11. Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

Das Unternehmen legt offen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen für die Geschäftstätigkeit in Anspruch genommen werden. Infrage kommen hier Materialien sowie der Input und Output von Wasser, Boden, Abfall, Energie, Fläche, Biodiversität sowie Emissionen für den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Immaterielle Finanzprodukte haben von Natur aus deutlich weniger unmittelbare Umweltauswirkungen als Erzeugnisse aus der Industrie. Im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit werden in erster Linie Papier und Energie als natürliche Ressourcen verbraucht (Level 1 und 2 des GHP). Eine Analyse der größten CO2-Verursacher und der größten Ressourcenverbräuche in unserem Hause hat ergeben, dass wir als wesentliche Risiken steigende Energiepreise sowie in Teilen erhöhte Papierverbräuche infolge zunehmender regulatorischer Anforderungen im Kundengeschäft identifiziert haben. Andere Ressourcen werden nur in geringen Mengen verbraucht. Als wesentlichen Hebel für den Transformationsprozess sehen wir die Scope 3-Emissionen an. Da es jedoch derzeit insbesondere für das Kreditgeschäft an entsprechenden Messmethoden und Daten mangelt, besteht derzeit keine Möglichkeit für uns, diese zu erheben. Daher nehmen wir eine darüber hinaus gehende methodische Risikoanalyse derzeit nicht vor. Wir planen jedoch, die Scope 3-Emissionen für das Berichtsjahr 2024 zu erheben.

Insbesondere für die Ressourcen Energie und Wärme wird seit Jahren an der Verbrauchsoptimierung gearbeitet. Im Bereich der Hauptstelle Kiel konnte trotz Flächenerweiterung und Aufnahme zusätzlicher Mitarbeiter der Verbrauch an elektrischer Energie von rund 2.453 MWh im Jahr 1997 auf nunmehr rund 822 MWh im Jahr 2023 reduziert werden. Gegenüber dem Vorjahresverbrauch in Höhe von 775 MWh stieg der Verbrauch damit allerdings um 47 MWh. Dies erklärt sich durch die starke Zunahme aller Aktivitäten in diesem Bereich aufgrund der vollständigen Entspannung der Corona-Lage gegenüber 2022 und der zusätzlichen Inbetriebnahme von Ladesäulen.

Die Vorstandsvorgabe der permanenten Energieoptimierung ist fest in den Arbeitsabläufen und aktuellen Stellenbeschreibungen integriert und wird auch zukünftig weiterverfolgt. Die entsprechenden Verbräuche werden kontinuierlich erfasst und einmal jährlich an den Vorstand berichtet.

Darüber hinaus haben wir ab 2019 entsprechend unserer Planung nur noch zertifizierten Ökostrom bezogen. Die entsprechenden Verträge für 2024 wurden ebenfalls abgeschlossen. Von den insgesamt emittierten 1.542 t CO2e entstanden 80 t CO2e bei der Stromerzeugung. Damit ist die Förde Sparkasse im Stromverbrauch bereits weitgehend CO2-neutral. Im Rahmen des 2019 durchgeführten Energie-Audits wurden weitere Maßnahmen zur Energieverbrauchsreduktion identifiziert. Diese werden sukzessiv umgesetzt.

Wir wollen Papierverbräuche und Dienstfahrten fortlaufend durch zunehmende Digitalisierung von Kommunikations- und Geschäftsprozessen reduzieren. Insbesondere durch die zunehmende Digitalisierung unserer Kreditakten und Kontoservices erhoffen wir uns eine schlankere und papierreduzierte Auftragsabwicklung (siehe auch Kriterium 10).

Die Verbrauchsmengen beim Drucker-/Kopierpapier konnten 2022 gegenüber dem Vorjahr bereits um 32,53 % und in 2023 nochmals um 3,67 % gesenkt werden. Bei einer konsequenten Umsetzung der geplanten Maßnahmen gehen wir auch in den Folgejahren davon aus, die Papierverbräuche insgesamt weiter einschränken zu können. Nachdem der Verbrauch beim Papier für Kontoauszugsdrucker in 2022 noch um 23,01 % reduziert werden konnte, stieg der Verbrauch im Berichtsjahr 2023 um 28,28 % wieder deutlich an.
 
 


12. Ressourcenmanagement

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und quantitativen Ziele es sich für seine Ressourceneffizienz, insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Rohstoffproduktivität und die Verringerung der Inanspruchnahme von Ökosystemdienstleistungen gesetzt hat, welche Maßnahmen und Strategien es hierzu verfolgt, wie diese erfüllt wurden bzw. in Zukunft erfüllt werden sollen und wo es Risiken sieht.

Für uns als Finanzdienstleistungsunternehmen liegt ein wesentlicher Ansatzpunkt in der Verringerung des Energieeinsatzes im Gebäudebetrieb. Bei allen Neu- und Umbauten werden die Grundsätze der energieeffizienten Planung berücksichtigt.

