10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Auch zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Geschäftsgebiet bieten wir ein Produkt und Dienstleistungsangebot an. Uns ist bewusst, dass wir mit unserem Produkt- und Dienstleistungsangebot die Entwicklung in anderen Wirtschaftssektoren beeinflussen können. Dabei gehen wir jedoch davon aus, dass diese kaum direkte negative ökologische Auswirkungen haben. Im Mittelpunkt unserer Beratungsphilosophie steht die ganzheitliche Beratung von Kund:innen und deren Versorgung mit bedarfsgerechten Produkten und Finanzdienstleistungen. Als ganzheitlicher und nachhaltiger Beratungsansatz dient das Sparkassen-Finanzkonzept. Es stellt die Bedürfnisse, Ziele und Wünsche unserer Kund:innen in den Mittelpunkt.   Neben fortlaufender Etablierung der digitalen Unterstützungsmedien stellen wir unter anderem durch gezielte Trainings eine dauerhafte Bereicherung unseres Vertriebs und Verstetigung der Beratungsintensität sicher. Hierüber rücken wir auch das Angebot von Produkten mit besonderem ökologischem und sozialem Nutzen in den Vordergrund. Im gewerblichen Bereich begegnen wir dem kundenseitig wachsenden Interesse an einer Begleitung zu den Themen Nachhaltigkeit und Transformation der Betriebe durch gezielte Erweiterung unseres vertrieblichen Kundendialogs in unseren Beratungsanwendungen. Im strukturierten Gespräch verfolgen wir das Ziel, mit den Kund:innen die Auswirkungen und Anforderungen des Themas Nachhaltigkeit zu besprechen und Investitionsbedarfe, z.B. in Form von Krediten, Fördermitteln oder Leasing auszumachen.  

Im Bereich der Förderprogramme bieten wir unseren Kund:innen u. a. Fördergelder im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) an. Die BEG fasst bestehende Programme zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudebereich zusammen und unterstützt unter anderem den Einsatz neuer Heizungsanlagen, die Optimierung bestehender Heizungsanlagen, Maßnahmen an der Gebäudehülle und den Einsatz optimierter Anlagentechnik. Förderfähig sind alle Maßnahmen an Gebäuden, die die Energieeffizienz verbessern. Darüber hinaus lässt sich die Fachplanung und Baubegleitung der Maßnahmen durch Energieeffizienz-Experten bezuschussen.

Mit unserem Label „Impulsgeber Nachhaltigkeit“ bestätigen wir, dass durch die Geldanlage ein Impuls für Nachhaltigkeit in der Region gesetzt wird: Kund:innen unterstützen die Finanzierung von Vorhaben, Projekten und Unternehmen, die mit sozialer und ökologischer Verantwortung selbst Impulse für Nachhaltigkeit setzen. Die Kriterien, die bei der Auswahl der Kredite zugrunde gelegt werden, wurden mit namhaften öffentlichen Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Wissenschaft erarbeitet.  Aus den Einlagen werden Vorhaben mit verantwortungsvollem Engagement und gute Innovationen finanziert, die einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Zukunft und Lebensqualität bringen. Auf diese Weise werden Impulse für Nachhaltigkeit in der Region gesetzt.

Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass die Frage nach der Berücksichtigung von Anlageprodukten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen einen festen Bestandteil in unserem Beratungsprozess darstellt. Auch unseren Finanzpartner:innen, wie z.B. der DekaBank oder LBBW, ist es wichtig die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in ihrer Geschäftsstrategie zu verankern. Unser Ziel bleibt es, ein attraktives Angebot dieser Anlagen vorzuhalten und kontinuierlich zu erweitern. Unsere Kund:innen können hierbei aus verschiedenen Produkttypen (Auswirkungsbezug Ökologie, ESG oder Berücksichtigung von Umwelt und Sozialem) auswählen und diese sehr individuell in ihrer Anlagestrategie berücksichtigen. Auch im Rahmen von ausgewählten Kundenveranstaltungen greifen wir Themen rund um „Nachhaltige Aspekte bei Geldanlagen“ auf. Unsere Berater:innen  schulen und informieren wir regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in diesem Themenfeld. 

