereits frühzeitig für die Nutzung regenerativer Energien entschieden. So sind mehrere Liegenschaften an Wärmeleitungen von Biogasanlagen (NawaRo) angeschlossen und verwenden seit Jahren elektrische Energie aus 100 % regenerativen Energiequellen. Weiterhin betreibt die Stadt mehrere PV-Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie. Zusätzlich ist die Errichtung einer Holzhackschnitzel-Heizung zur alternativen Energieversorgung der Moor-Therme geplant. Dadurch werden anfallende Abfallstoffe aus den öffentlichen Anlagen sinnvoll verwertet. Zur Förderung der Elektromobilität ist die Einrichtung eines E-Bus-Ringes im Rahmen des ÖPNV geplant. Elektrotankstellen für PKW wurden bereits an den Rathäusern errichtet und weitere sind geplant. Diese werden zu 100 % aus regenerativen Energiequellen gespeist. Der Fuhrpark der Stadt umfasst bereits zwei Elektrofahrzeuge und weitere Anschaffungen sind geplant. Zudem wird derzeit eine Pedelec-Station mit Ladestation in der Ortschaft Bad Bederkesa errichtet.
Als Bezugsgrößen werden die Angaben und Erhebungen der Verbrauchdaten der Energiever-sorgungsunternehmen herangezogen. Im Rahmen des dena-Zertifizierungverfahrens ist zudem ein Monitoring notwendig. Die benötigen Größen werden durch eigene Aufzeichnungen und ein eigenes edv-unterstütztes Monitoring erhoben.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 13

Leistungsindikator G4-EN15
Direkte THG-Emissionen (Scope 1).

Die Stadt Geestland unterhält keine Anlagen, die unter das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz fallen.

Leistungsindikator G4-EN16
Indirekte energiebezogene THG-Emissionen (Scope 2).

Die Stadt Geestland unterhält keine Anlagen, die unter das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz fallen.

Leistungsindikator G4-EN17
Weitere indirekte THG-Emissionen (Scope 3).

Die Stadt Geestland unterhält keine Anlagen, die unter das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz fallen.

Leistungsindikator G4-EN19
Reduzierung der THG-Emissionen.

Die Stadt Geestland unterhält keine Anlagen, die unter das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz fallen.