Im Jahr 2023 haben wir folgende Maßnahmen durchgeführt: Für die im Jahr 2022 durchgeführten Effizienzmaßnahmen ergaben sich in 2023 folgende Effekte (Controlling über Jahresrechnungen):
Mit Hilfe von verschiedenen internen Controlling-Dateien und unserer Klimabilanz (siehe Kriterium 13) überprüfen wir die Wirksamkeit unserer Maßnahmen und leiten daraus ggfls. Änderungsbedarf in Bezug auf unser Energiesparkonzept ab. Dem Vorstand wird hierzu regelmäßig Bericht erstattet.

Langfristiges Ziel bleibt eine weitere Reduzierung des Energieverbrauches. Quantitativer Zielwert ist auch die Reduzierung des CO2-Ausstoßes um durchschnittlich jährlich 5% bezogen auf den Wert von 2018.
   
Bilanzierungsjahr CO2-Ausstoß in Tonnen
2018 4.368
2019 2.044
2020 1.555
2021 1.784
2022 1.542

Gegenüber dem Vorjahr ist der CO2-Ausstoß deutlich gesunken und liegt sogar unterhalb des Wertes von 2020. Die Reduzierung erklärt sich zum einen durch die kontinuierliche Durchführung von Sanierungen in Bezug auf die Energieeffizienz und zum anderen durch eine weiterhin niedrige Anzahl von Aktivitäten bedingt durch anhaltende Präventionsmaßnahmen in 2022. Weitere Details sind der Klimabilanz zu entnehmen.

Für die Darstellung wesentlicher Risiken in Zusammenhang mit unserer Geschäftstätigkeit auf Umweltaspekte und die Einbindung der Geschäftsführung wird auf die Kriterien 4 und 11 verwiesen.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11 bis 12

Leistungsindikator EFFAS E04-01
Gesamtgewicht des Abfalls. Link

Das Gesamtgewicht für Akten und Papierabfälle betrug im Jahr 2023 insgesamt 95,864 t und hat sich damit gegenüber dem Vorjahreswert (99,1361 t) reduziert. An Datenmüll (feste Datenträger und Elektro/Computerschrott) fiel 0,116 t an. Gegenüber dem Vorjahr (0,069 t) ergibt sich hier eine leichte Zunahme. Mikrofiche/-filme wurden im Jahr 2023 nicht vernichtet. Die Abfallmengen für Restmüll werden nicht erhoben.

Leistungsindikator EFFAS E05-01
Anteil des gesamten Abfalls, der recycelt wird. Link

Die aus Papier, Pappe und Kartonagen resultierenden Abfallmengen wurden vollständig der stofflichen Verwertung zugeführt und damit zu 100 % recycelt. Der Datenmüll (feste Datenträger und Elektro/Computerschrott) wurde zu 100 % termisch verwertet.

Leistungsindikator EFFAS E01-01
Gesamter Energieverbrauch. Link

Aufgrund der Abrechnungszeiträume und Rechnungsstellungstermine ist für den aktuellen Bericht nur eine Angabe der Gesamthauswerte aus der Klimabilanz für das Kalenderjahr 2022 möglich.

Die gesamte erhobene Wärmeenergie betrug im Jahr 2022 rund 5.247 MWh. Dies entspricht einer Reduzierung um 1.339 MWh im Vergleich zum Vorjahresverbrauch in Höhe von 6.586 MWh, im Wesentlichen begründet durch die Umsetzung des Energie-Sicherungsgesetzes und durch Witterungseffekte.

Die gesamte erhobene elektrische Energie betrug im Jahr 2022 rund 2.527 MWh. Dies entspricht einer Reduzierung um 344 MWh im Vergleich zum Vorjahresverbrauch in Höhe von 2.871 MWh, mit Berücksichtigung des Stromverbrauchs für mobiles Arbeiten zusammen 377 MWh.

Die sechs Photovoltaikanlagen der Förde Sparkasse haben 2023 zusammen 37.754 kWh erzeugt, wovon 24.834 kWh selbst verbraucht wurden.

Der Jahresstromverbrauch für die Hauptstellen in Kiel, Eckernförde und Plön betrug:
 
Kalenderjahr Stromverbrauch der Hauptstelle Kiel
in MWh
Stromverbrauch der Hauptstelle Plön
in MWh
Stromverbrauch der Hauptstelle Eckernförde
in MWh
Stromverbrauch aller Hauptstellen
in MWh
1997 2.453 - - -
1998 2.252 - - -
1999 1.744 - - -
2000 1.606 - - -
2001 1.584 - - -
2002 1.553 - - -
2003 1.399 - - -
2004 1.268 - - -
2005 1.178 458 339 1.975
2006 1.092 412 308 1.812
2007 1.053 355 269 1.677
2008 1.022 320 217 1.559
2009 1.016 301 214 1.531
2010 1.051 319 212 1.582
2011 1.052 282 194 1.528
2012 1.001 267 207 1.475
2013 778 264 206 1.248
2014 972 254 211 1.437
2015 978 236 199 1.413
2016 981 227 209 1.417
2017 911 221 202 1.334
2018 895 207 187 1.289
2019 869 186 188 1.243
2020 802 175 178 1.155
2021 771 171 171 1.113
2022 775 153 157 1.085
2023 822 142 133 1.097


13. Klimarelevante Emissionen

Das Unternehmen legt die Treibhausgas(THG)-Emissionen entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol oder darauf basierenden Standards offen und gibt seine selbst gesetzten Ziele zur Reduktion der Emissionen an.

