10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Die positiven sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Tätigkeit der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) lassen sich durch Umfragen und Studien belegen. Laut der letzten Mitarbeiterumfrage im Jahr 2019 steigt die Mitarbeiterzufriedenheit. Eine Studie des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung aus dem Jahr 2016 belegt die sozialen und volkswirtschaftlichen Auswirkungen in der Region (siehe Kriterium 2 für Details).

Ein Projekt für 2020 und darüber hinaus ist die Digitalisierung vieler Prozesse („Digitale Transformation“). Die fortschreitende Transformation in die neue Arbeitswelt bedeutet eine stetige Anpassung an die neuen Gegebenheiten und stellt bisherige Strategien und Vorgehensweisen infrage. Zu diesem Zweck wird 2020 ein Chief Digital & Information Officer bestellt, der/die insbesondere die Aktivitäten für eine digitale Transformation der HMC weiterentwickeln und unternehmensweit koordinieren wird. Der Aufbau „digitaler Kompetenz“ beim Personal hat für die HMC hohe Priorität und wird durch die HMC Akademie im Rahmen von Fortbildungen gefördert. Die Digitalisierung wird die Arbeit der Beschäftigten im Allgemeinen und zahlreiche Berufsbilder im Speziellen verändern.

Die HMC setzt sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Aktuell nutzen über die Hälfte der Beschäftigten (≈  56 %) das Homeoffice-Angebot.

Die Auswirkungen auf ökologischer Ebene können durch ein ausgeprägtes Zählermanagement erfasst und bestimmt werden. Dadurch ist es möglich, die Aussteller über ihren Verbrauch oder CO2-Fußabdruck zu informieren, damit diese bei Bedarf ihre verbrauchten Ressourcen kompensieren können.

Um die Emissionen beim Auf- und Abbau der Messestände zu reduzieren, setzt die HMC seit 2018 auf ein Slot-System für Lkw des Logistik-Dienstleisters. Zuvor fuhren alle auf- und abladenden Lkw unorganisiert auf das Messegelände und sorgten so für Staus, lange Stehzeiten und laufende Motoren. Seit 2018 werden die Lkw auf verschiedene Stellplätze innerhalb Hamburgs gelenkt, auf denen sie warten, bis sie zum Ab- oder Beladen auf das Messegelände gerufen werden. Dies spart Emissionen und Zeit.

Der Leitfaden für „Grüne Messen“ hält zudem zu mehr Nachhaltigkeit bei der Planung, beim Aufbau, der Veranstaltung selbst bis hin zum Abbau und der Folgeverwertung an. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Messe- und Standbauern erleichtert den möglichst effektiven Veranstaltungszyklus.

Die innovative Revitalisierung des Congress Center Hamburg (CCH) fokussierte sich bereits in der Planung auf die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung. Das neue CCH wird in allen Belangen den aktuellen Standards gerecht und weist intelligente Merkmale auf, die  es zu einem der modernsten und größten Kongresszentren Europas macht. Dazu gehört in Sommermonaten die Klimatisierung des Gebäudes mittels der natürlichen Kühlfunktion des Parks Planten un Blomen unter Ausschluss technischer Kühlsysteme. Dies soll große Mengen Energie einsparen. Der Anspruch ist es, das Gebäude auf allen Ebenen nachhaltig zu gestalten. Dem revitalisierten Kongresszentrum soll gemäß dem Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) der Goldstatus verliehen werden. Dies wäre der höchste zu erreichende Status für Gebäude im Bestand.

Das Zertifizierungssystem beachtet dabei die
  • ökonomische Qualität
  • ökologische Qualität
  • soziokulturelle und funktionelle Qualität
  • technische Qualität
  • und Prozessqualität
fast zu gleichen Teilen, sodass ein aussagestarkes Gesamtbild entsteht.

Die Nutzung von 100 % Ökostrom und Restfernwärme vermindert bereits die negativen Auswirkungen des Energieverbrauchs während der Veranstaltungen. Die Restfernwärme soll zudem sukzessiv auf regenerative Quellen umgestellt werden.

Dem Abfallaufkommen während der Veranstaltung soll mit Mülltrennung und korrekter Weiterverwertung entgegengewirkt werden, sodass wichtige Ressourcen wieder in den Wertstoffkreislauf gelangen können.

Mit Hinblick auf den Fuhrpark der HMC werden vermehrt moderne E-Karren und Pkw mit einer Mindestklassifizierung von Euro 5 – 6 eingesetzt.

Die positiven Auswirkungen der Innovationen werden deutlich durch die Erfassung im quantitativen Nachhaltigkeitsbericht. Bei allen Maßnahmen werden die Interessengruppen der HMC miteinbezogen, informiert und dazu angehalten, Feedback zu kommunizieren.

Siehe auch: „Unser Beitrag zu den 17 UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung
  • SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
  • SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
  • SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion
  • SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz