10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Als nicht-produzierendes Unternehmen betreiben wir kein systematisches Innovations- und Produktmanagement. Im Rahmen unserer Green Economy-Strategie ist allerdings die Belegschaft aufgerufen, Vorschläge einzubringen, die die soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Unternehmen oder auch im privaten Bereich weiter verbessern. Unternehmensintern wurde bislang hierfür der Begriff „Green Transformation“ verwendet. Vorschläge oder auch „Tipps“ können direkt über den jeweiligen Vorgesetzten, über das Intranet oder anonymisiert über einen Briefkasten eingebracht werden. Es werden Verantwortliche benannt, die die Vorschläge auf ihre Machbarkeit (technisch, organisatorisch, finanziell) prüfen. Kosten und Nutzen werden gegenüber gestellt. Die Geschäftsführung entscheidet, ob die Vorschläge dann umgesetzt werden. In 2020 wurden beispielsweise im Rahmen eines Workshops Vorschläge gesammelt, es ist geplant, weiterhin derartige Workshops jährlich durchzuführen. Die Auswirkungen der Vorschläge werden nicht qualitativ bewertet.

Einen größeren Hebel in Bezug auf Nachhaltigkeit hat die BIS allerdings aufgrund ihres Einflusses auf die Wirtschaft und auf die Politik durch Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit, Instrumente der Wirtschaftsförderung und Projektentwicklung.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ist hier der Green Economy Blog zu nennen. Hierbei handelt es sich um eine Webseite der BIS, auf der seit 2017 wöchentlich redaktionelle Beiträge über Bremerhavener Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen veröffentlicht werden, die nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen anbieten oder auch selber eine Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit haben. Der Blog wird ergänzt um einen monatlich erscheinenden Newsletter, in dem auf 4 neue Blogbeiträge verwiesen wird. In 2019 wurden 10 Newsletter an jeweils rund 770 Empfänger versendet, die Öffnungsrate beträgt rund 30%. Auf dem Blog wurden in 2019 insgesamt 84 Beiträge veröffentlicht, die über Twitter und Facebook in den sozialen Netzwerken verbreitet werden. Die Durchführung von Veranstaltungen sowie Vorträge und Messeauftritte mit dem Ziel, den Standort Bremerhaven als Standort der Green Economy weiter bekannt zu machen und das geplante Gewerbegebiet Lune Delta zu vermarkten, zählt ebenfalls zu unseren Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit.


Außerdem bietet der Geschäftsbereich Allgemeine Wirtschaftsförderung mit seinen Programmen zur Förderung von Forschung und Entwicklung Anreize, damit Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeit entwickeln. In 2019 wurde zum einen die Wissenschaft im Land Bremen aufgefordert, die bremischen Unternehmen mit ihrer Expertise dabei zu unterstützen, ihre Chancen zur CO2-Reduktion zu erkennen und zu nutzen. Es wurden Fördermittel für große Schwerpunktvorhaben bereitgestellt, die der geförderten wissenschaftlichen Einrichtung den Aufbau einer themenspezifischen Arbeitsgruppe ermöglichen. Hierdurch sollen für die Unternehmen „Suchkosten für effizientere Lösungen“ verringert und die Entwicklung von spezifischen Innovationen vorangetrieben werden. Zum anderen wurden Unternehmen und Wissenschaft in einer weiteren Ausschreibung aufgerufen, Umweltinnovationen zu entwickeln, die Umweltverschmutzung und einen übermäßigen Ressourcenverbrauch reduzieren. Insgesamt 7 Projektskizzen wurden aufgrund dieser Ausschreibungen eingereicht. In 2019 wurden Fördermittel in Höhe von rund 1 Mio. € für 2 Vorhaben bewilligt.

Im Bereich der Projektentwicklung ist für 2019 insbesondere das Thema „Grüner Wasserstoff“ von großer Bedeutung gewesen. Konkret haben wir uns dafür engagiert, dass Projektmittel in Höhe von 20 Mio. € für Forschung und Entwicklung zur Produktion und Anwendung von grünem Wasserstoff bereitgestellt werden. Außerdem haben wir erfolgreich Personalmittel für 3 Jahre für ein Regionalmanagement Wasserstoff eingeworben.

Auswirkungen unseres beschriebenen Innovationsmanagements auf die Nachhaltigkeit werden und können nicht gemessen werden, da keine Rückschlüsse möglich sind, was passieren würde, wenn wir nicht aktiv werden. Über unsere Bemühungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit möchten wir dem Wirtschaftsstandort Bremerhaven ein nachhaltiges Image zu verschaffen. Im Bereich der Allgemeinen Wirtschaftsförderung ist es unser Ziel, dass Unternehmen über finanzielle Anreize Umweltinnovationen entwickeln und vertreiben. Im Bereich der Projektentwicklung möchten wir Umweltinnovationen initiieren. All unsere Bemühungen zielen insgesamt darauf ab, dass der Standort als ein nachhaltiger Standort gesehen wird, der geeignete Rahmenbedingungen schafft, damit Unternehmen durch die Entwicklung und den Vertrieb nachhaltiger Technologien Arbeitsplätze sichern und schaffen können und die Umwelt dabei geschützt wird.