Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.
ERFAHRUNGEN TEILEN, QUALITÄT SICHERN
Unser Verständnis von Qualität
Für die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit unserer Arbeit spielt Qualität eine zentrale Rolle. Unser Verständnis von Qualität ist dabei an internationale Standards angelehnt. Darüber hinaus nutzen wir die Verfahren des Managementmodells Capacity WORKS, ergänzt durch Monitoring und Evaluierung. Unsere Arbeit unterliegt zudem regelmäßigen externen Prüfungen. Qualität zeichnet sich aus durch positive Wirkungen. Unser Qualitätsverständnis ist außerdem geprägt durch:
- auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Werte
- wirtschaftlich eingesetzte Ressourcen
- effiziente Steuerung
- erfüllte Regeln
Jedes dieser Qualitätsmerkmale ist mit Verfahren, Instrumenten und Prozessen verbunden, die auf die entsprechenden Bedarfe ausgerichtet sind. In ihrer Gesamtheit sind sie im Qualitätshaus abgebildet, dem internen Referenzrahmen für das Qualitätsverständnis der GIZ.
Dezentrales Qualitätsmanagement
Unser Qualitätsmanagement und die dahinterliegenden Verfahren und Anforderungen sind dezentral verankert. Verantwortlich sind die jeweiligen Organisationseinheiten. Hauptakteure für die Qualität unserer Leistungserbringung in den Vorhaben sind die Auftrags- und Durchführungsverantwortlichen mit ihren Fach- und Führungskräften. Sie sind in besonderer Weise verpflichtet, die Qualität unserer Arbeit sicherzustellen. Qualitätsmanagement ist eine Führungsaufgabe. Nichtsdestoweniger tragen selbstverständlich alle Mitarbeiter*innen mit ihrer täglichen Arbeit dazu bei. Denn Qualitätssicherung ist ein fortlaufender Prozess, der niemals endet. Indem wir regelmäßig Mitarbeiter*innen, externe Stakeholder*innen und Auftraggeber*innen befragen und die Ergebnisse dieser Befragungen systematisch analysieren und darauf aufbauend Maßnahmen entwickeln, verbessern wir unsere Qualität kontinuierlich. Ein weiteres internes Qualitätsinstrument sind unternehmensstrategische Evaluierungen, die evidenzbasierte Entscheidungen, Veränderungen und Lernprozesse sowohl auf der strategischen als auch auf der operativen Ebene ermöglichen, um damit die Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Qualität der Leistungserbringung sowie der Veränderungsprozesse des Unternehmens zu erhöhen.
Externe Qualitätskontrolle
Die GIZ unterliegt einer jährlichen externen Qualitätskontrolle durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das BMZ wählt 50 Vorhaben der GIZ stichprobenartig aus und überprüft ihre Qualität anhand spezifischer Kriterien. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Einhaltung der BMZ-Vorgaben zu Planung und Durchführung dieser Vorhaben. Die Prüfkriterien sind:
- Einhaltung entwicklungspolitischer Vorgaben
- Zielsystem
- Angebotslegung und Berichterstattung
- Plausibilität des Instrumenteneinsatzes
- Wirtschaftlichkeit
Die Qualitätskontrolle durch das BMZ ist deshalb wichtig, weil hier Prüfer*innen einen Blick von außen auf unsere Projekte werfen. Im Jahr 2021 fand die externe Qualitätskontrolle zum neunten Mal statt. Im Fokus standen dabei die Prüfkriterien Wirtschaftlichkeit und Zielsystem. GIZ und BMZ analysieren die Ergebnisse und besprechen eventuell notwendige weitere Schritte. Damit sichern wir ein gemeinsames Verständnis unserer Zusammenarbeit sowie eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung unserer Arbeit.
