10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Die Wirkung in der Wertschöpfungskette beurteilt die Bank vor allem auf zwei Ebenen. Einerseits durch den Einsatz eines Nachhaltigkeitsfilters für die Eigenanlagen der Bank, der entsprechende Prüfmechanismen enthält und andererseits durch die Fokussierung des Kreditgeschäfts auf den Dritten Sektor. Die Bank für Kirche und Diakonie hat ein innerbetriebliches Vorschlagwesen eingerichtet und prämiert Verbesserungsvorschläge der Mitarbeitenden. Dabei kommt nachhaltigen Themen eine große Bedeutung zu. Im Berichtsjahr 2019 betrafen rund 30 % aller Vorschläge das Thema Nachhaltigkeit.

Eigenanlagen                                                
Die Bank für Kirche und Diakonie hat als erste evangelische Kirchenbank einen Nachhaltigkeitsfilter entwickelt. Das heißt, die Auswahl der Wertpapiere erfolgt konsequent unter der Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien. Die Bank kombiniert dabei einen Best-in-Class-Ansatz mit Ausschlusskriterien. Zu den Ausschlusskriterien zählen u. a. Atomkraft, Waffen und Waffensysteme, Verstöße gegen Arbeits- und Menschenrechte, Tabak und Alkohol.

Das Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene hat die Bank bei der Entwicklung des Filters unterstützt. Die Hintergrundinformationen liefert die Agentur ISS-ESG. Jährlich prüft die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RW Audit die Einhaltung der Kriterien. Die Prüfung hat im Berichtsjahr 2019 stattgefunden und zu keinen Beanstandungen geführt.

Der aktive Aktienbesitz ergänzt den Nachhaltigkeitsfilter. Gemeinsam mit großen institutionellen Kunden beteiligt sich die Bank aktiv am Engagementprozess der Union Investment. Über den Arbeitskreis Kirchlicher Investoren in der EKD (AKI) betreibt die Bank eigene Engagementaktivitäten mit ausgewählten deutschen Unternehmen. Ziel ist es, die Verantwortung, die sich aus dem Eigentum von Aktien ergibt, im Interesse unserer Mitglieder und Kunden aus Kirche und Diakonie wahrzunehmen, Stimmrechte auszuüben und mit den Unternehmen über Defizite im Nachhaltigkeitsmanagement zu sprechen.

Die Wirkung des Nachhaltigkeitsfilters für die Eigenanlagen kann auf verschiedenen Ebenen betrachtet werden. Zum einen die Wirkung als positives Beispiel für andere Investoren. Die Bank für Kirche und Diakonie setzt das Filterkonzept seit 2008 erfolgreich ein und berichtet innerhalb der Finanzbranche aktiv über die positiven Erfahrungen und die Erfolge. Auf der anderen Seite entfaltet sich eine Wirkung dadurch, dass gezielt in nachhaltige Unternehmen investiert wird und Anreize für nachhaltige Innovationen, die durch den Kapitalmarkt aufgenommen werden, geschaffen werden. Ein Beispiel sind die Green Bonds, die sich in den letzten Jahren als Alternative zu klassischen Corporate Bonds etabliert haben.

Kundenkreditgeschäft
Im Kundenkreditgeschäft ist die Kreditvergabe ein weiteres wesentliches Feld für nachhaltige Aktivitäten. Mit Krediten der Bank für Kirche und Diakonie werden soziale Projekte ermöglicht, die Energieeffizienz kirchlicher Gebäude verbessert oder neue, energieeffiziente Häuser und Wohnungen gebaut.

Die positive Wirkung des Kundenkreditgeschäfts entfaltet sich durch die vorwiegend gemeinnützige Kundschaft der Bank für Kirche und Diakonie. Durch die Finanzierung von Investitionen wie die Renovierung bzw. den Neubau von Immobilien ermöglichst die Bank ihren kirchlichen und diakonischen Kunden, für das Gemeinwohl in unserer Gesellschaft zu agieren. Bei dem Begriff des Gemeinwohls orientiert sich die Bank an der Gemeinnützigkeit nach der Abgabenordnung (AO §52), an die der Staat hohe Anforderungen stellt.