10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Wir tragen Verantwortung für unsere Produkte und die Verbraucher:innen. Nachhaltigkeitsverantwortliche sind dafür zuständig, nachhaltige Innovationen zu fördern und bei Neuentwicklungen Nachhaltigkeitsaspekte besonders im Blick zu haben. Voraussetzung für erfolgreiche Innovationen in Nachhaltigkeit ist die Bereitschaft Risiko zu übernehmen sowie eine Unternehmenskultur, die es erlaubt Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Das zeigen die folgenden Beispiele: 
 
Unsere wichtigste Innovation war die Einführung des FRoSTA Reinheitsgebots im Jahr 2003, mit dem wir die Nachhaltigkeit zum Kern unserer Marke gemacht haben. Bis heute sind wir die einzige Lebensmittelmarke, die so konsequent auf sämtliche Zusatzstoffe, Aromen und sonstige Zusätze verzichtet und gleichzeitig auf maximale Transparenz und 100% verantwortungsvolle Zutaten setzt. Seitdem werden alle neuen Produkte unter diesen strengen Maßgaben entwickelt. Diese Innovation war für uns eine große und auch riskante Investition. In den ersten Jahren brach unser Umsatz dramatisch ein. Heute wissen wir, dass es sich die nachhaltige Ausrichtung gelohnt und unseren Unternehmenserfolg langfristig ermöglicht hat. Diese Erkenntnis machte Mut für weitere Investitionen in Nachhaltigkeit.  
 
Eine weitere Innovation war unser SAP-basiertes PCF-Berechnungssystem, das uns erlaubt, bereits während der Produktentwicklung die  CO2 Emissionen des Produktes zu berechnen und auf unserer Homepage (www.frosta.de) veröffentlicht. So entsteht eine transparente Informationsquelle über die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Klimawandel. Das hat auch uns geholfen, den Anteil vegetarischer Gerichte zu erhöhen, denn Fleisch konnte als eine der Hauptquellen für einen hohen CO2-Wert identifiziert werden. Für unser im letzten Nachhaltigkeitsbericht 2018 veröffentlichtes Ziel, den Anteil an Fleisch an allen unseren Zutaten um 20% zu senken haben wir in 2020 die VIER PFOTEN Atlas Challenge gewonnen und die höchste Punktzahl in der Lebensmittelbranche erreicht. Wir haben den Anteil Fleisch an allen Zutaten von 2018-2020 um 22,4% reduziert. Außerdem haben wir in 2020 unser erste pflanzenbasierte Fischalternative auf den Markt gebracht (siehe „Fisch vom Feld“) - eine echte Innovation aus Gemüse!
 
Ein weiteres großes Innovationsfeldmit dem wir uns in den letzten Jahren intensiv befasst haben, sind unsere VerpackungenDafür haben wir eine eigenen Entwicklungsabteilung für nachhaltige VerpackungenUnser Idealbild sind Verpackungen, die mehrfach sortenrein recycelbar sindaus Materialien bestehendie keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion darstellen und die, falls sie nicht sachgemäß in der Umwelt entsorgt werdenbioabbaubar sind 
Nach über 3 Jahren Entwicklungszeit sind in 2020 die ersten FRoSTA Produkte im Papierbeutel auf den Markt gekommen. Dieser erste, unbeschichtete Papierbeutel für Tiefkühlprodukte kann im Altpapier entsorgt und recycelt werden und hat einen deutlich niedrigeren CO2 Fußabdruck als unser Kunststoffbeutel. Trotz dieses Erfolges hatten wir uns ursprünglich die Umstellung aller FRoSTA Produkte auf den Papierbeutel in 2020 vorgenommen. Dieses Ziel haben wir noch nicht erreicht, arbeiten aber weiter daran eine Lösung für alle Produkte zu finden. Für uns steht an erster Stelle, dass die Verpackungslösung einen wirklichen Fortschritt für die Umwelt bedeutet. Deshalb haben wir den neuen Papierbeutel auch einer externen ökobilanziellen Überprüfung unterzogen.  
 
Durch die Umstellung von Aluminium-Tray auf Papptrays bei unseren Schlemmerfilets sparen wir 500t pro Jahr Aluminium ein. Durch die Umstellung auf den beim Kunstoffbeutel 2016 auf sortenreines Material, haben wir eine CO2-Einsparung von 20% erreicht.  
 
Gemeinsam mit der Universität Witten/Herdecke, dem ZNU und unterschiedlichen Verbundpartner:innen beteiligen wir uns an dem wissenschaftlichen Forschungsprojekt „BioValBiodiversity Valuing & Valuation“, bei dem wir auf unseren Flächen und gemeinsam mit unseren Landwirt:innen Daten zur Biodiversität erheben werden, um Biodiversität in unsere Managemententscheidungen integrieren zu können. Das Ziel ist es, Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität entlang der Produktlebenszyklen abzuleiten, diese im Management zu verankern und zu kommunizieren. Ein weiteres unserer Ziele, bis Ende 2021 100.000 m² ökologisch wertvolle Fläche zu schaffen und so einen Beitrag zum Biodiversitätsschutz zu leisten, konnten wir bis Ende 2020 zu 25% erreichen. 

Zusätzlich zu unseren Kolleg:innen, die in den Abteilungen Marketing, Produktentwicklung und Innovationsmanagement arbeiten, wo die Entwicklung von Produkt- und Prozessinnovationen zu den täglichen Aufgaben gehören, sind alle FRoSTA Mitarbeiter:innen aufgerufen, Ideen zur Verbesserung unserer Prozesse im Rahmen unseres Ideenmanagements einzureichen. Die Ideen der Mitarbeiter:innen, die mit ihren Vorschlägen oder Ideen dazu beitragen, die Effizienz zu steigern, Umweltauswirkungen zu reduzieren, oder die Arbeitssicherheit zu erhöhen werden durch ein Gremium bewertet und im Falle der Umsetzung prämiert. Dabei wir auch explizit dazu aufgerufen, Ideen einzureichen, die die Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeit verbessern.