Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.
Die systematische Analyse und der gezielte Einsatz von Innovationen im Vertrieb und im Betrieb sind wesentlich für die Zukunftsfähigkeit der Wiesbadener Volksbank. Grundvoraussetzungen für den Erfolg sind dabei Offenheit und Geschwindigkeit. Zwar soll Bewährtes in der Geschäftstätigkeit geschätzt und gepflegt werden, etablierte Strukturen und Prozesse sollen jedoch regelmäßig im Sinne möglicher Optimierungen neu bewertet und eine Veränderungsbereitschaft kultiviert werden.
Ressourcennutzung:
Zu einer wichtigen Aufgabe zählt die Bank, im eigenen Haus schonend mit Ressourcen umzugehen, um bspw. die Ausgaben für Strom, Wärme, Papier etc. möglichst niedrig zu halten. Um ihren Gebäudebetrieb ökologisch verantwortlich zu gestalten, arbeitet die Bank konsequent daran, ihre Geschäftsstellen technisch und energetisch zu optimieren. Bei Umbauten und Sanierungen ist die Berücksichtigung von Umweltstandards selbstverständlich. Fester Bestandteil im Unternehmen ist das betriebliche Ideenmanagement (s. auch Kriterium 14). Ideen, die zur Ressourcenschonung führen, werden hinsichtlich ihrer Wirksamkeit geprüft und ggf. umgesetzt. Eine Projektgruppe, die sich aus Förderpool-Mitarbeitern, dual Studierenden sowie Auszubildenden der Bank zusammensetzt, hat Ende 2019 damit begonnen, Ansätzen zu entwickeln, wie die Mitarbeiter durch ihr Verhalten an ihren Arbeitsplätzen noch stärker mit dazu beitragen können, die Ressourceneffizienz zu erhöhen (s. auch Kriterium 4).
Kundengeschäft:
Mit ihrem flächendeckenden Standortnetz und der damit einhergehenden Nähe zu den Kunden ermöglicht die Wiesbadener Volksbank auch ohne große Anfahrtswege und damit verbundenen CO2-Emmissionen die persönliche, kompetente und vertrauenswürdige Betreuung vor Ort. Gleichzeitig erhöht sie mit ihrem wachsenden digitalen Leistungsangebot die Ressourceneffizienz. Denn dadurch können Kunden zahlreiche Finanzgeschäfte einfach und komfortabel von zu Hause aus oder unterwegs via PC oder mit mobilen digitalen Endgeräten erledigen. Mehr als 60 Prozent der Konten werden inzwischen online geführt. Die Bank unterstützt mit Beratung und bei der Finanzierung nicht nur Kunden, die per Gesetz verpflichtet sind, in den Klimaschutz zu investieren, sondern bietet ihre Leistungen auch denjenigen an, die freiwillig Energie sparen und somit der Umwelt nutzen wollen. Die Einbindung von staatlichen Förderprogrammen ist dabei Bestandteil ihres Leistungsangebotes. 2019 bot sie einer Vielzahl von interessierten Kunden die Gelegenheit, sich vor Ort über ressourcenschonende Wohntrends der Zukunft zu informieren. Vor ihrer Hauptgeschäftsstelle lud sie in Zusammenarbeit mit ihrem Verbundpartner Schwäbisch Hall im Rahmen einer Ausstellung zur Besichtigung eines sogenannten Tiny Houses (Smarthome) ein. Für die Bank selbstverständlich ist auch die Förderung von Menschen und Unternehmen, die nachhaltige Entwicklungen mit innovativen Produkten und Dienstleistungen in Gang und zum Erfolg bringen. Dabei hat die Bank den Anspruch, ihre Kunden von der Existenzgründung über die Expansion im In- und Ausland bis hin zur Unternehmensnachfolge kompetent zu begleiten. Im Bereich der Geld- und Vermögensanlage gelten dieselben hohen Qualitätsgrundsätze, die die Bank in ihrem gesamten Geschäft zugrunde legt. Kunden, die ihr Geld gezielt in sozial und ökologisch besonders verantwortlich handelnde Unternehmen und Institutionen investieren möchten, kann die Wiesbadener Volksbank ein breites Produktspektrum bieten. Sie setzt dabei auch auf die hohe Expertise ihrer Verbundpartner DZ BANK und der Fondsgesellschaft Union Investment in den Bereichen Nachhaltigkeitsresearch und Nachhaltigkeitsanlagen( s. hierzu auch die Kriterien 1 und 3).
Quantitative Impact-Analysen ihrer Produkte und Dienstleistungen führt die Bank nicht durch. Hierfür mangelt es an einer hinreichenden Datengrundlage
(z. B. Klimawirkung von Finanzierungen).
Eigenanlagen:
Bei der Auswahl und Volumenplanung im Eigengeschäft (Depot A, Banken-Terminanlagen), die im Wesentlichen auf eine Glättung des Gesamtbank-Cashflows ausgerichtet ist, werden neben Risiko-, Ertrags- und Liquiditätsgesichtspunkten zunehmend auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Per 31.12.2019 lag der Anteil der eigenen Wertpapieranlagen bei 15,8 Prozent der Bilanzsumme. Ein Großteil davon waren regulatorisch bedingte Eigenanlagen, die konform zu den Anforderungen der Liquidity- Coverage- Ratio- (LCR-)Aktiva im Rahmen der europäischen Kapitaladäquanz-verordnung (Capital Requirements Regulation – CRR) sind und den gesetzlich vorgegebenen Liquiditätsanforderungen entsprechen. Hierzu zählen bspw. hochliquide Anleihen deutscher Bundesländer, kerneuropäischer Staaten, von Förderbanken/Agencies oder Covered Bonds, die einer Reihe nachhaltiger Kriterien gerecht werden. Die Anlage in einen Spezialfonds (16,4 Prozent der Eigenanlagen in Wertpapiere) dient der Renditeoptimierung bei vertretbarem Risiko. Der Fonds wird durch externe Fondsmanager betreut. Die Bank hat ein Investitionsverbot in Rohstoffindizes der Kategorie Agrarrohstoffe (inkl. Nahrungsmittel) vorgegeben. Darüber hinaus sind kurzfristige Spekulationen (z. B. mit Währungen und eine Hebelung über Kreditaufnahme) ausgeschlossen.