9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Die Volksbank in Südwestfalen ist sich der gegenseitigen Wechselwirkungen zu ihrem und durch ihr Umfeld sehr bewusst. Im Rahmen der Priorisierung wurden als relevante Anspruchsgruppen aufgrund deren grundsätzlicher und unmittelbarer Bedeutung für die Bank zunächst folgende identifiziert:
  1. Eigentümer (Mitglieder, Aufsichtsrat)
  2. Geschäftspartner, Kunden
  3. Mitarbeitende

Zu 1.


Der Austausch mit „dem Eigentümer“ steht in einer Genossenschaft schon satzungsrechtlich im Vordergrund. Ein reger Austausch mit den Mitgliedern, Vertretern und von diesen gewählten Aufsichtsorganen wird von der Volksbank in Südwestfalen aktiv gepflegt. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Informationen bietet sie im Rahmen der Mitglieder-Akademie proaktiv Informations- und Schulungsveranstaltungen an, die es dem Interessierten ermöglichen sich ein gutes Wissen und Verständnis über „seine Bank“ zu verschaffen.

Zu 2.

Auf Geschäftspartner und Kunden, sei an dieser Stelle nur insoweit eingegangen, als die Bank unregelmäßig planmäßig und regelmäßig mittels ‘‘Genossenschaftlicher Beratung‘‘ Feedback einfordert und einholt.

Zu 3.

3.1          Grundsätzliches

„Dem systematischen Management von Personal kommt in einem Unternehmen eine für das Überleben strategische Bedeutung zu“, sagt Johannes Springer vom Aachener Institut für Arbeitswissenschaften.  

Diese Erkenntnis ist nicht neu, muss aber regelmäßig neu mit zeitgemäßen Inhalten gefüllt und den Gegebenheiten und hierbei besonders dem strategischen Anliegen der Nachhaltigkeit entsprechend angepasst werden.

Das Personalmanagement wird bei der Volksbank in Südwestfalen genau an diesen Herausforderungen gemessen.  

Es gilt die unterschiedlichen Einflussfaktoren zu kennen und für die Ausrichtung der Bank zielführende Antworten zu geben. Nur eine Personalstrategie, die die Belange der Bank ebenso wie die Bedürfnisse der Mitarbeitenden kennt und in mittel- und langfristiges betriebswirtschaftliches Handeln übersetzt, erfüllt den Anspruch an ein nachhaltiges Personalmanagement.  

3.2          Einflussfaktoren

Die Haupteinflussfaktoren, die das Handeln der Volksbank in Südwestfalen stark beeinflussen, sind:
 
bankseitige
Faktoren
arbeitnehmerseitige
Faktoren
externe Faktoren
stetiger
Fachkräftebedarf
  Demographischer
Wandel
schnell steigender Kostendruck durch die Niedrigzinsphase steigende
Arbeitsverdichtung
 
schnell „alterndes
Fachwissen“ und Digitalisierung
steigender
Veränderungsbedarf
Hohe Regelungsdichte
 des Gesetzgebers 
  längere
 Lebensarbeitszeit
Absenkung des
realen Rentenniveaus und Versorgungslücken bei der Krankenversicherung
  Wertewandel
 
3.3          Nachhaltiger Ansatz

Die Volksbank in Südwestfalen lässt sich von der Erkenntnis leiten, dass Personalarbeit nicht deshalb nachhaltig ist, weil man darüber spricht oder schreibt, sondern nur, wenn sie für die Belegschaft erlebbar wird.
Durch anonyme Mitarbeiterbefragungen erhebt die Bank unregelmäßig die Wahrnehmung und das Erleben der Bank durch die Mitarbeitenden. Im Frühstadium der Fusion fand z.B. ein sogenannter Fusionsdialog statt, mit repräsentativen Mitarbeitergruppen, um insbesondere die Kultur der Althäuser wahrzunehmen und deren Stellung im Unternehmen, auch und gerade aus Nachhaltigkeitsaspekten (Leistungswahrnehmung und Führungskultur), zu kennen und berücksichtigen zu können.

Die Bank lädt insbesondere im Rahmen eines implementierten innerbetrieblichen Vorschlagswesens alle Mitarbeitenden zur Weiterentwicklung der Bank in allen Belangen, eben auch in sozialer und kultureller Hinsicht, ein. Neben den Prämierungen der umgesetzten Ideen wird auch die reine Tatsache der Beteiligung durch eine Verlosung eines Sachpreises unter allen nicht realisierten Ideen gewürdigt.