Wir bieten über unsere 100%-ige Tochtergesellschaft DLS GmbH zahlreiche Versicherungslösungen mit Nachhaltigkeitsmerkmalen für die Bereiche Vermögensaufbau, Vermögensoptimierung, die Altersvorsorge sowie Schenken und Vererben an. Hierzu zählen u. a. fondsgebundene Renten- und Kapitalversicherungen, die eine breite Fondauswahl mit Nachhaltigkeitsmerkmalen (Klassifizierungen E, ESG und PAI) bieten.

Die Förde Sparkasse arbeitet mit einem externen Unternehmen zusammen, um den Gesamtbestand im Eigengeschäft im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien kritisch zu betrachten und hieraus Maßnahmen für eine noch nachhaltigere Ausrichtung abzuleiten. Seit 2024 wird zudem eine kostenpflichtige ESG-Blacklist für die Auswahl der Emittenten hinzugezogen. Im Bereich der von uns im Eigengeschäft gehaltenen Immobilienfonds wird besonders auf Nachhaltigkeit geachtet. Für Neuinvestitionen in der Assetklasse Immobilien Spezial-AIF wurde in dem Kriterienkatalog bezüglich Nachhaltigkeit eine Mindest-Klassifizierung von Art. 8 nach der EU-OffenlegungsVO aufgenommen. Für die Bestandsinvestments wird über die Anlageausschüsse die Position gegenüber der Fondsgesellschaft vertreten, dass die Fonds in Richtung Art 8. weiterentwickelt werden sollen. Unser Bestreben ist es, dass die Fonds mit umweltbewusst erstellten Gebäuden bis hin zu „Green Buildings“ bestückt werden. Hier gibt es seitens unserer Partner:innen bereits eine Vielzahl guter Investments und Maßnahmen, um ein nachhaltiges Portfolio zu erreichen. Im Bereich der Aktien wurde der Gesamtbestand bereits im Geschäftsjahr 2021 in ein nachhaltig ausgerichtetes Investment nach Art. 9 der EU-OffenlegungsVO getauscht. Ziel ist es, eine Anzahl von sechs ESG-Kontroversen dauerhaft nicht zu überschreiten. Das strategische Ziel der maximalen Anzahl von ESG-Kontroversen soll bis 2028 schrittweise auf vier reduziert werden (siehe auch Leistungsindikator EFFAS V0201).

Wir haben in 2023 planmäßig die Arbeit im Arbeitskreis EEG / PPA Finanzierungen im Verbandsgebiet des SGVSH abgeschlossen. Die Arbeitsergebnisse wurden am 23.11.2023 in der Konferenz der Vorstandsvorsitzenden vorgestellt. Die beteiligten Sparkassen konnten über diverse Themenbereiche Einvernehmen erzielen. Beschlüsse wurden geführt zu: Einholung und Nutzung von Strompreisprognosen, Nutzung eines vereinheitlichten Kalkulationstools, Vereinheitlichung gemeinsamer Kreditvergabestandards bei der Bewertung von Windkraft- und PV Projekten sowie Identifikation von Rechtsanwaltskanzleien, die als geeignete Partner für eine rechtliche Begleitung von PPA Finanzierungen angesehen werden können. Wir fühlen uns gut vorbereitet, um alleine oder im Konsortium PPA Projekte begleiten zu können.   Auch im Bereich der Wärmewende konnten wir bei unseren Kunden weiter punkten. Die Projekte Wärmeversorgung Louisenlund sowie Dekarbonisierung des Wärmenetzes Kieler Straße in Lütjenburg wurden erfolgreich abgeschlossen. Wir stellen zudem eine verstärkte Nachfrage nach Beratung fest. Viele Gemeinden haben mit ihrer kommunale Wärmeplanung begonnen. Unser Ziel ist es, weitere Projekte zu begleiten und damit unseren Beitrag zu leisten, dass gem. der Planungen der Bundesregierung bis 2045 die regionalen Wärmenetze klimaneutral betrieben werden.   Wir haben unseren Bereich Energie-Umwelt und Nachhaltigkeit personell aufgestockt. Damit wollen wir der erhöhten Nachfrage nach Beratungsleistungen aus den verschiedensten Bereichen der Erneuerbaren Energien begegnen. Unser Fokus für 2024 liegt daher zunächst auf dem kfm. und techn. Know-How Aufbau für die Begleitungen von EE-Projekten und dem Kennlernen der Netzwerke der Branche.   Die Bundesregierung hat der Nationalen Wasserstoffstrategie in 2023 ein update verpasst. Hier entsteht ein ganz neuer Markt. Mit unseren Kunden sprechen wir bereits heute über die Beschaffung von mit grünem Wasserstoff betriebenen Bussen oder LKWs bzw. den Aufbau „grüner“ Tankstelleninfrastruktur. Wir gehen davon aus, dass die Dynamik in diesem Segment stark zunehmen wird.

