Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.
Die Stakeholder der Kindernothilfe sind die Mitglieder, die Mitarbeitenden, die Partnerorganisationen und die Kinder sowie die Ehrenamtlichen und die Spender und Unterstützerinnen, durch deren Einsatz die Arbeit der Kindernothilfe in ermöglicht wird. Die Stakeholder sind der Kindernothilfe seit langer Zeit bekannt und wurden unlängst im Rahmen eines Innovationsprozesses dokumentiert, der allerdings keinen Nachhaltigkeitsschwerpunkt hatte.
Es gibt folgende wesentliche Beteiligungsformen von relevanten Anspruchsgruppen:
- Beteiligung der Kinder beim Thema Kindesschutzund beim Thema Kinderarbeit. Im Projekt "Time to talk" hat die Kindernothilfe z. B. gemeinsam mit einigen anderen Kinderechtsorganisationen eine umfassende Befragung von arbeitenden Kindern zu ihren Arbeits- und Lebensumständen organisiert und diese im Rahmen einer ILO-Konferenz in Argentinien im November 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt.
- Time to Talk, Beteiligung und Befragung arbeitender Kinder durch von der Kindernothilfe beauftragte Berater und Beraterinnen.
- Verpflichtung der Partnerorganisationen auf Korruptionsbekämpfung und Kindesschutz
- Information der Mitglieder bzgl. Korruptionsbekämpfung und Nachhaltigkeit in Jahresbericht und Mitgliederversammlung.
- Ehrenamtliche Mitarbeitende werden alle zwei Jahre im Rahmen von Wochenendskonferenzen über alle programmatischen Aspekte der Kindernothilfe incl. der sozioökologischen und politischen Entwicklungen informiert und bekommen dabei Gelegenheit, ihre Position einzubringen. Die Ergebnisse der Konferenzen werden in die programmatische Weiterentwicklung und insbesondere in die Kampagnenarbeit der Kindernothilfe einbezogen. Dazu kommt eine Vielzahl von öffentlichen Veranstaltungen in Schulen und Kirchengemeinden sowie in den ehrenamtlichen Arbeitskreisen der Kindernothilfe und alle zwei Jahre beim evangelischen Kirchentag, bei denen Schüler*innen, Gemeindemitgliedern, Ehrenamtliche und die allgemeine Öffentlichkeit die Chance zum Dialog auch zu Nachhaltigkeitsthemen erhalten.
- Unternehmen als Spender bzgl. Programminhalten (incl. Nachhaltigkeit und Korruptionsvorbeugung und -bekämpfung).
- Die Beteiligung von Mitarbeitenden ist im Mitarbeiter-Vertretungs-Gesetz geregelt geregelt und findet in unterschiedlichen Formaten statt (z.B. Dienstversammlungen, interaktive Informationsveranstaltungen, Newsletter). Vorschläge aus der Mitarbeiterschaft zum Thema Nachhaltigkeit werden an die zuständigen Arbeitseinheiten (Personal- bzw. Programmreferate) weitergemeldet und ggf. berücksichtigt.
Die Kinder werden in der Regel über die Partnerorganisationen in den Projektländern identifiziert, die wiederum in einer intensiven Projektträgerprüfung vor Ort von den Koordinationsbüros ausgewählt werden. Mitglieder werden im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung informiert und um Vorschläge zur Beteiligung gebeten. Unternehmen werden anhand der Unternehmensleitlinien als Spender, Sponsor bzw. Kooperationspartner geprüft und je nach Art und Höhe der Unterstützung über Programminhalte (incl. Korruptionsbekämpfung und Nachhaltigkeit) informiert. Die Mitarbeitenden werden regelmäßig über einen Vorstands-Newsletter und im Rahmen von Dienstversammlungen informiert und in vielfältiger Form in Arbeitsgruppen und Projekten beteiligt. Ehrenamtliche Unterstützer werden regelmäßig in Arbeitskreisen besucht und alle zwei Jahre zu Ehrenamtlichen Tagungen nach Duisburg eingeladen.