Lernen und Innovation
Die GIZ versteht sich als Lernende Organisation. Das heißt, sie setzt Wissen und Lernprozesse zum einen für Innovation und die strategische Weiterentwicklung ihrer Leistungen ein, reflektiert darüber hinaus aber auch handlungsleitende Grundsätze, um sich agil auf wandelnde Rahmenbedingungen einstellen zu können. Dieser Ansatz ist einerseits in Capacity WORKS, unserem Management-Tool für die Steuerung und Durchführung unserer Aufträge, im Erfolgsfaktor „Lernen und Innovation“ verankert. Darüber hinaus wurde 2021 ein neuer Orientierungsrahmen für Wissensmanagement und Lernen in Zeiten digitaler Transformation entwickelt, der grundlegende Prozesse zur Schaffung, Verfügbarmachung und Nutzung von Wissen beschreibt und damit zeitgemäße Richtlinien zum individuellen und organisationalen Lernen vorgibt. Er betont die Aspekte Diversität, Transparenz und Vernetzung im Umgang mit Wissen und trägt damit zur Gestaltung einer Unternehmenskultur bei, in der das Teilen von Erfahrungen und das gemeinsame Entwickeln von Wissen im Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg zur Basis unseres Arbeitens wird.
Sichtbar wird dies unter anderem in den Angeboten zu Weiterbildung und Qualifizierung der Akademie für Internationale Zusammenarbeit, die Mitarbeiter*innen und Führungskräfte der GIZ beim Lernen unterstützen. Hier werden zunehmend Angebote des selbstgesteuerten, kollektiven und arbeitsplatznahen Lernens definiert, die Einzelne befähigen und zugleich eine Lernkultur im Unternehmen verankern.
Der Orientierungsrahmen wurde von der “Allianz Wissen und Lernen” – einem agilen, bereichsübergreifenden Netzwerk zur Steuerung von Wissensmanagement und Organisationalem Lernen – entwickelt. Er greift zentrale Elemente des strategischen Projekts „Kooperation und Führung“ (KuF) auf, das seit 2017 Lernen, Selbstreflektion und Kooperation im Unternehmen stärkt. Im Rahmen von KuF wurden vier Prinzipien für die Zusammenarbeit innerhalb der GIZ entwickelt, die heute Teil unseres Unternehmensleitbilds sind. Eines davon lautet „Experiment & Innovate“. Es steht für Mut zum Ausprobieren und zum Scheitern. Wir wollen aus Fehlern möglichst frühzeitig lernen, damit Zeit zum Richtungswechsel bleibt. In einer durch steigende Komplexität und rapide Beschleunigung gekennzeichneten Welt ist es manchmal unvermeidbar, dass bis dato erfolgreiche Ansätze nicht mehr funktionieren. Wichtig ist, sich dies einzugestehen.
“Experimentieren und Innovation” steht auch im Zentrum des Innovationsfonds, dem GIZ-internen Call for Ideas, der seit 2017 jährlich ausgerufen wird. 2021 hatte der Innovationsfonds den Fokus “Build Back Better – Our contribution to a transformative recovery post COVID-19". Hier wurden die besten Ideen gesucht für zukunftsweisende Beratungsansätze und Serviceleistungen zur Unterstützung nachhaltiger Entwicklungswege bei der Überwindung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Effekte der Covid-19-Krise.
Wie unsere Arbeit wirkt - Weltweit
Weltweit für eine lebenswerte Zukunft arbeiten – das ist das, was uns tagtäglich antreibt, gemeinsam mit unseren Auftraggebern und Partnern vor Ort. Um den Erfolg unserer Arbeit transparent und verständlich aufzubereiten und zu kommunizieren, werden jährlich aggregierte Wirkungsdaten erfasst. Mit ihren Aufträgen an die GIZ verfolgen die Auftraggeber klare Ziele, die regelmäßig von uns überprüft werden. Darüber hinaus erheben wir so genannte aggregierte Wirkungsdaten: Sie stellen projekt- und länderübergreifend dar, welche Wirkung unser Engagement in bestimmten Bereichen, wie zum Bespiel Wasserversorgung oder Berufsbildung rückwirkend erzielt hat. Diese Wirkungsdaten werden anhand von Aggregationsindikatoren erhoben, die auf den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDGs) beruhen und anschließend global zusammengefasst werden. Da die Daten öffentlich zugänglich sind, unterstützen sie auch die internationalen Bemühungen für mehr Transparenz, Wissens- und Erfahrungsaustausch. Darüber hinaus treten wir über die aggregierten Wirkungsdaten in den Dialog mit unseren Partnern und Auftraggebern sowie der interessierten Öffentlichkeit.
Die globale Erfassung der Wirkungsdaten fand im Jahr 2021 bereits zum sechsten Mal statt. 1.115 Projekte berichteten über ihre Wirkungen, das entspricht etwa 95 Prozent aller abgefragten Vorhaben.