Im Rahmen der Weiterentwicklung unseres Filialkonzeptes haben wir in 2023 das bewährte Konzept der Digitalen Filiale weiterentwickelt zum Digitalen Finanzzentrum. Neben den privaten digital affinen Retail-Kund:innen, von denen ein Teil außerhalb unserer Region wohnt, bieten wir jetzt auch gewerblichen Retail-Kund:innen die Möglichkeit, Fahrten zu Filialen einzusparen und auf diese Weise zur Reduzierung des CO-Ausstoßes beizutragen. Das Konzept unterstützt die voranschreitende digitale Ausrichtung unserer Kund:innen und hat sich insbesondere in der Pandemie durch den barrierefreien digitalen Zugang bewährt. Darüber hinaus verfügen wir über eines der dichtesten Filialnetze in unserem Geschäftsgebiet und ermöglichen hierdurch unseren Kund:innen eine standortnahe Erreichbarkeit ohne lange Anfahrtswege.

2023 haben wir das Konzept unserer hybriden Filialen auf vier Standorte ausgeweitet. Damit machen wir die Versorgung mit Finanzdienstleistungen auch im ländlichen Raum zukunftsfähig und nachhaltig im Sinne der Sicherung der Daseinsvorsorge. Bei Neubauten wurde Wert auf die weitgehend autarke Energieversorgung mittels Solarmodulen gelegt und beim Umbau von Bestandsfilialen Wert auf eine ressourcenschonende Vorgehensweise gelegt.   In 2024 werden wir das Konzept der hybriden Filialen voraussichtlich an weiteren Standorten umsetzen.

Die Einführung und Ausstattung der PenPads auf allen Vertriebseinheiten ist vollständig abgeschlossen. Dadurch lassen sich ein Großteil der Dokumente digital unterschreiben und elektronisch archivieren. Die Testphase des Inputmanagement ist angelaufen wird auf mehreren Vertriebseinheiten pilotiert. Durch das Inputmanagement können alle Dokumente, die nicht papierhaft vorliegen müssen, in den Vertriebseinheiten eingescannt und über eine „digitale Poststelle“ weitergeleitet werden. Zusätzlich wurde eine App zur Legitimationserfassung eingeführt. Neben der Unterstützung der Datenerfassung kann die App die Legitimation direkt archivieren und spart somit den Weg zum Scanner oder das Kopieren und Archivieren ein.   Beginnend im Jahr 2024 werden ausgegebene Kreditkarten und Sparkassen-Cards nach und nach auf umweltfreundlichere Materialien umgestellt. Vorhandene Lagerbestände werden je Kartenart aufgebraucht, Nachauflagen werden zu mind. 85 % aus umweltfreundlicherem rPVC ausgegeben.

Vor dem Hintergrund fehlender geeigneter Kennzahlen und entsprechender Messverfahren ist uns jedoch die Quantifizierung der positiven Auswirkungen unserer Maßnahmen nicht möglich. Für unsere internen nachhaltigkeitsbezogenen Innovationsprozesse (z.B. Vorschlagswesen, Ideenmanagement) verweisen wir auf das Kriterium 14 sowie die Leistungsindikatoren EFFAS E13-01 und EFFAS V04-12.