Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.
Innovationskultur der AWG
Zentrale Bausteine der Innovationskultur der AWG sind die Rauchgasreinigung (vgl. Kriterium 12), die Fernwärme und die Stromerzeugung (vgl. Kriterium 13). Diese veranschaulichen die Transformation in der Abfallwirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit sehr deutlich.
Im Folgenden wird das Projekt „Müll macht mobil“ als ausgezeichnetes Beispiel beschrieben:
Müll macht mobil – Innovationen bei der AWG im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes
Als Beispiel für das proaktive und innovative Vorgehen der AWG wird das „Power-to-Gas“-Projekt „H2W – Wasserstoff für Wuppertal“ zur Wasserstoffproduktion an der TAB beschrieben:
Im Zentrum des Projekts, das zudem von den Wuppertaler Stadtwerken initiiert und dem Abfallwirtschaftsverband EKOCity begleitet wurde, stand im Jahr 2021 die Optimierung der Wasserstoff-Infrastruktur für Brennstoffzellen-Linienbusse direkt an der TAB. Der bei der thermischen Behandlung des Restabfalls erzeugte Strom wird zum Teil für die Produktion von Wasserstoff verwendet. Per Brennstoffzelle können Linienbusse und auch Abfallsammelfahrzeuge unter dem Motto „Müll macht mobil“ nahezu emissionsfrei fahren. Außerdem bedeutet weniger Dieselverbrauch gleichzeitig weniger Ausstoß von Stickoxiden und damit eine bessere Luftqualität in Wuppertal.
Abhängigkeit von anderen Energielieferanten
Grundsätzlich kann sich die AWG im Normalbetrieb vollständig mit eigener Energie versorgen. Lediglich bei Ausfällen oder beim Anlagenstillstand ist es erforderlich, extern Energie zu beziehen (2021: 0 MWh). Somit entsprechen die 39 MWh aus 2020 bzw. die 638 MWh aus 2019 nicht dem Normalbetrieb, sondern sind Störungen bzw. dem Anlagenstillstand zuzurechnen.
Auszeichnung mit dem Stadtwerke-Award
Im Berichtsjahr 2019 haben die Wuppertaler Stadtwerke und die AWG mit ihrem gemeinsamen Wasserstoff-Projekt den 1. Platz bei dem vom VKU ausgelobten Stadtwerke-Award gewonnen.
Gewinner beim Förderprojekt „Wasserstoffmobilität NRW“ des Wirtschaftsministeriums
In 2020 hat die AWG im Verbund mit der WSW den ersten Platz beim Förderprojekt „Wasserstoffmobilität NRW“ des Wirtschaftsministeriums NRW gewonnen. Durch dieses Konzept werden Klimaschutz, Kooperation und lokale Wertschöpfung näher zusammengebracht. Das Konzept hat sich als zukunftsfähig erwiesen und bietet eine gute Grundlage für die Ausdehnung der Wasserstoff-Mobilität auf Straßen, Schienen und Wasserwegen.
Wasserstoff-Tankstelle
Seit dem Sommer 2020 tanken Linienbusse der WSW an der Wasserstoff-Tankstelle direkt an der TAB Wasserstoff, der dort aus einem Teil des Stroms der thermischen Verwertung des Abfalls produziert wird. So sind die Busse geräuscharm, nahezu emissionsfrei und zuverlässig in Wuppertal unterwegs. Der dafür von der WSW mobil GmbH vorgegebene tägliche Wasserstoffbedarf für die Linienbusse liegt bei bis zu 325 Kilogramm. Weil die Thermische Abfallbehandlungsanlage rund um die Uhr ganzjährig Strom liefert, kann die AWG diese Vorgaben sicher einhalten. Mit diesem „Wuppertaler Modell“ und seinem weltweit einmaligen Dreiklang aus sauberer Entsorgung, effizienter Versorgung und emissionsarmer Mobilität geht die AWG konsequent in Richtung einer nachhaltigen Sektorenkopplung.
Ziele
Die AWG plant zudem mit Wasserstoff betriebene und somit emissionsarme Abfallsammelfahrzeuge (ASF) auf die Straße zu bringen. Im Jahr 2019 hat die AWG im Normalbetrieb entsprechende Daten gesammelt und mithilfe dieser Daten leistungsstarke Brennstoffzellen in zwei AWG-ASF einbauen lassen. Derzeit wird zusammen mit dem Hersteller an der Optimierung der wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeuge gearbeitet.
Innovationskultur
Die Innovationskultur wird von der Geschäftsführung ausdrücklich gefördert. Dies geschieht u. a. durch Anreize (Kriterien 8 und 15), Qualifizierungen (Kriterium 16) sowie ein Betriebsklima, in denen die beschriebenen Werte gelebt werden (vgl. Leistungsindikator GRI SRS-102-16).
Weitere innovative ökologische und soziale Ansätze werden in den Kriterien 12 sowie 14 bis 16 beschrieben.