Aufgrund des hohen internen Aufwandes und der teilweise unvollständigen Datenlage hat sich die Förde Sparkasse in 2019 entschieden, als ersten Schritt zusammen mit einem externen Dienstleister eine Klimabilanz für das Jahr 2018 mit dem VFU-Tool zu erstellen. Die EHA Energie-Handels-Gesellschaft mbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg hat diese Klimabilanz im Dezember 2019 fertiggestellt.

Für 2018 ergab sich damit eine Treibhausgasemission von 4.368 t CO2e. Die mit Abstand größten CO2-Verursacher waren der Stromverbrauch und die benötigte Heizenergie. Auch für das Bilanzjahr 2019 wurde ebenfalls durch die EHA Energie-Handels-Gesellschaft mbH & Co. KG eine Klimabilanz aufgestellt. Durch die Umstellung auf Ökostrom und zahlreiche Energiesparmaßnahmen konnten deutliche Erfolge erzielt werden. Für 2022 wurde dann erneut durch die EHA eine Klimabilanz erstellt. Daraus ergab sich eine Treibhausgasemission von 1.542 t CO2e. Dies entspricht einer Reduzierung um 13,5% in Bezug auf das Vorjahr und einer Einsparung von 65% in Bezug auf 2018.

Um eine Vergleichbarkeit zu schaffen, werden die Treibhausgasemissionen zusätzlich in Bezug auf unsere Mitarbeiterzahl (MAK) angegeben. Die Mitarbeiterzahl nach MAK (Mitarbeiterkapazitäten) entspricht der Zahl der Jahresarbeitseinheiten, d. h. der Zahl der Personen, die im Unternehmen während des gesamten Berichtsjahres umgerechnet einer Vollzeitbeschäftigung nachgegangen sind. Hier hat sich der Wert von 4,24  t CO2e/ MAK im Jahr 2018 auf mittlerweile 1,74 t  CO2e/ MAK im Jahr 2022 reduziert, was einer Einsparung von 59% entspricht. Im Verhältnis zum Vorjahr haben wir unsere Treibhausgasemissionen in Bezug auf unsere MAK um 14% reduziert.
 
Wir werden auch in 2024 für 2023 eine Klimabilanz erstellen, sobald die Verbrauchsdaten dafür vorliegen. Dabei werden sich durch die umgesetzten Energiesparmaßnahmen aus 2022 im Stromverbrauch eine weitere Reduzierung nachweisen lassen, die allerdings im Wesentlichen ohne Auswirkung auf die CO2-Emmissionen bleibt. Im Beleuchtungsbereich wurde 2023 ein Einsparpotential von ca. 30.630 kWh elektr. prognostiziert. Das Einsparpotential durch Heizungssanierungen für 2023 wurde auf 79.329 kWh therm. prognostiziert.
Im Berichtsjahr haben wir uns keine weiteren quantifizierbaren Reduktionsziele gesetzt. Vielmehr haben wir aus unserer Klimabilanz konkrete Maßnahmen zur Verbesserung unseres CO2-Fußabdruckes abgeleitet, die wir auch umgesetzt haben. Für die im Berichtsjahr umgesetzten Maßnahmen verweisen wir auf das Kriterium 12.

Für 2024 sind sechs Maßnahmen zur Beleuchtungsumrüstung auf LED und drei Photovoltaik-Anlagen geplant. Über die dadurch erreichte Energieeinsparung wird in der entsprechenden Klimabilanz berichtet.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 13

Leistungsindikator EFFAS E02-01
Gesamte THG-Emissionen (Scope 1, 2, 3). Link

Für 2022 ergibt sich gemäß Klimabilanz eine Treibhausgasemission von 1.542 t CO2e.

Die erforderlichen Zahlen für das Berichtsjahr 2023 liegen uns zum Erstellungszeitpunkt dieses Berichtes in Gänze noch nicht vor. Diese sind jedoch zwingende Voraussetzung für eine vollständige Klimabilanzierung. Insbesondere müssen die Nebenkostenabrechnungen der teilvermieteten Liegenschaften abgewartet werden. Die THG-Emissionen für 2023 werden dann im nächsten Bericht veröffentlicht.